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Elefanten treffen

Elefanten treffen

Kristina Schilke
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Erzählungen

„Ein vielversprechendes Debüt“ - Der Tagesspiegel

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Elefanten treffen — Inhalt

Waldesreuth, ein kleiner niederbayerischer Kurort, ist das geheime Zentrum des Universums. Zumindest kommt es uns so vor, wenn wir Kristina Schilkes Erzählungen gelesen haben. Es sind Geschichten von Versehrten und Mutigen, von Spinnern und Träumern, hier verlieben sich die Hunde in Schuhputzmaschinen, die Elefanten treffen sich im Wald, und ein Torjubel kann einfach alles verändern - in diesen Geschichten spiegelt sich die ganze Welt in ihrer Schönheit und Widersprüchlichkeit, sie sind wahr. Kristina Schilkes Sprache ist der Garant für diese Wahrhaftigkeit: Ihr Ton ist leichtfüßig und virtuos, cool und verletzlich.

€ 12,99 [D], € 12,99 [A]
Erschienen am 01.03.2016
224 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97369-4
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„Auch wenn die Geschichten zu Beginn ziemlich schräg klingen, möchte man am liebsten nach jeder kurz pausieren, um seine Gedanken schweifen zu lassen.“
NEON

Leseprobe zu „Elefanten treffen“

Zeit für Ruhe


Dass der Hund der Treilingers nicht der Hellste war, das wurde schon früh klar. Zum Beispiel verliebte er sich in die Schuhputzstation eines Nachbarn. Diese Station sah ihm ähnlich, und da dachte er eben, es sei eine Hündin. Sie war kniehoch, mit weißen, struppigen Haaren und sah fröhlich aus, immer fröhlich, genauso wie er, und dort, wo bei ihm die Pfoten waren, rotierten bei ihr die Schuhbürsten. Plummi verliebte sich in das Teil. Er lief verworrene Wege durch die Gärten der Häuser zwischen ihm und ihr, setzte sich vor sie hin, hechelte [...]

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Zeit für Ruhe


Dass der Hund der Treilingers nicht der Hellste war, das wurde schon früh klar. Zum Beispiel verliebte er sich in die Schuhputzstation eines Nachbarn. Diese Station sah ihm ähnlich, und da dachte er eben, es sei eine Hündin. Sie war kniehoch, mit weißen, struppigen Haaren und sah fröhlich aus, immer fröhlich, genauso wie er, und dort, wo bei ihm die Pfoten waren, rotierten bei ihr die Schuhbürsten. Plummi verliebte sich in das Teil. Er lief verworrene Wege durch die Gärten der Häuser zwischen ihm und ihr, setzte sich vor sie hin, hechelte sie an und blieb dort ziemlich lange sitzen.
Plummi würde eben nie Lassie werden oder Kommissar Rex oder dieser Riesenhund aus dem alten Film mit Tom Hanks. Plummi hörte auch nicht auf Befehle, sondern legte nur den Kopf schief und tat charmant. Außerdem war er neugierig und ziemlich mutig für seine mickrige Größe. Es interessierten ihn vor allem große Hunde, alles von Schäferhunden aufwärts.


Am letzten Schultag vor den Sommerferien stand ich mit Rudi Treilinger in der Aula. Wir lehnten am Geländer im ersten Stock, von dort konnte man die gesamte Aula überblicken. In der Aula fanden die meisten Schulfeste und Konzerte und Verabschiedungen und An­­kündigungen statt. Dieses Mal wurde Herr Hoffmann endlich in seine Rente verabschiedet. Endlich, weil er schon seit Wochen nicht aufhören konnte, von der Kreuzfahrt mit seiner Frau zu erzählen, die Kreuzfahrt sollte nämlich vier Tage nach seiner Rentenfeier los­gehen. Die sollen meinetwegen fahren, dachte ich. Ahoi und Sayonara und Arrivederci, Baby.
Bei dieser Kreuzfahrt wollten sie einen ganzen Stoß von Inseln besuchen : die Fidschi-Inseln, Tonga, Vanuatu und noch einige andere, die genauso nach dem Gegenteil von Waldesreuth klangen. Dazwischen würden sie auf ihrem Seniorendampfer die ganze Zeit über von diesem schweigenden, riesigen Ozean umgeben sein.
Während der Rektor seine Ansprache hielt und die üblichen Geschenke – außer der kreischend gelben Krawatte mit den Palmen drauf, die war alles andere als üblich – überreichte, dachte ich an den Ozean, dieses Wasser, das einem nie antwortet, das man aber wochenlang angucken muss. Natürlich, da gibt es noch die Fresserei auf dem Schiff, die Konzerte, den Fitnessraum und den Rest. Aber das Wasser ist doch das einzig Echte. Ich für meinen Teil würde nicht mal für die Inseln von Bord gehen, sondern immer auf dem Dampfer bleiben und auf das Wasser hinausschauen.
„ Kristan. “
Rudi stieß mich in die Seite. Wir hatten diese Art zu reden, bei der wir uns nicht angucken mussten, sondern immer nur geradeaus schauten auf das, was gerade ablief.
„ Sollen wir uns nachher ein Bier holen und mit Plummi in den Park gehen ? “
„ Muss Plummi unbedingt dabei sein ? “
Herr Hoffmann bewunderte gerade dankbar lächelnd die Krawatte in seinen Händen. Rudi stieß mich noch mal in die Seite. Seine Liebe zu Plummi und mein Genervtsein von Plummi waren der einzige Sprung in unserer Freundschaft. Ansonsten war alles tipptopp.
„ Ja, Plummi muss unbedingt dabei sein. Er ist mein Hund. “
Das mein sagte er laut und überzeugt. Ich hatte das schon mal bei ihm erlebt. Rudi konnte wirklich etwas mit dem Gefühl anfangen, dass Plummi zu ihm gehörte, das verankerte ihn irgendwie im Leben.
„ Außerdem hört er in letzter Zeit auf Befehle. “
„ Auf Befehle ? Welche denn ? Friss ? Furze ? Ich wette, da ist er sofort dabei. “
Ich blickte weiter auf Herrn Hoffmann und den Rektor hinunter, Herr Hoffmann mit seinen Geschichten, die er einem ständig erzählte, als seien sie ein Ge­­schmack, den er immerzu in seinem Mund haben wollte. Rudis Antwort hörte ich durch den Applaus nicht, und auch meine Hände klatschten, und ich sah ihnen beim Klatschen zu.
„ Eigentlich war er nicht so schlecht. Was ist jetzt mit dem Bier und Plummi ? “
Rudi sagte das ohne Pause dazwischen, als wäre es ein und derselbe Brei.
„ Oh und kay zu dem Bier danach, aber ich glaube erst dann, dass Plummi auf Befehle hört, wenn ich es sehe. “
„ Pass nur auf, das wird die Überraschung des Tages. “
Im Keller der Treilingers nahmen wir uns die letzten fünf Biere aus dem Regal. Genau die richtige Menge für einen Sommernachmittag. Ich wunderte mich, wieso das so einfach ging, und fragte Rudi, ob sein Vater nicht sauer würde, wenn er beim nächsten Fußballspiel kein Bier in seinem Haus fand. Während die Flaschen in unseren Rucksäcken klimperten, stiegen wir Stufe für Stufe aus dem kühlen Keller in den heißen Sommer hinaus.
„ Die sind beide ab übermorgen sowieso weg, und dann erwarten sie quasi, dass ich das Bier nehme. Die machen so einen Romantikurlaub. Starnberger See. Hochzeitstag. “
„ Par-tey ? “
Ich fragte, weil es das Naheliegende war. Wenn die Eltern weg sind, hat man die Verpflichtung, zu Hause eine Feier zu veranstalten, von der dann Flaschenränder auf dem Couchtisch zurückbleiben.
„ Vielleicht eine kleine. “
Rudi nahm Plummi an die Leine, der aufgeregt zwischen unseren Füßen auf und ab sprang und mal wieder den besten Tag seines Lebens hatte. Wir gingen den Weg vom Haus der Treilingers entlang des Friedhofs bis zum Park und leerten schon mal jeder ein Bier. Das erste geht immer am schnellsten, dachte ich. Wieso ist das bloß so ? Und nach dem ersten Bier sind die anderen Biere nur noch freundliche Bekannte, die sich unbedingt zum ersten dazugesellen wollen, und dann lässt man sie halt.
Im Park trafen wir auf die üblichen Jogger, die üblichen­ Gassigeher, die üblichen Rentner und die üblichen hochdeutsch grüßenden Gäste des Mutter-Kind-Kurhotels. Sie sagten nie Grüß Gott, sie sagten immer nur Guten Tag. Wir aber grüßten immer mit Grüß Gott zurück, was ihnen bestimmt unheimlich gefiel, weil sie sich dann wie in einem fremden Land vorkamen.


Man konnte vieles über Plummi sagen, aber reinlich war er schon. Nach jedem seiner großen Geschäfte, die Rudi sich schon geweigert hatte aufzuheben, als Plummi noch ein Welpe war, schlitterte Plummi mit seinem Hintern über das Gras.
„ Das ist das sauberste Hundearschloch, das ich je gesehen habe “, sagte Rudi, und so, wie Plummi mit seinem Schwanz vor uns wedelte, sah ich, dass es tatsächlich das sauberste Hundearschloch aller Zeiten war, und dazu noch ganz hübsch, selbst ich musste das zu­­geben. Wir machten ein weiteres Bier auf, tranken aber jetzt langsamer und ließen Plummi von der Leine, worüber er sich massiv freute.
Dann redeten Rudi und ich über lauter unterschiedliche Sachen, wir haben nämlich immer ein Thema parat, wir redeten über Herrn Hoffmanns Rentnerreise und wie wir ihn irgendwie darum beneideten ; wir redeten über die Mäuler von Hunden, in denen es tausendmal weniger Bakterien gibt als in unseren Mündern ; über das eine Mädchen in der Schule, die Architektentochter, die nie, wirklich nie, zu Klassenfahrten mit Übernachtungen mitkommt, und keiner weiß wieso ; über das letzte Fußballspiel in der Schule, bei dem ich vom Platz musste wegen einer ziemlich ernsten Sache, zumindest hatte das der Sportlehrer meinen Eltern so gesagt. Und als wir redeten und gingen und tranken, sahen wir aus der Ferne einen Mann mit einem großen, schlanken Schäferhund in unsere Richtung kommen.
„ Das ist mal ein Hund “, sagte ich, während er langsam auf uns zuschritt.
„ Ein echter Hund vielleicht schon, aber nicht der richtige Freund für Plummi. “
Deshalb rief Rudi seine Dumpfbacke, um ihn an die Leine zu nehmen, aber die Dumpfbacke hörte nicht. Zuerst stand Plummi im hohen Gras da, die Ohren gespitzt und den Blick auf den Schäferhund gerichtet, der unbeweglich und stolz in unsere Richtung schaute. Es war nicht einmal eine dieser Überzüchtungen, bei denen die Hinterbeine so dämlich nach unten knicken, sodass sie operiert werden müssen, dieser Hund stammte einfach aus einer verdammt reinen Linie. Ich wollte lieber gar nicht wissen, bis in welche Zeit man diese Linie zurückverfolgen konnte. Es gab schließlich Zeiten, da hatte man die deutschen Schäferhunde ganz besonders gern gemocht.
Ich blieb stehen, während Rudi mit der Leine auf Plummi zuging, wie ein Hundefänger. Aber leider war Rudi zu spät dran.
Plummi raste mit wedelndem Schwanz zum Schä­ferhund und wollte ihn mit der ganzen Wucht seiner Sonnig­keit begrüßen. Doch der Schäferhund sah das anders.


Wir knieten vor einem blutigen Wrack. Spaziergänger waren stehen geblieben. Aus dem kläffenden Maul des Schäferhunds, der sich einfach nicht beruhigen konnte, tropfte noch immer Blut.
Rudi wollte dieses kleine wimmernde Ding, das einmal Plummi gewesen war, gerade aufheben, als ein alter Mann uns davon abhielt.
„ Besser nicht “, sagte er.
Er war als Letzter von den Glotzern übrig geblieben, um herauszufinden, was wir mit dem blutigen Wrack machen würden. Er stützte sich auf seinen Spazierstock, trug ein gebügeltes weißes Hemd und altmodische hochgezogene Hosen, er sah gepflegt und uralt aus, und sein Haar war nach hinten gekämmt.
Rudi streichelte verwirrt den winselnden Plummi, der auf dem Asphalt lag. Ich hatte schon mein Telefon rausgeholt, um ein Taxi zu rufen, aber jetzt wollte ich erst hören, was der alte Mann sagte.
Der Mann zeigte mit seinem Spazierstock auf Plummi, berührte ihn sogar leicht damit.
„ Wenn er jetzt getragen wird oder im Taxi fährt, dann wird er nie die Erinnerung daran los. Hunde bauen Angst ab, indem sie laufen. Laufen muss er jetzt. Zum Tierarzt laufen. “
Ich ließ meine Hand mit dem Telefon sinken und wartete auf Rudis Reaktion. Der Mann hatte sich wieder auf seinen Spazierstock gestützt, der Griff des Stocks glänzte orange und hatte die Form eines Eis, er ähnelte dem in Jurassic Park, wo der alte Mann mit dem Spazierstock die ganze Zeit sagt, dass sich das Leben immer seinen Weg bahnt. Ich habe nie verstanden, was er damit meint.
Den uralten Mann mit dem Spazierstock hatte ich noch nie im Kurpark gesehen. Ich überlegte, dass er so alt war, dass er schon zur Hochzeit des deutschen Schäferhunds gelebt haben musste.
Langsam leinte Rudi seinen Plummi an und sah dem Mann in die Augen, der nickte und so wirkte, als würde er jeden Tag Ratschläge an gequälte Hunde und ihre Besitzer erteilen. Er verzog nicht mal das Gesicht bei Plummis Anblick. Und der war schon schlimm dran, der kleine, dumme Plummi.


Die erste Zeit ging Plummi langsam hinter uns, doch nach und nach wurde er schneller, und bald überholte er uns sogar. Einige Fellbüschel segelten immer mal wieder auf den Weg hinter ihm.


Einmal hielten wir an. Rudi goss etwas Bier in seine Handfläche und ließ Plummi davon trinken. Er schlabberte ganz schön, und ich dachte, Bier hilft doch wirklich immer. Dann tranken wir die angefangene Flasche abwechselnd leer. Wir konnten sie gebrauchen, wir wussten nicht, wie das mit Plummi ausgehen würde.


Im Wartezimmer des Tierarztes sagte Rudi, seine Hand sei klebrig und stinke abgestanden. Immer wieder kratzte er sie. Ich sagte nichts dazu, sondern konzentrierte mich auf den Sekundenzeiger der Wanduhr vor uns. Währenddessen tat der Arzt alles, was er konnte, um Plummi wieder zusammenzuflicken.


Im Wartezimmer saß auch eine ältere Frau, die sich mit einer nur ganz bisschen zitternden Hand und ohne Spiegel ihre Lippen nachzog. Zu ihren Füßen stand ein miauender Plastikkäfig. Er stand mit dem Gitter zur Tür. Dabei hätte ich so gern die Katze darin gesehen. Dann wartete noch ein schnurrbärtiger Mann in einem Blaumann, der auf seinen Knien eine durchsichtige Box hielt. In der Box wuselte sich eine gefleckte Ratte durch Streifen von Zeitungspapier.


Wir warteten so lange, dass ich schon glaubte, die Wanduhr fange gleich an, mich zu hypnotisieren. Irgendwann, nachdem Rudis Herz schon etwas kleiner und runzliger geworden war, steckte er seine Hand in die Hosentasche und holte einen handgeschriebenen Zettel raus. Blasses, kariertes Papier. Mit einem herausgerissenen Rand. Ganz schnell rausgerissen. Und genauso schnell notiert : der Name, Vorname, die Adresse, Telefonnummer des Schäferhundbesitzers. Ich nahm Rudi den Zettel aus der Hand. Am rechten unteren Rand klebte ein klitzekleiner Blutfleck. Er war so regelmäßig rund, als hätte man ihn mit einem Zirkel gezogen. Ohne genaues Hinschauen hätte man ihn gar nicht entdeckt. Trotzdem war er da. Es war Plummis Blut.


Den Blutfleck untersuchte ich noch, als der Arzt uns rief. Dann steckte ich den Zettel in meine Hosentasche und folgte Rudi.


Zwei Tage blieb der Zettel in meiner linken Hosentasche. Ich zog die Hose aus und wieder an, aber der Zettel blieb drin. Ich musste ihn mir gar nicht ansehen, um zu wissen, dass er da war. Nur manchmal klopfte ich auf die Tasche. Das reichte mir, dann dachte ich wieder daran, dass der Name, Vorname, die Adresse, Telefonnummer des Schäferhundbesitzers in greifbarer Nähe waren. Das zu wissen gab mir ein gutes Gefühl.
Rudi fiel es nicht auf, er kümmerte sich nicht um den Zettel. Sowieso wollten die Treilingers erst am Ende der ganzen Schinderei die Tierarztrechnung verschicken. Aber natürlich war das nicht die einzige Rechnung, die man verschicken musste. Die Treilingers waren in den zwei Tagen bloß zu beschäftigt damit gewesen, Plummis Narben einzucremen, sein Winseln auszuhalten und für den Starnberger See zu packen. Als sie gefahren waren, rief Rudi mich an.
» Sie sind weg, und sie machen sich furchtbare Sorgen um jeden und alles. Sie haben mir lauter vor­ge­kochte Sachen dagelassen. «
„ Was zum Beispiel ? “
„ Ich weiß nicht. Risotto ? “
Es knisterte in der Leitung, ich hörte, wie Rudi zum Kühlschrank ging, um nachzusehen, ob er recht hatte. Während ich den Hörer hielt, lag ich im Bett, neben mir auf meiner karierten Decke war der Computer aufgeklappt. Ganz warm wurde der Computer davon. Bevor Rudi angerufen hatte, hatte ich im Internet lange etwas über Hexen gelesen.
Dann meldete sich Rudi wieder.
„ Ja. Risotto. Und haufenweise anderes. Was machst du so ? “
„ Rudi, weißt du, wieso die letzte Frau, die als Hexe verbrannt wurde, verbrannt wurde ? Weißt du, was sie getan hatte ? “
„ Sie hatte überall rote Haare ? “
Darüber musste ich kurz nachdenken, überall rote Haare, wirklich ü-ber-all.
» Sie war Babysitterin, und das Mädchen, auf das sie aufgepasst hatte, fing irgendwann an, Nägel auszu­kotzen, so schwarze, schon ganz verrostete Nägel. Das Kind kotzte Fontänen von Nägeln aus. Als gäbe es nix anderes auf der Welt, als wäre das ganz normal, schwarze Nägel auszukotzen. «
„ Wieso war das die Schuld vom Babysitter, wenn das Mädchen keine Nägel verträgt ? “
„ Sie dachten, sie hätte das Mädchen verhext. “
„ Willst du abends herkommen und mit mir auf Plummi aufpassen ? “
„ Keine Par-tey ? “
„ Keine Par-tey, aber wir haben haufenweise zu trinken da, einfach haufenweise, die Elternbar ist voll mit lauter Zeug. “
Ich stellte mir den Abend vor. Wir würden trinken, Plummi verarzten, trinken, Plummi verarzten. Dann bat ich Rudi, mir aufzuzählen, was in der Elternbar alles drin war.
„ Rum Anejo, Wodka, Weinbrand … “
„ Halt, was für Wodka ? “
„ Sieht teuer aus. “
„ Ich mag nur den billigen. “
Ich klang dabei melancholischer, als ich es wollte. Aber was sollte man machen ? Es stimmte. Ich mochte nur den billigen Wodka. Ich konnte ihn mit allem Möglichen pantschen. Orangensaft. Dieser nachgemachten Supermarkt-Cola. Wasser, sogar warmem Wasser, ­so­­lange ich Waldmeistersirup dazutat. Ich pantschte alles, ich kriegte alles runter, ich trank dieses süße Zeug und machte danach Sachen, die ich nicht tun sollte. Deswegen stand auch etwas zwischen mir und meinen Eltern : das Ultimatum. Und laut dem Ultimatum konnte ich mir nicht noch eine dieser Sachen erlauben, denn dann würden sie mich nach Sankt Johannesweide schicken. Das war eine locker geführte Klapse in der Nähe, aber die Leute kamen auch von weit her – wegen der ganzen Natur und weil die Klapse einen guten Ruf hatte.


Um acht Uhr abends machte ich mich fertig, um zu den Treilingers zu radeln. Meine Eltern blieben filmschauend im Wohnzimmer zurück, mein Vater hatte den Arm um meine Mutter gelegt. Ich spürte, wie sie mir nachguckten, drehte mich aber nicht mehr um.
Vor dem Haus der Treilingers stieg ich völlig verschwitzt vom Rad. Der kurze Weg zur Tür kam mir dann so unmöglich schwer vor. Ich dachte an die Geschichte, die mein Opa mir schon Tausende Male erzählt hatte, wie er im Krieg, im Schützengraben, verdreckt und gerade zum Mörder geworden, eine Zigarette rauchte. Ich dachte daran, wie man an etwas denkt, das man selbst erlebt hat. Ich sah es in meinem Kopf, ich spürte alles, was dazugehört haben musste, das Fummeln nach der zerknitterten Zigarettenpackung in der Brusttasche, das Herausholen der Zigarette, das Anzünden, und dann kam endlich – was musste man alles tun, damit es so weit war – das Inhalieren. Das, worauf man so lange gewartet hatte, das Luftholen, die Pause, das Von-vorne-Anfangen. Als ich vor der Tür der Treillingers stand, dachte ich, dass ich so eine Pause gebrauchen könnte.


Das Wrack lag an seinem Platz, einem großen braunen Kissen, und pennte. Natürlich ging es zunächst nur um Plummi und Plummis Zustand, was aber gar nichts mehr miteinander zu tun hatte. Denn Plummi war über sich hinausgewachsen, er war jetzt mehr als nur ein kleiner, schon fast dreist fröhlicher Mischling, Plummi war jetzt zu einer Erinnerung geworden, an den letzten Schultag, an einen alten Nazi, an die Tödlichkeit deutscher Schäferhunde und an dieses ganze Blut.


Weil der Wodka zu teuer war, tranken wir stattdessen Rum-Cola. Das Kissen mit dem Wrack legten wir zu unseren Füßen neben die Couch, und wenn Plummi im Schlaf winselte oder seine Pfoten zuckten, machten wir eine Pause und streichelten ihn. Es kam mir auf einmal so wichtig vor, dass er genauso idiotisch blieb, wie er es schon immer gewesen war.
„ Ist Plummi noch der Alte ? “
Rudi machte den Mund auf, sagte aber nichts und nahm die Flasche Rum vom Couchtisch, um sich noch ein Glas zu machen. Ich wollte ihm Zeit geben zu antworten, aber ich musste es wissen.
„ Freut er sich noch über alles ? Ist er immer noch in die Schuhputzhündin verknallt ? “
» Dafür ist er noch zu durcheinander und fiebrig. Aber ich glaube, dass diese ganzen alten Sachen ir­­gendwann wiederkommen. «
Ich nickte und stieß mit einem Finger den weißen Reif um Plummis Hals an, der von der Berührung kurz wackelte und sich dann wieder regelmäßig hob und senkte im Atemrhythmus des schlafenden Plummi.

Kurz vor ein Uhr nachts machte ich mich fertig zum Gehen. Wir schwankten zwar, waren aber nicht besoffen wie die Schweine. Ich stand im Flur und schnürte meine Schuhe zu, als Rudi mich rief.
Im Wohnzimmer kniete er neben Plummi, der mich dumm anstarrte und sogar ein bisschen mit dem Schwanz wedelte. Ich hatte nur einen Schuh an, ich kam näher, und Rudi war so aufgeregt, wie er es um diese Zeit und bei den vielen Rum-Colas noch sein konnte.
„ Zum ersten Mal heute ist er richtig wach. “
Ich kniete mich vor Plummi und hielt ihm meine Hand vor die Schnauze, doch er leckte sie nicht ab, sondern guckte nur vor sich hin, sein Schwanz wedelte.
„ Willst du sehen, was er für einen Befehl kann ? “
Natürlich wollte ich. Das Hundekissen war übersät von weißen Haaren, der Tierarzt hatte das Fell an vielen Stellen abrasiert. Dort, wo es abrasiert war, heilten jetzt die großen feuchten Narben.
Rudi setzte sich vor Plummi hin, hielt seinen rechten Zeigefinger in die Höhe und sagte den Satz mit dem Pfötchengeben, sagte den Befehl mehrere Male. Dann, nach der fünften oder sechsten Wiederholung, leckte Plummi sein Maul ab, machte eine komische Kopfbewegung und hob tatsächlich seine linke Pfote. Ich nahm und schüttelte sie, als würde ich einen Politiker begrüßen. Dann legte ich die Pfote wieder zurück, und Rudi und der Stolz gehörten von nun an zusammen.
Ich raste durch die Nacht. Betrunken konnte ich schon immer besser radeln als gehen. Die Sicherheit, die Langeweile, Waldesreuth war voll davon, genauso wie die Brennnesseln überall einfach so wuchsen und einen beim Wandern an den Waden stachen. Aber immer­hin, vor einigen Jahren wurden hier drei Männer ermordet. Säufer. Unterste Stufe. Niemand kannte sie. Die hatten keine Familie und nichts. Tief in der Nacht wurden sie niedergemetzelt, niemand hatte was gesehen, und den ganzen Sommer lang durfte ich abends nicht mehr Fahrrad fahren. Aber bald wurde das vergessen, als wäre es nie passiert. Nur ich erinnere mich noch, ich, der ich für immer und ewig durch diese niederbayerische Kurortluft radeln werde, ohne dass sich jemals etwas ändert, und dann verrecke ich wahrscheinlich eher, statt jemand anderes zu werden, jemand Echtes.


Später würde ich sagen, ich wüsste nicht, wie ich dorthin gekommen sei, als ob ich automatisch hingefahren wäre, ohne zu überlegen. Aber natürlich würde das gelogen sein.
Die Adresse hatte ich sofort gefunden, weil das Haus neben dem uralten, dem des Professorenpaars aus ­Passau, stand. Aber am Haus des Schäferhundbesitzers war nichts alt. Es war genau die Art Haus, die man hier baut, wenn man Kinder kriegt und auf einmal alles anders ist. Sachen müssen zur Ruhe kommen. Konzentration ist angesagt. Und so war dieses Haus. Gemähter Rasen und diese Fliegenlaternen, die die Hoffmann macht und die ich hasse. Rosen, die sogar dufteten. Und der Aufkleber auf dem dunklen Holzzaun : Hier wache ich. Das Foto des Schäferhunds darauf war nicht blass und unscharf wie bei den Häusern von alten Frauen, die gar keine Schäferhunde mehr haben, das Foto hier war frisch und glänzte.


Ich lehnte mein Fahrrad gegen den Zaun und machte das Gartentor auf. Ich hatte keine Angst. Ich wartete auch nicht auf den Schäferhund, ob er kommen und mich beißen würde.
Nirgendwo im Haus brannte Licht. Wieso sollte da jemand auch so spät noch wach sein ? Außer vielleicht es war die Frau, die bis in den Morgen einsam im Wohnzimmer Fernsehen guckte. Ich hatte von so was gehört. Aber die Frau kümmerte mich nicht. Ich wollte nur den Schäferhundbesitzer, ich wollte etwas von ihm, das mir nur wenige geben konnten. Ich konnte sie auch nie darum bitten, sondern musste es arrangieren.
Nachdem ich vier Mal oder noch öfter geklingelt hatte, kam er an die Tür. Er sah mich verschlafen an, ich grüßte nur durch eine leichte Kopfbewegung, er wusste sofort, wer ich war.
„ Man hat mir geschrieben, dass es dem Kleinen schon besser geht ? “
Ich sagte nichts, da redete er einfach weiter.
„ Der Michl hat so etwas noch nie gemacht. Ich könnte bei weiß Gott was schwören. “
Er wartete darauf, dass ich etwas sagte, aber mein Kopf war leer, und in meinem Inneren, dort, wo mein Herz sein sollte, steckte eine große, dicke Faust. Der Schäferhundbesitzer machte einen letzten Versuch.
„ Als wir zu Hause waren und ich ihn sauber gemacht hatte, habe ich ihm derb auf die Schnauze gehauen. Er hat gewinselt, und ich glaube, dass er wusste, er hat es verdient. Er wusste, er hat was falsch gemacht. “
Ich fragte mich, was der Schäferhund gerade machte. Vor dem Haus gab es keine Hütte. Schlief er im Hintergarten und bereute alles ? Aber dann dachte ich : Vielleicht gehört er gar nicht zu der Rasse, die je etwas bereut.


„ Was ist ? “
Der Schäferhundbesitzer wurde zum ersten Mal laut.
„ Was ist los ? Wieso sagst du nichts ? Was willst du ? “
„ Ich will nichts weiter als deine Frau ficken. “
Ich sprach die Worte aus wie selbstverständlich, als ob ich sie eingeübt hätte, dabei bekam ich selbst einen Schrecken, als ich sie hörte.
Er kam einen Schritt auf mich zu und versuchte, mich mit seinem Blick zu verstehen. Vielleicht hatte er gehofft, dass ich wie ein Junkie aussehe, dass ich richtig auf Drogen war. Er hatte auf etwas gehofft, das mich entschuldigen würde.
„ Was hast du gesagt ? “
„ Bist du taub ? Ich sagte, ich bin hier, um deine Frau durchzuficken, einfach überall rein. “
Meine Hände hingen herab wie die Hälse von toten Gänsen, und ich schwitzte. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Schweiß süß roch vor lauter Rum-Cola. Ich wartete nur auf das eine. Ich wartete, dass er es endlich tun würde.


Sogar als wieder alles still und dunkel im Haus war, stand ich noch vor der zugeschlagenen Tür. Ich glaube nicht, dass Hubert Weiß sich im Griff hatte, dass er sich nicht hat hinreißen lassen, dass er ein echter Mann war, der es nicht nötig hatte, und der ganze blöde Rest, nein, ich glaube, dass es in Hubert Weiß solche Gefühle und Wünsche gar nicht gab. Gefühle und Wünsche, wie ich sie hatte. Als ich das von seiner Frau gesagt hatte, hatte ich mir vorgestellt, wie er mir wütend mit seiner Faust ins Gesicht schlagen würde. Wie ich Teil seiner Wut werden und wie ich fallen würde, vielleicht sogar die eine Stufe von der Tür runter auf den asphaltierten Weg. Aber nichts war passiert.


Ich fühlte den hellen Holzrahmen der Eingangstür nach, oben konnte man noch sehen, wie die Kinder zu den Heiligen Drei Königen durch die Nachbarschaft gegangen und ihre Kreidespuren von Caspar, Balthasar und Melchior hinterlassen hatten. Aber ich dachte mir, das ist nicht genug, das Haus ist nicht genug ge­­zeichnet. Kaplan Mandl hatte uns in der Schule von Geschichten aus der Bibel erzählt, von einer Zeit, als die Leute ihre Türrahmen mit Blut markieren muss-
ten.
Besonders fiel mir eine schöne Stelle in Kopfhöhe auf, an der das Holz des Rahmens in einem schwarzen Punkt zusammenlief, der wie ein Tornado aus einer winzigen Welt wirkte. Ich konzentrierte mich auf diesen Punkt. Ich sah so lange diesen Punkt an, bis er sich nicht mehr vor meinen Augen drehte. Dann biss ich mit voller Kraft zu.


Am nächsten Morgen, einige Zeit, nachdem ich halb wach wurde durch ein Telefonklingeln, schlich sich mein Vater mit einem Frühstückstablett in mein Zimmer. Weil er so heimlich tat, dachte ich, dass er es wieder geschafft hatte, die Sache vor meiner Mutter zu verbergen.
Ich saß in meinem Bett, mein Vater daneben, ich kaute das Honigbrot, das er mir mitgebracht hatte, und er fing an zu reden.
„ Der Weiß Hubert hat angerufen und einiges erzählt. Ich hab mit deiner Mutter gesprochen, und wir sind uns einig, das war das letzte Mal. Du musst nach Sankt Johannesweide und wieder gesund werden. “
Gerne hätte ich ihm gesagt, dass es diesmal anders war, dass ich gekämpft hatte, und zwar für Plummi. Es war ritterlich, für so jemanden wie Plummi zu kämpfen. Aber einer der Nachteile, Kristan Ranftl zu sein, war zu wissen, wann Kristan Ranftl log. So kaute ich weiter an meinem Honigbrot und sagte erst dann wieder was, als ich das süße Zeug runtergeschluckt hatte.
„ Es gibt eine Sensation, von der du noch nichts weißt. Plummi kann jetzt einen Befehl. “
Mein Vater atmete schwer auf, eher seufzte er.
„ Was kann er denn ? “
„ Pfötchen geben. Er ist der geborene Pfötchengeber. Als hätte er sein Leben lang immer nur Pfötchen gegeben. Und dann kam dieser Schäferhund. “
Der Blick meines Vaters war sehr ernst, das stand ihm gar nicht zu Gesicht. Genau das hatte er nicht verstanden : Dass ich jetzt eben nicht mehr nach Sankt Johannesweide musste. Dass jetzt alles vorbei war. Nur Plummi müsste wieder gesund werden. Und meinen Zahn sollte mir jemand richten. Alles andere ? Kleinkram.

Kristina Schilke

Über Kristina Schilke

Biografie

Kristina Schilke, geboren 1986 in Tscheljabinsk, Russland, wanderte 1994 mit ihrer Familie nach Grafenau im Bayerischen Wald aus. Nach ihrem Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig schrieb sie u.a. für die „Spex“ und „Schnitt“, arbeitete als Junior-Storylinerin für „Verbotene Liebe“ und...

Pressestimmen
NEON

„Auch wenn die Geschichten zu Beginn ziemlich schräg klingen, möchte man am liebsten nach jeder kurz pausieren, um seine Gedanken schweifen zu lassen.“

Kulturtipp (CH)

„Die Schriftstellerin zeigt sich als sensible Beobachterin. Auch sprachlich vermag sie oft mit überraschenden Bildern zu überzeugen...ein stimmiges Debüt, das auf mehr hoffen lässt.“

Der Tagesspiegel

„Ein vielversprechendes Debüt“

Deutschlandradio Kultur

„traurig-komische Geschichten, die ein großes Panorama eines kleinen Ortes entwerfen.“

mephisto.de

„die Autorin schreibt mit einer gewissen Leichtigkeit und den scharfen Beobachtungen, in denen man sich nur zu leicht wiederfinden kann.“

Emotion

„Was die Erzählungen zusammenhält? Alle Figuren tragen die Narben, die ihnen das Leben zugefügt hat, stolz und mit schrägem Humor und man wüsste gern mehr.“

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

„Diese Erzählungen drehen sich um Fremdheit, um Verlust, so schnell, apokalyptisch und brutal, dass man sich beim Lesen festhalten muss am Stuhl, am Tisch, am Bett, um nicht hineinzufallen in die Abgründe der Figuren.“

Leipziger Volkszeitung

„Das Ganze wirkt wie ein Kammerspiel, in dem jeweils eine Episode aus Sicht einer Person geschildert wird. Gleich einer neuen Szene auf einer Theaterbühne schiebt sich der nächste Darsteller ins Bild und offenbart Einblicke in sein Gefühlsleben, gibt Anekdoten aus dem Leben preis – mal nachdenkliche, mal traurige.“

Börsenblatt

„Ihr Debüt ›Elefanten treffen‹ funkelt vor Poesie und Weisheit“

Literaturblatt für Baden-Württemberg

„Sprachlich genau und treffend, changierend zwischen hartem Realismus und tagträumerischer Magie (...) erzählt Kristina Schilke von den Nöten, Ängsten, Abgründen und Sehnsüchten ihrer Generation. Ein umwerfendes Debüt.“

Buchkultur (A)

„Die Mischung aus Fremdheit und doch auch Daheimsein wird es ausmachen, dass es Kristina Schilke gelungen ist, von Personen zu erzählen, die natürlich Literatur sind, deren Eigenarten einem aber lange im Gedächtnis haften bleiben werden.“

Kommentare zum Buch
Rieß Rolf am 21.12.2015

Liebe Kristina!   Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Band!   Herzliche Grüße aus Grafenau

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