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Leonardo da Vinci

Das Universalgenie der Renaissance

Vor 500 Jahren starb Leonardo da Vinci, ein Superstar in der Geschichte der Kunst und der Wissenschaften. Bis heute gibt er Rätsel auf. Warum hat er in 67 Lebensjahren nicht mehr als rund zwei Dutzend Kunstwerke geschaffen?

Immer wieder tauchen Arbeiten auf, die ihm zugeschrieben werden – zuletzt die Christusdarstellung „Salvator Mundi“, die von einem saudischen Prinzen für sagenhafte 450 Millionen US-Dollar ersteigert wurde. Echt oder nicht? Viele Möchtegern-Leonardos werden gegenwärtig auf dem Kunstmarkt gehandelt. Daran ist der Meister aus dem toskanischen Ort Vinci, wo er 1452 auf die Welt kam, nicht ganz unschuldig.

Er war ein Chaot, der vieles anfing, ohne es zu vollenden. Hinterlassen hat er einen total ungeordneten Berg von Notizen und Zeichnungen. Er hielt sich in Florenz auf, lange in Mailand, diente kurz auch dem Papst in Rom und zuletzt dem französischen König. In Cloux bei Amboise ereilte ihn 1519 der Tod. Leonardo arbeitete für seine Herren als Architekt und Ingenieur, als Mechaniker und Musiker, als Maler und Impressario. Als Autodidakt entwickelte er sich zum Privatforscher. Die innere Einheit der Natur wollte er ergründen. Besonders Zeichnungen waren ihm ein Mittel, das Nachdenken sichtbar zu machen. Das Staunen und Rätseln über diesen Mann wird noch lange anhalten.

Henning Klüver aus „Leonardo da Vinci für Eilige“

Die Biografie des Unversalgelehrten
Leonardo da Vinci für Eilige
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Maler, Naturforscher, Erfinder, Architekt, Schriftsteller

Alles über das Universalgenie an der Schwelle der Moderne

Maler und Zeichner, Naturforscher, Erfinder, Architekt, Schriftsteller und Festegestalter - das alles war Leonardo da Vinci, der rätselhafteste Renaissance-Mensch. Millionen stehen jedes Jahr vor seiner „Mona Lisa“, und es wird weltweit darüber diskutiert, wie gefährdet das berühmte „Abendmahl“ wirklich ist. Henning Klüver beschreibt hier einen Weltstar, der auch noch nach 500 Jahren unsere Fantasie und die von Bestsellerautoren beschäftigt.

Am 2.5.2019 ist der 500. Todestag von Leonardo da Vinci

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Daten aus dem Leben Leonardos

Steckbrief

  • 1452 geboren am 15. April in Vinci (bei Empoli) als unehelicher Sohn des Notars Ser Piero da Vinci und der Bauerntochter Caterina.
     
  • 1469 Leonardo zieht nach Florenz und tritt in die Werkstatt des Malers und Bildhauers Andrea del Verrocchio ein.
     
  • 1472 als Mitglied der Malergilde von S. Luca erwähnt. In den Jahren danach arbeitet Leonardo als Gehilfe von Verrocchio. Erste selbständige Arbeiten wie die „Nelkenmadonna“ oder das Porträt der Ginevra de’ Benci entstehen. Anklagen wegen homosexueller Praktiken werden mangels Beweisen fallengelassen
     
  • 1481 Arbeiten an dem Altarbild „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ sowie an einem „Hl. Hieronymus“ bleiben unvollendet. Vermutlich im September verlässt Leonardo Florenz und geht nach Mailand an den Hof von Ludovico Sforza.
     
  • 1483 Auftrag, zusammen mit den Brüdern de Predis für die „Felsgrottenmadonna“. In den Jahren danach entwickelt Leonardo Maschinen, Gerätschaften und Waffensysteme und arbeitet u. a. an einem riesigen Reiterstandbild für Ludovico Sforza.
     
  • 1488 Leonardo ist als Architekt und Ingenieur für den Herzog von Mailand tätigt, stattet die Feste des Hofes aus und beginnt, sich mit wissenschaftlichen Fragen von der Biologie bis zur Mathematik, von der Mechanik bis zur Psychologie auseinander zu setzen.
     
  • 1495 Beginn der Arbeit am „Abendmahl“ in S. Maria delle Grazie (bis 1498).
     
  • 1499 Abreise aus Mailand nach dem Sturz des Sforza-Herzogs, Rückreise nach Florenz, wo er mit der „Hl. Anna Selbdritt“ beginnt.
     
  • 1502 als Architekt und Ingenieur im Dienst von Cesare Borgia, Reisen nach Urbino, Pesaro, Rimini, Cesena.
     
  • 1503 Wieder in Florenz. In den Jahren bis 1506 entstehen u. a. die „Madonna mit der Spindel“, die „Mona Lisa“, und der Künstler beginnt mit den Vorarbeiten zum Monumentalgemälde der Anghiarischlacht im Palazzo Vecchio (unvollendet und übermalt).
     
  • 1506 Der französische Statthalter Mailands, Charles d’Amboise, ruft ihn zurück nach Mailand. Eine zweite Version der „Felsgrottenmadonna“ entsteht, vermutlich eine „Leda mit dem Schwan“ (verschollen), zudem verstärkt Leonardo seine anatomischen Studien.
     
  • 1513 Nach dem Tod von Charles d’Amboise folgt Leonardo seinem neuen Gönner Giuliano de’ Medici nach Rom, wo er sich vor allem mit wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt.
     
  • 1517 Giuliano stirbt, und Leonardo nimmt einen Ruf des französischen Königs an. In Cloux – der König residiert im nahen Amboise - beschäftigt er sich weiterhin mit wissenschaftlichen Themen und u. a. Einrichtungen für die Wasserversorgung.
     
  • 1519 Leonardo stirbt am 2. Mai in Cloux und wird im Kloster Amboise begraben (inzwischen zerstört).

Die Geheimnisse um Leonardo da Vinci

Warum hat Leonardo so viele Arbeiten nicht zu Ende gebracht?
Warum lächelt Mona Lisa?
Welche Bilder sind wirklich verschollen und welche nur Fiktionen?
Wo ist (mindestens) die Hälfte seiner Schriften hingekommen, und was steht in ihnen? Was verbirgt sich hinter rätselhaften Bemerkungen oder apokalyptischen Zeichnungen?

Wo viele Fragen offen sind, blüht das Reich der phantasievollen Antworten. In ihm spielt der Begriff des „Genies“ eine Hauptrolle, eines Geistes außerhalb der Normalität. Im ausgehenden 19. Jahrhundert taucht die Vorstellung eines italienischen Bruders von Faust auf. Das ist ein Leonardo, der einen Pakt mit dem Teufel schließt, um allwissend zu werden. Der russische Schriftsteller Dimitri Mereschkowski (1865–1941) betont in seinem Roman „Leonardo da Vinci“ die dunklen Seiten des Künstlers und Forschers als Hexenmeister und spielt mit seinem erfolgreichen Buch von 1901 etwa die Rolle, die Dan Brown mit „Sakrileg“ um 2000 spielen wird. Paul Valéry sieht Leonardo „im Äther der Ideen“ schweben, und Sigmund Freud führt seine Genialität auf eine passive, „ideelle“ Homosexualität zurück.

Vom Psychopathen zum wissenschaftlichen Genie ist es nur ein kleiner Schritt. Das 20. Jahrhundert feiert Leonardo als einen, der seiner Zeit weit voraus war. Bereits 1902 weist der französische Chemiker Marcellin Berthelot aber darauf hin, dass Leonardos „Erfindungen“ den Rahmen der Prä-Moderne nicht sprengen. Doch solche Hinweise passen nicht ins Leonardo-Bild. Im faschistischen Italien zimmert man das Image eines „italienischen Genius“. Der gesunde Menschenverstand bewunderte Leonardo nicht als Genossen der Renaissance, sondern als den der eigenen Zeit: als Pionier des Flugzeugs, des Unterseebootes, des Panzers, des Kühlschranks, sogar des Fahrrads – das das Museum von Vinci dann auch tatsächlich nachbaute! Die Skizze eines spiralförmigen Spielzeugs für ein Fest wird zum ersten Hubschrauber umgedeutet. Gezeichnete Hinweise werden zum ersten Humanroboter zusammengesetzt. Martin Kemp schreibt: „Wie jedes andere Zeitalter schaffen auch wir uns den Leonardo, den wir wollen.“

500 Jahre liegen zwischen uns und Leonardo, die wir nicht einfach überspringen können. Aber vielleicht können wir sie uns nutzbar machen. Vielleicht haben wir im Zeitalter der elektronischen Kommunikation und der virtuellen Welten den Blick freier für eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Geschichte, die die Grenzen ihrer Zeit nicht sprengen, aber erweitern konnte. Die jeder Frage bis in ihre Verästelungen nachging und doch nach Ganzheitlichkeit strebte. Die wissenschaftlich dachte und künstlerisch tätig war. Und die uns staunen macht.

Daten aus der Zeit Leonardos

  • 1434 Beginn der Medici-Herrschaft in Florenz.
     
  • 1450 Die Sforza lösen die Visconti als Herrschergeschlecht in Mailand ab.
     
  • 1453 Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen und das Ende des Byzantinischen Reiches.
     
  • 1455 Gutenberg druckt mit beweglichen Lettern die Bibel.
     
  • 1480 Ludovico il Moro wird Regent in Mailand.
     
  • 1492 Kolumbus entdeckt Seeweg nach Amerika; Alexander VI. aus dem Haus Borgia zum Papst gekrönt (bis 1503), Geheimallianz zwischen Florenz und Neapel zur Eroberung Mailands, Hilferuf Ludovico Sforzas an den französischen König.
     
  • 1494 Italienfeldzug Karl VIII. von Frankreich; Vertreibung der Medici aus Florenz durch den Bußprediger Savonarola, der 1498 hingerichtet wird.
     
  • 1497 Ludwig XII. von Frankreich erhebt Anspruch auf Mailand.
     
  • 1499 Cesare Borgia, Neffe Papst Alexanders VI., beginnt mit Feldzügen in Mittelitalien, ein eigenes Fürstentum zu erringen.
     
  • 1500 Eroberung Mailands durch französische Truppen.
     
  • 1503 Julius II. wird als Nachfolger von Alexander VI. Borgia Papst (bis 1513).
     
  • 1512 Kopernikus stellt die Sonne ins Zentrum des Universums. Ende der Republik Florenz und vorläufige Rückkehr der Medici an die Macht.
     
  • 1513 Nach der Niederlage bei Novara gegen schweizerische Söldner ziehen sich die französischen Truppen über die Alpen zurück; kurzfristige Rückkehr der Sforza nach Mailand.
     
  • 1513–21 Der Medici-Papst Leo X. baut das Ablasssystem zur Finanzierung des neuen Petersdomes aus.
     
  • 1515 König Franz I. (bis 1547) erobert erneut Mailand für die Franzosen.
     
  • 1517 Luther veröffentlicht Thesen in Wittenberg.
     
  • 1525 Karl V. erobert die Lombardei und setzt die Sforza wieder als Herrscher über Mailand ein.
     
  • 1527 Plünderung Roms durch die kaiserlichen Truppen („Sacco di Roma“).
     
  • 1532 Posthume Veröffentlichung des „Fürsten“ von Machiavelli (um 1513 verfasst).
     
  • 1533 Streit um Mailand und Beginn einer langen spanischen Herrschaft.
     
  • 1550 Erste Ausgabe der „Vite“ von Giorgio Vasari (1511–1574) erscheint
     
  • 1563 Vasari beginnt mit den Umbauarbeiten im Salone dei Cinquecento des Palazzo Vecchio von Florenz.

Verzeichnis der wichtigsten Werke Leonardos und ihrer Aufbewahrungsorte

Florenz, Uffizien
(www.uffizi.it)
 

Die Taufe Christi (um 1475)
Mitarbeit (Darstellung eines Engels) an einem Gemälde von Andrea del Verrocchio
 
Verkündigung Mariä (um 1475)
Leonardos frühestes Gemälde, vielleicht in Zusammenarbeit mit Verrocchio
 
Anbetung der Könige (um 1479/1481)
Parallel zum Hieronymus (siehe Rom); unvollendet, weil Leonardo nach Mailand geht

Rom, Pinacoteca Vaticana
(www.://museivaticani.va)

 
Heiliger Hieronymus (um 1479/1480)
Arbeit daran abgebrochen, um sich ganz auf die Anbetung zu konzentrieren
 
München, Alte Pinakothek
(www.pinakothek.de/besuch/alte-pinakothek)

 
Madonna mit der Nelke (um 1475/76)
Beginn der Beschäftigung mit dem Motiv Madonna und Kind; erstes vollständig eigenhändiges Gemälde
 
Washington, National Gallery of Art
(www.nga.gov)
 

Ginevra de’Benci (um 1476/1478)
Edeldame aus dem Kreis um Lorenzo den Prächtigen, das Gemälde ist vermutlich unten beschnitten

St. Petersburg, Eremitage
(www.hermitagemuseum.org)

 
Madonna Benois (um 1478/79)
Eine neue Art, das Thema Madonna und Kind zu gestalten
 
Madonna Litta (um 1481/1497)
Umstrittene Zuschreibung, vermutlich eine Arbeit seines Schülers Antonio Boltraffio
 
Paris, Musée du Louvre
(www.louvre.fr)

 
Felsgrottenmadonna (um 1483/84)
Altarbild für San Francesco Grande in Mailand, wohl vom Auftraggeber abgelehnt
 
Bildnis einer Dame („La Belle Ferronnière“) (um 1496/97)
Vermutlich Bildnis der Lucrezia Crivelli
 
Mona Lisa (um 1503/1506)
Bildnis der Lisa Gherardini (verheiratet mit Francesco del Giocondo), vielleicht später fertiggestellt
 
Heilige Anna Selbdritt (1503/1516)
In Florenz begonnen, vermutlich in Rom oder sogar erst in Frankreich fertig gestellt (S. 64 f., 78)
 
Johannes der Täufer (um 1508/1516)
Aus einem verschollenen Gemälde, das den Engel der Verkündigung zeigt, hervorgegangen
 
Bacchus (1513/1516)
Vielleicht von Leonardo als hl. Johannes begonnen; Ende des 17. Jahrhunderts verändert
 
Mailand, Pinacoteca Ambrosiana
(www.ambrosiana.it)

 
Musiker (um 1485)
Vielleicht das Bildnis des Komponisten Franchino Gaffurio, unvollendet
 
Bildnis einer Dame (um 1493/1496)
Vermutlich mit Beteiligung der Werkstatt
 
Mailand, Refektorium von Santa Maria delle Grazie
(www.polomuseale.lombardia.beniculturali.it)

 
Abendmahl (1495–1498)
Setzt neue Maßstäbe für die Erzählung biblischer Geschichte (obligatorische Buchung über www.cenacolovinciano.vivaticket.it oder Tel. +39 02 92 80 03 60)

Mailand, Castello Sforzesco
(www.milanocastello.it)

 
Sala delle Asse (1498/1499)
Ein „Gartensaal“ zu Ehren der Sforza-Dynastie, Mitwirkung von Gehilfen
 
Mailand, Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia
(www.museoscienza.org)

 
Nationales Technikmuseum mit einer „Galleria di Leonardo“, wo Nachbauten und Modelle seiner mechanischen Projekte ausgestellt sind; große didaktische Werkstatt
 
Krakau, Czartoryski Muzeum
(www.mnk.pl)

 
Dame mit dem Hermelin (um 1488)
Bildnis der Cecilia Gallerani
 
London, National Gallery
(www.nationalgallery.org.uk)

 
Felsgrottenmadonna (um 1495/1508)
Zweite Fassung des Motivs (siehe Paris, Louvre), die in San Francesco Grande aufgestellt wird; zusammen mit Ambrogio de Predis
 
Privatsammlungen
 
Madonna mit der Spindel (um 1501)
Unter Beteiligung der Werkstatt, heute in der Sammlung des Duke of Buccleuch
 
Madonna mit der Spindel („Lansdowne Madonna“) (um 1501)
Vielleicht eine Werkstattarbeit

Vinci, Museo Leonardiano
(www.museoleonardiano.it)

 
Nachbauten von Maschinen und Modellen im Castello dei Conti Guidi. Im Ortsteil Anchiano ist das angebliche Geburtshaus von Leonardo zu besichtigen
 
Amboise, Schloss
(www.chateau-amboise.com)

 
Modelle von Maschinen im Schlosspark; Erinnerungsgrab in der Hubertus-Kapelle

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