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Hear Yourself

Prem Rawat
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Inneren Frieden finden in einer lauten Welt

„Prem Rawat kommt in seinem Buch sehr empathisch und ohne erhobenen Zeigefinger daher. Seine eigenen Erfahrungen, gemischt mit kleinen Geschichten und Tipps für unseren Alltag, machen das Buch zu einem treuen Begleiter.“ - FrankfurterRundschau.de

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Hear Yourself — Inhalt

Lerne, dir zuzuhören!

In unserer schnelllebigen, krisengeschüttelten Welt verliert man sich selbst leicht aus dem Blick. Doch ist Frieden überhaupt möglich, wenn er nicht in uns selbst verankert ist? Der weltweit bekannte Redner und Autor Prem Rawat zeigt uns auf, wie wir Ablenkungen und vorgefertigte Vorstellungen hinter uns lassen und die eigene innere Stimme finden können.„Hear Yourself“ ist die Quintessenz einer über 50-jährigen Lehrtätigkeit, voller praktischer Einsichten und fesselnder Geschichten, warmherzig und lebensnah.

EIN INSPIRIERENDES, WEISES BUCH ÜBER DEN WEG ZU INNEREM FRIEDEN

„Ich habe Prem Rawat einiges zu verdanken. Seitdem ich ihn kenne, meditiere ich, und seitdem ich meditiere, schreibe ich.“ – Helge Timmerberg

€ 20,00 [D], € 20,60 [A]
Erschienen am 30.06.2022
Übersetzt von: Ralf Pannowitsch
304 Seiten, Hardcover
EAN 978-3-492-07102-4
Download Cover
€ 12,00 [D], € 12,40 [A]
Erscheint am 31.05.2024
Übersetzt von: Ralf Pannowitsch
304 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-32056-6
Download Cover
€ 19,99 [D], € 19,99 [A]
Erschienen am 30.06.2022
Übersetzt von: Ralf Pannowitsch
304 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-60217-4
Download Cover
„Prem Rawat kommt in seinem Buch sehr empathisch und ohne erhobenen Zeigefinger daher. Seine eigenen Erfahrungen, gemischt mit kleinen Geschichten und Tipps für unseren Alltag, machen das Buch zu einem treuen Begleiter.“
FrankfurterRundschau.de

Leseprobe zu „Hear Yourself“

Vorwort von Helge Timmerberg

Es ist nicht so, dass ich ständig „Ich Ich Ich“ sagen will, aber anders scheint es nicht zu gehen. Denn ich weiß beim besten Willen nicht, wer Prem Rawat ist, aber ich weiß, was er bei mir bewirkt hat. Es ist ein halbes Jahrhundert her, dass ich in seinem Zuhause zu Füßen des Himalaja saß und plötzlich wusste, was meine Berufung war. Nicht weil er es mir verriet, oder irgendjemand anders. Doch meine innere Stimme, die so laut wurde, dass selbst ich sie hörte, sagte: „Geh nach Hause und werde Journalist.“ Das Erstaunliche [...]

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Vorwort von Helge Timmerberg

Es ist nicht so, dass ich ständig „Ich Ich Ich“ sagen will, aber anders scheint es nicht zu gehen. Denn ich weiß beim besten Willen nicht, wer Prem Rawat ist, aber ich weiß, was er bei mir bewirkt hat. Es ist ein halbes Jahrhundert her, dass ich in seinem Zuhause zu Füßen des Himalaja saß und plötzlich wusste, was meine Berufung war. Nicht weil er es mir verriet, oder irgendjemand anders. Doch meine innere Stimme, die so laut wurde, dass selbst ich sie hörte, sagte: „Geh nach Hause und werde Journalist.“ Das Erstaunliche daran: Der Gedanke war völlig neu. Nie zuvor hatte ich darüber spekuliert, mit Schreiben mein Geld zu verdienen, aber die innere Stimme hat ja immer recht. Und wo findet man sie? Blöde Frage. Innen. Und wie kommt man dahin? Auch eine blöde Frage. Durch Reingehen. Und wie kommt man rein? Prem Rawat redet seit fünfzig Jahren über nichts anderes. Nein, stimmt nicht, er redet nicht über etwas, sondern aus etwas, und das macht den Unterschied. Wenn jemand nicht über, sondern aus dem inneren Wissen spricht, dann spricht aus ihm dieses Wissen quasi höchstselbst, und nur das kann sich mit dem des Zuhörers verbinden, egal wie verborgen es dort ist. Anders gesagt: Wer den Geschmack und die Wirkung von Wasser beschreibt, macht nicht dasselbe wie jemand, der Wasser reicht.

Innere Stimme, inneres Wissen, innerer Frieden – Worte können viel und nichts. Die einen sind erfüllt, die anderen leer. Ich kannte Prem Rawat bisher nur als Redner, nicht als Autor. Er fliegt ja seit Jahrzehnten kreuz und quer über unseren Planeten und geht überall da runter, wo er eingeladen wird zu sprechen. Weil ich selbst viel reise, habe ich ihm schon so gut wie überall zugehört. In Varanasi, Miami, Palermo, Paris, wo immer es mir gefällt, und jedes Mal, wenn ich aus den Hallen wieder auf die Straße trete, gefällt mir die jeweilige Stadt besser als vorher, weil ich endlich vor Ort bin und nicht mehr irgendwo. Prem Rawat selbst umschrieb es einmal so: „Die Vergangenheit ist ein abgelaufener und die Zukunft ein ungedeckter Scheck. Nur das Jetzt ist Cash.“

Er brachte mich, wo immer es auch war, sehr verlässlich auf den Punkt und zum Lachen. Und ich sah darin nie ein Problem, denn ich gehöre nicht zu den Leuten, die glauben, dass Wahrheit zwingend staubtrocken sein muss. „Je näher man den Göttern kommt, desto schallender wird das Lachen“, sagten die alten Griechen, und auch die hatten ja meistens recht.

Was mir noch so gut an Prem Rawat gefällt: Er hat keinen moralischen Zeigefinger. Und es lauern auch keine Kollateralschäden in seinen Worten. Man muss nicht mit dem Rauchen aufhören, mit dem Alkohol, mit dem Fleisch. Man muss auch nicht fasten oder jeden Bissen hundertmal kauen. Man muss nicht mal arm sein. Bei ihm darf es auch einen Buddha im Porsche geben. Und ja, auch meditieren muss man nicht unbedingt, obwohl Prem Rawat einem die Techniken dafür an die Hand gibt. Ich mach’s trotzdem. Seit fünfzig Jahren fast jeden Tag eine Stunde. Den meisten, denen ich davon erzähle, nötigt das Respekt ab. So, als ob es etwas sehr Schwieriges wäre. Aber ich finde es leicht. Und sehr erholsam. Es ist mein Panic Room in dieser ziemlich panischen Zeit, mein Safe House in der großen Unsicherheit.


Einleitung

Im Laufe der Jahre hatte ich viele Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die auf einer Reise der Selbstentdeckung waren. Manche haben ihr Leben der Suche nach Erleuchtung geweiht und erproben ständig Ideen und Techniken aus der ganzen Welt. Andere wollten einfach sich selbst ein wenig besser verstehen, als Persönlichkeit wachsen oder in ihrem Leben ein stärkeres Gefühl von Erfülltheit und Freude verspüren.

Reisen Sie ein paar Etappen mit mir gemeinsam, und Sie werden vielleicht überrascht sein, wohin es uns führt. Wir kehren dem Reich der Theorien und Überzeugungen den Rücken und wenden uns einer einzigartigen Form des Wissens zu. Einem Gebiet in Ihrem Inneren, das frei ist von den Ablenkungen des Alltags. Einem Ort, an dem Sie echte Klarheit, Erfüllung und Freude erfahren können. Einem Ort des inneren Friedens. Unser Pfad wird über Achtsamkeit und Herzerfülltheit zu einem umfassenden Zustand des Friedens führen. Wer Sie auch sind, der Frieden ist in Ihnen. Selbsterkenntnis befähigt Sie dazu, ihn zu erfahren, und dieses Buch wird Ihnen zeigen, wie das geht.

Rund um das Thema „Begreife dein Selbst“ gibt es, wie ich finde, eine große und wirre intellektuelle Kakofonie, und dabei hat das Streben nach Selbsterkenntnis ein ganz schlichtes Ziel: Es geht darum, dass wir erfrischende Klarheit, tiefe Erfüllung, umfassende, unermessliche Freude und viele andere Wunder erfahren, indem wir mit dem Reich des Friedens in unserem Inneren eins werden. Dieses Gefühl des Friedens führt uns zum Kern dessen, was wir wirklich sind.

Um es gleich zu sagen: Ich möchte Ihnen helfen, Ihr Verständnis davon zu erweitern, was Frieden ist und was es für Ihr Leben bedeuten könnte, wenn Sie sich mit dem Frieden in Ihnen verbinden – aber nur Sie allein können diese Reise von den äußeren Störgeräuschen zum inneren Frieden absolvieren. Niemand kann Ihnen Frieden geben; Sie können ihn nur für sich und in sich selbst aufdecken. Wenn Sie das tun, werden Sie auf ganz neue Weise begreifen, wer Sie sind. Vieles in unserem Leben läuft automatisch ab – alle Dinge, die einfach so eintreten –, aber die Suche nach innerem Frieden kann wirklich Arbeit machen! Zu voller Bewusstheit zu gelangen erfordert Anstrengungen. Schon Einstein sagte: „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“

In dem Maße, wie sich die Geschichten und Ideen in diesem Buch entfalten, werden Sie – so hoffe ich jedenfalls – Gefallen finden an unerwarteten Sichtweisen auf etwas, das wir alle teilen, etwas, das wir in unserem Leben viel mehr feiern sollten: unseren unglaublichen menschlichen Geist. Es gibt auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die Sie unbedingt treffen und kennenlernen sollten. Mehr über diese Person erfahren Sie etwas weiter hinten in diesem Buch.

Viele Menschen sagen, dass der wachsende Lärmpegel um sie herum eine Herausforderung für sie ist. In unseren überfüllten Großstädten und unserem geschäftigen, digital angereicherten Alltagsleben ist es oft schwierig, Zeit und Raum für die stille Einfachheit des Hierseins zu finden. Der „Fortschritt“ dringt auch immer tiefer in ländliche Regionen vor; er bringt dringend notwendige Vorteile und Chancen mit sich, stellt aber auch neue Anforderungen an Individuen und Gemeinschaften. Wir leben in spannenden Zeiten mit Innovationen, die uns so wunderbare Möglichkeiten eröffnen, und doch kann der Lärm, der diesen Fortschritt begleitet, bisweilen wie eine unwillkommene Ablenkung wirken.

Tatsächlich aber ist all der Lärm dort draußen nichts im Vergleich zu dem Lärm, den wir oft in unserem eigenen Kopf erzeugen: die Probleme, die wir scheinbar nicht lösen können, die Ängste und Selbstzweifel, die wir scheinbar nicht eindämmen können, die Ambitionen und Erwartungen, die wir scheinbar nicht befriedigen können. Es ist möglich, dass wir dann Verärgerung, Groll und sogar Zorn anderen Menschen gegenüber verspüren – und uns selbst gegenüber Enttäuschung. Oder wir fühlen vielleicht, dass wir aufgehalten werden von einem Mangel an Konzentration oder dem Eindruck, überfordert zu sein, aufgehalten von Verwirrung und Prokrastination oder von der geistigen Akrobatik, die wir tagtäglich auf der Suche nach Vergnügen und Sicherheit vollführen. In diesem Buch werde ich darüber sprechen, welche Folgen negatives Denken für uns hat, und werde einen Weg aufzeigen, wie wir einen tieferen, unwandelbaren Sinn für unser Selbst gewinnen, das jenseits unserer Gedanken existiert.


Ein anderer Pfad

Woher weiß ich, dass meine Herangehensweise funktioniert? Weil sie bei mir selbst funktioniert hat. Das gibt mir die nötige Zuversicht, um diese Methode mit Ihnen zu teilen. Ich war durstig und gelangte an einen Brunnen, und dann war mein Durst gestillt. Gibt es andere Herangehensweisen? Selbstverständlich. Warum habe ich sie nicht ausprobiert? Weil ich nicht mehr durstig war!

Sie können meinen Ansatz ganz unabhängig davon nutzen‚ wie Ihre religiösen, ethischen oder politischen Überzeugungen aussehen (und, wenn wir schon dabei sind, auch unabhängig von Ihrer Nationalität, Ihrem sozialen Rang, Ihrem Geschlecht, Ihrem Alter oder Ihrer Sexualität). Er ist kein Ersatz für das, woran Sie glauben, denn es geht dabei um Wissen, nicht um Glauben – ein fundamentaler Unterschied, auf den ich noch genauer zurückkommen werde. Wissen kann Ihnen eine tiefe, tiefe Verbindung zum Besten verschaffen, was in Ihrem menschlichen Geist steckt, und Sie dazu befähigen, Ihr Selbst in all seinen Dimensionen zu erfahren. Die Entscheidung, in welcher Beziehung das zu Ihren Glaubensgrundsätzen steht, liegt dann ganz bei Ihnen.

Sie werden merken, dass ich Sie dazu ermuntere, Ihr Herz wertzuschätzen und ihm zu vertrauen und nicht nur auf den Verstand als Richtschnur zu setzen. Der Verstand formt einen großen Teil unserer Alltagserfahrung, und es kann unglaublich hilfreich sein, einen Begriff davon zu bekommen, wie er sich verhält (und manchmal danebengreift). Es ist wichtig, dass wir erkennen, welche positiven und welche negativen Auswirkungen der Verstand auf unser Leben hat. Dabei sollten wir jede Chance nutzen, unsere Vorstellungen zu erweitern und unseren Intellekt zu schärfen. Aber allzu oft bewerten unsere Gesellschaften den Verstand höher als das Herz. Geisteskraft kann nicht alles erreichen. So bin ich nicht sicher, ob unser Verstand allein eine befriedigende Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ liefern kann. Mein Verstand hat mich niemals bis zum Frieden in mir geführt. Um richtig zu funktionieren, stützt sich unser Geist weitgehend auf das, was in ihn hineingelegt wurde, während das Herz viel stärker die DNA des Menschen heranzieht.

Da ich gerade vom Verstand spreche, habe ich eine Bitte an Sie als Leser: Akzeptieren Sie das, was ich in diesem Buch schreibe, nur dann, wenn Sie die Wahrheit meiner Worte selbst fühlen. Egal, ob Ihr Intellekt meiner Botschaft skeptisch oder zustimmend gegenübersteht – Sie sollten sich auch dem öffnen, was Ihr inneres Selbst sagt. Geben Sie dieser Herangehensweise eine echte Chance. Die folgenden Kapitel werden Ihnen nicht sagen, was Sie denken sollen, sondern ein paar Möglichkeiten aufzeigen, die Sie ins Auge fassen könnten. Ich bin nicht hier, um Sie mit Logik zu überzeugen, sondern möchte nur Erfahrungen, Ansichten und Geschichten mit Ihnen teilen, die Ihnen hilfreiche neue Sichtweisen eröffnen können. Vom Herzen kommende und klar formulierte Worte können als Trittsteine auf dem Weg zum Verstehen dienen, und ich biete Ihnen die Worte in diesem Buch als Pfad durch Ideen und über sie hinaus an – in die Welt des inneren Erlebens. Bitte wägen Sie das, was ich sage, mit dem Verstand ab, aber hören Sie auch mit Ihrem Herzen hin.


Wer bin ich?

Bevor wir weitermachen, sollte ich Ihnen etwas über mich erzählen.

Ich wurde 1957 in Haridwar (Indien) geboren und wuchs im nahe gelegenen Dehradun auf, im Hügelland am Fuße des Himalaja. In den Bergen oberhalb der Stadt entspringt der Ganges, und die Hindus betrachten sie als geheiligte Pilgerstätte. Hari dwar bedeutet „das Tor zu Gott“. Es ist kein besonders großer Ort, aber jedes Jahr feiern dort Millionen Besucher die religiösen Feste, die ein beeindruckendes Erlebnis sind.

Ich wuchs also an einem Ort auf, dessen Bewohner die Religion seit langer Zeit sehr ernst nehmen. Sie verleihen ihrem Glauben auf kraftvolle und sinnträchtige Weise Ausdruck. Mein Vater, Shri Hans Ji Maharaj, war ein angesehener Redner zum Thema Frieden und zog Tausende Zuhörer an. Schon in seiner Jugendzeit hatte er begonnen, die Berge zu durchstreifen, um heilige Menschen zu suchen, die ihm Weisheit schenken konnten. Später bereiste er zu diesem Zweck viele Städte und Metropolen. Oftmals blieb er enttäuscht zurück.

Der Durchbruch ereignete sich, als er Shri Swarupanand Ji begegnete, einem Guru im damaligen Nordindien (seit der Teilung Indiens im Jahre 1947 gehört diese Region zu Pakistan). Mein Vater spürte, dass er endlich auf einen wahren Lehrer gestoßen war – jemanden mit einem tiefen Verständnis des menschlichen Geistes. Dieses Erlebnis veränderte ihn wirklich. Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte: ein tiefes Begreifen des Selbst und ein fast unglaubliches Gefühl inneren Friedens. Ich sah ihn weinen, wenn er sich daran erinnerte, wie es sich angefühlt hatte, von diesem Mann, den er seinen „Meister“ nannte, zu lernen. Oft zitierte er Verse von Kabir, einem indischen Dichter aus dem 15. Jahrhundert, der mit seinem eigenen Lehrer etwas Ähnliches erlebt hatte:

Ich wurde fortgerissen in diesem Fluss der Dunkelheit
– dem dieser Welt, der Gesellschaft –,
und dann reichte mir mein Meister eine Lampe.
Er zeigte mir diesen schönen Ort in meinem Inneren, und
jetzt bin ich zufrieden.

Mein Vater und meine Mutter zogen schließlich in ein Haus in Dehradun, aber mein Vater arbeitete weiter an dem Zentrum, das er in Haridwar geschaffen hatte. Von hier aus begann er seine Botschaft mit allen zu teilen, die ihm zuhören mochten. Seine Methode verlieh einer alten Tradition Ausdruck, die über Jahrhunderte hinweg von Lehrern an ihre Schüler weitergegeben worden war – in diesem Fall von Shri Swarupanand Ji, der meinen Vater zu seinem Nachfolger erwählt hatte. Der Kern der Botschaft meines Vaters war, dass der Frieden, nach dem wir suchen, nicht irgendwo in der Welt auf uns wartet; er ist bereits in uns, aber wir müssen die Wahl treffen, uns mit ihm zu verknüpfen. Wie Sie noch sehen werden, sind Wahl und Entscheidung auch zentrale Elemente meines eigenen Ansatzes.

Wenn es darum ging, wer berechtigt war, Weisheit zu erlangen, folgte mein Vater den althergebrachten Grundsätzen nicht. Die indische Gesellschaft war zerrissen durch Snobismus, Misstrauen gegenüber Fremden und ein brutales Kastensystem, aber mein Vater sah jeden einzelnen Menschen als Teil der weltweiten Menschenfamilie an. Gleich welcher Ethnie, welcher sozialen Schicht oder welchem Geschlecht man zugehörig war – man war willkommen, sich ihm zu nähern und ihm zuzuhören. Ich erinnere mich, dass er einmal ein amerikanisches Ehepaar auf die Bühne holte. Er machte sie zu seinen Ehrengästen und ließ sie auf Stühlen Platz nehmen. Es war eine klare Herausforderung für alle, die der Ansicht waren, Nicht-Inder seien spirituell unrein und die Niedrigsten überhaupt. Was ich selbst hinsichtlich unserer weltweiten menschlichen Verbindungen fühle, werde ich in Kapitel 11 mitteilen.

Ich lernte von meinem Vater, sooft ich konnte; häufig saß ich ihm zu Füßen, wenn er sich an seine Anhänger und andere nach Erkenntnis strebende Menschen wandte. Als ich vier war, sprach ich zum ersten Mal auf einer seiner Veranstaltungen. An diesem Tag hatte ich eine schlichte Botschaft: Frieden ist möglich, wenn man mit sich selbst beginnt. Die Wahrheit dieser Worte hatte ich schon immer im Herzen gespürt, und obgleich ich noch so klein war, kam es mir vollkommen natürlich vor, mich auf ein Podium zu stellen und diese Einsicht mit den Menschen zu teilen, die vor mir saßen.

Zwei Jahre darauf spielte ich eines Tages draußen mit meinen Brüdern, als ein Freund unserer Familie zu uns kam und sagte: „Euer Vater möchte euch alle im Haus sehen. Jetzt gleich!“ Wir dachten: „Oje, was haben wir angestellt?“ Als wir im Haus waren, fragte uns Vater, ob wir Wissen erlangen wollten. Dies war das Wort, das er und andere für ein Ensemble von Einsichten und Techniken verwendeten, die mit Selbsterkenntnis zu tun haben. Wir dachten nicht lange nach und sagten alle Ja.

Diese Sitzung mit meinem Vater dauerte nicht lange, und erst im Laufe der folgenden Jahre entwickelte ich ein richtiges Verständnis für das, was er an jenem Tag an mich weitergereicht hatte – und was ich an Sie weiterreichen werde. Ich merkte, dass ich begonnen hatte, einen viel weiteren Blickwinkel aufs Leben zu gewinnen, ein viel besseres Verständnis der Tatsache, dass wir nicht nur von dem geformt werden, was außerhalb von uns ist, und nicht nur von unseren Gedanken. Es gibt auch noch etwas, das im Inneren abläuft – etwas unglaublich Machtvolles.

Ich hatte bereits einen Sinn für die innere Welt, aber erst an diesem Punkt begann ich einzusehen, dass Selbsterkenntnis ein Weg zu persönlichem Frieden ist und dass ich zentriert und geerdet bleiben konnte, wenn ich mich in ihr übte. Ich spürte, wie mir das höhere Wissen Konzentration und Selbstvertrauen bescherte, wo andere Menschen ihrer selbst oft unsicher zu sein schienen. Mit diesem Wissen hat man es nicht nötig, irgendwo anders zu sein oder an etwas anderes zu denken. Man braucht kein Bewusstsein für irgendetwas anderes als die süße Freude am bloßen Dasein. Und ich begann zu begreifen, dass Frieden keinen Luxus in unserem Leben darstellt; er ist eine Notwendigkeit.

Als ich eines Tages in unserem Garten in Dehradun saß – es war einige Zeit, nachdem mir mein Vater die Techniken der Selbsterkenntnis vermittelt hatte –, stellte sich ein außergewöhnliches Gefühl von Frieden in mir ein. Da verstand ich zum ersten Mal wirklich, dass innerer Frieden mehr ist als eine Reihe flüchtiger Gefühle und dass sein Wesen nicht an die Außenwelt gebunden ist. In Kapitel 3 werde ich mehr dazu sagen.


Vom Ganges nach Glastonbury

Als ich achteinhalb war, verstarb mein Vater. Wie Sie sich vorstellen können, war das für mich, meine Mutter, meine Schwester, meine Brüder und alle Verwandten ein furchtbarer Schock. Sein Tod hinterließ eine tiefe Lücke sowohl in unserem Leben als auch in dem seiner Anhänger.

Mein Vater hatte mich auf die St. Joseph’s Academy geschickt, eine römisch-katholische Schule in Dehradun, sodass ich Englisch lernen konnte. Er hatte gehofft, ich würde eines Tages Menschen von anderen Kontinenten an seinem Verständnis der Selbsterkenntnis teilhaben lassen – oder eigentlich die ganze Menschheit. Nach dem Tod meines Vaters wurde mir plötzlich meine eigene Bestimmung klar: Ich musste seine Arbeit fortführen und die Botschaft, dass Frieden möglich ist, mit anderen teilen – überall, wo Menschen zuhören konnten, auf der ganzen Welt.

Für einen so kleinen Jungen waren das ziemlich kühne Ambitionen, und doch lag es für mich auf der Hand, dass ich genau dies tun musste. Mein einzig möglicher Startpunkt war, mich an die Anhänger meines Vaters zu richten, und so fasste ich mir ein Herz und stellte mich künftig selbst vor die Menschenmengen. Schon bald hielt ich meine Ansprachen in allen Teilen Indiens. Bis heute bin ich berührt vom bemerkenswerten Charakter des indischen Volkes. Das Land hat so viel durchgemacht – zahlreiche Eroberungen und andere Herausforderungen – und konnte doch dank der Widerstandskraft seiner Menschen überleben. Auf meinen Reisen durch Indien habe ich viele unglaubliche Menschen kennengelernt.

In den 1960er-Jahren kamen Besucher aus den USA und Europa häufig nach Dehradun, weil sie auf der Suche nach neuen Ideen über das Leben waren. Manche kamen eigens, um mich reden zu hören. Von meiner ersten Begegnung mit diesen seltsamen Besuchern werde ich später im Buch sprechen. Eine Gruppe von ihnen hörte meiner Botschaft aufmerksam zu. Hinterher sagten sie mir, sie wollten meine Lehren mit Menschen in ihrer Heimat teilen, und so luden sie mich ein, zu ihnen nach England zu kommen. Ich hatte große Lust auf diese Reise, aber da ich damals erst dreizehn war, wollten mich meine Lehrer an der St. Joseph’s Academy im Unterricht sehen, und so musste der Englandbesuch in die Schulferien gelegt werden.

Wenige Tage nach meiner Ankunft in Großbritannien im Juni 1971 saß ich in einem Auto, das mich von London in die Provinz brachte. Am Ende stieg ich auf die Pyramidenbühne des Musikfestivals von Glastonbury. Heute ist das Festival ein weltberühmtes Event, aber damals fand es gerade erst zum zweiten Mal statt. An jenem Abend sprach ich zu einer ziemlich überraschten, lärmenden Menge kurz über die Macht der Selbsterkenntnis und des persönlichen Friedens. Bei vielen Besuchern schien die Botschaft ein Echo zu finden. Meine Ankunft in Großbritannien und dieser Auftritt in Glastonbury erweckten die Aufmerksamkeit der Presse, und die Leute begannen mich aufzusuchen.

In jenem Jahr besuchte ich zum ersten Mal die Vereinigten Staaten und hielt Vorträge. Auch dort begann das Interesse zu wachsen. Eigentlich sollte ich zum neuen Schuljahr nach Indien zurückkehren, aber ich beschloss, ein wenig länger zu bleiben. Ich erinnere mich noch, dass ich zu Hause anrief, um meiner Mutter zu sagen, ich hätte nicht vor, zurückzukommen. Damals war ich gerade in Boulder (Colorado). Ich berichtete, dass sich in den Vereinigten Staaten große Dinge ereigneten. Das war der eigentliche Zweck meines Besuchs gewesen: Ich wollte erkunden, ob die Menschen im Ausland an dieser Botschaft des Friedens überhaupt interessiert waren. In Indien waren viele Menschen furchtbar arm, und doch hatten sie Zugang zu den Schätzen der Selbsterkenntnis. Aber würden die relativ wohlhabenden Bewohner der USA und anderer Länder ebenso die Notwendigkeit spüren, sich besser mit ihrem Selbst zu verbinden? Bald war mir vollkommen klar, dass die Menschen im Westen den gleichen Durst nach Selbsterkenntnis und innerem Frieden verspürten wie die Menschen in meinem Heimatland.

Da stand ich also: dreizehn Jahre alt und viele Tausend Meilen von zu Hause fort, aber mit einem klaren Bewusstsein für die Chancen, die sich mir boten. Und ich kannte meinen eigenen Geist. Nach einigen Überredungskünsten willigte meine Mutter – wenn auch zögernd und widerstrebend – ein, dass ich noch ein wenig bleiben durfte. Wir wussten beide nicht, dass ich mir in den USA bald ein neues Leben aufbauen und sowohl dort als auch in anderen Ländern vor immer größeren Zuhörerscharen sprechen würde. Und nach ein paar Jahren begegnete ich meiner späteren Frau Marolyn und gründete in Amerika eine Familie.

Prem Rawat

Über Prem Rawat

Biografie

Prem Rawat spricht seit mehr als fünfzig Jahren vor Millionen von Menschen in über hundert Ländern, um seine Friedensbotschaft zu verbreiten. 1957 in Indien geboren, hielt er seine erste öffentliche Rede im Alter von vier Jahren und begann mit dreizehn Jahren, in der ganzen Welt zu sprechen. Weitere...

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„Prem Rawat kommt in seinem Buch sehr empathisch und ohne erhobenen Zeigefinger daher. Seine eigenen Erfahrungen, gemischt mit kleinen Geschichten und Tipps für unseren Alltag, machen das Buch zu einem treuen Begleiter.“

Sein

„Zitate, Gleichnisse und Episoden machen den Charme des Buches aus. Und unser Gehirn braucht viel davon, um endlich umzuschalten!“

Yoga aktuell

„Ein wunderbares Buch, voller schöner und lehrreicher Geschichten.“

Deutschlandfunk Kultur „Buchkritik“

„Geerdet und ohne viel esoterischen Jargon.“

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