Mondän und mörderisch – die Mitford-Schwestern
Die englische Familiensaga aus den Goldenen Zwanzigern
„Eine faszinierende und hoch unterhaltsame Lektüre. Ich liebe es.“
Die „Mitford Schwestern“ faszinieren – jede für sich, aber auch gemeinsam –, seit sie in den 1920er Jahren in der Gruppe der Bright Young Things auftauchten. Diese Gruppe junger Künstler und Aristokraten mischte die Londoner Szene gehörig auf. Die sechs Schwestern wuchsen in der Zeit zwischen den Weltkriegen auf und verkörpern zusammengenommen alles, wofür diese Epoche steht – im Guten wie im Schlechten.
Ihre Eltern, Lord und Lady Redesdale, sahen sich selbst als durchschnittliche Familie der Oberschicht und waren ob der Eskapaden ihrer Töchter „not amused“. Lady Redesdale bemerkte sogar: „Immer wenn ich in einer Schlagzeile ‚Tochter aus gutem Hause‘ las, wusste ich, dass eine von euch gemeint ist.“ Hauptsächlich wuchsen die Schwestern in Oxforshire, England, auf und genossen die Privilegien der Oberschicht, von Bediensteten bis hin zu Jagdausflügen. Ihre Schulbildung ging kaum über die Lektionen von wechselnden Gouvernanten und die eigene Bibliothek hinaus.
Nancy Mitford, die älteste Tochter, wurde 1904 geboren. Sie war unverbesserlich, wenn es darum ging, andere zu foppen und auf den Arm zu nehmen, was ihr mit ihrem bissigen Scharfsinn stets gelang. Später als Autorin waren ihre Werke gekennzeichnet vom scharfsichtigen Blick auf ihre Gesellschaftsschicht und ihre Geschlechtsgenossinnen.
Die vierte Schwester, Unity, wurde in Swastika, Kanada, gezeugt, als ihre Eltern dort nach Gold suchten. 1933, im Alter von neunzehn Jahren, ging sie nach Deutschland, um am Reichsparteitag in Nürnberg teilzunehmen. Dabei verliebte sie sich in Hitler. In der Nacht der Kriegserklärung richtete Unity eine Waffe gegen sich selbst. Sie überlebte, musste jedoch den Rest ihres Lebens von ihrer Mutter umsorgt werden.
Ihre Schwester Jessica war das genaue Gegenteil. Sie brannte mit Esmond Romilly durch, der im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco gekämpft hatte, und ging nach Spanien. Allerdings zog er in den Zweiten Weltkrieg und kehrte nie mehr zurück.
Mit ihrem zweiten Ehemann, einem Amerikaner, schloss sie sich der Kommunistischen Partei an und war jahrelang ein aktives Mitglied.
Zu guter Letzt gab es noch die Jüngste, Deborah. Die Familie hoffte lange auf einen zweiten Sohn, sodass mit ihrer Geburt im Jahr 1920 bittere Enttäuschung einherging. Dennoch kann man sie durchaus als die gescheiteste und erfolgreichste der Mitford Schwestern betrachten.
Sie heiratete Andrew, den zweiten Sohn des Duke of Devonshire. Als sein Bruder im Krieg umkam, erbte er überraschend den Titel und das riesige Anwesen. Das Ehepaar machte Chatsworth zu einem der herrschaftlichsten Anwesen Großbritanniens und lebte dort mehr als sechzig Jahre glücklich verheiratet.