Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche
Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben
„›Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche‹ vermittelt ein exzellentes Bild vor allem von dem historischen Hamburg.“ - Hamburger Abendblatt
Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche — Inhalt
So bereicherte sich Deutschland am Kolonialhandel
Der deutsche Kolonialismus entstand im Zusammenspiel von Kaufleuten, Bankiers und Reedern, für die der außereuropäische Handel seit Langem eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen war. Gerade Hamburg und Bremen spielten eine bedeutende Rolle: Ohne die hanseatischen Unternehmer hätte es die deutschen Kolonien nicht gegeben, erst auf ihr Drängen reagierte die Politik. Die Deutschen in Afrika waren berüchtigt für ihre Prügelstrafen, Zwangsarbeit war unter ihrem Regime die Regel. Dietmar Pieper beleuchtet ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind.
Herr Pieper, in drei Sätzen gesagt: Worum geht es in Ihrem Buch?
Die Deutschen hatten viel mehr mit dem weltweiten Kolonialismus zu tun, als heute meistens angenommen wird. Das fing schon vor Jahrhunderten im privaten Alltag an, mit angenehmen Dingen wie Kaffee und Zucker aus der Karibik oder Brasilien, und führte schließlich zu einem weitgespannten Kolonialreich. Ich erzähle diese Geschichte möglichst anschaulich anhand ausgewählter Personen und Ereignisse.
Welche Rolle spielten hanseatische Kaufleute beim deutschen Kolonialismus?
Sie waren die entscheidenden Wegbereiter. Die Händler in Hamburg und Bremen verfügten nicht nur über die nötigen internationalen Kontakte, sondern dank ihrer Häfen auch über den direkten Zugang zum Atlantik und damit zur kolonialen Welt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren es hanseatische Geschäftsleute, die in Afrika Kolonien gründeten und Reichskanzler Otto von Bismarck dazu brachten, dafür die staatliche Verantwortung zu übernehmen.
Viele meinen, dass Deutschland eine vergleichsweise kleine Kolonialmacht war. Stimmt das?
Was heißt klein? Es ist noch nicht furchtbar lange her, da waren viele Deutsche ganz stolz darauf, dass sie das drittgrößte Kolonialreich der Welt beherrschten, hinter Briten und Franzosen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sich die Perspektive um: Auf einmal schien die koloniale Ära weit weg und ziemlich unbedeutend gewesen zu sein. Aber das war sie nicht.
Wie haben die deutschen Kolonialherren in Afrika konkret gehandelt?
Ihr Ziel war es, aus den unterworfenen Gebieten wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Dazu war ihnen fast jedes Mittel recht. Zwangsarbeit und Prügelstrafen galten als normal, die Verhältnisse waren oft nicht besser als auf Sklavenplantagen. Die deutsche Gesellschaft war von Rassismus durchdrungen.
Hat der Kolonialismus Auswirkungen bis heute? Und wenn ja, welche?
Seinem Wesen nach war der Kolonialismus immer ein ökonomisches und kein machtpolitisches Unternehmen. Davon wird unsere heutige Welt noch stark geprägt, denn die Globalisierung ist ein Kind der Kolonialzeit. Für den globalen Norden waren und sind die Länder des globalen Südens in erster Linie dafür da, Ressourcen zu liefern – billige Arbeitskräfte, begehrte Lebensmittel und Bodenschätze. Der unfaire Handel wird oft beklagt, dauert jedoch in vieler Hinsicht an. Und noch etwas: Der hemmungslose Umgang mit Ressourcen, der den Kolonialherren zur zweiten Natur wurde, dürfte die wichtigste Ursache des menschengemachten Klimawandels sein.
Vorführung des Films "Der vermessene Mensch" - im Anschluß Gespräch mit Dietmar Pieper.
„›Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche‹ vermittelt ein exzellentes Bild vor allem von dem historischen Hamburg.“
„Detailliert beschreibt er, wie hanseatische Kaufleute die Kolonialherrschaft des Deutsche Reiches vorantrieben.“
„Piepers Buch ist ein kluges, und angenehm unaufgeregtes Plädoyer dafür, über einen verantwortlichen Umgang mit diesem Teil der deutschen Geschichte zu diskutieren und geeignete Lehren aus ihr zu ziehen.“
„Pieper zeichnet akribisch nach, dass bereits vorher schon in deutschen Landen bei diesem Spiel eifrig mitgemischt wurde.“
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