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Der Letzte macht das Licht aus

Der Letzte macht das Licht aus

Robert B. Laughlin
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Die Zukunft der Energie

„Ein provozierendes wie erhellendes Buch – mit genau den richtigen Fragen (…).“ - Buchkultur

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Der Letzte macht das Licht aus — Inhalt

Wenn es dunkel wird, machen wir das Licht an. Wenn es kalt wird, heizen wir. Wenn wir Energie ­brauchen für weltweite Industrie und Technik, ­bedienen wir uns. Jederzeit. Doch schon bald sind die Brennstoffe der Erde wie Kohle, Gas, Öl und Uran unwiderruflich aufgebraucht. Und dann? Der Physiknobelpreisträger Robert B. Laughlin über die Zukunft unserer Energieversorgung.

€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 27.04.2012
Übersetzt von: Helmut Reuter
400 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-95655-0
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Leseprobe zu „Der Letzte macht das Licht aus“

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Für die Leser in Mitteleuropa – meiner Ansicht nach ein besonders wichtiger Teil der Welt, wenn es um Energie geht – erkläre ich hiermit nachdrücklich, dass dieses Buch kein getarnter Aufruf für mehr Kernreaktoren ist. Manchmal zeigt sich, dass politisch heikle Angelegenheiten so sehr zum Tabu werden, dass die Leute ihre bloße Erwähnung als unausgesprochene Werbung interpretieren. Dieses Buch befasst sich mit Energie, und da Kernenergie eine Art von Energie ist, wird sie hier erörtert.

Im Grunde stellt dieses Buch keinerlei [...]

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Vorwort zur deutschen Ausgabe

Für die Leser in Mitteleuropa – meiner Ansicht nach ein besonders wichtiger Teil der Welt, wenn es um Energie geht – erkläre ich hiermit nachdrücklich, dass dieses Buch kein getarnter Aufruf für mehr Kernreaktoren ist. Manchmal zeigt sich, dass politisch heikle Angelegenheiten so sehr zum Tabu werden, dass die Leute ihre bloße Erwähnung als unausgesprochene Werbung interpretieren. Dieses Buch befasst sich mit Energie, und da Kernenergie eine Art von Energie ist, wird sie hier erörtert.

Im Grunde stellt dieses Buch keinerlei Aufruf für irgendetwas dar. Woher die Menschen ihre Energie beziehen oder wie viel sie verwenden, ist mir ziemlich gleichgültig. Es ist mir egal, ob europäische Pendler den Zug nehmen oder Benzinsäufer fahren. Für mich macht es keinen Unterschied, ob Wohnungen ihre Energie aus deutscher Kohle, norwegischem Wasserkraftstrom, russischem Erdgas oder holländischem Hühnermist beziehen. Wie sich zeigen wird, behandelt das Buch genau die Gründe, aus denen ich auf diesem Gebiet keine unumstößlichen Überzeugungen habe. Meine Botschaft ist an vielen Stellen absichtlich ( aber nicht unangemessen ) konträr und politisch unkorrekt. Stark verkürzt, könnte sie lauten : Die vom bevorstehenden Ende der fossilen Energieträger entfesselten ökonomischen Kräfte werden so mächtig sein, dass sie die meisten – wenn nicht sogar alle – der politischen Maßnahmen, die wir heute ergreifen, überwältigen und ablösen werden. Auch die Klimakrise wird eine Rolle spielen, doch die Krise unzureichender Energievorräte wird vorher auftreten, und sie wird schrecklich sein. Ich habe das Buch aus einer Science-Fiction-Perspektive verfasst – wir begeben uns in Gedanken zwei Jahrhunderte in die Zukunft und fragen, was geschehen ist –, weil ich es locker und lesbar gestalten wollte, doch die zugrunde liegende Geschichte ist alles andere als leichtgewichtig.

Ein massives Problem kommt auf uns zu – auf einem Weg, den wir nicht verlassen können. Keiner der heute lebenden Menschen wird ihm zum Opfer fallen, weil das Problem noch ziemlich weit entfernt ist, doch ein paar Generationen später wird es unsere Nachkommen treffen. Auch wenn Politik und Wirtschaft kurzfristig undurchsichtig sein mögen, kann man getrost über die ferne Zukunft sprechen : Vieles, was sich in den nächsten zwei Jahrhunderten ereignen wird, ist durch physikalische Gesetze und die menschliche Natur so eingeschränkt, dass es praktisch als vorgegeben anzusehen ist. Selbst wenn die Menschen feierlich schwören, sich nicht darum zu bemühen, ihr Leben zu verbessern, werden sie es trotzdem tun – besonders dann, wenn die Zukunft ihrer Kinder auf dem Spiel steht.

Anders als Worte oder Geld kann Energie nicht durch bloßes Denken geschaffen oder vernichtet werden. Es handelt sich um eine physikalische Größe, die erhalten bleibt und endlich ist. Nutzung von Energie lässt sich angemessen als Ausgabe von Energie umschreiben. Wir nutzen Energie, indem wir sie in Wärme umwandeln, die anschlieVorwort zur deutschen Ausgabe 9 ßend ins Weltall abstrahlt. Wenn sie fort ist, ist sie fort. Den Zahlen können wir entnehmen, dass die heute von uns genutzten Energiearten in etwa ein oder zwei Jahrhunderten erschöpft sein werden. Die Menschen jener Zeit werden um die verbleibenden Vorräte kämpfen. Deren Ururenkel werden ihre Wohnungen mit anderen Energiequellen als heute beheizen und beleuchten. Wie das im Einzelnen aussehen wird, ist schwer vorherzusagen, doch die Liste der Alternativen ist begrenzt und bekannt – alles, was darauf steht, gibt es heute schon. Es besteht nicht die geringste Möglichkeit, dass bis dahin irgendeine grundlegend neue Energiequelle entdeckt werden wird.

An meiner Entscheidung, in diesem Buch die Energie vom Klima abzukoppeln, halte ich unumstößlich fest. Aus meinen bisherigen Schriften sollte klar ersichtlich sein, dass ich persönlich die Erde liebe. Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, pflanze Mammutbäume, wann immer meine Frau mir das durchgehen lässt, und besitze eine kleine Hütte nördlich des Yosemite an einem Ort mit einer Menge Granit und Kiefern und relativ wenigen Menschen. Dessen ungeachtet entnehme ich den kühl und nach Art der Physiker analysierten Fakten, dass Energie und Klima verschiedene Dinge sind. Außerdem sagen mir diese Fakten, dass die Energie erstens das einfachere und zweitens das unmittelbar bedrohlichere Problem ist. Selbstverständlich sind viele Leute nicht mit dieser Einschätzung einverstanden – speziell in Europa. Letzten Sommer erhielt ich den Brief eines erbosten jungen Mannes. Mein Aufsatz mit dem Titel „ What the Earth Knows “ war in The American Scholar erschienen. Nachdem er die Arbeit als Angriff auf die globale Erwärmung interpretiert hatte, was sie nicht war, putzte er mich herunter, weil ich die Bedürfnisse der Menschen über die Bedürfnisse der Erde gestellt hätte. Ich erklärte, nichts dergleichen getan zu haben. Vielmehr hätte ich mich bewusst darum bemüht, mithilfe der fiktiven Reise in eine Zeit, in der keine fossilen Energieträger mehr verwendet werden, politischen Fragen auszuweichen. Darauf erwiderte er, es sei sehr wohl eine politische Aussage, das Überleben der Menschheit für mehr als hundert Jahre zu unterstellen. Weil ich das für richtig halte, antwortete ich höflich – doch damals dachte ich mir, dass mir für so etwas die Geduld fehlt. Die von solchen und ähnlichen Diskussionen aufgedeckte ideologische Seite der Auseinandersetzung um Energie/Klima erklärt den überaus umfangreichen Anmerkungsteil am Ende des Buches. Normalerweise hätte ich auf so ausführliche Referenzen verzichtet, da man bei den Verlagen weiß, dass jede mathematische Gleichung den Lesefluss behindert und die Verkäufe verringert. In diesem Fall haben wir es jedoch mit einem hochpolitischen Gegenstand zu tun, wo aus rhetorischen Gründen Wahrheit und Unwahrheit miteinander vermengt werden, eingefahrene Überzeugungen alles einfärben und bei manchen Sachverhalten jeder irgendwie falschliegt. Deshalb habe ich diese Anmerkungen und Quellen eingefügt – nicht um zu beweisen, dass ich recht habe, sondern um detailliert zu zeigen, woher meine Fakten kommen. Jeder, der meint, ich würde mich da irren, kann dann ebenso verfahren, und anschließend können wir das Thema freundschaftlich klären, anstatt Beleidigungen zu rufen. Natürlich habe ich mich nach Kräften bemüht, die Liste meiner Anmerkungen von Fehlern zu befreien, doch es ist eine Menge Material, und manche Fehler sind dazu bestimmt, erhalten zu bleiben. Jeder, der Fehler findet, möge sie mir bitte per E-Mail mitVorwort zur deutschen Ausgabe 11 teilen. Ich werde auf der Stelle reagieren, denn ich hasse Fehler und tilge sie sofort, wenn ich sie bemerke. Korrekturen werden in meine örtlichen Anmerkungen hier in Stanford eingearbeitet – viele davon sind online verfügbar – und auch in nachfolgenden Ausgaben dieses Buches berücksichtigt.

In dem ausführlichen Anmerkungsteil zeigt sich auch, wie wenig mir daran liegt, unbelegte gelehrte Ratschläge zu erteilen – sei es gegenüber Regierungsvertretern oder jedem anderen. Ich mache Fehler wie alle anderen, und auch wenn ich in diesem Fall alle meine Fakten besonders sorgfältig überprüft habe, bin ich nicht allwissend. Ich bevorzuge den Professorentyp, der die Dinge einfach und klar erläutert und den anderen dabei in die Lage versetzt, selbst gute Entscheidungen zu treffen. Außerdem muss ich gestehen, dass ich keinen telefonischen Ansturm von wichtigen Beamten erlebt habe, die verzweifelt meinen Rat gesucht hätten …

Wie schon gesagt, die deutsche Ausgabe dieses Buchs soll sich auf einem besonders wichtigen Markt bewähren, ich hoffe also, dass das gelingt. Wichtig ist er unter anderem deshalb, weil Europa immer bedeutsam sein wird – eine Tatsache, die auf dieser Seite des Atlantiks von vielen Menschen nie vergessen wird. Außerdem gibt es in Europa ein ausgeprägteres Verständnis dafür, wie ernst das Energieproblem ist – meiner Ansicht nach eine Folge der Tatsache, dass man dort über relativ wenig Öl verfügt. Am wichtigsten finde ich jedoch, dass Deutschland sich an der Energiefront als technisch führend gezeigt hat. Für mich ist es also deshalb sehr bedeutsam, was die Menschen mit Technikverstand in diesem Land von meiner Arbeit halten. Europa und Amerika unterscheiden sich voneinander, allerdings nicht so stark, wie das manche glauben. In dieser speziellen Angelegenheit sitzen wir alle im selben Boot.


Robert B. Laughlin

Stanford/Kalifornien, Januar 2012

Robert B. Laughlin

Über Robert B. Laughlin

Biografie

Robert B. Laughlin, geboren 1950, ist Physik-Professor an der Stanford University, wo er nach Stationen am Massachusetts Institute of Technology und in Berkeley seit 1985 lehrt. 1998 bekam er für seine Arbeiten über den fraktionellen Quanten- Hall-Effekt den Nobelpreis für Physik. Er lebt in Palo...

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