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Leseprobe

Das Mitternachtsversprechen

Das Mitternachtsversprechen - eBook-Ausgabe

Roman
8,99 €
01.09.2016
320 Seiten
978-3-492-97389-2

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Piper Verlag GmbH
Georgenstraße 4
80799 München

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Beschreibung

Turin 1948. Die drei Schwestern Teresa, Lidia und Aurora haben das im Krieg zerstörte „Caffè Molinari“ ihrer Eltern wieder aufgebaut und führen es dank des geheimen Familienrezepts für Giandujapralinen zu neuem Glanz. Doch als die Journalistin Vera beinahe siebzig Jahre später nach Turin reist, um mehr über das Leben ihrer Großmutter Teresa zu erfahren, stößt sie hinter der traditionsreichen Fassade des Kaffeehauses auf ein schreckliches Geheimnis. Stück für Stück enthüllt sie das Rätsel um die Familie Molinari, bis sie zu dessen bitterem Kern vordringt ...

Über Mascha Vassena

Mascha Vassena

Biografie

Mascha Vassena erhielt für ihre Erzählungen mehrere Stipendien, u. a. das Stipendium Akademie Schloss Solitude und den Hamburger Förderpreis für Literatur. 2005 erschien ihr Erzählungsband „Räuber und Gendarm“ unter dem Namen Mascha Kurtz bei Liebeskind. Sie schreibt außerdem Opernlibretti und...

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Aus „Das Mitternachtsversprechen“

Prolog

Sie wussten, dass sie nicht vom Weg abweichen durften. Wenn das Moor einen verschluckte, verschwand man auf Nimmerwiedersehen, so hatte Mutter es ihnen erklärt. Nimmerwiedersehen. Das Wort jagte Vera einen leichten Schauer über die Unterarme. Nimmerwiedersehen wurde ihr Name für das Moor, ihr eigenes, magisches Reich. Vi hielt sich nicht an Verbote, und Vera ließ sich jedes Mal überreden. Sie drangen nie sehr weit vor und kehrten um, wenn die dunkle Erde sich schmatzend an ihren Turnschuhen festsaugte. Doch es war nicht leicht, denn Nimmerwiedersehen lockte [...]

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Mascha Vassena
Das Mitternachtsversprechen.

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Mascha Vassena über ihren Roman

 

Ich besuchte Turin zum ersten Mal in einer eiskalten Dezembernacht im Jahr 2010. Ich war spät angekommen. Mein Gastgeber und Freund Fabrizio führte mich im Dunkeln durch die Stadt. Es war kalt, und ich hatte Hunger, aber Fabrizio wollte mir unbedingt die unterschiedlichen Facetten Turins zeigen wie jemand, der mit Gästen zuerst eine Wohnungsbesichtigung macht, bevor man sich setzt.

Wir überquerten weite Plätze, umgeben von Palästen und Kirchen, schlüpften aus dem Licht der Laternen in dunkle Gassen, die nur aus Ecken und Winkeln zu bestehen schienen. Wir passierten heruntergekommene Buden, vor denen sich junge Männer zusammendrängten und rauchten. Unser Freund riet mir, den Blick abzuwenden. Dann die Markthalle, ein Koloss im Herzen der Stadt, davor ein riesiger Platz, der mit Obstkartons, einzelnen Schuhen, Plastiktüten und Müll aller Art überzogen war – die Reste des größten Marktes in ganz Europa, der sich jeden Abend auflöste, um sich am kommenden Morgen wieder neu zu erheben. Unter unseren Füßen die Gewölbekeller und Tunnel von Turin: ein Netz jahrhundertealter Gänge, in dem angeblich einst Alchemisten nach Erkenntnis suchten und wo angeblich sogar das Tor zur Hölle liegen soll. Wir hätten die ganze Nacht so laufen können, stattdessen tauchten wir in einen Keller ab, in dem uns arabisches Essen, volle Tische, Musik und eine Bauchtänzerin empfingen.

Am folgenden Tag eine andere Stadt:

hell, herrschaftlich und freundlich. Endlose Arkadengänge, an jeder Ecke Kaffeehäuser mit alten Stühlen, üppigen Vorhängen und Vitrinen voller Kuchen und Pralinen, wie man sie nirgends sonst in Italien findet. Kleine Designerläden, ein breiter träger Fluss und grüne Hügel, die vom anderen Ufer herüberleuchteten.

Pause im Mulassano, einem Schmuckkästchen von Café mit nur vier oder fünf Tischen, überall Marmor und Messing und geschnitzte Balken. Die Croissants werden auf einer silbernen Etagère serviert. Während ich meinen Kaffee trank, wurde mir bewusst, dass ich eine Geschichte schreiben wollte, die in dieser magischen Stadt spielt. Nur brauchte ich noch einen Funken, um diese Geschichte anzufachen.

In „Das Mitternachtsversprechen“ habe ich mir die Frage gestellt, ob man immer beschützen kann, was (oder wen) man liebt, und ob es immer richtig ist, das auch zu tun.Sosehr man sich bemüht, geschehen manchmal Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben. Und manchmal führt der Versuch, um jeden Preis die Kontrolle zu behalten, zu einer Katastrophe.