Made in Germany
Mein Leben für die Musik
„Doldingers Kapitel zur Nachkriegszeit lesen sich wie ein aufschlussreiches historisches Zeugnis, das über seine persönliche Biografie hinausweist.“ - Neue Zürcher Zeitung
Made in Germany — Inhalt
Der berühmteste deutsche Jazz-Musiker
Klaus Doldinger ist der berühmteste deutsche Jazz-Musiker. Nachdem er als Kind über eine Gruppe amerikanischer GIs sein musikalisches Erweckungserlebnis hatte, gelang dem meisterhaften Saxofonisten, Komponisten und Produzenten eine seit über sieben Dekaden andauernde Weltkarriere. Doldinger nahm unzählige Alben auf und tourte um die ganze Welt. Er komponierte Filmmusik, legendäre Werbejingles und die Tatort-Melodie. Nun erzählt Klaus Doldinger erstmals seine gesamte Geschichte, von der Kindheit im Nationalsozialismus bis zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, von Passport bis Das Boot.
Wann kamen Sie zum ersten Mal mit Jazz in Berührung und wie hat Sie das beeinflusst?
Meine erste Begegnung war witzigerweise nicht in irgendeinem rauchigen Jazzkeller in Düsseldorf, sondern viel früher in meiner Kindheit in einer kleinen Bayerischen Stadt Schrobenhausen. Nachdem wir aus unserer damaligen Heimat Wien fliehen mussten, sind wir für eine Weile bei einem Onkel in diesem kleinen urigen Ort untergekommen und dort war nebenan auch eine Gruppe von G.I.s untergebracht. Eines Abends bin ich dort die Straße entlanggelaufen und habe diese unglaublich bewegende neuartige Musik gehört, die aus einem Lokal erklang und ich mit meinem heutigen Wissen als eine kleine Swing-Kapelle identifizieren würde. Ich schaute durch das Fenster und sah diese amerikanischen Soldaten miteinander spielen und swingen und war ganz hin und weg von dieser Musik. Und dieser Funke blieb in mir meine ganze Jugend erhalten und entfachte meine Leidenschaft so etwas selbst einmal zu spielen zu können. Wie ein Ohrwurm, den man nicht mehr loswird, bis man das Lied wieder hört, habe ich mir diese Liebe glaube ich bis heute bewahrt.
Sie waren als Schüler an einem Konservatorium, in dem klassische Musik gelehrt wurde. Wäre auch ein Weg in die Klassik für Sie denkbar gewesen?
Klassische Musik habe ich, so sehr ich sie auch liebe, durch meine Begeisterung für Jazz nie wirklich als Hauptweg für mein künstlerischen Schaffen gesehen. Allerdings war diese Erziehung absolut die Basis für mein Grundverständnis von Noten und Harmonielehre und hat auch meine spätere Arbeit im Film sehr beeinflusstund war sogar fast unersetzlichfür Ihren Erfolg. Mich allerdings nur darauf zu konzentrieren wäre für mich zu beschränkend gewesen.
Schon in jungen Jahren lernten Sie erst Klavier, dann Klarinette und Sopransaxofon. Fiel Ihnen das Lernen immer leicht?
Leicht war es nicht, aber ich bin das Erlernen eines neuen Instruments immer sehr spielerisch angegangen. Vor allem beim Saxofon, welches ich mir selber beigebracht habe, bin ich das ganz nach Gefühl und Gehör angegangen,um so meinen eigenen Sound zu finden. Und solange das einem Spaßmacht, dann ist das auch nicht wirklich schwer. Das Schwierige ist bei den Blasinstrumenten eher das Erhalten des Ansatzes, was sehr regelmäßiges Üben abverlangt.
Ihr Vater hat sie zwar ans Konservatorium geschickt, aber er stellte sich für Sie dennoch eine solide Karriere als Ingenieur vor. Gab es zu Hause Konflikte?
Ja leider hat mein Vater den Berufsweg eines Musikers und Komponisten nie als potenzielle Zukunft für mich gesehen,sondern eher als eine Art Hobby. Noch dazu war mein Vater einzig und allein an klassischer Musik interessiert und meine Abenteuer in der neuen Deutschen Jazzszene sah er eher als einen Weg im „Tingeltangel“ zu enden. Allerdings hat mich das irgendwann einfach nicht mehr interessiert und wir hatten ein Ankommen, dass wenn ich mein Abiturschaffen würde und danach Toningenieurstudieren würde, dass ich dazwischen ein ganzes Jahr mein Musikerdasein ausleben könnte. Er dachte sich wahrscheinlich, dass ich danach vielleicht zu Sinnen kommen würde, aber das Gegenteil war Gott sei Dank der Fall. Leider war das bis zu seinem Tod immer ein Knackpunkt zwischen uns, den wir nie klären konnten, was ich sehr bedauere.
Erste Auftritte hatten Sie in Düsseldorf im „Czikos“. Was kann man sich darunter vorstellen?
Das Czikos war damals das erste ungarische Restaurant in Düsseldorf und war berühmt für das beste und schärfste Gulasch der Stadt. Außerdem war das Lokal ein Hotspot für die Intellektuellen und Künstler unserer Generation undder Besitzer war ein großerJazzfan. So spielten dort von den Abendstunden bis spät in die Nacht verschiedene Kombos und Musiker als Unterhaltung für die Gäste. Ein paar Jahre vor unserer Zeit spielte sogar Günther Grass am Hackbrett und wir als junge Musiker hatten dort eine Chance unser Talent vor einem kleinen Publikum zu beweisen und täglich zu verbessern. Wie spielten bis in die frühen Morgenstunden, sehr zum Ärger meines Vaters und bezahlt wurden wir anfangs nur mit einem Bier, einem Gulasch und siebzehn D-Mark, was selbst damals wirklich nicht viel war. Aber so lernten wir schon sehr früh ein Publikum zu erspüren und nach und nach regelrecht aufzumischen. Insofern waren die schlechte Bezahlungund die späten Stunden trotzdem Gold wert für meinen späteren Werdegang.
Sie stehen seit 7 Jahrzehnten auf der Bühne. Muss man da eigentlich noch üben, oder geht das Spiel von alleine?
Von alleingeht da leider gar nichts. Da muss man sich immer wieder von Neuem frisch halten. Denn das ist ja nicht nur das Transponieren von Tonarten und andere geistige Anstrengungen, sondern vor Allem der Ansatz ist beim Saxofon unglaublich wichtig für die korrekte Modulation der Töne und um dem Instrument seinen individuellen Sound zu geben. Das ist leider nichts was man einfach auslassen und sich auf sein Gedächtnis verlassen kann, sondern da muss man eben wirklich jeden Tag ran. Morgens ans Klavier und abends ein paar Töne auf dem Saxofon sind wirklich unabdingbar um fit zu bleiben, selbst nach so vielen Jahren.
„Doldingers Kapitel zur Nachkriegszeit lesen sich wie ein aufschlussreiches historisches Zeugnis, das über seine persönliche Biografie hinausweist.“
„Der lockere Plauderton überträgt sich mit kurzen Sätzen ins Buch und führt zu einer angenehmen und unterhaltsamen Lektüre.“
„Der 86-Jährige schafft es, selbst Menschen, die mit Jazz nichts am Hut haben, in Sekunden dafür zu begeistern.“
„›Made In Germany‹ ist eine Ode an die Freiheit, an Toleranz und die Wichtigkeit, im Leben immer neugierig und offen zu sein.“
„Nun liegt das Buch dieser beispiellosen Karriere vor, schön illustriert und durchzogen von QR-Codes zum Anhören von Musikbeispielen.“
„Klaus Doldinger erzählt in seinem Buch ausgesprochen offen seine ganz persönliche Lebensgeschichte, von seinen Lebensabschnitten und einschneidenden Erlebnissen.“
„Was für ein Solo!“
„Doldingers Vita spiegelt fast 70 Jahre internationale Jazzgeschichte. Das macht das Buch als Quelle so wertvoll.“
„Erinnerungen reihen sich, mit kleinen Anekdoten gespickt, wie auf einer Perlenschnur auf.“
„Das Buch ist ein Lehrbuch für alle, die an Jazz interessiert sind, ist abwechslungsreich, extrem informativ und unterhaltsam.“
„Im Plauderton, mit erfrischender Offenheit und immer wieder aufblitzendem Humor lässt Doldinger in seinen Lebenserinnerungen eine fast siebzigjährige Karriere Revue passieren.“
„Lesenswerten Biografie“
„Dieses Buch ist ein absolutes ›Muss‹ für alle, die vom Jazz begeistert sind.“
„In diesem Zuge ist es auch ein Stück deutscher Kulturgeschichte, das die Entstehung des Jazz ›Made in Germany‹ in der deutschen Nachkriegszeit nachskizziert.“
„›Made in Germany‹ ist nicht zuletzt auch wegen der schlimmen Kindheitserinnerungen des Autors ein empfehlenswertes Werk für alle, die sich durch eine erstaunliche Lebensgeschichte inspirieren lassen möchten.“
„›Made in Germany‹ (…) setzt in der Tat einen neuen Maßstab für Musikerbiografien.“
„Sein Rückblick kommt ohne tiefere Brüche und Eintrübungen, aber auch ohne Weihrauch aus.“
„Erfrischende Offenheit und (...) aufblitzender Sinn für Humor.“
„Klaus Doldingers Autobiografie, die er bescheiden ›Made in Germany. Mein Leben für die Musik‹ nennt, schließt eine Lücke in der notierten deutschen Kulturgeschichte.“
„Das Buch ist ein Highlight im Bereich der Musiker-Biografien. Gut geschrieben, flüssig, spannend, emotional und amüsant erzählt.“
„Eine fesselnde Lektüre über ein Leben für die Musik.“
„Das vorliegende Buch ist ein Highlight im Bereich der Musiker-Biografien. Gutgeschrieben, flüssig, spannend und amüsant erzählt.“
„Seine Autobiografie lebt nicht nur von den vielen Geschichten, die der Mann nach all den Jahren zu erzählen weiß, das Buch wirkt auch deshalb so lesenswert, weil Doldinger es zusammen mit seinem Sohn Nico verfasst hat. Man spürt die persönliche Nähe hinter der Entstehungsgeschichte und wird so als Leser unmittelbar vertraut mit dem opulenten Werk eines überaus sympathischen Musikers.“
„Ein großartiges Feature sind die im Buch abgedruckten QR-Codes, die direkt zur besprochenen Musik führen.“
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