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Flowers of Passion – Sinnliche Lotusblüten (Flowers of Passion 5)

Layla Hagen
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Roman

„Layla Hagen hat mit der Reihe um die Geschwister Connor eine sympathische Familie geschaffen, deren Liebesirrungen und –Wirrungen man gerne verfolgt. Besonders in den Sommermonaten eignen sich die Romane als lockere Lektüre für prickelnde Abend im Freien.“ - erotik-couch.de

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Flowers of Passion – Sinnliche Lotusblüten (Flowers of Passion 5) — Inhalt

Heißes Verlangen und große Gefühle!

Der attraktive Fußballstar Jace Connor wird von seinen weiblichen Fans umschwärmt. Der 28-Jährige genießt zwar die Aufmerksamkeit, hat jedoch genug von oberflächlichen Beziehungen. Denn hinter seinem ansehnlichen Äußeren steckt ein großes Herz, das auf einmal höherschlägt, als er Brooke kennenlernt, die Tochter seines Trainers und neue Managerin des Fußballclubs. Auch Brooke geht der sexy Sportler nicht mehr aus dem Kopf, doch sie will Berufliches und Privates strikt trennen und geht nicht auf Jace' Flirts ein. Auf dem Spielfeld ist Jace ein Gewinner, aber kann er auch in der Liebe siegen?

Die Erfolgsgeschichte von Bestsellerautorin Layla Hagen geht weiter: Nach den „Diamonds for Love“ folgt mit den „Flowers of Passion“ die nächste sinnlich-romantische Reihe.

Prickelnde Hot Romance für alle Fans von Geneva Lee und Lauren Rowe!

€ 10,00 [D], € 10,30 [A]
Erschienen am 01.04.2021
Übersetzt von: Vanessa Lamatsch
352 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-31675-0
Download Cover
€ 8,99 [D], € 8,99 [A]
Erschienen am 01.04.2021
Übersetzt von: Vanessa Lamatsch
352 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-99886-4
Download Cover

Leseprobe zu „Flowers of Passion – Sinnliche Lotusblüten (Flowers of Passion 5)“

1 – Jace
Jace

„Onkel Jace, können wir den Übersteiger noch mal üben?“
„Kumpel, dafür haben wir keine Zeit. Wenn wir zu spät kommen, wird deine Mom mich in den …“ Eigentlich hatte ich Arsch treten sagen wollen, hielt mich allerdings gerade noch rechtzeitig davon ab.
„Ist schon okay. Ich weiß, dass du Arsch treten sagen wolltest. Aber ich bin doch jetzt schon neun und ein großer Junge.“
„Stimmt, aber Lori wird mich mehr als nur in den Arsch treten, wenn sie hört, dass ich in deiner Gegenwart Kraftausdrücke verwende.“
Milo grinste. »Dafür ziehst du Mom immer [...]

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1 – Jace
Jace

„Onkel Jace, können wir den Übersteiger noch mal üben?“
„Kumpel, dafür haben wir keine Zeit. Wenn wir zu spät kommen, wird deine Mom mich in den …“ Eigentlich hatte ich Arsch treten sagen wollen, hielt mich allerdings gerade noch rechtzeitig davon ab.
„Ist schon okay. Ich weiß, dass du Arsch treten sagen wolltest. Aber ich bin doch jetzt schon neun und ein großer Junge.“
„Stimmt, aber Lori wird mich mehr als nur in den Arsch treten, wenn sie hört, dass ich in deiner Gegenwart Kraftausdrücke verwende.“
Milo grinste. „Dafür ziehst du Mom immer auf.“
„Ich weiß, doch ich verrate dir ein Geheimnis. Ich überlege mir meine Schachzüge immer ganz genau. Das ist eine sehr wichtige Lektion fürs Leben.“
Als Fußballprofi und Milos Onkel war ich verdammt stolz darauf, dass er meine Leidenschaft für den Fußball teilte. Er hatte mich beim Training beobachtet und danach darauf bestanden, dass ich ihm ein paar Moves genauer erklärte. Ich war immer bereit, ihm etwas beizubringen, aber heute fehlte uns einfach die Zeit dafür. Das Management des Vereins hatte ein Meeting anberaumt, zu dem ich nicht zu spät kommen durfte, und Lori wollte mit Milo pünktlich zu Abend essen.
Sie wartete lächelnd an der Tür zur Umkleide auf uns.
„Wieso seht ihr beide so selbstgefällig aus?“, fragte sie.
„Dürfen wir keine Geheimnisse haben?“, hielt ich dagegen, nach einem verstohlenen Blick zu Milo.
„Soso, ihr habt also Geheimnisse. Das sagt mir bereits, dass ihr etwas im Schilde führt.“
„Diesmal nicht“, schaltete Milo sich ein.
Meine Schwester sah uns misstrauisch an, hakte allerdings nicht weiter nach. „Nun, wir sollten dann mal gehen. Wir sehen uns Freitag.“
Nachdem sie verschwunden waren, ging ich duschen und im Anschluss mit meinen Teamkameraden nach oben.
„Hast du eine Ahnung, worum es geht? Hat Graham beim freitäglichen Abendessen irgendwas gesagt?“, fragte mein Stürmerkollege Levi.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“
Levi musterte mich skeptisch. Seitdem der Besitzer des Fußballclubs, Graham Frazier, meine Schwester Lori geheiratet hatte, erwarteten meine Teamkameraden ständig Insiderinformationen von mir. Doch Graham und ich redeten beim wöchentlichen Familienessen nie über die Arbeit. Diese Zusammenkünfte waren ausschließlich dazu da, mich mit meinen Geschwistern über Privates auszutauschen und Milo neue Moves beizubringen.
Die Verwaltung der L. A. Lords befand sich in einem großen Gebäude neben dem Stadion. Unsere Umkleiden waren ganz unten untergebracht, die Büros des Managements in den oberen Stockwerken.
Nachdem wir uns alle um den großen, ovalen Tisch im Sitzungszimmer versammelt hatten, betrat Graham den Raum, begleitet von Tina, unserer Vice President of Business Operations, und einer sehr hübschen Blondine, die ich noch nie gesehen hatte. Sie hatte ein schlichtes schwarzes Kleid mit einem breiten Gürtel um die Taille an, und ihr blondes Haar war zu einem Dutt hochgesteckt. Außerdem trug sie eine rechteckige Brille mit schwarzem Rand, die ihre blauen Augen wunderbar umrahmte.
Ich setzte mich aufrechter hin und hörte genau zu, als Graham anfing zu sprechen.
„Schönen Nachmittag, Team. Danke, dass ihr gekommen seid. Ich werde mich kurzfassen. Wir ihr wisst, hat Bree uns letzten Monat verlassen, und es hat eine Weile gedauert, jemand neuen für die Position als Sponsorship Business Developer zu finden. Doch jetzt bin ich überzeugt, dass Brooke perfekt zu uns passt.“
Brooke nickte Graham kurz zu, dann trat sie einen Schritt vor und ließ ihren Blick über alle am Tisch gleiten.
„Ich bin Brooke Derringer. Der Name kommt euch vielleicht bekannt vor.“ Sie deutete zur hinteren Wand des Raums, wo unser Trainer Stephen Derringer stand und stolz lächelte. „Euer Trainer ist mein Vater, aber ich verspreche, dass das nicht der Grund ist, warum Tina mich angestellt hat.“
Mir gefiel, dass diese Frau den Stier bei den Hörnern packte und das Thema einfach ansprach, auch wenn ihr diese Direktheit bei mehreren Leuten ein fieses Grinsen einbrachte. Henry, unser Torwart, lachte sogar höhnisch auf. Daraufhin musterte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, und sofort nahm er sich ein wenig zurück. Ich war zwar nicht Mannschaftskapitän, aber der wertvollste Spieler, und auf meine Meinung wurde Wert gelegt.
„Inzwischen habe ich sieben Jahre Erfahrung mit Sponsoren- und Werbeverträgen. Daher glaube ich, dass ich neue Perspektiven bieten kann, genauso wie meine Kontakte neue Gelegenheiten eröffnen dürften.“
Einige meiner Teamkollegen grinsten schon wieder fies. Später würde ich mal ein ernstes Wort mit ihnen reden. Auf mich wirkte Brooke absolut kompetent. Und ich vertraute Grahams Urteil, wenn es um Stellenbesetzungen ging. Das Management brauchte weder die Meinung noch die Zustimmung des Teams. Die Mannschaft hatte zwei Aufgaben. Erstens: so gut zu spielen, wie wir nur konnten. Zweitens: uns anständig zu benehmen, damit möglichst viele Sponsoren sich für das Team und die Spieler interessierten.
Sich in die Einstellungspolitik des Managements einzumischen gehörte nicht dazu. Ehrlich gesagt, überraschte es mich, dass Graham dieses Meeting überhaupt einberufen hatte. Normalerweise merkte das Team nicht mal, wenn neue Leute im Büro arbeiteten. Vermutlich hatte Brooke um diesen Termin gebeten, damit sie in Bezug auf ihre Verwandtschaft mit dem Trainer reinen Tisch machen konnte.
„Ich habe Graham versprochen, mich kurzzufassen, also möchte ich nur ein paar Dinge ansprechen, die ich geplant habe. Natürlich bin ich mir bewusst, dass bereits zahlreiche Verträge bestehen, aber ich habe eine Liste mit zusätzlichen Sponsoren, die ich gerne kontaktieren würde. Ich glaube, dass dies der Mannschaft nutzen wird. Außerdem möchte ich mich gerne mit jedem von euch persönlich treffen, um mehr über euch herauszufinden und weitere Möglichkeiten für Werbeverträge auszuloten. Ich weiß, dass sich eure Agenten um die persönlichen Werbeverträge kümmern, also könnt ihr sie gerne zu dem jeweiligen Meeting mitbringen. Meine Philosophie lautet, dass alles, was euch persönlich hilft, auch der Mannschaft insgesamt von Nutzen ist.“
Auf mein Vieraugengespräch mit ihr freute ich mich, denn ihre zupackende Herangehensweise beeindruckte mich sehr. Dank der Tatsache, dass GQ mich drei Jahre hintereinander zum attraktivsten Fußballspieler des Jahres gewählt hatte, hatte ich schon eine Menge Werbeverträge in der Tasche. Die Titel hatten mir unerwarteten Ruhm eingebracht. Damit gingen zwar auch ein paar Nachteile einher, doch grundsätzlich konnte ich mich nicht beschweren.
Die Aufmerksamkeit von GQ war reines Glück gewesen. Aber andererseits war ich bereits mein Leben lang ein ziemlicher Glückspilz. Was nicht heißen sollte, dass ich mir nicht den Arsch aufriss und hundert Prozent für die Mannschaft gab. Es hätte allerdings auch alles ganz anders laufen können, wenn die Sterne nicht zu meinen Gunsten gestanden hätten – das war mir durchaus bewusst.
Es war Mitte Juli, ungefähr Saisonmitte, und wir hatten gerade eine Reihe Siege eingefahren. Ich hatte die meisten Tore geschossen, was mir das Label als Most Valuable Player – MVP – einbrachte. Mit achtundzwanzig hatte ich noch ein paar gute Jahre vor mir, aber bei Karrieren im Profisport konnte viel schiefgehen. Man war nur so viel wert wie die letzte Saison – ganz zu schweigen davon, dass eine Verletzung eine Karriere jederzeit vorzeitig beenden konnte. Es war wichtig, so viele Marketing-Verträge wie möglich abzuschließen, während man noch richtig absahnen konnte.
Ich war schon neugierig, was Brooke mir wohl vorschlagen würde. Obwohl ich mich bemühte, sie nicht abzuchecken, konnte ich einfach nicht anders. Ich saß am äußersten Ende des ovalen Tisches, sodass ich einen direkten Blick auf sie hatte. Dieser konservative Bibliothekarinnen-Look war einfach sexy und sorgte dafür, dass ich ihr die Brille abnehmen wollte, um genauer hinzuschauen. Wie sähe sie aus, wenn ihr Haar offen und verwuschelt war? Wenn diese rosigen Lippen von Küssen geschwollen wären?
Brooke drehte sich um, um die Namen möglicher Sponsoren auf das Whiteboard hinter sich zu schreiben, und verschaffte mir damit eine gute Sicht auf ihren Hintern. Ich bemühte mich wirklich sehr, mich auf ihr Tafelbild zu konzentrieren.
Als sie sich mit einem Räuspern wieder umdrehte, versuchte ich erneut, sie nicht zu aufdringlich anzustarren. Oder, um genauer zu sein … ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich sie anstarrte.


2 – Brooke
Brooke

Ich sah mich im Raum um und musterte die Mienen der Spieler. Selbstverständlich wusste ich, dass man mich angesichts von Dads Stellung als Trainer mit einer gewissen Skepsis konfrontieren würde, doch ich war entschlossen, alle für mich zu gewinnen. Das konnte ich zwar nicht in der Viertelstunde schaffen, die uns heute zur Verfügung stand, aber irgendwann würde ich mich beweisen.
Dad hatte der Mannschaft die Nachricht selbst überbringen wollen, ich hatte allerdings darauf bestanden, diese Sitzung abzuhalten. Mir war es immer lieber, Reaktionen persönlich einzuschätzen. Wenn es darauf ankam, konnte ich wahnsinnig stur sein. Meine Schwester zog mich ständig damit auf.
Als ich dieses Jobangebot bekam, hatte ich es einfach nicht ablehnen können. Ich liebte neue Herausforderungen … und unglücklicherweise konnte ich meinen alten Arbeitsplatz nicht behalten.
Dad fing meinen Blick ein und zwinkerte. Ich wusste, wie stolz er war; wie glücklich ich ihn damit gemacht hatte, dass ich diese Stelle angenommen hatte.
„Ein Sportausrüster in Washington sucht nach einer Fußballmannschaft, die seine neue Kollektion präsentieren soll. Nach dem Meeting werde ich euch allen eine E-Mail schicken, in der alles Genauere steht. Lasst euch Zeit und denkt in Ruhe darüber nach … diskutiert gerne auch als Team darüber. Falls ihr interessiert seid, mache ich mich an die Arbeit. Soweit es die Logistik angeht: Ihr müsstet zusammen für zwei Tage zu einem Fotoshooting fliegen, aber ich habe mir den Spielkalender bereits angeschaut, und wir könnten es in die Pause nach eurem Auswärtsspiel in Texas legen.“
Ein paar Spieler nickten, teilweise sichtlich erstaunt. Anscheinend waren sie überrascht, wie schnell ich vorging, aber niemand hier hatte Zeit zu verschwenden. Außerdem wusste ich, dass ein erstes echtes Angebot bei dieser ersten Sitzung meine Kompetenz bewies – nicht nur der Mannschaft, sondern auch Graham und meiner direkten Vorgesetzten Tina gegenüber.
„Irgendwelche Fragen?“
„Einige von uns haben schon Verträge mit anderen Sportausrüstern. Ist das ein Problem?“, fragte Jace Connor.
„Ich habe mir die Freiheit genommen, die Verträge durchzusehen, die ihr als Team unterschrieben habt, und zusätzlich bei euren Agenten in Bezug auf individuelle Verträge nachgefragt. Auch wenn es einige Wettbewerbsklauseln gibt, verstößt dieser spezielle Vertrag nicht dagegen, weil es lediglich um Katalogaufnahmen geht.“
Jace lächelte anerkennend. Ich erwiderte das Lächeln, dann riss ich meinen Blick von ihm los, um den Rest der Spieler anzusehen. Schließlich wollte ich niemanden bevorzugen. Aber jeder hatte gewisse Schwächen, nicht wahr?
Mit seinem hellbraunen Haar und den grünen Augen war Jace Connor der sexyste Spieler von allen. Die Mannschaft posierte jedes Jahr für einen Kalender, mal vollständig, mal nur halb bekleidet. Es könnte sein, dass ich die Januar-Seite (Jace’ Monat) auch noch nach dem 31. hängen gelassen hatte, doch ich hätte darauf gewettet, dass dies für die Hälfte Kaliforniens galt. Jace war auf dem Foto mit nacktem Oberkörper abgebildet. Ich konnte kaum glauben, dass er auch in echt so unglaublich toll aussah. Jetzt verstand ich, wieso GQ ihn wiederholt zum attraktivsten Fußballspieler des Jahres gekürt hatte.
Wenn man Twitter glaubte, war er auch noch ein Herzensbrecher – ein Ruf, der bei Sponsoren ein zweischneidiges Schwert sein konnte. Manche mochten es, ihre Marke von einem Bad Boy präsentieren zu lassen, andere schreckten genau davor zurück. Bad Boys wurden für gewöhnlich in Skandale verwickelt. Doch bei Jace hatte es während seiner langjährigen Vereinszugehörigkeit zu den L. A. Lords keine größeren Probleme gegeben. Ich konnte es kaum erwarten, mit ihm zu arbeiten. Aber jetzt erzählte ich der Mannschaft erst mal noch etwas über die Gelegenheit in Washington.
„Noch irgendwelche Fragen?“, meinte ich, nachdem ich einen längeren Vortrag über Wettbewerbsklauseln gehalten hatte. Fast ohne mein Zutun huschte mein Blick erneut zu Jace.
Er schenkte mir ein unwiderstehliches Lächeln. „Klingt toll. Wo soll ich unterschreiben?“


3 – Jace
Jace

Das Abendessen am Freitag war seit Jahren ein fester Termin in unserer Familie. Meine älteste Schwester Valentina hatte die Tradition angeregt, nachdem Will, mein zweitältester Bruder, achtzehn geworden und ausgezogen war. Sobald ich angekommen war, ging ich direkt in die Küche und küsste Val auf die Wange.
„Meine Liebe, das riecht schon so gut … Wie immer.“
Meine Schwester war die beste Köchin, die ich kannte. Davon war ich bereits als Kind überzeugt gewesen, und auch als Erwachsener hatte sich an dieser Meinung nichts geändert, selbst nach unzähligen Restaurantbesuchen.
„Wo sind deine Mädchen?“, fragte ich.
„Plündern meinen Kleiderschrank.“
„Natürlich.“
„Hey! Ich habe einen tollen Sinn für Mode. Ist doch klar, dass die Mädchen das ausnutzen wollen.“
Vals Verlobter hatte zwei Nichten, die sie gemeinsam aufzogen. Peyton war sechs. April war fünfzehn und hatte sich schon bei Val mit dem Shopaholic-Virus angesteckt. Ich nervte Val, indem ich mir ein Stück Kuchen klaute, dann ging ich in den Garten. Milo machte bereits Dehnübungen. Wir trainierten, bis Lori auftauchte, um uns zu sagen, dass alle angekommen waren. Dann kehrten wir ins Haus zurück.
Unsere freitäglichen Abendessen waren laut und verrückt, und ich liebte sie. Wir waren insgesamt sechs Geschwister, also war ich in einem großen Haushalt aufgewachsen, wo meistens ein Drittel der Bewohner (in der Regel Hailey und ich) gerade nichts Gutes im Schilde führte. Ich war der Jüngste und Hailey nur zwei Jahre älter als ich. Lori war die mittlere Schwester. Will hatte sich immer als Teil der Älteren betrachtet, was wahrscheinlich damit zu tun hatte, dass Landon und Val Zwillinge waren. Nachdem unsere Eltern gestorben waren, hatten diese beiden den Rest von uns großgezogen.
Sie hatten gerade ihr Studium in Harvard begonnen, es aber abgebrochen, um nach L. A. zurückzukehren und Dads Pub und die Verantwortung für uns alle zu übernehmen. Da ich damals erst neun war, konnte ich mich nur verschwommen an all das erinnern. Aber ich wusste noch, dass ich Mom und Dad sehr vermisst hatte. Irgendwann hatte ich jedoch angefangen, Landon und Val als meine Eltern zu sehen. Selbst heute noch fühlte ich mich in Vals Haus wohler als in meiner eigenen Wohnung.
„Du hast einen neuen Tisch gekauft“, kommentierte ich, als wir uns setzten.
„Nun, der alte wurde langsam zu klein“, antwortete Val.
Unsere Familie war in den letzten Jahren ganz schön gewachsen.
„Wenn ihr beide mal unter die Haube kommt, werde ich ein größeres Wohnzimmer brauchen“, meinte Val neckend und deutete auf Hailey und mich. Wir waren die einzigen Connors, die noch solo waren.
Ich fing Wills Blick ein.
„Ich wette, Hailey erwischt es als Erstes“, sagte er.
Ich schüttelte den Kopf. „Ach, komm schon, Mann. Ich wollte genau dasselbe wetten. Du musst doch dagegenhalten.“
„Ich tue dir den Gefallen und wette, dass du als Erstes jemanden findest“, sagte Hailey.
Ich grinste. Wills und meine Wettleidenschaft hatte auf unsere Schwester abgefärbt.
Hailey hatte uns nicht verraten, ob sie gerade mit jemandem ausging. Unseren Schwestern vertraute sie immer mehr Informationen an … und das war für mich vollkommen in Ordnung. Ich hatte mal aus Versehen eines ihrer Gespräche belauscht und … so genau wollte ich das alles gar nicht wissen. Außerdem war ich mir durchaus bewusst, dass ich in Bezug auf meine Schwestern manchmal übermäßig beschützend reagierte, schließlich waren sie alle erwachsen. Sie brauchten meine Fürsorge nicht. Nicht, dass ich etwas an meinen Reaktionen hätte ändern können.
Ich konnte mir durchaus vorstellen, wie Hailey uns eines Tages mit der Nachricht überraschte, dass sie es ernst mit jemandem meinte.
Soweit es mich anging, war ich mit meinem Leben, so wie es war, ganz zufrieden … oder zumindest redete ich mir das selbst ein. Nach dem ersten GQ-Titel vor ein paar Jahren war ich zu einem Internetstar geworden. Dann war mein Ruhm in die Offline-Welt übergeschwappt, was nur selten geschah. Fußball gehörte nicht zu den drei großen Sportarten in den USA, aber ich machte mir auch keine Illusionen. Ich war wegen meines Aussehens bekannt geworden, nicht wegen meiner spielerischen Qualitäten.
Zu Beginn hatte ich mich einfach am Erfolg berauscht. Es machte Spaß. Ich war bei Frauen schon immer gut angekommen, aber nach dem GQ-Titel hatte meine Beliebtheit ungeahnte Höhen erreicht. Ich hatte die Aufmerksamkeit genossen und sie weidlich ausgenutzt. Irgendwann allerdings war mir klar geworden, dass mein Ruhm eine Menge Leute anzog, die sich nicht für mich interessierten, sondern nur dafür, dass es ihnen von Vorteil sein konnte, mit mir gesehen zu werden. Das war ich inzwischen leid. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, bald sesshaft zu werden.
„Jace, ich habe die Standfotos vom letzten Shooting bekommen, aber vergessen, sie an dich weiterzuleiten. Sie sind fantastisch. Ich glaube, die Hälfte der Frauen in meiner Firma sind ein wenig in dich verliebt“, sagte Val.
„Quatsch. Sie sehen mich bloß gerne mit nacktem Oberkörper.“
„Übrigens danke noch mal, dass du zugestimmt hast.“
„Du kennst mich doch. Ich ziehe mein Hemd nur für den Kalender und die Werbekampagnen meiner Schwester aus.“
Val führte eine sehr erfolgreiche Kosmetik- und Parfümfirma … und ich trat in ein paar ihrer Werbespots auf. Es war das erste Mal, dass Val mich um etwas gebeten hatte, daher war mir nicht mal der Gedanke gekommen, abzulehnen. Für meine große Schwester hätte ich alles getan.
„Und wo wir gerade von Leuten reden, die dich gerne ohne Hemd sehen, Leta spricht ständig von dir.“
Mann, das war etwas, was ich auf keinen Fall wollte: mit Leta ausgehen.
„Val, ich dachte, für dich bin ich ein viel zu großer Herzensbrecher, um mich mit einer deiner Freundinnen zu verkuppeln?“
Val zog einen Schmollmund. Hailey lachte, genau wie Lori, aber ich konnte sehen, dass sie die Idee toll fand, ich würde mich endlich auch mal fest binden. Unsere mittlere Schwester war Hochzeitsplanerin – und nachdem weder Val und Carter noch Will und seine Verlobte Paige bisher einen Termin für die Hochzeit festgelegt hatten, wirkte es fast, als warte sie darauf, dass Hailey oder ich ihre Dienste brauchten. Sie war im siebten Monat schwanger, doch ich bezweifelte stark, dass sie selbst mit einem Baby im Arm langsamer machen würde.
„Ich gebe zu, dass ich mich geirrt habe. Dich wird es auch bald erwischen, wart’s nur ab.“
„Aber ich werde nicht mit Leta ausgehen.“
Ich hatte sie oft genug getroffen, um zu wissen, dass wir kaum etwas gemeinsam hatten.
„Sei vorsichtig mit diesem Herzensbrecher-Etikett“, riet Hailey. „Das könnte dir noch zum Verhängnis werden.“
Ich stöhnte. Aber Hailey war PR-Profi, und wann immer sie mir Ratschläge gab, hörte ich aufmerksam zu.
„Haben sie inzwischen jemanden gefunden, der sich um die Sponsorenverträge kümmert?“, fragte Hailey. Ihr Blick huschte von mir zu Graham, der ihr gegenübersaß.
„Ja.“
„Ihr hattet dieses Jahr ziemliche Personalfluktuationen.“
Im letzten Jahr hatte bei den L. A. Lords quasi ein großer Schichtwechsel stattgefunden. Nicht nur hatte Bree uns verlassen, sondern auch unsere ehemalige PR-Chefin Amber war fast gleichzeitig in Elternzeit gegangen. Grahams Vater hatte in der PR-Abteilung des Clubs gearbeitet, aber Graham hatte vor Kurzem zusätzlich ein Restaurant eröffnet, und sein Dad kümmerte sich um das Marketing.
„Ja. Wir haben Brooke Derringer angestellt“, fuhr Graham fort.
„Irgendwie verwandt oder verschwägert mit dem Trainer?“, fragte Hailey.
„Seine Tochter. Sie hat viel Erfahrung im Business Development. Das Timing war perfekt. Bree ist gegangen, und wir hatten Probleme, einen Ersatz für sie zu finden. Dann ist Trainer Derringer an mich herangetreten und meinte, seine Tochter möchte sich gern beruflich verändern. Sie wird sich bei uns toll machen, dessen bin ich mir sicher.“
Ich war mir da ebenfalls sicher. Und ich bekam Brooke einfach nicht aus dem Kopf. Ständig sah ich ihre blauen Augen vor mir, genau wie ihren Hüftschwung und ihren eleganten Hals. Mehr als einmal hatte ich mir vorgestellt, wie ich ihren Kopf genau richtig neigte, um mir freien Zugang zu gewähren.
„Sie wirkt sehr kompetent“, warf ich ein. Ich sagte nicht, dass ich sie zudem auch noch superheiß fand. Graham hätte diesen Kommentar unangebracht gefunden.

Beim Abendessen sprach ich mit Will und Paige über meine Termine diese Woche. Sie leiteten ein Bildungszentrum, das verschiedene Programme für Leute aus schwierigen Verhältnissen anbot, besonders für Menschen, die irgendwie in die Obdachlosigkeit gerutscht waren. Ich hatte das Bildungszentrum ein paarmal zum Spaß besucht, aber ich wollte mich mehr einbringen.
„Wir werden etwas finden“, sagte Paige. Ich respektierte sie sehr. Schließlich war sie diejenige gewesen, die die Idee für die Stiftung gehabt hatte, und hatte Will mit eingebunden. Mein Bruder war vorher Detective beim Los Angeles Police Department gewesen. Ich war tief davon überzeugt, dass jeder den Beruf ergreifen sollte, der ihn glücklich machte, aber ich wollte nicht lügen: Ich war erleichtert, dass Will in einen weit weniger gefährlichen Job gewechselt hatte.
Nach dem Dessert bettelte Milo mich an, noch mal mit ihm Fußball zu spielen. Er bereitete auch eine Überraschung für Loris Geburtstag vor, und ich war sein Komplize. Ein wenig musste ich ihm noch dabei helfen, und ich war stolz darauf, dass mir immer irgendwas einfiel.
„Ihr beide wirkt ein wenig schuldbewusst“, meinte Hailey, als Milo und ich vom Tisch aufstanden.
„Da hast du natürlich recht. Ich ziehe gerade los, um einen schlechten Einfluss auf ihn auszuüben.“
„Dass du auch immer Unruhe stiften musst“, schoss meine Schwester zurück.
Ich zuckte mit den Achseln und wechselte einen verschwörerischen Blick mit Milo. „Bist du startklar?“
Der Junge nickte. „Und ob!“
Hailey sah uns beide böse an, bevor wir loszogen.

Beim Training sprachen wir mehr über Loris Party, als dass wir Fußball spielten. Als ich gerade ein paar Bestellungen auf meinem Handy aufgab, bemerkte ich, dass ich eine ungelesene E-Mail von Brooke hatte. Wie sie uns informierte, würde sie bei dem Fotoshooting nächsten Dienstag anwesend sein. Sie wollte mit jedem von uns reden, um vor unseren persönlichen Gesprächen ein paar Infos einzuholen.
Ich schickte ihr eine kurze Antwort zurück.
Jace: Klingt gut.

Brooke: Wenn es irgendetwas Spezielles gibt, über das du sprechen möchtest, lass es mich wissen, damit ich ein paar Ideen vorbereiten kann.

Inzwischen war ich ihr ein paarmal im Club begegnet, und mir ist schnell klar geworden, dass sie am ersten Tag besonders darauf geachtet hatte, sich konservativ zu kleiden – wahrscheinlich, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wann immer ich sie sonst gesehen hatte, trug sie lässigere Klamotten: Jeans und Poloshirts, hin und wieder einen Rock. Allerdings war ihre Lieblingsfrisur anscheinend ein strenger Dutt. Ihr langer Hals hatte es mir total angetan und machte mich völlig verrückt. Wann immer ich einen Blick darauf erhaschte, fragte ich mich, wie es wohl wäre, meine Lippen über diese zarte Haut gleiten zu lassen. Ich schrieb ihr zurück, wobei ich mich bemühte, mich ganz auf meine Nachricht zu konzentrieren.
Jace: Dieses Wochenende bin ich beschäftigt, aber wir können am Dienstag Ideen austauschen.

Brooke: Gerne.

Ihre Antworten kamen schnell. Wieso arbeitete sie so spät noch? Saß sie noch im Büro, oder war sie schon zu Hause? Saß sie vielleicht in einem bequemen Sessel, mit einem Glas Wein? Der Trainer sprach nie über seine Familie, aber ich wollte mehr über Brooke wissen.
Ich freute mich schon auf Dienstag … und noch mehr auf unser persönliches Treffen.

Layla Hagen

Über Layla Hagen

Biografie

Layla Hagen ist das Pseudonym einer USA-Today-Bestsellerautorin. Sie lebt in Österreich, spricht fließend Englisch, Deutsch und Spanisch, und schreibt am liebsten prickelnde Liebesromane.

Weitere Titel der Serie „Flowers of Passion“

In dieser heißen Romance-Serie der Bestsellerautorin Layla Hagen sprechen Blumen die Sprache der Leidenschaft. In Los Angeles, der Stadt der Reichen und Schönen, finden zwölf Singles das große Glück. Wunderbar romantisch und wahnsinnig prickelnd!

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„Layla Hagen hat mit der Reihe um die Geschwister Connor eine sympathische Familie geschaffen, deren Liebesirrungen und –Wirrungen man gerne verfolgt. Besonders in den Sommermonaten eignen sich die Romane als lockere Lektüre für prickelnde Abend im Freien.“

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„Ein ruhiges, süßes Wohlfühlbuch mit tollen Protagonisten.“

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