Im Alt singt jemand falsch — Inhalt
Eine chaotische Laienchorsängerin. Ein perfektionistischer Chorleiter. Ein charismatischer Tenor. Und eine anstrengende Großfamilie. Ein heiterer Roman für Chorsängerinnen und für alle, denen die liebe Familie manchmal zu viel wird.
Die 27jährige Maja ist meistens zufrieden mit ihrem Leben: Ihre Arbeit im Jobcenter gefällt ihr, sie genießt die Treffen mit ihrer fröhlichen und unkonventionellen Großfamilie und sie freut sich jede Woche auf die Chorprobe, in der sie ihre besten Freunde trifft und mit dem schnuckeligen Tenor Tristan von Birkhain flirtet. Als der perfektionistische Dr. Wilhelm Heinrich die Leitung des Unichors übernimmt, ändern sich die Regeln im Chor und nach und nach gerät Majas ganzes Leben aus den Fugen. Aber vielleicht sind manche Veränderungen gar nicht mal so schlecht…
Zum Inhalt: Maja ist geschockt, der neue Chorleiter will alle Mitglieder vorsingen lassen, dabei ist sie überzeugt, dass sie gar nicht besonders gut singen kann, sie ist nur einfach gerne im Chor und in der Menge geht ihre Stimme ja unter. Außerdem hofft sie endlich auch eine Chance bei Tristan, Tenor im Chor, Frauenschwarm und Schwerenöter. Momentan versinkt ihr Leben genauso wie ihre Wohnung im Chaos, wie soll sie das nur alles wieder in den Griff bekommen? Zum Stil: Die Story wird von Maja erzählt, aber nicht in Ich-Form, sondern in der 3. Person. Der Stil der Autorin Karin Spieker ist äußerst locke, flüssig und leicht lesbar. Eine lustige und humorvolle Situation folgt auf die nächste und Maja stolpert von Chaos zu Chaos, wobei sie die meisten Situationen selbst verschuldet. Sie ist zwar sehr liebenswürdig aber ihre Schlampigkeit und ihr unorganisiertes Leben waren mir tlw. schon etwas zu viel des Guten. Mein Fazit: Eine äußerst kurzweilige und amüsante Story, die jeden Leser zum Lachen bringen kann.
Die alleinstehende, etwas chaotische Maja singt mit Freude im Chor bis die Chorleiterin aufhört und Wilhelm das Geschehen in die Hand nimmt. Seit dem ist im Chor allerhand los. Einzelnes Vorsingen, eine Chorfahrt die geplant werden soll und Tristan, auf den Maja ein Auge geworfen hat. Doch bei der Chorfahrt wird plötzlich alles anders. Im Alt singt einer falsch - ein Roman - wie aus dem echten Leben. Karin Spieker beschreibt herrlich leicht einen Roman mit sehr angenehmen Schreibstil. Anfangs habe ich etwas gebraucht, bis die Story mich erreichte. Doch ab dem 5. Kapitel war ich mittendrin und gespannt, wie es weitergeht. Der Roman wird belebt durch Majas Familie, die ebenso etwas außergewöhnlich und laut ist und besonders immer dann zum Vorschein kommt, wenn man es gerade nicht braucht. Maja und auch die anderen Personen sind charakteristisch genau beschrieben, jede Person hat so ihre Eigenarten, die besonders Maja das Leben schwer machen. Es wird am Ende klar, dass man sich einfach so nehmen muss, wie man ist - auch wenn es vielleicht nicht jedem so passt.
Mit Leib und Seele singt Maja im Uni-Chor und schwärmt für Schönling Tristan, der dort im Tenor singt. Als der Chor mit Wilhelm Heinrich eine neue Chorleitung bekommt, kehrt neuer Schwung in die Proben ein und auch ein Vorsingen der einzelnen Sänger ist angedacht. Doch davor fürchtet sich Maja etwas und erklärt sich schließlich bereit, ein Probewochenende zu planen, damit sie so beim Chorleiter punkten kann. Doch das ist für Maja nicht so einfach, denn eigentlich beherrscht Chaos ihr Leben und die Zeit sitzt ihr zudem auch noch im Nacken. Lässt sie sich von Tristan weiter den Kopf verdrehen? Und schafft sie es, das Probewochenende zu organisieren? Mit viel Witz und einem Augenzwinkern erzählt die Autorin die Geschichte von Maja. Aufgewachsen in einer Großfamilie, hat sie eher ein chaotisches Gemüt, das sich durch ihr Leben zieht. Trotz allem ist sie eine liebenswerte Person, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Ihre Familie ist herzlich, hat einen guten Zusammenhalt aber trotzdem hat Maja es nicht immer leicht. Mit ihrer Mutter, die Mama aus Leib und Seele ist und ihre „Schäfchen“ beschützen möchte, rauscht Maja deshalb ab und an zusammen. Das macht das Geschehen aber authentisch. Auch die Chorproben sind lebendig und realistisch beschrieben und man merkt, dass die Autorin selbst gerne singt. Wenn von den Proben geschrieben wurde, habe ich das ein oder andere Mal mitgesummt und hatte danach einen Ohrwurm. Ich konnte mir gut vorstellen, wie die Lieder nach und nach den richtigen Klang angenommen haben. Das Cover finde ich sehr schön und auch passend zum Buch. Es ist hauptsächlich in den Farben blaugrün und beere gehalten. Es sind Noten, Notenlinien und -schlüssel, ein sich küssendes Paar und ein Dirigent zu sehen. Der Titel fügt sich gut in das Ganze ein und es ergibt eine verspielte, harmonische Titelseite. Das Buch ist eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre und gerade für die grauen Wintertage das richtige. Ich kann es nur empfehlen und vergebe 5*.
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