

Silent Promises - eBook-Ausgabe Silent Promises
Roman
— Berührende und gefühlvolle New Adult-RomanceSilent Promises — Inhalt
Eine Liebe ohne viele Worte
Worte tun weh. Diese Erfahrung musste Georgia in ihrer letzten Beziehung machen. Seitdem fehlt ihr der Mut zum Weitermachen, denn immer, wenn sie an die leeren Versprechungen und verbalen Ohrfeigen ihres Ex-Freunds denkt, fühlt sie sich wie gelähmt. Doch dann tritt der gehörlose Austin in ihr Leben, der ihr zeigt, dass Sprache nicht nur aus gesprochenen Worten besteht. Langsam setzt er ihr Herz wieder zusammen. Bei Austin fühlt sich Georgia geborgen, und Stück für Stück findet sie zu sich selbst zurück. Aber kann man wirklich glücklich sein, wenn die Vergangenheit überall lauert?
Sie hat ihr Herz für alle verschlossen. Er hilft ihr, es wieder zu öffnen. Für alle Leser:innen von Kyra Groh und Mia Sheridan.
Leseprobe zu „Silent Promises“
PROLOG
Sprache war mein Leben gewesen, doch in diesem Moment traute ich ihr nicht mehr. Winston hielt den Blick gesenkt, ich meinen starr nach vorne gerichtet. Nach der Explosion seiner Worte war es erdrückend still im Zimmer geworden. Und kalt. Unendlich kalt. Ich hörte nur noch das monotone Piepen der Monitore, das Rauschen in meinen Ohren und die kreischenden Gedanken in meinem Kopf.
Ich sah meinen Freund – oder das, was von ihm noch übrig war – verständnislos an. Trotz der Schläuche und Maschinen, die ihn umgaben, sah er kein bisschen schwach aus. [...]
PROLOG
Sprache war mein Leben gewesen, doch in diesem Moment traute ich ihr nicht mehr. Winston hielt den Blick gesenkt, ich meinen starr nach vorne gerichtet. Nach der Explosion seiner Worte war es erdrückend still im Zimmer geworden. Und kalt. Unendlich kalt. Ich hörte nur noch das monotone Piepen der Monitore, das Rauschen in meinen Ohren und die kreischenden Gedanken in meinem Kopf.
Ich sah meinen Freund – oder das, was von ihm noch übrig war – verständnislos an. Trotz der Schläuche und Maschinen, die ihn umgaben, sah er kein bisschen schwach aus. Nicht mehr. Und nach gestern war ich es, die heute schwer atmete, nicht er.
„W…was?“, stammelte ich heiser. In mir stieg die Galle auf und mit ihr die Panik. Meine unsteten Gefühle stolperten mit meinem Stottern aus meinem Mund, purzelten gegen die sterilen Wände.
Langsam hob Winston sein müdes Gesicht. Sein Kiefermuskel zuckte, sein Blick war hart. Königsblaue Augen, deren Blick am Tag zuvor noch so leer gewesen war, auf einmal klar und kalt wie Eis. Lippen, die mir gestern noch unter erstickten Tränen zugeflüstert hatten, wie sehr sie mich liebten, erschufen jetzt eine Schlucht zwischen uns, als sie sich teilten. Doch es war seine Stimme, so beängstigend fremd und beherrscht, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
„Ich kann das nicht mehr“, wiederholte Winston gepresst die Worte, die soeben zwischen uns eingeschlagen waren wie eine Bombe. Er wollte sich auf die Seite drehen, weg von mir, doch die Infusionsnadel in seinem Arm hinderte ihn daran. Leise stöhnend heftete er seinen Blick wieder an die Zimmerdecke, wo ihm das grelle Licht der surrenden Neonröhre entgegenstrahlte. „Georgia, verstehst du mich? Ich kann das nicht mehr!“, sagte er nun zum dritten Mal, und die Kraft in seiner Stimme beeindruckte mich.
Doch auch nach dem dritten Versuch war ich mir nicht sicher, ob ich verstand. Mein Herz raste. Der Puls in meinen Ohren rauschte, mein Trommelfell wollte platzen. Mir wurde erst heiß, dann kalt, dann übel. Immer wieder, abwechselnd Hitze und Kälte und dann diese Übelkeit. Und dabei unentwegt dieser Satz. Er hämmerte in meinem Kopf.
Ich kann das nicht mehr.
Es waren nur fünf Worte.
Subjekt. Prädikat. Objekt. Dann wurde die Bestimmung schwieriger: Nicht mehr.
Was genau konnte Winston nicht mehr? Was zum Teufel wollte er nicht mehr? Schließlich machte das Modalverb den Unterschied, das hatte ich während meines Linguistikstudiums bisher gelernt. Neben der Funktion der Modalverben hatte ich außerdem noch Hunderte Texte auf ihre Syntax und Semantik hin untersucht, hatte die Pragmatik in Transkripten erforscht und selbst stundenlang vor den Tonaufnahmen irgendwelcher Telefongespräche gesessen, um sie schriftlich festzuhalten. Ich kannte Chomskys Generative Grammatik auswendig. Lakoff, Jakobsen, Saussure.
Signifiant versus Signifié.
Langue, Parole, Langage.
Ich hatte Sprache an der Universität das gesamte letzte Jahr im wahrsten Sinne des Wortes durchdekliniert. Doch nun saß ich hier auf diesem kümmerlichen Plastikstuhl neben Winstons Krankenbett, sah ihm in seine unerbittlichen Eisaugen und stellte erschüttert fest, dass mein Verständnis für Sprache ein Ablaufdatum gehabt hatte.
Ich kann das nicht mehr.
Die Syntax funktionierte noch. Aber die Semantik war weg. Die Bedeutung dessen, was er sagte, erschloss sich mir einfach nicht. Ein Signifiant, aber kein Signifié. Seine Worte ergaben einfach keinen Sinn mehr. Mein Verstand tröstete sich einen Augenblick mit dem Gedanken, dass die Worte sicher nur seiner Impulsivität zuzuschreiben waren. Ja, das musste es sein. Er meinte sie nicht wirklich ernst. Er sagte das nur, weil er gestern knapp dem Tod entkommen war. Er sagte das nur, weil er Angst hatte. Die Worte waren überraschend aus ihm herausgeplatzt, wie die verspäteten Funken eines gezündeten Feuerwerks, das seinen Einsatz verpasst hatte. Er würde sie zurücknehmen, ganz bestimmt, so wie immer, denn nach gestern brauchte er mich mehr denn je.
Aber mein geschundenes Herz wusste es in diesem Moment besser. Es wusste bereits, dass das hier unser schon lange vorherbestimmtes Ende war.
Winston strich mit einer matten Bewegung den Bezug seiner Bettdecke glatt. Weiß, mit feinen grauen Nadelstreifen. Viel zu adrett für Winston. Viel zu sauber, viel zu linear. Er presste die Lippen aufeinander und schloss resigniert die Lider. Doch dann öffnete er Mund und Augen wieder und sah mich an. Sofort überfiel erneut Gänsehaut meinen Körper, sein stechender Blick traf mich mitten ins Herz. Winston war ein letztes Mal darauf bedacht, mir wehzutun, zumindest das verstand ich, und es war unerträglich.
„Bitte, Georgia“, raunte er und sah dann zu den vielen Kabeln und Schläuchen hinüber. „Du musst jetzt gehen. Für uns. Weil ich es nicht kann.“
Das Bitte hatte beinahe flehend geklungen, dann hatte er seine Mauern wieder hochgezogen.
Langsam schüttelte ich den Kopf. Für uns. Schon wieder verstand ich nicht. Ich wollte nicht gehen. Für uns. Ich wollte bleiben. Für uns. Ich hatte alles getan. Für uns.
Ich hatte alles für uns getan, verdammt.
Er war derjenige, der aufgab, nicht ich.
„Bitte“, sagte er wieder, und diesmal fehlte die Härte in seiner Stimme. Für zwei Silben, für ein einziges Adverb, bekam ich ihn zurück.
Der eiserne Schmerz, der mich daraufhin traf, fuhr mir bis in die Fingerspitzen. Er war also noch da, der Winston, den ich gestern noch gekannt hatte und den ich immer noch liebte, doch der mich heute verließ. Ich wollte diese zwei Silben auffangen, die zwischen uns schwebten, sie auffangen und behalten und nie wieder loslassen, doch dann fielen sie einfach zu Boden.
Mechanisch erhob ich mich. Die Stuhlbeine kratzten aufdringlich über den hellbraunen Linoleumboden, als ich sie zurückschob. Währenddessen spuckte das Gerät, das Winstons Herztöne maß, einen regelmäßigen Ton aus. Er verriet ihn und sein kaltes Herz. Denn wie konnte sein Puls so ruhig gehen, sein Herz so regelmäßig schlagen, wo er meines doch gerade brach? Gestern hatte seine Herzkurve für ein paar schreckliche Augenblicke eine gerade Linie angezeigt. Heute war meine kaum noch auszumachen, während seine auf dem Monitor hingegen artig auf und ab verlief. Die gezackte Linie repräsentierte Winstons ganzes Leben: Höhen oder Tiefen, dazwischen gab es nichts.
Der beißende Geruch von Desinfektionsmittel drehte mir den Magen um. Ich durchquerte in nur wenigen Schritten das schmale Krankenhauszimmer, und als ich endlich nach der rettenden Edelstahlklinke griff, war mir bereits so schlecht, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Ich fühlte das kühle, beruhigende Metall in meiner Hand. Hinunterdrücken, durchgehen. Eigentlich war es ganz einfach. Diese Tür wies mir den Weg in einen neuen Lebensabschnitt. Nicht nur als Metapher, nicht nur als Symbol, sondern in echt. In der unbarmherzigen Realität.
Dahinter liegt deine Freiheit, schrie die eine Hälfte meines Herzens.
Dahinter wartet die Hölle auf dich, warnte die andere.
Und es war bedauerlich, dass die zweite den Kampf gewann und mich überzeugte. Doch der bohrende, lähmende Schmerz des Verlassenwerdens ließ in diesem Augenblick nichts anderes zu. Ich drehte mich ein letztes Mal zu Winston um, suchte etwas in seinem Gesicht, irgendetwas, das mir bewies, dass ihm das letzte Jahr etwas bedeutet hatte. Dass ich ihm etwas bedeutet hatte. Ich, die Liebe seines Lebens, wie er mir so oft versichert hatte, an all den guten Tagen, an denen er mich nicht von sich gestoßen hatte.
Doch ich fand nichts. Von seiner unendlichen Liebe war nichts mehr übrig. Er sah nur stur zur Decke hinauf, das keimfreie, weiße Nichts, das ihn engelsgleich umgab, brachte seine schwarzen Locken zum Leuchten. Seine buschigen Augenbrauen waren zusammengezogen, seine vollen Lippen fest zusammengepresst. Er sah wütend aus. Als sei er wütend auf dieses Zimmer, auf diese Situation, auf diese Welt, wütend auf mich. Und mittlerweile kannte ich ihn gut genug, weshalb ich davon ausgehen musste, dass es so war.
Ich würgte die Tränen der Verzweiflung hinunter, die sich so siegessicher nach oben kämpften, und rang um die richtigen Worte. Doch es war mir noch nie so schwergefallen. Ich sah ihn an, sah, wie in seinem Gesicht unsere Welt zerfiel. Und obwohl darin nichts Versöhnliches erkennbar war, sagte ich letztendlich das Einzige, das trotz allem in mir überwog: „Ich bin froh, dass du noch am Leben bist, Wins.“
Ich wartete seine Antwort nicht ab, aus Angst, dass er keine für mich hatte. Schnell drückte ich die Türklinke hinunter und verließ Winstons Zimmer, in dem heute sein zweites Leben begann und ich ihm mein erstes hinterließ. Ich mischte mich unter das gestresste Krankenhauspersonal. Der hektische Klinikalltag verschlang mich in nur wenigen Sekunden. Die lauten Stimmen hießen mich willkommen, umhüllten mich als rauschender Schwarm, geleiteten mich hinaus.
Winston war in diesem Krankenhaus gestern nicht gestorben, doch nur einen Tag später starb er einzig und allein für mich. Er, der das Zentrum meiner Welt gewesen war, verachtete mich jetzt in seiner.
Ich ging an diesem Tag und hörte nie wieder etwas von ihm. Ich erfuhr nicht, ob sein Herz es tatsächlich schaffte oder ob Winston seinen Weg zurück fand. Wir hatten keine gemeinsamen Freunde, und es gab keinerlei Berührungspunkte zwischen uns – von einem Tag auf den nächsten war meine große Liebe einfach weg. Beinahe fühlte es sich so an, als hätte es ihn nie gegeben. Fast hätte man meinen können, dass er spurlos verschwand. Doch das stimmte nicht. Denn eine Spur hinterließ er sehr wohl. Eine, die aus fünf Worten bestand:
Ich kann das nicht mehr.
Subjekt, Prädikat, Objekt. Das nicht mehr ließ sich schwer bestimmen. Es waren nur fünf Wörter. Doch durch sie machte er sich in meinem Leben unsterblich, und so blieb er, auch nachdem er schon lange verschwunden war.
Kapitel 1
Zweieinhalb Jahre später
„Da vorne vielleicht?“, fragte ich und wies mit einer Hand auf den Tisch in der hinteren linken Ecke.
Pixie zögerte kurz, blickte zu den freien Plätzen unmittelbar vor der Bühne, nickte dann aber. „Ja, das sollte gehen.“ Sie kniff die Augen zusammen und maß optisch den Abstand von unserem Tisch bis zum Tresen ab, wo eine ältere, dürre Frau mit fehlenden Vorderzähnen im oberen Gebiss lallend den Barmann zutextete. „Letztes Mal saß ich dahinten und konnte mich kaum auf die Band konzentrieren, weil sich Mrs Darcy lautstark über ihre Hämorrhoiden beklagt hat.“ Sie warf der schrulligen alten Dame, die mittlerweile als das inoffizielle Maskottchen des New Blues galt, einen vorwurfsvollen Blick zu, bevor sie einen der Stühle zurückschob.
Ich lachte leise und setzte mich ebenfalls. „Du weißt doch, wie sie ist.“ Dabei kannte ich nur die Geschichten, die man sich über sie erzählte.
„Ja, leider.“ Pixie seufzte, platzierte ihre Tasche über der Stuhllehne und griff nach der laminierten Getränkekarte. Als ihre Finger auf das Plastik trafen, blieben sie daran kleben. „Meine Güte, wischen die da auch drüber?“, fragte sie angeekelt.
„Keine Ahnung. Das müsstest du doch wissen. Du bist neuerdings Stammgast hier“, neckte ich sie. „Kannst du mir was zum Trinken empfehlen? Ich bin am Verdursten.“
„Hm, lass mal überlegen.“ Sie schielte auf die Karte, hütete sich jedoch davor, sie ein weiteres Mal anzufassen. „Worauf hast du denn Lust?“
„Nichts Hartes. Ich muss für morgen früh fit sein.“
„Weil?“
„Bei uns im Umweltamt fängt ein neuer Mitarbeiter an.“
Sie verzog das Gesicht. „Noch einer? Schreiben immer noch so viele Leute Liebesbriefe an die Bäume?“
„Du würdest dich wundern.“
Sie schüttelte den Kopf. „Die Melbourner sind echt verrückt.“
Ich lächelte, denn das waren sie wirklich, doch genau dafür liebte ich sie.
„Und hat deine Agatha mittlerweile einen Liebesbrief bekommen?“
Mein Lächeln erstarb. „Nein.“
„Kommt noch“, erwiderte Pixie optimistisch und konzentrierte sich angestrengt auf die Karte. „Na schön, wie wär’s mit einem Pimm’s?“
„Ein was?“
Ihre Augen weiteten sich. „Du weißt nicht, was ein Pimm’s ist? Wo warst du nur die letzten Monate?“
Ich zuckte verlegen mit den Schultern. „Eigentlich nirgendwo.“ Außer zu Hause. Unter meiner Bettdecke. Meistens jedenfalls. „Pimm’s-Likör mit Ginger Ale und Gurke“, las ich vor, nachdem ich ihr die Karte abgenommen hatte. „Klingt interessant.“
„Und ist wahnsinnig lecker!“ Mit einem kurzen Wink rief Pixie die Kellnerin zu uns herüber.
Eine Frau mittleren Alters, mit hellen Haaren und tiefen Falten, die sie älter aussehen ließen, als sie wahrscheinlich war, und die sie mit Sicherheit der australischen Sonne zu verdanken hatte, trat zu uns an den Tisch. Sie hielt Block und Stift in der Hand und hatte einen mürrischen Ausdruck im Gesicht. „Was kann ich euch bringen?“
„Für mich ein Pimm’s“, bat ich freundlich.
„Machen Sie zwei draus.“
„Geht klar.“ Die Kellnerin klappte den Block unbeschrieben zu und zog ab.
Nervös sah ich mich um. Das New Blues – ein Mix aus altmodischem britischem Pub und einer Bar, die den Achtzigerjahren entsprungen zu sein schien – füllte sich allmählich. Hier gab es getäfelte Wände, an denen grelle Neonschilder hingen, einen schwarz-weiß karierten Fliesenboden und einfache Holztische. Das Herzstück war jedoch die kleine Bühne im vorderen Teil. Jeden Abend gab es hier Programm, ob Comedians, Sänger oder Poetry-Slammer – hier fanden alle ihren Platz. Das Lokal lag unaufgeregt im Souterrain eines Hinterhofs in Collingwood und war bei älteren Stammgästen und Studierenden gleichermaßen beliebt.
Ich war bisher allerdings nur ein paarmal hier gewesen, denn ich fand die vertäfelten Wände erdrückend und die Luft zu stickig. Außerdem ertrug ich es kaum, wenn jemand auftrat, der kein Talent hatte. Da Eric, der Eigentümer des New Blues, aber jeden auftreten ließ, der wollte, kam das ziemlich häufig vor. Anderen beim Versagen zuzuschauen, war jedoch nichts, das ich genoss.
Pixie zuliebe machte ich heute eine Ausnahme. Denn vor ein paar Wochen hatte sie ihn hier entdeckt. Er, das war angeblich ein Bühnentechniker, der im Backstagebereich der Bar aushalf und dem die Bühne gehörte, bevor der eigentliche Act auftrat. Pixies Worte, nicht meine.
Ich angelte mein Handy aus der Handtasche und sah auf die Uhr. Es war kurz vor acht, um halb neun sollte die Indieband spielen, die für heute angekündigt war. Ich spürte, wie Pixie auf ihrem Stuhl herumrutschte und den Kopf reckte. Ich zögerte und sah zu den immer noch freien Plätzen direkt neben der Bühne, die Pixie beim Hereinkommen gemustert hatte.
„Wir können uns auch nach vorne setzen, wenn du willst“, bot ich ihr an, doch sie schüttelte den Kopf.
„Nein, schon gut. Ist jetzt eh nichts mehr frei.“ Und tatsächlich, genau in diesem Moment setzten sich zwei Gruppen gut gelaunter Studenten an die bis eben noch freien Tische.
„Okay“, murmelte ich und hatte ein schlechtes Gewissen. Pixie war klein und zart, ich dagegen groß und zwar ebenfalls schlank, trotzdem hatte ich immer das Gefühl, zu viel Raum einzunehmen. Ich saß ungern in der ersten Reihe, denn ich wollte niemandem die Sicht stehlen. Pixie störte das normalerweise nicht, aber heute Abend ärgerte ich mich über meine eigene Unsicherheit.
„Wirklich, es ist okay“, beharrte Pixie, die mir meine Gewissensbisse vom Gesicht ablas. „Und ansonsten beschreibst du ihn mir halt. Darum soll es doch heute sowieso gehen. Ich will wissen, was du von ihm hältst.“ Sie kaute auf ihrer Unterlippe, dann lehnte sie sich zu mir herüber und senkte die Stimme. „Ich habe eben noch die Zehn Schwerter aus dem Tarotkartenset gezogen.“
„Und das bedeutet, dass dir ein langes, glückliches Leben mit deinem Mystery Man bevorsteht?“, vermutete ich schmunzelnd.
Pixie öffnete den Mund, doch bevor sie antworten konnte, pfefferte die mürrische Kellnerin unsere zwei Krüge auf den Tisch. Beide Getränke liefen über und hinterließen noch mehr Zuckerwasser auf der laminierten Getränkekarte.
„Macht dann drei fünfzig für jede.“
„Sollen wir sofort bezahlen?“
„Nee, morgen Abend.“ Sie verdrehte die Augen. „Natürlich jetzt. Mach schon, Mädchen, du siehst doch, was hier los ist.“
Ich wühlte hektisch in meiner Handtasche nach meinem Portemonnaie. „Der Rest ist für Sie“, sagte ich und drückte ihr einen Schein in die Hand.
Als sie mein großzügiges Trinkgeld sah, hoben sich ihre Mundwinkel. „Danke, Mädchen.“
Ich lächelte, dann sammelte sie auch Pixies Geld ein und zog etwas besser gelaunt davon.
„Du bist viel zu nett“, seufzte Pixie. „Eins fünfzig Trinkgeld – wofür? Unhöflichkeit? Du weißt schon, dass man in Australien kein Trinkgeld gibt, oder?“
Als Antwort erhob ich nur mein Glas und hielt es ihr entgegen. „Lass uns trinken. Auf Mystery Man und das lange gemeinsame Leben, das euch bevorsteht.“
Pixie kicherte, und ihre Wangen färbten sich so rot wie ihr kurzer, erdbeerfarbener Babybob. „Ich bin so gespannt, wie du ihn findest.“
Klirrend prallten unsere Krüge aneinander.
„Meinst du nicht, dass du dich da in etwas reinsteigerst?“, fragte ich vorsichtig. „Hast du überhaupt schon mal mit ihm gesprochen?“
Pixie nippte an ihrem Krug, der erhoben ihr halbes Gesicht verdeckte. „Noch nicht, Georgia. Noch nicht. Aber das ändert sich bald“, raunte sie mit einem vielsagenden Blick.
„Ist es das, was dir deine Tarotkarte heute mitteilen wollte?“, nahm ich ihren Gedanken von eben wieder auf.
Pixies selbstbewusster Ausdruck verrutschte leicht. „Nicht ganz. Die Zehn Schwerter stehen für ein Ende oder einen Schlussstrich. Also eigentlich überhaupt nicht für das, was ich will, schließlich will ich einen Anfang mit Mystery Man. Allerdings habe ich die Karte auf dem Kopf aus dem Kartenset gezogen. Möglicherweise bedeutet das also, dass das Warten endlich ein Ende hat.“ Ihre schönen Augen glänzten, und die Aufregung war in ihre helle Stimme zurückgekehrt.
„Das wäre toll“, sagte ich und meinte es auch so. Ich glaubte nicht an Pixies Tarotkarten und verstand bis heute nicht, warum sich meine beste Freundin so dafür interessierte, wo ihre Leidenschaft doch eigentlich in der sprachwissenschaftlichen Forschung lag. Aber ich wünschte mir von Herzen, dass sie glücklich wurde und endlich das bekam, wonach sie sich so sehnte.
Ich trank von meinem Pimm’s. „Wow, das Zeug ist wirklich gut.“
„Sag ich doch.“
Ich nickte, trank noch einen großen Schluck und hoffte, dass der Alkohol diesen Abend für mich irgendwie erträglicher machte. Mittlerweile war das New Blues rappelvoll, und die Luft wurde immer dünner, der Lautstärkepegel schwoll dagegen an. Es war Dienstagabend, morgen musste ich früh bei der Arbeit sein, bei einem Job, der ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht gewesen war, sich aber irgendwie mangels Alternativen zu einer Halbtagsstelle entwickelt hatte. Doch daran wollte ich jetzt nicht denken. Ich wollte ausnahmsweise für eine kurze Zeit die Sinnlosigkeit meiner Zukunft vergessen und den Abend mit meiner Freundin genießen.
„Hey, Leute, was geht?“ Ein vertraute Stimme riss mich aus meinen grüblerischen Gedanken.
Als ich aufsah, erblickte ich Dashs umwerfendes Lächeln. „Dash! Ich wusste gar nicht, dass du heute auch kommst.“
„Pixie hat mich eingeladen. Ich hoffe, das ist okay?“
„Klar“, sagte ich und stand auf, um ihn zu umarmen. Er roch nach Meer und Salz, wie immer.
Dash war groß, hatte breite Schultern, sanfte graue Augen und dazu dieses sündhaft schöne Lächeln. Seine hellen Haare fielen ihm unbändig in die Stirn, wie leichte Wellen, die er vom ständigen Surfen mit nach Hause nahm.
Pixie drängte sich zwischen uns und warf die zierlichen Arme um seine Taille. „Dash gehört mir“, verkündete sie grinsend, mit der Wange an seinem T-Shirt.
Ich hob kapitulierend die Hände und setzte mich zurück auf meinen Stuhl. Ich musste den Blick abwenden, als Pixie ihm diese selbstlose Wärme gab, die sie anstandslos jedem schenkte. Die zwei waren leidenschaftliche Linguisten und ein eingeschworenes Team. Dash studierte bereits im Master an der University of Melbourne, Pixie würde im April damit anfangen. Und nebenbei arbeiteten sie zusammen als studentische Hilfskräfte für Dr. Nasambu im Fachbereich Pragmatik.
Dash setzte sich uns gegenüber und musterte unsere Gläser. „Was trinkt ihr? Bier?“
„Nee, Pimm’s“, antwortete ich. „Schmeckt echt gut …“
„Ah!“, schrie Pixie auf und schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund. „Da vorne ist er!“
„Was, wo?“ Hektisch folgte ich ihrem Blick, aber eine Traube herumstehender Leute versperrte mir die Sicht.
„Da“, flüsterte sie fast tonlos und deutete mit einem Kopfnicken zur Bühne.
„Pixie, er kann dich nicht hören“, gab ich grinsend zu bedenken.
„Aber ich kann ja wohl schlecht mit dem Finger auf ihn zeigen“, erwiderte sie gepresst.
„Klärt ihr mich vielleicht mal auf?“, fragte Dash.
„Pixie ist verliebt“, erklärte ich.
„Georgia!“
„Ach was, das wusste ich ja noch gar nicht“, murmelte Dash.
„Warum auch?“, zischte sie. „Erstens bin ich das nicht. Und zweitens muss ich dir nicht alles erzählen.“
„Na schön“, erwiderte er und lächelte charmant, doch ich bemerkte die tiefe Furche, die sich auf seiner Stirn bildete.
Pixie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Ich habe nur … sagen wir mal, ein Auge auf jemanden geworfen.“
„Dieser Jemand weiß aber nicht einmal, dass es sie gibt“, warf ich ein.
„Echt jetzt, Georgia?“ Pixie funkelte mich an. „Plaudere doch gleich alles aus.“
Die Schuldgefühle krochen mir sofort gehässig heiß in die Wangen. Der Alkohol hatte zweifellos meine Zunge gelockert. Das bis dahin wohlige Gefühl schlug mit einem Mal in ein unangenehmes, viel zu präsentes Bewusstsein meiner Selbst um. Und ich gefiel mir überhaupt nicht. „Sorry, ich wollte nicht …“, setzte ich an, doch Pixie winkte ab.
„Okay, ich gebe es ja zu, so richtig kenne ich den Typen noch nicht. Aber seit ein paar Wochen sehe ich ihn ständig hier arbeiten. Und was soll ich sagen? Er gefällt mir eben, auch wenn wir bisher noch kein Wort miteinander gewechselt haben.“ Ihr tadelnder Blick nahm mich ins Visier.
„Und wo genau ist er jetzt?“, fragte Dash und drehte sich in Richtung Bühne.
Pixie sah ebenfalls hin, aber ihre Schultern sanken. „Er ist schon wieder weg.“
„Aber er war doch eben noch da“, rief ich enttäuscht.
„Ja, aber Bühnentechniker kommen und gehen nun mal. Und euch war es ja wichtiger, sich über mich lustig machen“, erinnerte sie uns spitz.
„Es tut mir leid …“
„Da!“ Wieder überging sie meine Entschuldigung, von der ich unbedingt wollte, dass sie sie annahm. „Mystery Man. Auf der Bühne. Jetzt“, raunte sie.
Unsere Köpfe schnellten synchron nach vorn. Es befand sich gerade nur ein einziger Mann auf der Bühne, das musste er also sein. Er kniete mit einem Haufen Kabeln am Boden, hatte uns jedoch den Rücken zugekehrt.
„Mystery Man?“, fragte Dash. „Echt jetzt?“
Doch Pixie stockte der Atmen, weshalb sie zu keiner Antwort mehr fähig war. Denn in diesem Moment erhob sich ihr Objekt der Begierde und setzte sich in Bewegung. Auch mein Rücken versteifte sich, als ich das Profil des Mannes studierte, der sich seit geraumer Zeit in Pixies Gedanken stahl. Er trug dunkle Jeans und ein graues, weites T-Shirt mit einem ebenso weiten Ausschnitt. Hellbraune Haare mit Undercut. Sein Gang wirkte unnachgiebig und selbstbewusst, eine Hand steckte lässig in seiner Hosentasche.
Ich verstand sofort, was Pixie an ihm fand. Seine Ausstrahlung war einnehmend. Nicht kalt, aber … groß. Sie war so anziehend, dass ich Angst bekam. Ich kannte dieses Gefühl. Ich hatte es bisher nur einmal erlebt.
Ich kann das nicht mehr.
Der Satz bohrte sich sofort in mein Gedächtnis und der Schmerz in mein Herz. Als wären keine zweieinhalb Jahre vergangen, als hätte ich kein ganz neues Leben begonnen. Auf einmal vergaß ich die Enge in dieser Bar, vergaß die muffige Luft. Beides interessierte mich nicht mehr, denn innerlich erstickte ich bereits. Nur noch aus der Ferne hörte ich, wie Dash etwas sagte, woraufhin Pixie etwas Schnippisches erwiderte.
Ich sah wie hypnotisiert zur Bühne, wo der Unbekannte den kleinen Backstagebereich ansteuerte. Kurz bevor er hinter dem Vorhang verschwand, hob er den Kopf und sah ins Publikum. Sein Blick kreuzte meinen, es war unausweichlich. In diesem Raum saßen bestimmt vierzig Menschen, doch er wählte mich. Als unsere Blicke sich trafen, hielt ich den Atem an. Obwohl er ganz anders aussah als Winston, hörte ich bei seinem Anblick die Worte so eindringlich, als würde er sie mir ins Ohr flüstern.
Georgia, ich kann das nicht mehr.
Aus Sekunden schienen Stunden zu werden. Als er endlich hinter dem Vorhang verschwand, sank ich in meinem Stuhl zusammen und schnappte nach Luft.
„Und?“ Pixie drehte sich zu mir um. „Was sagst du? Atemberaubend, nicht wahr?“
Dem konnte ich kaum widersprechen. Mir fehlten die Worte, weshalb ich nur abwesend nickte.
Schwärmend drehte sie sich zu Dash. „Und wie findest du ihn?“
„Keine Ahnung, ich kenne ihn doch gar nicht“, murmelte er achselzuckend.
Das Gespräch ging weiter, doch ich hörte nur mit halbem Ohr zu, betrachtete mit leerem Blick Dashs goldenes Gesicht und Pixies blasse Haut. Dabei trank ich stumm mein Pimm’s und versuchte, mein Unbehagen hinunterzuspülen, doch die Erinnerungen lähmten meine verschreckte Seele, die einfach nicht vergessen konnte.
„Ich kriege ihn einfach nie zu fassen“, seufzte Pixie. „Er verschwindet jedes Mal direkt nach der Veranstaltung.“
„Wie oft warst du denn schon hier?“, fragte Dash.
Sie wich seinem forschen Blick aus. „Ein paarmal vielleicht?“
„Wie oft?“
Erst presste Pixie die Lippen fest aufeinander, dann gab sie stöhnend nach und ließ den Kopf in die Hände fallen. „Oft genug, okay?“, jammerte sie unglücklich.
„Du Stalkerin.“
„Halt die Klappe, Dash. Wir sollten uns lieber auf mein Problem konzentrieren. Ich denke nämlich nicht, dass es an mir liegt. Ich habe ihn auch sonst noch nie mit jemandem reden sehen.“
„Vielleicht ist er ja vergeben“, vermutete Dash.
„Bitte nicht!“
Dann wurde das Licht gedimmt, und das Gejohle der übrigen Gäste kündigte die Band an, die auf die Bühne kam, während Mystery Man in den Hintergrund trat. Doch während es in der Bar vor jubelndem Applaus laut wurde, bemerkten Dash und Pixie beinahe gleichzeitig, wie still ich im Gegenzug geworden war.
„Hey, alles okay?“, fragte Pixie mit gerunzelter Stirn.
„Ja, klar“, versicherte ich ihr und zwang mir ein Lächeln auf, denn ich wollte um keinen Preis, dass die beiden erkannten, welcher Sturm gerade in mir tobte.
Ich stürzte mein restliches Pimm’s hinunter, doch es war zu spät. Die Flüssigkeit legte sich nicht wie ein Pflaster über die aufgerissene Wunde, sondern erinnerte mich nur daran, wieso ich in meiner Freizeit so selten das Haus verließ.
„Georgia …“, setzte Pixie an, aber ich lachte ihre Sorge weg.
„Alles gut, wirklich“, beharrte ich und sprang hastig von meinem Stuhl auf. Mit zitternden Fingern griff ich nach meiner Handtasche. Der Raum um mich wurde enger, stickiger. „Ich … fühle mich nur nicht so besonders. Ich gehe lieber nach Hause …“
Der Drummer der Indieband schlug seine Sticks im Takt aneinander, und einen Augenblick später ging meine lahme Entschuldigung in der Lautstärke des ersten Songs unter.
Dash erhob sich und schrie gegen den Lärm an: „Soll ich dich nach Hause bringen?“
Ich schüttelte den Kopf und mühte mir ein weiteres Lächeln ab. „Nein, macht euch keine Umstände! Genießt den Abend!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte ich los und schlängelte mich durch die Tischreihen Richtung Ausgang.
Ich spürte Dashs und Pixies besorgte Blicke den ganzen Weg über in meinem Rücken, die Treppe hinauf bis zur Eingangstür. Doch sie ließen mich gehen.
Sobald meine Füße den Bürgersteig betraten, sog ich gierig die frische Luft ein. Es war kurz nach neun, aber immer noch angenehm warm an diesem Sommertag im Januar, der Himmel überraschend klar für Melbourne. Ich sah zum dämmernden Mond hinauf und dachte daran, dass Winston und ich, nach allem, was war, uns zumindest immer noch denselben Himmel teilten. Vorausgesetzt, er lebte noch.
Fünfzehn Minuten später, die ich eher rannte als ging, erreichte ich das kleine Asia-Restaurant, über dem meine winzige Einzimmerwohnung lag. Ich hörte die Töpfe klappern und roch das Bratfett, das den ganzen Tag nach oben und durch meine undichten Fenster zog. Dabei kreisten meine Gedanken, und die Anspannung legte sich wie eine Rüstung um meine lächerlichen, wachsweichen Gefühle.
„Verdammt“, fluchte ich, ging den schmalen Gang seitlich am Haus entlang zur Hinterseite und kletterte die schmale Eisentreppe hoch, die zu meiner Wohnung führte.
Ich schloss die Tür auf, trat in den kleinen Vorraum und pfefferte meine Handtasche in die Ecke. Doch in dem Moment, in dem die Tür hinter mir zufiel und ich mich hinter den dicken Mauern meiner Festung befand, hatte ich nichts mehr für mich übrig als Verachtung.
Ich ging zum Terrarium, das auf dem Schreibtisch stand, und sah nach Brokkoli. Meine Schildkröte schlief friedlich und hatte sich in ihrem Panzer verkrochen. Einmal mehr beneidete ich sie darum. Ich fuhr mit den Fingern über ihren rauen Rücken und die tiefen Rillen, dann rückte ich ihr kleines Häuschen zurecht, damit sie es schön hatte, sobald sie wach wurde.
Anschließend ging ich ins Bad und machte mich bettfertig. Mit geputzten Zähnen robbte ich nicht unter meinen Panzer, dafür aber unter meine dünne Decke. Mein Atem roch frisch nach Minze, aber der Geruch konnte den schalen Geschmack des Alkohols nicht ganz vertreiben. Und aus irgendeinem Grund brannten mir deswegen Tränen in den Augen.
Ich griff zu meinem Handy, stellte mir den Wecker für morgen früh und stöhnte laut beim Gedanken daran, mich beim Weckerklingeln wieder aus dem Bett quälen zu müssen. Fluchend löschte ich das Licht und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Doch Winstons Verachtung hörte ich trotzdem.
Georgia, du willst zu viel.
Alles um mich herum wurde still, selbst das Klappern der Töpfe und Pfannen ein Stockwerk tiefer. Das Neonschild des Asia-Restaurants erhellte mein Zimmer, es flimmerte durch die dünnen Vorhänge und meine dünnen Gedanken. Die Stille nahm zuerst Dash mit, dann Pixie.
Doch mein Selbsthass blieb.
Genauso wie das Gesicht von Pixies Schwarm, das sich vor mein inneres Auge schob. Der Anblick legte den Schalter in mir um, und zurück waren die heißen Tränen, die seit über zwei Jahren hinter meinen Augäpfeln Wache hielten.
Ich kann das nicht mehr.
Zwei Jahre, sechs Monate, drei Wochen, drei Tage.
Und ich hörte es immer noch.
Ich wünschte Pixie ihr Happy End, ich wünschte es ihr wirklich. Doch genau deswegen wollte ich, dass sie rannte, so schnell sie nur konnte. Weg von der gleichen Hölle, die mich auch über zwei Jahre später immer noch so unerbittlich verfolgte.
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