
Erschienen am
:
09.03.2010
Seit vier Jahren lebt Kai Strittmatter am Bosporus, und noch immer schlägt sein Herz schneller, sobald die Fähre sich der Anlegestelle nähert. Möwen im Schlepptau; Matrosen, die an Bord kupferfarbenen Tee servieren; das Minarett der Blauen Moschee, den Galataturm, die Hagia Sophia und den Topkapipalast vor Augen: Ankunft in Istanbul. Einst Byzanz, dann Konstantinopel, für die Griechen bis heute die Stadt aller Städte. Der Autor erlebt täglich, wie Asien und Europa sich zwischen osmanischer Pracht und modernem Nachtleben vereinen und prügeln. Er lotst uns durchs Verkehrschaos und verrät, wie ein Frauenpicknick im Hamam aussieht. Was es mit Schnauzbartverbot und Hutpflicht auf sich hat. Und warum der richtige Fußballklub eine echte Glaubensfrage ist.

Erschienen am
:
01.03.2010
Der Ganges ist die Lebensader Indiens, er trägt über 1000 Namen. Den Priestern, die an seiner Quelle die alten Mythen weitererzählen, ist er der Ursprung der Welt, sein Wasser ist heilig und heilend. Ilija Trojanow hat den großen Strom vom Himalaja, wo er aus dem ewigen Eis bricht, bis in die großen Städte bereist, war auf ihm und an seinen Ufern unterwegs mit dem Boot, dem Bus, zu Fuß und in überfüllten Zügen. Er besucht die hinduistischen Feste und spricht mit Menschen, die wegen der gigantischen Staudämme vor einer ökologischen Katastrophe warnen. Sein farbiger Bericht ist eine literarische Hommage an ein Land zwischen uralten Traditionen und einer höchst ungewissen Moderne und an den heiligen Fluss, der es über Hunderte von Kilometern durchzieht.

Erschienen am
:
01.03.2010
Im Schutzwald des Wilden Karwendel wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Am nächsten Tag hat Kommissarin Irmi Mangold eine verstörende Begegnung: Der Zeitsoldat Peter Fichtl, der eine Vermisstenmeldung aufgeben will, gleicht dem Toten aufs Haar! Der Gefundene muss also sein Zwillingsbruder Pius sein. Wer hat den bei der Bauernschaft verhassten Landwirt aus Mittenwald umgebracht? Ein schwieriger Fall für die Garmischer Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl, die es auch privat nicht leicht haben: Irmi leidet unter ihrer Fernbeziehung, und Kathi hat eine Affäre mit dem verheirateten Nachbarn …

Erschienen am
:
01.03.2010
Ingeborg Bachmann (1926–1973) schuf mit ihrer Lyrik, Essayistik und ihrer umfangreichen Prosa eines der eindrucksvollsten schriftstellerischen Werke ihrer Generation. Die vierbändige Ausgabe versammelt alle wichtigen Texte in neuer Ausstattung.

Erschienen am
:
22.02.2010
Vom ersten Tag an war seine Mutter misstrauisch gewesen gegenüber der »dürren Missgeburt«, wie sie seinen Freund Jouri immer nannte. Als Sohn eines Kollaborateurs hatte Jouri in den Niederlanden der Fünfziger Jahre wahrhaftig nicht viel zu lachen, genauso wenig wie der Erzähler selbst, der mit seinem eigensinnigen Humor und seinen Darmwinden Mitschüler und Lehrer quälte. Als sich dann einmal die kleine Ria Dons tapfer an seine Seite stellt und ihm, gegen Bezahlung von fünf Cent, sogar erlaubt sie zu küssen, ist das der Beginn einer schmerzlichen Erfahrung – denn Jouri zerreißt das zarte Band und spannt ihm ungerührt die Freundin aus. Voller funkelnder Lust am Erzählen ist »Der Schneeflockenbaum« ein Roman um verlorene Liebe, ein lebenslanges Missverständnis und eine unerklärliche Freundschaft.

Erschienen am
:
22.02.2010
Für Thomas Mann war die Sache klar: »Jemand wie ich sollte selbstverständlich keine Kinder in die Welt setzen«, befand der Großdichter. Seine Frau Katia hingegen sah es genau umgekehrt: Sie habe, sagte sie am Ende ihres Lebens, überhaupt nur deshalb geheiratet, weil sie Kinder wollte. Aus dieser besonderen Ausgangslage erwuchs Deutschlands berühmteste Familie – mit einer an Dramatik nicht zu überbietenden Geschichte. Andrea Wüstner beschreibt erstmals Thomas und Katia Mann als Eltern: Das zwischen distanzierter Liebe und eisiger Kälte schwankende Verhältnis von Thomas Mann zu seinen Kindern, die Qualen, die ein ungeliebtes Kind wie Golo erdulden musste, die ungewöhnlichen pädagogischen Methoden Katias, die die »Mann-Kinder« zu etwas ganz Besonderem machen sollten.

Erschienen am
:
01.02.2010
Die Frauen lieben Adam, weil er ihnen Kleider schneidert, die sie schön und begehrenswert machen. Adam liebt schöne Frauen. Wenn sie erst seine Kleider tragen, begehrt er sie alle, und abgesehen davon liebt er Evelyn. Die ertappt ihn eines heißen Augusttages 1989 in flagranti mit einem seiner Geschöpfe. Statt mit Adam fährt Evelyn gemeinsam mit einer Freundin und deren Westcousin nach Ungarn an den Balaton. Adam setzt sich mit seinem alten Wartburg dem roten Passat auf die Spur. Für Evelyn würde er bis ans Ende der Welt fahren - und vielleicht muss er das auch, denn Ungarn will die Grenze gen Westen öffnen. Plötzlich ist die verbotene Frucht greifbar, und alle müssen sich entscheiden. In der Ausnahmesituation jenes Spätsommers 1989, dem Schwebezustand plötzlicher Wahlfreiheit, entdeckt Ingo Schulze die menschliche Urgeschichte von Verbot und Verlockung, Liebe und Erkenntnis und nicht zuletzt der Sehnsucht nach dem Paradies. Doch wo ist das zu finden? In der Verheißung des Westens, der Ungebundenheit eines endlosen Feriensommers am Plattensee oder doch im vertrauten Amtsstubenduft einer frisch geöffneten Brotkapsel und dem eigenen Garten? Im Spiel mit dem biblischen Mythos von Adam und Eva gelingt Ingo Schulze eine grandiose Tragikomödie. Mit seinem ironisch gebrochenen Begriff vom Sündenfall findet er eine Chiffre für den Eintritt in unsere heutige Welt.

Erschienen am
:
01.01.2010
Frisch gebackenes Brot, eine Blumenwiese, ein Glas vollmundiger Rotwein – das Riechen ist der älteste der menschlichen Sinne und steuert unser Leben bis heute zentral. Der international renommierte Geruchsforscher Hanns Hatt und die Wissenschaftsjournalistin Regine Dee schildern neue, aufregende Fakten aus der Welt des Riechens: Nicht nur die Nase, unser ganzer Körper kann Gerüche spüren. Manche Düfte können sogar jünger machen. Und ohne den zarten Duft von Maiglöckchen wäre die Menschheit längst ausgestorben …

Erschienen am
:
01.01.2010
Markus Cheng hat sich in eine Privatidylle zurückgezogen und fühlt sich in keiner Weise davon berührt, als in Wien mehrere Schauspieler ermordet werden, die allesamt »frankiert« wurden: Eine norwegische Briefmarke klebt ihnen auf der Zunge. Cheng hingegen ergibt sich ganz der Aufzucht winzig kleiner Salzkrebse, von denen er einen Batman tauft. Aber wie man so sagt: Die Vergangenheit holt ihn ein und lässt ihn zwischen Madeira und Wien, zwischen Urzeit und Jetztzeit, zwischen Himmel und Hölle alsbald das Gefüge der Welt begreifen.
...
...