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Mit Schirm, Charme und Kanone (Arthur-Escroyne-Reihe 4)

Mit Schirm, Charme und Kanone (Arthur-Escroyne-Reihe 4)

Arthur Escroyne
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Kriminalroman

„Ein feiner englischer Krimi.“ - Wiener Journal

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Mit Schirm, Charme und Kanone (Arthur-Escroyne-Reihe 4) — Inhalt

Wieder einmal geht es auf Schloss Sutherly um Leben und Tod – doch diesmal kämpfen Arthur und Rosemary nicht gegen Verbrecher, sondern Rosies zu früh einsetzende Wehen. In der verzweifelten Überzeugung, dass das Beste für Kind und Mutter gerade gut genug sei, bringt Arthur Rosy in die Klinik des Spezialisten Dr. Brendergast nach Stratford upon Avon. Zur Deckung der Kosten nimmt Arthur eine Hypothek auf das Schloss auf. In Shakespeares Geburtsstadt geht es Rosy dank Dr. Brendergasts Hilfe bald besser, dafür steckt der Doktor selbst in Schwierigkeiten: Er steht unter Mordverdacht.Doch nicht genug, dass Arthurs Schloss im Zuge der Ereignisse um ein Haar gepfändet wird und sich die Schlinge um Dr. Brendergasts Hals immer enger zieht: Als Arthur nach einem langen Abend im Krankenhaus allein ins Schloss zurückkehrt, erwartet ihn dort – ein Mörder.

€ 8,99 [D], € 8,99 [A]
Erschienen am 02.05.2016
Übersetzt von: Rudolf Katzer
240 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97305-2
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Leseprobe zu „Mit Schirm, Charme und Kanone (Arthur-Escroyne-Reihe 4)“

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Die Koryphäe




Was ist ein Mann ohne seine Frau? Was geschieht, wenn sich größte Freude in nebelige Angst verwandelt? Was wäre ein Leben ohne Rosy für mich? Auf keine dieser Fragen kenne ich die Antwort, nur dumme, Unheil bringende Befürchtungen halten mich in Schach. Seit achtundvierzig Stunden habe ich nicht geschlafen, mich weder umgezogen noch rasiert. Ob ich etwas gegessen habe, weiß ich nicht, ich bin unfähig, etwas zu tun, und außerstande, etwas zu verändern. Die einzige Tätigkeit, die mir aufgezwungen wird, ist das Warten. Doch mit jeder Stunde [...]

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Die Koryphäe




Was ist ein Mann ohne seine Frau? Was geschieht, wenn sich größte Freude in nebelige Angst verwandelt? Was wäre ein Leben ohne Rosy für mich? Auf keine dieser Fragen kenne ich die Antwort, nur dumme, Unheil bringende Befürchtungen halten mich in Schach. Seit achtundvierzig Stunden habe ich nicht geschlafen, mich weder umgezogen noch rasiert. Ob ich etwas gegessen habe, weiß ich nicht, ich bin unfähig, etwas zu tun, und außerstande, etwas zu verändern. Die einzige Tätigkeit, die mir aufgezwungen wird, ist das Warten. Doch mit jeder Stunde verliert das Warten mehr und mehr an Sinn. Es ist ungewiss, ob man die Kindesmutter retten wird, ungewiss, ob das Kind überlebt.
Dabei hatten Rosy und ich durchaus Grund zur Hoffnung. Nach unserem stürmischen Heimflug aus Schottland, nach einem ambulanten Eingriff in ­einer Maschine der Royal Airforce, hatten wir, wenn auch nicht gesund, so doch einigermaßen munter, unsere Heimatgrafschaft Gloucestershire erreicht. Doch statt nach Sutherly Castle hochzufahren, wo Rosy und ich zu Hause sind, brachte man meine Frau in das Krankenhaus unserer Heimatstadt, das den glanzvollen Namen Gloucestershire Royal Hospital trägt, wo Dr. Rogers, ihr behandelnder Gynäkologe, sie bereits erwartete.
Rosy war zu diesem Zeitpunkt im siebten Monat schwanger. Dank Dr. Rogers’ Hilfe stabilisierte sich ihr Zustand bald. Alles schien seinen regulären Gang zu nehmen, damit unser Sohn, Philipp John, der 37. Earl von Sutherly, im Herbst das Licht der Welt erblicken würde. Nach zwei Wochen gestattete Dr. Rogers Rosy sogar, das Krankenhaus zu verlassen, da eine vertraute Umgebung bei einer Risikoschwangerschaft von großer Bedeutung sei, wie er meint.
Alles ging gut, bis zu dem Tag, an dem Rosemary Besuch von Sergeant Ralph Bellamy erhielt, ihrem langjährigen Freund und Assistenten. Trotz ihres ­geschwächten Zustands liegen der schwangeren Leiterin der Mordkommission die Angelegenheiten ihrer Abteilung natürlich am Herzen, daher hörte sie sich Ralphs Bericht über die laufenden Ermittlungen geduldig an.
Mein Leben lang werde ich mir nicht verzeihen, dass ich an diesem Nachmittag nicht zu Hause war. Hätte ich das Gespräch nach einer halben Stunde unterbrochen, Rosy einen Kräutertee gemacht und darauf geachtet, dass sie ihre Medikamente nimmt, wäre es nicht zum Äußersten gekommen. So aber brachte Rosy ihren kriminalistischen Geist viel zu hitzig in Schwung, weshalb ihr Körper schließlich seine Mitwirkung verweigerte, Rosy einen Schwächeanfall erlitt und das Bewusstsein verlor.
Das Stammschloss meiner Familie liegt auf der Spitze eines Felsmassivs, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf unser Städtchen und in die umliegende Grafschaft hat. Um diesen Ausblick zu genießen, muss man allerdings einhundertsechs steile und teilweise wackelige Stufen bis zu unserem Falkenhorst emporklimmen. Minuten nach Rosys Schwächeanfall schwebte darum ein Rettungshubschrauber mit Getöse über Sutherly Castle ein, die Sträucher meiner Lorbeerhecke bebten im Rotorsturm, während die Libelle hinter dem Rosengarten aufsetzte. Ralph, zwei Polizeibeamte und ich trugen die Bewusstlose in den Garten, sie wurde ins Krankenhaus geflogen, wo man sie umgehend auf die ­Intensivstation brachte.
Die Komplikation bei Rosys Schwangerschaft trägt den Fachausdruck Placenta praevia. Am ersten Tag des Wartens versicherte mir Dr. Rogers, dass sich das Plazentagewebe glücklicherweise noch nicht von der Gebärmutter abgelöst hätte. Am zweiten Tag meinte er, der Muttermund werde mittlerweile bedauerlicherweise überlagert, was einen Kaiserschnitt unumgänglich mache. Seit dem dritten Tag erklärt Dr. Rogers gar nichts mehr und sieht bei jeder Begegnung besorgter aus.
Stundenlang wandere ich auf den grell erleuchteten Korridoren des Krankenhauses umher, trinke literweise Wasser aus dem Spender im Warteraum, nicke manchmal auf einer Metallbank ein und erwache augenblicklich, wenn ich Schritte höre. Ich halte mich grundsätzlich für einen optimistischen Menschen, doch in diesen quälend verrinnenden Stunden packte mich namenlose Angst, die mich ungewohnte Dinge tun ließ. Ich suchte zum Beispiel die Krankenhauskapelle auf und flehte Gott, zu dem ich sonst nur eine lockere Bekanntschaft unterhalte, um Hilfe an, er möge Rosy bei mir lassen, möge unserem Jungen einen gesunden Eintritt in diese Welt ermöglichen. Gott schwieg erwartungsgemäß und das Warten ging weiter.
Natürlich hatte ich Rosys Eltern verständigt, sie befinden sich auf einer Kreuzfahrt durch die Ägäis. Rosys Geschwister waren bereits im Krankenhaus gewesen und unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Sergeant Bellamy tauchte auf, entschuldigte sich zum wiederholten Mal dafür, dass er für Rosys Zustand mitverantwortlich sei, und verschwand mit hängendem Kopf wieder.
Ich bin allein. Ich bin so schrecklich einsam in diesem grell ausgeleuchteten Raum, dass das Gespenst der Vorahnung, wie es sein mag, von nun an für immer allein zu bleiben, sich nicht permanent vertreiben lässt. Mein wunderbares Leben mit Rosy auf dem verfallenden Schloss, unser heiteres Glück, das durch die Liebe zu unserem Kind noch gekrönt werden würde, soll es unwiederbringlich zu Ende sein?
Als ich diesen besonders mutlosen Zustand erreicht habe, erscheint plötzlich Dr. Rogers im Türrahmen.
„Was gibt es Neues?“ Ich springe auf und laufe ihm entgegen.
„Leider nichts Gutes, Sir.“ Der Doktor hat nur ­wenige Haare auf dem Kopf, seine fahle Haut ist von Leberflecken gesprenkelt. Dem Aussehen nach haftet ihm etwas von einer Ware an, deren Verfallsdatum abgelaufen ist. „Darf ich aus gegebenem Anlass einen Vorschlag machen, Mister Escroyne?“ Umsonst schiebt er seine Brille hoch, sie rutscht sofort wieder auf die Nasenspitze zurück. „Es gibt einen Kollegen von mir, der auf Problemfälle wie den Ihrer Frau spezialisiert ist.“
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich geglaubt, Dr. Rogers sei der beste Mann für Rosys Komplikationen. Abwartend sehe ich ihn an.
„Es handelt sich um den geschätzten Kollegen Doktor Theodore Brendergast“, fährt er fort. „Allerdings liegt seine Privatklinik nicht in Gloucestershire, sondern in Stratford-upon-Avon.“
„Das ist doch nur eine Stunde von hier entfernt. Wieso erzählen Sie mir erst jetzt von diesem Mann?“
„Weil sich die Lage Ihrer Frau erst in den letzten Stunden derart verändert hat, dass ich diesen Schritt erwäge.“
„Verändert? Verschlechtert, wollten Sie sagen.“
„Ihre Blutdruckschwankungen machen mir Sorgen“, antwortet er ausweichend.
„Rosys Blutdruck veranstaltet seit Tagen eine Achterbahnfahrt. Wieso haben Sie diesen Brendergast nicht schon längst herzitiert?“
„Ein Mann wie er lässt sich nicht herbeizitieren. Er ist eine Koryphäe in seinem Fach.“
„Trotzdem könnte die Koryphäe längst in einem Polizeiauto sitzen und mit Blaulicht hierhergekarrt werden.“
„Es gibt da leider ein Problem.“ Rogers mustert mich aus ernsten Augen. „Doktor Brendergast praktiziert in einer – wie soll ich sagen? –, einer ungewöhnlichen Einstufung des NHS.“
„Was bedeutet das?“
„Weder Ihre noch die Versicherung Ihrer Frau würden die Kosten einer Konsultation abdecken.“
Ich bin Philipp Arthur Escroyne, der 36. Earl von Sutherly, Mitglied der Peers von England und ein treuer Gefolgsmann unserer Krone. Versicherungstechnisch bin ich allerdings eine Niete, befinde ich mich doch in der untersten Kategorie, die der National Health Service anbietet. Im Krankheitsfall würde mir nicht mehr als die Basisversorgung zustehen. Rosys Polizistenversicherung bietet einen umfassenderen Schutz, große Sprünge kann sie damit aber auch nicht machen. Trotz dieser Tatsache fällt meine Antwort an Dr. Rogers markig aus. „Soll ich etwa zusehen, wie Rosy stirbt, nur weil unsere Versicherung den Zauberdoktor nicht bezahlt?“
„Von Sterben war bisher nicht die Rede.“
„Gesund machen können Sie Rosy aber auch nicht“, entgegne ich unbeherrscht. „Unser Kind können Sie nicht auf natürlichem Weg auf die Welt bringen.“
„Beruhigen Sie sich, Mister Escroyne.“ Rogers zieht sein Mobiltelefon aus der Tasche und sucht nach ­einer Nummer.
„Gemessen am Ernst der Lage bin ich erstaunlich ruhig!“
Rogers hebt das Handy ans Ohr. „Hier spricht Doktor William Rogers vom Gloucestershire Royal Hospital. Könnte ich bitte Doktor Brendergast sprechen?“ Er nickt mit einer kleinen Verbeugung. „Verstehe. Wann, denken Sie, wird seine Sitzung beendet sein?“

Über Arthur Escroyne

Biografie

Harold Philipp Arthur Escroyne ist der 36. Earl of Sutherly. Nach seinem Kunststudium arbeitete er als Werbegrafiker für einen bekannten englischen Shortbread-Hersteller. Lord Escroyne ist für seine Nacktstängel-Schwertlilienzucht (Iris aphylla) über die Grenzen der Grafschaft hinaus bekannt. Der...

Pressestimmen
Wiener Journal

„Ein feiner englischer Krimi.“

Oberhessische Presse

„Ein wunderbarer humoristischer Kriminalroman. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, die Dialoge voller Witz.“

Lausitzer Rundschau

„Vergnüglich zu lesen!“

dpa-Starline

„Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und mit der notorischen Schrulligkeit der Angelsachsen ausgestattet.“

Radio Euroherz

„Äußerst amüsante Lektüre!“

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