
Nur die Wahrheit rettet - eBook-Ausgabe
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Beschreibung
Seit bekannt ist, dass katholische Priester jahrzehntelang ungestraft Kinder sexuell missbraucht haben, steckt die katholische Kirche in einer existenzbedrohenden Krise. Joseph Ratzinger hat mehr damit zu tun, als viele glauben.
Ausgehend von exklusiven Interviews mit Weggefährten und Vertrauten Ratzingers sowie einem sorgfältigen Quellenstudium, zeigen die Autoren: Der frühere Papst hat die routinemäßig gepflegte Vertuschungspraxis der Kirche nicht nur stillschweigend geduldet, sondern sie als Teil einer konsequent durchdachten religiösen Ideologie selbst stetig praktiziert und gefördert.
Über Doris Reisinger
Über Christoph Röhl
Aus „Nur die Wahrheit rettet“
Vorbemerkung
Dieses Buch ist anders als alle anderen Bücher über Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. Es ist keine biografische Erzählung. Es ist kein Pamphlet und sicher keine Apologie, und es erhebt auch keinen wissenschaftlichen Anspruch. Es will nicht so sehr den Menschen Joseph Ratzinger beschreiben, sondern vielmehr hartnäckig einer Frage nachgehen: Welche Rolle spielte dieser Mann, der über ein Vierteljahrhundert die katholische Kirche entscheidend prägte, in ihrem Versagen in der Missbrauchskrise? Dabei versuchen wir, so nah an Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. [...]
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Worum geht es in Ihrem Buch?
Es geht um Joseph Ratzinger und um seine Rolle in der Missbrauchskrise. Als Präfekt der vatikanischen Behörde, die bis heute für Missbrauchsfälle zuständig ist, ließ er Fälle jahrelang liegen. Auch als er Papst war, kümmerte er sich nicht ernsthaft. Anders als viele behaupten, hat er in dieser Krise nicht frühzeitig und mutig gehandelt, sondern spät, zögerlich und nicht im Sinne der Opfer, sondern mit dem Ziel den Glauben, das Priestertum und die Kirche zu retten.
Wer sollte Ihr Buch lesen?
Alle, die verstehen wollen, was mit der katholischen Kirche los ist und warum sie es einfach nicht schafft, diese Krise zu überwinden. Manche sagen, Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. hätte alles getan, was er konnte, um Missbrauch zu bekämpfen.
Sie kommen zu einer anderen Einschätzung. Warum?
Ein nüchterner Blick in Originalakten aus seiner Zeit als Präfekt und Papst lässt keinen anderen Schluss zu: Dieser Mann hatte andere Prioritäten. Er hat mehr unter dem „Verfall des Glaubens“ gelitten als mit den Opfern seiner Kirche. Er hat Missbrauchsfälle liegen lassen und hatte oft mehr Mitleid mit Tätern im Priesteramt als mit deren Opfern. Letztlich muss man sagen: Er hat die Problematik über Jahrzehnte nicht wirklich verstanden und damit vieles schlimmer gemacht.
Vorbemerkung
1 Eine hagiografische Skizze oder: Ratzingers Geschichte als die eines Helden
Seine kindliche Einfachheit
Seine geniale Theologie
Sein frühzeitiger Einsatz gegen Missbrauch
Sein mutiges Handeln im Angesicht der Gegner
2 Der Beginn der Missbrauchskrise oder: Wider die Mär vom frühzeitigen Einsatz
Der Fall Gauthe
Die Dynamik der Krise
The Manual
Das Vera-Prinzip und die kirchliche Moral
Die Krise aus römischer Sicht
Stephen Kiesle: Der erste Missbrauchsfall des Präfekten
Machtkampf
Priester, die Abtreibungen erzwingen
Der Fall Lawrence Murphy
3 Maciel, der Held der konservativen Restauration oder: Wider die Mär vom mutigen Handeln
Die Stimmen der Opfer
Ratzingers Zögern
Normita
4 Die neuen Gemeinschaften oder: Wider die Mär der unschuldigen Kindlichkeit
Die alten Gemeinschaften und das Ende der totalen Hingabe
Die neuen geistlichen Gemeinschaften
Ratzingers wunderbare Erfahrung
Was Ratzinger hätte wissen können
Eine Herde trojanischer Pferde
5 Der Glaubenspräfekt oder: Wider die Mär vom genialen Theologen
Das Heilige Offizium
Wie Ratzinger arbeitete
Ungültige Materie und göttliche Wahrheit
Priestertum, Macht und Geschlecht
Die wahre Freiheit
Eine fatale theologische Leerstelle
6 Der Schutz der heiligen Sakramente oder: Wider die Mär vom Einsatz für Missbrauchsbetroffene
Die Koalition der englischsprachigen Bischöfe
Rom, April 2000
Das Motu Proprio und die schwerwiegenderen Delikte
Die Folgen von „Sacramentorum sanctitatis tutela“
7 Das Pontifikat oder: Eine vorhersehbare Katastrophe
Habemus Papam
Ein Jahr der Gnade
Fettnäpfchen und Kontinuitäten
Missbrauch und kein Ende in Sicht
Die Festung bricht
8 Der Rückzug – aber kein Ende
Anmerkungen
Personenregister
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