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Lieber Daniel

Lieber Daniel - eBook-Ausgabe

Sergio Bambaren
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Briefe an meinen Sohn

„Sergio Bambarens persönlichstes und berührendstes Buch.“ - Der Landanzeiger

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Lieber Daniel — Inhalt

Nach vielen intensiven Reisen und erfolgreichen Büchern wird Sergio Bambaren Vater. Die ersten Monate mit seinem Sohn Daniel erlebt er wie ein Wunder. Und auch als Sergio und seine Frau sich trennen, steht für die beiden fest: Daniel wollen sie gemeinsam aufziehen. In Liebe, Fürsorge und mit dem Mut zur Selbstständigkeit. Sergio Bambaren fängt an, zärtliche Briefe an seinen Sohn zu schreiben. Voller Poesie gibt er ihm auf den Weg, was die Jahre ihn gelehrt haben: immer an sich zu glauben und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Als liebender Mensch Spuren auf dieser Erde zu hinterlassen. Andere nicht zu verletzen. Sich seinen Ängsten zu stellen, anstatt vor ihnen zu fliehen. Seiner Bestimmung zu folgen. Und stets für seine Träume zu leben.

€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 23.03.2011
Übersetzt von: Gaby Wurster
160 Seiten
EAN 978-3-492-95318-4
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Leseprobe zu „Lieber Daniel“

Mit Liebe und Licht
Von Deinem Vater Sergio


Das Leben ist kurz.
Breche die Regeln,
Vergebe schnell,
Küsse lang,
Liebe ehrlich,
Lache unkontrolliert …
Und bedaure nie etwas,
Was Dich zum Lächeln gebracht hat
Oder zum Weinen.


Vorwort


Drei Jahre verbrachte ich fast ausschließlich mit der Verwirklichung eines Traums: der Verfilmung meines ersten Buches Der träumende Delphin.
Doch während dieser computeranimierte Film entstand, geschah etwas weitaus Wichtigeres – das Leben machte mir das wundervollste Geschenk, von dem ein Mann nur träumen kann: einen Sohn.


Ich [...]

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Mit Liebe und Licht
Von Deinem Vater Sergio


Das Leben ist kurz.
Breche die Regeln,
Vergebe schnell,
Küsse lang,
Liebe ehrlich,
Lache unkontrolliert …
Und bedaure nie etwas,
Was Dich zum Lächeln gebracht hat
Oder zum Weinen.


Vorwort


Drei Jahre verbrachte ich fast ausschließlich mit der Verwirklichung eines Traums: der Verfilmung meines ersten Buches Der träumende Delphin.
Doch während dieser computeranimierte Film entstand, geschah etwas weitaus Wichtigeres – das Leben machte mir das wundervollste Geschenk, von dem ein Mann nur träumen kann: einen Sohn.


Ich sage ja immer: Die Wege des Lebens sind unergründlich, aber wunderbar!
Alles begann mit einem Anruf von meinen deutschen Freunden Lillian, Thomas und Joachim, alle drei Profis in der Filmbranche. Über meine Literaturagentin erwarben sie die Filmrechte für das Buch, das ich über zehn Jahre zuvor geschrieben hatte. Natürlich willigte ich ein! Sollte mein Traum, das Buch verfilmt zu sehen, womöglich wahr werden?
Damals spielte ich bereits mit dem Gedanken, wieder in mein Geburtsland Peru und zu meinen Wurzeln zurückzukehren, in ein Land, in dem die Animationstechnik gerade zu boomen begann. So mietete ich eine Wohnung mit einer phantastischen Aussicht aufs Meer – nur zehn Häuserblocks von dort entfernt, wo ich vor langer Zeit geboren wurde … Fast täglich konnte ich von meinem Balkon aus Delfine beobachten, und nachts schlief ich mit der Melodie der Brandung ein – der ideale Ort, wo ich zu Papier bringen konnte, was meine Seele meinem Herzen zuflüsterte. Außerdem verliebte ich mich zu der Zeit in eine wunderschöne Frau: Deborah.
Nachdem ich mich mit Deborah an meinem Geburtsort eingerichtet hatte, begann ich die Animationsstudios zu erkunden. Ich war wirklich begeistert von der Kreativität meiner Landsleute. Nur eines fehlte: Diese Künstler besaßen nicht das nötige Handwerkszeug, denn Software und Hardware waren hier nicht auf dem Stand der Technik, den man in entwickelten Industrienationen vorfindet.
Eines Tages rief mich ein Studioleiter an, den ich bereits kennengelernt hatte, und wir beratschlagten mehrere Stunden lang. Ich kalkulierte und fand Investoren, die an dem Projekt interessiert waren. Wir kontaktierten die besten Leute, die wir finden konnten – nicht nur Künstler, auch andere wunderbare Menschen –, und beschlossen, ausgehend von dem Material, das meine Freunde aus Deutschland bereits ausgearbeitet hatten, das Projekt voranzutreiben. Lillian, Thomas und Joachim wurden Mitgesellschafter, und wir machten uns mit fünfzig hochmodernen Rechnern an die Arbeit – normalerweise stehen in großen Studios drei- oder viertausend Computer zur Verfügung …
David gegen Goliath.
Warum nicht?
Die Stimme meines Herzens flüsterte mir etwas zu, das ich in dem grandiosen Film Feld der Träume, in dem Kevin Costner die Hauptrolle spielt, gehört hatte: „Wenn du es baust, wird er kommen.“
Und so sagte ich zu meinen Kollegen in guten wie in schlechten Momenten immer wieder: „Gebt euer Bestes, liebt eure Arbeit, widmet euch mit Leidenschaft euren Aufgaben – alles Übrige kommt dann von selbst.“
Dem „Dreamer’s Club“, wie wir uns nannten, stellte ich lediglich eine Bedingung: Meine Arbeit sollte allenfalls darin bestehen, dafür zu sorgen, dass die Botschaft und die Seele des Buches in dem Film ganz klar zum Ausdruck kommen. Es sollte ein Film werden, der den Menschen hilft, wieder auf ihre Träume zu achten, und der ihnen deutlich macht, dass die wichtigsten Dinge im Leben für das Auge nicht sichtbar sind.
Doch das Leben hatte andere Pläne mit mir. Ohne dass ich es wollte, wurde ich schließlich Produzent des Films …


Und wie ich eingangs erwähnte, kam mein Sohn auf die Welt und bescherte mir eine unvergleichliche neue Erfahrung.
Als Deborah mir damals sagte, dass sie schwanger sei, stand ich erst einmal unter Schock. Auch am nächsten Tag konnte ich noch nicht reden. Doch als ich am Morgen des dritten Tages aufwachte, war ich ein überglücklicher Mann, der seinen inneren Frieden wiedergefunden hatte.
Heute weiß ich, dass ich diese herrliche Welt ohne Reue und ohne Bitterkeit genießen kann. Was dieses wundervolle kleine Geschöpf mit meinem Herzen macht, ist einfach unbeschreiblich! Wenn mein Sohn mich ansieht, meine ich, mich selbst zu sehen. Jeden Tag erwacht er mit einem Lächeln, und hin und wieder drückt er seine kleinen Handflächen und seine Nase an die große Glasscheibe vor dem Balkon und blickt stundenlang aufs Meer hinaus.
Er ist der Grund für diese Geschichte und für dieses Buch: über Episoden meines Lebens – und darüber, wie ich, ein einfacher, bescheidener Mensch, auf meiner Lebensreise so viele wichtige Dinge gelernt habe, indem ich den weniger begangenen Weg eingeschlagen habe.


Meine Mutter hatte die Angewohnheit, ihre Herzensgedanken auf kleine Zettel zu schreiben und sie in mein Bett zu legen; und wenn ich am Morgen die Augen aufschlug, konnte ich sie lesen. Ihre Sicht der Welt und das Gefühl ihres Herzens machten mich mit dem Leben vertraut.


Nun will ich mein Bestes geben, auch Dir, mein geliebter Daniel, so ein Geschenk zu machen.
Versprochen.



Briefe an Daniel...
...und wie ich hier auf
Erden mein Glück fand...


Hallo Daniel,
ich bin Sergio, der Mann, den man Deinen Vater nennt – zumindest in der Welt, in der wir leben.
Ich sehe das so, Daniel: Ich bin der Mensch, der den Samen des Lebens in den Bauch Deiner schönen Mutter gelegt hat. Nachdem Du das nun weißt, bin ich für Dich ganz einfach Sergio. Aber wenn Du mich Vater nennen willst, ist mir das auch recht.
Daniel, Du sollst wissen, dass ich früher nie daran dachte, Kinder zu haben. Ich glaubte, dass läge nicht in meinen Genen. Doch nach all den Jahren, die verstrichen sind und die mir so vieles geschenkt haben, ohne je eine Gegenleistung von mir zu fordern, sah ich auf einmal all diese kleinen Menschen um mich herumtoben – und komisch, ja, in meinem Herzen änderte sich etwas ganz tief greifend. Seitdem fühle ich mich Kindern auf ganz besondere Weise verbunden. Vielleicht wegen ihrer Unschuld; vielleicht weil ich sie dafür bewundere, dass sie mit den einfachen Dingen des Lebens so glücklich sind. Tag für Tag erleben sie das Leben als ein neues Abenteuer, ohne sich darum zu sorgen, was die Zukunft bringen mag. Sie genießen einfach den Moment, als gäbe es kein Morgen, sie leben im Hier und Jetzt. So wie Du, Daniel.
Ja, mein geliebtes Kind, ich staune noch immer, wie viel tolles Spielzeug Du hast, wie viele „modische“ Kleider – alles, was sich ein Erwachsener nur wünschen kann. Dennoch ist Dein Lieblingsspielzeug eine leere Flasche Babyshampoo. Du könntest gut ohne all die Sachen leben, die sich in Deinem Zimmer stapeln. Doch wehe, jemand würde versuchen, Dir Deine Shampooflasche wegzunehmen …! Sie ist Dein gehüteter Schatz.
Oskar, unser kleiner Scotchterrier, der mit der Zeit einer Deiner besten Freunde geworden ist, hat auch so einen Schatz. Vor ein paar Jahren saß ich am Strand und sah aufs Meer hinaus. Ich fand einen schönen Kieselstein, nahm ihn mit nach Hause und gab ihn Oskar zum Spielen. Seit diesem Tag ließ er seine Kauknochen und das andere Spielzeug, das wir ihm gegeben hatten, links liegen – nur den Kieselstein nimmt er mit in seine Hundehütte. Er hütet ihn wie einen Schatz. So wie Du Deine leere Plastikflasche.
Vielleicht weißt Du es noch nicht, Daniel – aber so wie Du mich manchmal ansiehst, denke ich, Du spürst bestimmt, dass Du einer der wundervollsten Schätze bist, die das Leben mir geschenkt hat. Nicht weil Du immer mit einem Lächeln erwachst – so wie ich, als ich in Deinem Alter war. Nicht weil Du angefangen hast zu laufen oder weil Du alles in Deiner Umgebung erkunden willst. Du bist so neugierig! So war ich auch, als ich so alt war wie Du jetzt … . Nein, ich denke, Du bist mein Teuerstes und Liebstes, weil Du ganz tief in meinem Herzen das Kind geweckt hast, das ich einmal war und immer bleiben werde, egal, wie alt ich bin. Du hast mich zurück zu meinen Wurzeln geführt, Daniel, zu dem fünfjährigen Jungen, der in seinem Heimatort immer hoch oben auf den Klippen saß und einfach nur das Meer, die Wellen, die Möwen und Delfine beobachtete und sich bei Sonnenuntergang an den Wolken erfreute, wenn sich der Himmel mit einer ganzen Palette wunderschöner Farben überzog. Damals kannte ich das Wort Angst noch nicht.
Meine Briefe an Dich kommen von tiefstem Herzen, Daniel, Briefe eines erwachsenen Kindes an ein anderes Kind, das gerade angefangen hat, mit großen Augen in die Welt zu blicken. Sie sollen ein kleines Geschenk sein, geschrieben mit tiefer Liebe. Mit einer Liebe, wie ich sie nie zuvor gefühlt habe, so rein und einzigartig, dass es ein Sakrileg wäre, würde ich versuchen, sie in Worte zu fassen.

Sergio Bambaren

Über Sergio Bambaren

Biografie

Sergio Bambaren, geboren 1960 in Peru, gelang mit „Der träumende Delphin“ auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Er gab seinen Ingenieurberuf auf und widmete sich fortan ganz dem Schreiben und seiner Leidenschaft für das Meer. Nach längerem Aufenthalt in Sydney lebt er heute wieder in Peru sowie...

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