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Große Philosophinnen Große Philosophinnen - eBook-Ausgabe

Armin Strohmeyr
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Wie ihr Denken die Welt prägte - 10 Porträts

— Biografien u.a. von Hildegard von Bingen, Hannah Arendt und Simone de Beauvoir

„Ansprechendes Lesebuch“ - Rhein-Neckar-Zeitung

Alle Pressestimmen (8)

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Große Philosophinnen — Inhalt

  • 10 große Philosophinnen und ihr Denken in einem Buch versammelt 
  • Neue Perspektiven auf die weibliche Philosophiegeschichte 
  • Mit informativen Einführungen in den philosophiegeschichtlichen Kontext 


Philosophie scheint über die Jahrtausende hinweg eine männliche Domäne gewesen zu sein. Doch viele Frauen haben Entscheidendes zur Welterkenntnis beigetragen. Dabei hinterfragten sie mit ihren Denkanstößen die persönlichen und soziokulturellen Verhältnisse und stellten sie oft genug auf den Kopf. In zehn biografischen Porträts stellt Armin Strohmeyr Philosophinnen des 12. bis 20. Jahrhunderts vor, gibt informative Einführungen in die jeweiligen Denkschulen und liefert neue Perspektiven auf die weibliche Philosophiegeschichte.

Porträtiert werden Héloise, Hildegard von Bingen, Christine de Pizan, Émilie du Châtelet, Ricarda Huch, Edith Stein, Hannah Arendt, Simone Weil, Simone de Beauvoir und Jeanne Hersch.

„Die Menschen wären weniger unglücklich, wenn sie nicht das vollkommene Glück verlangten, das unmöglich ist.“ Jeanne Hersch

€ 14,00 [D], € 14,40 [A]
Erschienen am 29.07.2021
320 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-31539-5
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€ 13,99 [D], € 13,99 [A]
Erschienen am 29.07.2021
320 Seiten
EAN 978-3-492-99900-7
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„Das Buch füllt eine Lücke: Es bietet Informationen zum Denken bedeutender Philosophinnen im Lauf der Philosophiegeschichte.“
philosophie-lernen.de

Leseprobe zu „Große Philosophinnen“

Vorbemerkung: Das Staunen

Dieses Buch will keine Geschichte der Philosophie sein. Es ist eine Porträtsammlung philosophierender Frauen. Nicht alle dieser Frauen haben ein umfangreiches philosophisches Werk hinterlassen, ein System geschaffen oder eine Schule gegründet. Philosophie ist die Liebe zur Weisheit, zum Denken, und am Beginn jedes Denkens steht das Staunen. Aristoteles bezeichnete das Staunen (thaumazein), die Verwunderung, als den Urgrund des Philosophierens, da der Mensch beim Philosophieren Dinge und Sachverhalte, die man gemeinhin als [...]

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Vorbemerkung: Das Staunen

Dieses Buch will keine Geschichte der Philosophie sein. Es ist eine Porträtsammlung philosophierender Frauen. Nicht alle dieser Frauen haben ein umfangreiches philosophisches Werk hinterlassen, ein System geschaffen oder eine Schule gegründet. Philosophie ist die Liebe zur Weisheit, zum Denken, und am Beginn jedes Denkens steht das Staunen. Aristoteles bezeichnete das Staunen (thaumazein), die Verwunderung, als den Urgrund des Philosophierens, da der Mensch beim Philosophieren Dinge und Sachverhalte, die man gemeinhin als selbstverständlich betrachtet, vom Staunen angefacht kritisch hinterfragt und sie als bloße Meinungen offenlegt. Aus dem philosophischen Staunen heraus fördert der denkende Mensch „Erstaunliches“ zutage, er gelangt zu neuen, bislang „unerhörten“ Erkenntnissen. Auch Platon, der bekannteste Schüler des Sokrates, bezeichnete in seiner Schrift Theaitetos das Staunen als den Beginn aller Philosophie: „Das Staunen ist die Einstellung eines Mannes, der die Weisheit wahrhaft liebt, ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen.“

Das philosophische Staunen ist jedoch kein Selbstzweck: Durch die Diskrepanz zwischen bloßer Meinung und neu entdeckter Erkenntnis werden die Dinge weiter hinterfragt, es entsteht Wissen im Streben um die Erhellung, die Aufklärung der Zusammenhänge – und damit auch die Wissenschaft. Dadurch ist Philosophie eine Wissenschaft, und die Erhellung der bloßen Meinungen, der Vorurteile und Klischees, hat einem ganzen Zeitalter den Namen gegeben: die Aufklärung.

Die Philosophie als Hinterfragen bloßer Meinungen hatte seit jeher auch einen emanzipatorischen Impuls: die Befreiung des Menschen aus seiner – mitunter selbst verschuldeten – Unmündigkeit. Kein Wunder, dass schon früh auch Frauen zum Staunen und Hinterfragen – zum philosophischen Denken – angeregt wurden. Doch von wenigen Ausnahmen in der Antike abgesehen (etwa Aspasia von Milet oder Hypatia von Alexandria, von beiden sind keine Schriften überliefert) tauchen Frauen in der Philosophie erst verhältnismäßig spät in der Überlieferung auf (und Platon selbst nennt ja nur die weisheitsliebenden Männer!): Die unfreien Verhältnisse, in denen sie lebten – in patriarchalischen Familien und Gesellschaftsverbänden, bei unzureichendem Zugang zu Bildung und Wissen –, trugen hierzu bei. Ein Teufelskreis: Unfreiheit und Unwissen bedingten unfreies Denken, dieses wiederum verhinderte eine Befreiung durch Hinterfragen. Erst langsam, seit der Scholastik des Hochmittelalters, befreiten sich Frauen in ihrem Denken, wenngleich sie noch lange in ihren Rechten und Möglichkeiten beschnitten waren. Das Philosophieren von Frauen war also auch stets ein Akt der Selbstbefreiung, der Emanzipation. Diesen langen und mühevollen, aber geistig anregenden und unterhaltsamen Weg in beispielhaften Porträts zu beleuchten und zu erläutern ist die Absicht dieses Buchs.

Die Scholastik

Mit dem Untergang des Weströmischen Reichs im Jahre 476 und den politischen und kulturellen Wirrnissen der Völkerwanderung riss ein jahrtausendealter philosophischer Diskurs weitgehend ab. Zahlreiche literarische, juristische, philosophische und naturkundliche Schriften griechischer und römischer Autoren gingen im lateinischen Westen im Zuge der Zerstörung von Bibliotheken und Akademien verloren. Ausgerechnet die Institution, die dem überlieferten heidnisch-antiken Wissen skeptisch bis ablehnend gegenüberstand, wurde jedoch zum Bewahrer und Retter eines Teils des antiken Wissens: die Kirche. Hauptsächlich in den Klöstern der neu erstehenden Staaten des Abendlands wurden Abschriften alter Texte gehütet und zum Zweck des Erlernens der klassischen griechischen und lateinischen Sprache sogar weiter angefertigt. Die Auseinandersetzung mit den Lehren der Antike versiegte im Laufe der Jahrhunderte indessen nie völlig, wurde durch die Kirchenväter, darunter bedeutende Theologen wie Origenes, Ambrosius und Augustinus, gepflegt und in einen entstehenden christlich-philosophischen Diskurs einbezogen.

Im Wesentlichen geht es in all den Jahrhunderten der nachantiken Epoche um den Widerstreit von Platonismus (mit der neuplatonischen Bewegung) und Aristotelismus: Im Platonismus sehen die christlichen Philosophen einen Weg zur Erkenntnis Gottes, getragen von der Hoffnung, Gott zu schauen und mit ihm eins zu werden. Die Wahrheitssuche des christlichen Platonismus ist immer die Gottessuche. Gott selbst ist die Wahrheit, wie sie in seinem Wort, das in der Bibel aufgezeichnet ist, offenbar wurde.

Der Aristotelismus hingegen spielt zunächst in der christlichen Überlieferung im Westen nur eine unbedeutende Rolle (die Schriften des Aristoteles wurden hingegen im byzantinischen und arabischen Raum tradiert). In der Auseinandersetzung mit den logischen Schriften des Aristoteles durch die Vermittlung des Philosophen und Übersetzers Boëthius (gest. um 526) wird das Interesse an den „Tatsachen“ neu entfacht (auch den geoffenbarten „Tatsachen“ der Propheten, Apostel und Kirchenväter), diese „Tatsachen“ werden einer systematischen Ordnung und skeptischen Prüfung mit Mitteln der Dialektik, des sic et non, des Ja und Nein, unterworfen. Nicht von ungefähr trägt die wohl wichtigste Schrift des Frühscholastikers Abaelard ebendiesen Titel: Sic et non.

Pierre Abaelard, er lebt von 1079 bis 1142, wird zum Begründer und ersten bedeutenden Vertreter der Scholastik, der systematischen Schullehre (vom lateinischen schola, Schule). Sie nutzt das Lehren der antiken sieben freien Künste (Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik), die nicht von ungefähr auch die Naturwissenschaften mit einschließen, um mithilfe des gesamten Wissens- und Erkenntnisspektrums die Frage nach der philosophisch-theologischen Wahrheit zu stellen. Mittel dieses Erkenntnisprozesses ist der dialektische Diskurs, Ja und Nein, Für und Wider, These und Antithese, das Abklopfen alter, tradierter Erkenntnissätze (Sentenzen) auf ihren Wahrheitsgehalt. Die Scholastik wagt einen entscheidenden Schritt: den Einsatz der (von Gott gegebenen) Erkenntnisfähigkeit des Menschen mit Mitteln der Vernunft (Ratio), des Zweifels, der Skepsis. Die Scholastik – ganz eingebunden in ein mittelalterliches Weltbild, das keinen Zweifel an der Existenz des guten Gottes und am absoluten Wahrheitsgehalt des von ihm durch die Propheten, Evangelisten und Kirchenväter geoffenbarten Wortes kennt und duldet – will keineswegs dieses Welt- und Gottesbild anzweifeln oder gar aufsprengen. Es geht vielmehr um einen vertieften Erkenntnisstand des Wahren und Guten, um eine Relativierung, Systematisierung und konkordierende Summierung der philosophisch-theologischen Glaubenssätze. Insofern lehrt die scholastische Philosophie im übertragenen wie wörtlichen Sinne unter dem Dach der Kirche: in Klöstern oder an Domschulen. Gleichwohl wird diese die Sentenzen hinterfragende scholastische Schule von Anbeginn neben begeisterter Anhängerschaft auch erbitterten Widerstand ernten: Philosophen, die ganz aus dem Platonismus ihr Denken und ihre Welt- und Gottessicht beziehen, wittern in Abaelards Scholastik rasch Häresie und eine Intellektualisierung des Mysteriums. So auch ist die tiefe Gegnerschaft zwischen Abaelard und Bernhard von Clairvaux zu erklären, ebenso die Verurteilung Abaelards zu „ewigem Schweigen“ und seine Arretierung in klösterlichem Exil gegen Ende seines Lebens.

Doch dem Siegeszug der scholastischen Methode in allen Wissenschaftsbereichen des Hochmittelalters tat dies keinen Abbruch. Die Scholastik konnte nicht aufgehalten werden, die Werke ihres Begründers Abaelard wurden zwar in Rom verurteilt und demonstrativ dem Feuer übergeben, doch waren längst Abschriften im Umlauf. Man konnte Abaelard zum Schweigen verurteilen, seine Schriften hingegen waren in der Welt und stießen unter seinen Schülern und Anhängern ein nicht enden wollendes scholastisches Gespräch an, mit dem Ziel, die Wahrheit durch den kritischen Diskurs, durch die Gegenüberstellung von Sentenzen, von Für und Wider, sic et non, herauszufiltern und damit geklärt und rein vor Augen zu haben.

In Abaelards Umkreis tritt uns auch eine Frau entgegen: Héloïse. Sie war seine Geliebte und Ehefrau, vor allem aber: seine Schülerin. Zwar haben sich von ihr keine eigenständigen philosophischen Schriften erhalten, wohl aber Briefe, die sie als kluge, scharfsinnige, unbequeme, überraschend unverkrampfte und undogmatische Denkerin zeigen.

Héloïse (um 1099 –1164)
Die Logik der Liebe

Im Jahre 1142 wendet sich der hochgebildete und überaus angesehene Abt des Klosters Cluny Petrus, genannt Venerabilis (der Verehrungswürdige), in mehreren Briefen an die Äbtissin des Klosters von Le Paraclet bei Nogent-sur-Seine. Ihr Name: Héloïse. Zunächst bekundet der Abt der frommen und angesehenen Nonne sein Beileid, denn wenige Wochen zuvor, am 21. April, starb im Kloster von Saint-Marcel-de-Chalons Pierre Abaelard, der Begründer der Scholastik in Frankreich und nach Ansicht vieler der berühmteste Philosoph seiner Zeit. Héloïse und Abaelard waren befreundet, ja mehr noch: Sie waren ein Liebespaar – unverhohlen und vor den Augen der Öffentlichkeit. Nicht nur die Zeitgenossen wussten von dem Verhältnis der beiden. Auch von der Nachwelt wurde beider Geschichte wieder und wieder erzählt und tradiert. Héloïse und Abaelard wurden schlechthin zum Sinnbild eines tragischen Liebespaars. Und bis zum heutigen Tag pilgern glücklich und unglücklich Liebende zum Grab der beiden auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris. Denn die sterblichen Überreste ruhen in einem Grab. So sind Héloïse und Abaelard zumindest im Tode vereint. Und beider Namen werden in der langen Reihe berühmter Männer und Frauen immer in einem Atemzug genannt.

Aber Héloïse galt nicht nur als Abaelards Geliebte. Sie war dem Scholastiker eine ebenbürtige Gesprächspartnerin. Bereits Petrus Venerabilis wusste das. In einem seiner anteilnehmenden Briefe an die gelehrte Äbtissin nach dem Tod ihres Herzensfreundes rühmt er sie wegen ihrer Liebe zur Weisheit, würdigt als frommer Kirchenmann aber auch ihren Willen zum Verzicht: „Als wahrhafte Philosophin habt Ihr für das Evangelium von der Logik, für den Apostel von der Naturlehre, für Christus von Platon, für das Kloster von der Akademie abgelassen. […] Wie eine Lampe müsst Ihr gleichzeitig brennen und erleuchten. Ihr seid Schülerin der Wahrheit, aber im Amte, dessen Last Euch anvertraut ist, seid Ihr zu gleicher Zeit Lehrerin der Demut.“ Und ein andermal bedauert er, dass die anregende Unterhaltung mit Héloïse nur brieflich geschehen kann und sie nicht Äbtissin des Frauenkonvents von Cluny ist: „Es täte mir wohl, ein solches Gespräch mit Euch weiterzuführen, so sehr bin ich entzückt von Eurer Gelehrsamkeit, so sehr zieht mich das Loblied an, das nicht wenige Menschen mir gegenüber auf Eure Frömmigkeit angestimmt haben. Hätte es Gott nur gefallen, dass unsere Abtei von Cluny Euch ihr Eigen hätte nennen können!“

Doch wer war Héloïse? Vieles ist für uns Heutige im trüben Dunst der Geschichte verloren gegangen. Sie selbst hat keine philosophischen Traktate hinterlassen. Und doch schält sich, untersucht man die überlieferten Briefe und Dokumente, aus dem Nebel ein greifbarer Schemen, der jenseits aller romantischen Verbrämung der Geliebten Abaelards eine historische Persönlichkeit offenbart, die als verstandesscharfe, philosophisch und theologisch gebildete und darüber hinaus verantwortungsbewusste, klug agierende Priorin und Äbtissin nicht von ungefähr die Achtung und Bewunderung ihrer Zeitgenossen erntete.

Gleichwohl ist Héloïses Schicksal so eng und unentwirrbar mit dem Pierre Abaelards verknüpft, dass man beider Leben erzählen muss, um die Umstände ihrer schicksalhaften Verbindung und deren Konsequenzen nachzeichnen zu können.

Ein wissensdurstiges Mädchen

Héloïses genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Ebenso weiß man über ihre Herkunft nur wenig. Sie kommt um das Jahr 1099 in der Loire-Region zur Welt. Ihre Mutter heißt Hersendis. Der Name des Vaters ist nicht überliefert. Hersendis gehört dem Hochadel an. Sie wird später Priorin der Abtei Fontevrault, eines der wichtigsten Klöster des Landes. Solch eine kirchliche Karriere verheirateter Männer und Frauen, die sogar Kinder haben, ist zur damaligen Zeit weder unüblich noch selten. Dieser Schritt entspricht vielfach einem echten religiösen Verlangen. Zudem ist der Eintritt in einen Orden auch eine soziale Rückversicherung, gerade für Ledige, Witwen oder Menschen, die einen herben Schicksalsschlag hinnehmen mussten und deswegen Schutz und Auskommen hinter Klostermauern suchen. Was für Hersendis die Motivation war, sich dem Ordensleben zu weihen, wissen wir nicht. Jedenfalls hat sie eine Tochter, Héloïse, die sie ihrem Bruder Fulbert zur Erziehung übergibt. Dieser ist Kanoniker in Paris, ein frommer und wohlhabender Mann, der auf der Seine-Insel unweit der Kathedrale Notre-Dame lebt (die gleichwohl noch ein kleinerer und schlichterer Vorgängerbau der hochgotischen Kirche ist, die wir heute kennen). Fulbert ist ein großherziger Mann, der seiner Nichte die beste Bildung und Ausbildung zukommen lässt, die es damals für ein Mädchen nur geben kann. Früh wird ihr scharfer Verstand offenbar, ihre Neigung zu philosophischem Denken. Der Onkel fördert dies, augenscheinlich ist er stolz auf seine Nichte, ist vielleicht ein wenig in sie vernarrt, zumal sie von Zeitgenossen als außerordentlich schön gepriesen wird. Fulbert wohnt, wie auch andere Kanoniker von Notre-Dame, nicht in einem Kloster, sondern in einem von etlichen Domherrenhäusern auf der Insel, die gleichwohl im Gassengewirr ein Ensemble bilden und vielleicht sogar von einer Mauer umfriedet sind und sich so gegen die Häuser der Handwerker, Händler und Arbeiter abgrenzen, die damals noch den engen Bezirk der umgürteten Stadt bevölkern.

Fulbert kommt um das Jahr 1116 dem Wissensdrang seiner intelligenten Nichte nach und stellt für sie den bekanntesten Philosophen seiner Zeit als Hauslehrer ein: Pierre Abaelard. Mehr noch: Abaelard wohnt – das ist praktischer – sogar in Fulberts Haus und ist so jederzeit verfügbar. Der Philosoph freilich ist nicht nur von der Liebe zur Weisheit beseelt, sondern auch mit dem Geist des Kalküls begnadet. Er will nämlich die schöne Héloïse nicht nur in Logik und Dialektik unterrichten, sondern auch in ganz anderen Dingen. Sein Plan wird aufgehen …

Armin Strohmeyr

Über Armin Strohmeyr

Biografie

Armin Strohmeyr ist promovierter Germanist und Autor viel beachteter Biografien, Porträtsammlungen und Romane. Sein Buch „Verkannte Pioniere“ wurde von der Zeitschrift DAMALS beim Wettbewerb „Historisches Buch des Jahres“ mit dem 3. Platz prämiert und stand auf der Shortlist »Wissenschaftsbuch des...

Pressestimmen
philosophie-lernen.de

„Das Buch füllt eine Lücke: Es bietet Informationen zum Denken bedeutender Philosophinnen im Lauf der Philosophiegeschichte.“

helga-koenig-biografien.com

„Maximal empfehlenswert“

L-MAG – Das Magazin für Lesben

„Seine Porträts von – überwiegend bekannten – Frauen wie Hildegard von Bingen, Jeanne Hersch, Ricarda Huch, Simone de Beauvoir und Hannah Arendt sind gut recherchiert und lesbar. Strohmeyr bezieht politische und religiöse Strömungen ein, bettet die Biografien in sein fundiertes historisches Hintergrundwissen ein und lässt die Dargestellten plastisch hervortreten.“

neues deutschland

„Mit allen Porträts weckt der Autor dankenswerterweise Lust auf die Lektüre von Originaltexten.“

Wochenend Journal (Augsburger Allgemeine)

„Es ist dann freilich interessant, eben nicht nur mal wieder über die Beauvoir und die Arendt zu lesen, sondern – beginnend mit Abelards geliebter Héloise, endend mit der großen Lehrerin Jeanne Hersch – auch etwa über Hildegard von Bingen, Christine de Pizan und Émilie du Châtelet, denn Strohmeyr erzählt kundig und pointiert.“

Rhein-Neckar-Zeitung

„Ansprechendes Lesebuch“

Tirolerin (A)

„Er gibt einen spannenden Einblick in die jeweiligen Denkschulen und liefert neue Perspektiven auf die weibliche Philosophiegeschichte.“

Salzburger Nachrichten (A)

„Verdienstvoll“

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