
Erschienen am
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09.10.2010
Peter Stein begann 1967 in München mit der ersten selbstständigen Inszenierung, „Gerettet“ von Edward Bond. Es war ein beeindruckender Erfolg und der erste Schritt einer steilen Karriere. Aufgrund des Erfolgs erhielt Stein eine Einladung nach Bremen, um dort „Kabale und Liebe“ zu inszenieren. Hier kam es zur Begegnung und einer ersten Zusammenarbeit mit den Schauspielern, die später die Schaubühne in Berlin prägen sollten: Edith Clever, Bruno Ganz und Jutta Lampe. Zurückgekehrt nach München, arbeitete er als Assistent mit Fritz Kortner zusammen, dem er, wie er selbst betont, viel verdankt. Die wichtigste und erfolgreichste Phase seiner Karriere wurde die Schaubühnenzeit in Berlin von 1970 bis 1985 mit den berühmten Inszenierungen von „Peer Gynt“, „Prinz von Homburg“, den Antikenprojekten, Shakespeare und Tschechow. Lange und gründliche Proben, ein enges Verhältnis zu den Schauspielern, die er stark in die Regiearbeit einbezog, die Betonung des Bühnenbildes, Authentizität des Gefühls - das waren die Prinzipien, unter denen Steins Arbeit in Berlin stand. Nach der Berliner Zeit arbeitete Stein, von der deutschen Theaterszene und der Kritik enttäuscht, vor allem im Ausland, inszenierte zunehmend Opern, verwirklichte sein großes Faust-Projekt, mit dem er auch noch einmal nach Deutschland zurückkehrte.

Erschienen am
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09.10.2010
Ob die mediterrane Küche der Küstenregionen, die einfachen Mahlzeitender Schafhirten in den Bergen oder Fast Food und Haute Cuisine in den quirligen Städten - Paul Richardsons atmosphärischer und informativer Reisebericht zeigt, dass spanische Küche mehr zu bieten hat als Paella, Gazpacho und Sangría. Ein Jahr lang reiste Richardson quer durchs Land, half bei der Olivenernte in Jaén und der matanza, dem traditionellen Schweineschlachten, in Caceres, besuchte Starköche wie Ferran Adrià an der Costa Brava, aber auch unbekannte Restaurants mit regionalen Spezialitäten.Gespickt mit vielen Insidertipps, interessanten Informationen zu Kultur und Geschichte und einem umfangreichen Adressteil ist dies ein einzigartiger Reiseführer durch Spanien und seine Küche.

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09.10.2010
Rolin hat einen Sinn für das Poetische im Alltäglichen, der ihn neben W. G. Sebald stellt. Für Monate hat sich der Journalist und Romancier Jean Rolin in den billigen Kreditkartenhotels einquartiert, die den Pariser Autobahnring Périphérique säumen. Er sondiert sein Terrain wie ein General das Gelände vor der Schlacht, steigt zu den Boulevards hinab und begegnet auf seinen Streifzügen zwischen Boulevard Ney und Périphérique den Menschen, die den nordöstlichen Stadtrand von Paris bevölkern und in diesem „Zwischenreich“ zu Hause sind: Außenseiter, Clochards, Fixer, afrikanische und osteuropäische Prostituierte. Er hat dabei Bilder aus dem Leben Michel Neys im Kopf, jenes Marschalls deutscher Herkunft, dem der Boulevard seinen Namen verdankt und den Napoleon einst als den „Tapfersten der Tapferen“ rühmte. Aber nicht weniger heldenhaft und tragisch sind die Geschichten von heute, die Rolin von seinen Streifzügen mitbringt - die des Rollstuhlfahrers Cerbère, der im Brückenpfeiler der Stadtautobahn haust, des Ex- Offiziers Lito, Wachmann bei McDonald's, der aus Kabilas Truppen desertierte, oder der bulgarischen Prostituierten Ginka, die, von Messerstichen zerfetzt, auf der Böschung der Rue de la Clôture liegt. Voller Empathie, mit einem Hauch von Bitterkeit, aber ohne Zynismus erzählt, fügt sich das Kaleidoskop dieser unspektakulären Lebensgeschichten zu einem Roman des Lebens.

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09.10.2010
Mischa Cherikover ist von Russland nach Israel ausgewandert. Jetzt knüpft er Teppiche, guckt aus dem Fenster und sorgt dafür, dass sich alle schuldig fühlen. Seine Frau Tatjana schimpft ihn einen Antisemiten, weil er behauptet, dass der jüdischen Seele etwas Unangenehmes anhaftet. Als ihm ein paar gestohlene Edelsteine zufallen, darunter der dubiose rote Diamant, ist das beschauliche Leben vorbei. Die Ereignisse überschlagen sich: Mischa landet im Bett einer marokkanischen Jüdin, Tatjana verlässt ihn und Tochter Galina heiratet den Palästinenser Azzam. Es kommt noch dicker: Azzam wird ermordet, Tatjana und die schwangere Galina werden schwer verletzt. Schuld an allem: der rote Diamant, aber Mischa kann und will ihn nicht loswerden.

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09.10.2010
Mrs. Chandler wird von ihrem Liebhaber verlassen, die beiden erfolgreichen Anwälte Alan und Frank haben nur Vertrauen in das, was sie mit ihren Kreditkarten kaufen können, Eddie folgt den geheimnisvollen Geräuschen der Nacht, Anna vergöttert Guivi und das Au-pair-Mädchen Truus führt einseltsames Doppelleben... „Trotz der entwaffnenden Virtuosität seines Stils und trotz all der so unterschiedlichen Orte des Geschehens gibt es ein offensichtliches Thema dieser Geschichten. Dieses Buch heißt nicht zufällig so. Die Dämmerung ist das zentrale Bild, ja das Konzept das allem zugrunde liegt. Die Dämmerung ist natürlich jener Moment, an dem das Licht sich ändert, an dem wir die Dinge plötzlich anders sehen, an dem wir uns des unvermeidlichen Hereinbrechens von Chaos und Nacht bewusst werden. Salter schreibt über die Dämmerung, die plötzlich in einer Beziehung herrscht, in einem Leben und – am harschesten – in einer Kultur oder Zivilisation. In seiner lakonischen Schreibe käme dieses Wort nie vor, aber dies sind Geschichten vom Zwielicht mit einem scharfen Bewußtsein dafür, wie erschreckend dünn das Netz des Zutrauens in das ist, was wir Zivilisation nennen, und das uns vor der darunterliegenden Dunkelheit bewahrt.“ The New York Times

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09.10.2010
Alan Isler löst in seinen Novellen Literaten, literarische Figuren und Stoffe aus ihrem altbekannten Kontext und bringt sie in einen provokanten Zusammenhang. Sein Thema ist der Jude in der nichtjüdischen Welt heute wie gestern, im Osten wie im Westen - und er besticht durch seine Mischung aus Komödie und Tragödie.

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09.10.2010
Tal Schani ist als kleiner Junge mit seinen Eltern nach Israel ausgewandert. Jetzt ist er Anfang dreißig, lebt in Tel Aviv und fühlt sich wie ein ganz normaler Israeli. Das ändert sich urplötzlich, als er in seine frühere Heimat, die Ukraine, eingeladen wird. Denn auf einmal ist er hin- und hergerissen zwischen zwei ihm eigenen und doch so gegensätzlichen Kulturen. Ein witziger und furchtlos melancholischer Roman über die späte Suche nach der eigenen Identität.

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09.10.2010
Schon ihre Bücher über Shackletons Südpolexpedition mit der Endurance und über die Meuterei auf der Bounty behandelten wahrhaft epische Stoffe, doch nun wendet sich Caroline Alexander dem Epos schlechthin zu: der Ilias des Homer, einem der einflussreichsten Kunstwerke, die je geschaffen wurden. Mit einem stupenden Wissen, das auf jahrelangen Recherchen basiert, und ihrer schriftstellerischen Brillanz macht sie den vor bald 3000 Jahren entstandenen Text in einer Weise zugänglich, die ihresgleichen sucht. Nicht nur öffnet sie uns Lesern die Augen für die Fülle an faszinierenden Geschichten, Facetten und Details. Sie liefert auch eine meisterhafte, ja geradezu bewegende Deutung des Geschehens und der Protagonisten, allen voran des zornigen und zutiefst tragischen Helden Achilles und des trojanischen Prinzen Hektor, dessen ebenso mutiger wie chancenloser Zweikampf mit Achill einen der dramatischen Höhepunkte der Ilias darstellt. Für Alexander ist die Ilias in ihrem Kern eine Erzählung über den Krieg mit all seinen verheerenden Begleiterscheinungen und über die existenziellen Fragen des Menschen: über seine Beziehung zu den Göttern und zu seiner Gemeinschaft, zu Ehre, Liebe, Sterblichkeit und Tod. Aus dieser Perspektive entpuppt sich das Epos gerade nicht als Heldengeschichte, als die sie immer wieder gelesen wird, sondern vielmehr als eine ebenso beispiel- wie zeitlose Abrechnung mit der Sinnlosigkeit jeden Krieges. Souverän und mitreißend geschrieben, ist Der Krieg des Achill eine Hommage an einen der bedeutendsten Texte der Weltliteratur, einen Text, der sich mehr denn je als ein Schlüsselwerk menschlicher Erfahrung erweist.

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04.10.2010
Darf ein guter Moslem es zulassen, dass eine junge Frau unverhüllt auf der Straße läuft? Als die Filmemacherin Leila am Strand von Dschidda aufgefunden wird, scheint ihr Tod die Rache für ein Filmprojekt zu sein, mit dem sie die Doppelmoral der arabischen Gesellschaft anprangern wollte. Doch als man bei Leila Fotos einer verbotenen alten Version des Koran findet, verstehen die junge Pathologin Katya und der strenggläubige Wüstenführer Nayir, dass die Ursachen für den Mord viel weiter reichen. Denn die längst vergessenen Verse stellen die Wurzeln ihres Glaubens infrage … Ein packender Kriminalroman, der intime Einblicke gibt in eine uns weitgehend verschlossene Welt zwischen Wüste, modernem Großstadtleben und den strengen Gesetzen des Islam.
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