
Erschienen am
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12.03.2012
Ideales Ausflugsziel Nach Jahren in New York und Berlin ist Antje Rávic Strubel in ihre Geburtsstadt Potsdam heimgekehrt. In ihrer heiterkritischen Hommage erzählt sie vom Leben zwischen Lausitz und Stechlin, zwischen Schorfheide, Sanssouci und Spreewald, Havelland und Hohem Fläming. Von Lüchen und Brüchen, Wölfen und dem »märkischen Amazonas«. Von Brechts, Kleists und Fontanes Spuren sowie dem Einfluss holländischer Architekten. Vom Siegeszug des Sanddorns und dem Mythos des Beelitzer Spargels. Von Luxusvillen am See oder der Frage, wem das Ufer wirklich gehört. Vom Alltag im Künstlerviertel Babelsberg. Von tropischen Inseln und anderen Spaßbädern. Von landestypischem Humor, der Bedeutung der Kreissäge und den Vorzügen brandenburgischer Wortkargheit.

Erschienen am
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10.03.2012
Bei der Recherche über einen Berliner Mordfall aus dem Jahr 1938 stößt Eva Züchner hinter der Kriminalstory auf eine ganz andere Geschichte. Denn einer der Verdächtigen war Jude. Als sie beginnt, dessen weitere Stationen zu rekonstruieren, trifft die Autorin auf eine Handvoll Menschen, über deren Lebenswege sich ein beeindruckendes Panorama dieser Zeit erschließt. Wie in einem Brennglas bündeln sich in diesen Biographien nicht nur die nationalsozialistischen Maßnahmen zur Aushöhlung und Zerschlagung menschlicher Existenzen, sondern auch der Widerstand dagegen und der Wille zu überleben. Präzise recherchiert, knapp und auf kleinem Raum erzählt, ist Der verbrannte Koffer eine mitreißende Lektüre - ein kleiner, beinah zufälliger Ausschnitt deutscher Geschichte, der uns aber umso tiefer in deren Abgrund blicken lässt.

Erschienen am
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03.03.2012
Aryan und Kabir sind versteckt in Lieferwagen und Güterzügen oder zu Fuß unterwegs. Sie leiden unter Hunger, Erschöpfung und bitterer Kälte. Sie werden um den Lohn ihrer Arbeit betrogen, von brutalen Schleppern hintergangen und von allen anderen ignoriert. Mit Ausnahme der Polizei. Nicht immer gelingt es Aryan, den kleinen Kabir zu beschützen. Und doch: Ihre Reise birgt auch große Momente des Abenteuers, des Staunens, der ergreifenden Zärtlichkeit zwischen den Brüdern und selten - ganz selten - auch der unerwarteten Großherzigkeit eines Fremden. Caroline Brothers erzählt die Geschichte zweier Jungen, die stellvertretend für Millionen von Kindern inmitten der Flüchtlingsströme dieser Welt stehen. Niemandsland ist ein Roman ohne jede Rührseligkeit - und rührt den Leser gerade deshalb. Denn Aryans und Kabirs Europa ist auch das unsere.

Erschienen am
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03.03.2012
Das Jahr, in dem der deutsche Ausstieg vom Ausstieg aus dem Atomausstieg beschlossen wurde, der Euro gerettet werden sollte und Nordafrika sich umkrempelte. Aufgefordert dazu, ein Tagebuch zu schreiben, notierte Patricia Görg wöchentlich die hereinflutenden Medialitäten und ergänzte sie um Erlebnisse mit Künsten und Wissenschaften sowie um fast erfundene Fallgeschichten, deren Helden, wie wir alle, letztlich erfolglos bleiben müssen. Entstanden ist nicht nur die Chronik eines bewegten Jahres, sondern auch ein lehrreiches Brevier des Normalen, in dem sich Revolutionen, Rücktritte, Unfälle und Finanzmarktpaniken abwechseln. Also: ein Handbuch. Während Teilchenbeschleuniger versuchen, ins Innerste der Materie vorzustoßen, Hirnforscher Illusionen entlarven, Archäologen alte Götter zusammenkleben und Osama bin Laden erschossen wird, überlegt eine Figur namens Großmann unverdrossen, ob sie die ganze Wirklichkeit nicht einfach für zwei Pfennige kaufen soll.

Erschienen am
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01.03.2012
Maarten ’t Hart zeichnet voller Liebe das Porträt seines Vaters, eines wortkargen Mannes, der als Totengräber auf dem Friedhof seine Lebensaufgabe gefunden hat. Er ist ebenso fromm wie kauzig, ebenso bibelfest wie schlitzohrig. Die Allgegenwart des Todes prägte die Kindheit des Erzählers. Und so ist dieses heiter-melancholische Erinnerungsbuch ein befreiender und zugleich trauriger Versuch, einigen Wahrheiten auf den Grund zu kommen.

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25.02.2012
Francis Mirkovic, alias Yves Deroy, sitzt im Pendolino von Mailand nach Rom, inkognito und erster Klasse reisend, und über ihm, mit einer Handschelle an der Gepäckstange gesichert, ein Metallkoffer voller Dokumente und Fotos - der »Koffer voller Toten«. Er enthält die Listen von Kriegsverbrechern, Waffenhändlern und Terroristen, die Francis als Agent des französischen Geheimdienstes in den Konfliktzonen des Mittelmeerraums zusammengestellt hat und an den Vatikan verkaufen will, um ein neues Leben zu beginnen.
Erschöpft von Alkohol und Amphetaminen lässt er seinen Erinnerungen freien Lauf - an die Entsetzlichkeiten des Balkankrieges, in die er zwei Jahre als Söldner verwickelt war, an die Freunde, die neben ihm starben, an die Menschen von Algier bis Jerusalem, die er ausspionierte, an die Frauen, die er liebte: Stéphanie, die kein Kind »mit einem Barbaren wie ihm« wollte, oder Sashka, die vielleicht noch in Rom auf ihn wartet.
In einem einzigen Satz des symphonisch gestalteten inneren Monologs, im Stakkato des Nachtzugs, mäandernd, sich wiederholend, springt der Erzähler von Ereignis zu Ereignis - vom Blutbad der christlichen Phalange in Beirut 1982 zu Mussolinis Nordafrikakrieg, vom Den Haager Kriegsverbrecherprozess zu seinem Vater, der auf französischer Seite im Algerienkrieg folterte -, benennt die Gräuel aus der Geschichte und Gegenwart des Mittelmeers, die sich zu einem homerischen Fresko der Gewalt formen. Mit seinem Roman Zone erweist der junge Autor Énard einem Epos über den Krieg Reverenz, das zur Gründungsakte der europäischen Literatur wurde: Homers Ilias.

Erschienen am
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20.02.2012
Moskau für Einsteiger und Fortgeschrittene: Matthias Schepp zeigt uns, wie Russen ihre Kinder erziehen. Welche Geheimnisse auf dem Roten Platz zu entdecken sind. Warum der Straßenverkehr wie ein Brennglas den Charakter der Moskauer aufscheinen lässt. Worin sich die heiße Klub- und Discoszene von der in Barcelona oder Berlin unterscheidet. Wie die Moskauer heiraten und wie sie ihre Toten ehren. Wie sich die Stadt zwischen Stalin-Wolkenkratzern, Plattenbauten und Adelspalästen neu erschafft. Warum Inseln und Schlösser auf Moskaus Millionärsmesse der Renner sind. Wie die orthodoxe Kirche ihre Macht ausübt. Was man beim Wodkatrinken wissen sollte und weshalb Sie in der Banja, der russischen Sauna, unbedingt einen Filzhut tragen müssen.

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20.02.2012
Seit Jahren blickt Wolfgang Koydl aus der Ferne auf Deutschland. Mit feiner Ironie lotet er die Untiefen der deutschen Seele aus; er bietet unentbehrliche Tipps für den richtigen Umgang mit dieser eigentümlichen Nation von Bausparern, ADAC-Mitgliedern und Schnäppchenjägern. Ob als Heimat oder Reiseziel, für Einheimische oder Fremde – dieser Band enträtselt urdeutsche Geheimnisse: die Ordnungsliebe und den typisch deutschen Humor, die Dialekte, den Lokalpatriotismus und das scharfe »ß«, Karnevalsprunksitzungen, Verkehrsregeln und Paragrafenreiterei, die Fußgängerzonen mit ihrem nicht tot zu kriegenden Sommerschlussverkauf und die deutsche Küche zwischen Döner Kebab und Sushi, Toast Hawaii und handgekneteter sardischer Fischpaste.

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18.02.2012
Ausgeraubt und ermordet - so lautet zumindest die offizielle Version der Polizei zum Tod des deutschen Entwicklungshelfers Willi Balsen. Doch war es wirklich nur ein einfacher Raubmord oder verbergen sich hinter der Tat andere Motive als reine Geldgier? Hängt Balsens Tod mit seinem umstrittenen Bewässerungsprojekt in der Oase San Pedro de Atacama zusammen? Jedenfalls hat er sich damit sowohl bei den dörflichen Gemeinden als auch bei den reichen Unternehmern unbeliebt gemacht. Bei seinen Nachforschungen findet Cayetano Brulé heraus, dass Balsen mit Abgeordneten des chilenischen Parlaments verkehrte, und kommt außerdem dem Handel mit gefälschten Kunstgegenständen auf die Spur. Der Kreis der Verdächtigen weitet sich aus und droht den Ermittler in ein undurchschaubares Geflecht aus Politik, Wirtschaft und Entwicklungshilfe zu führen.
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