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Die 5 Arten des Reichtums Die 5 Arten des Reichtums - eBook-Ausgabe

Sahil Bloom
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Der lebensverändernde Guide für mehr Erfolg und Erfüllung

— Der internationale Bestseller und Leitfaden für ein glücklicheres, gesünderes und wohlhabenderes Leben
Hardcover (24,00 €) E-Book (14,99 €)
€ 24,00 inkl. MwSt. Erscheint am: 01.08.2025 In den Warenkorb Im Buchshop Ihrer Wahl bestellen
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Die 5 Arten des Reichtums — Inhalt

Entdecken Sie die 5 Arten des Reichtums und gestalten Sie Ihr Traumleben

Entdecken Sie die 5 Arten des Reichtums und gestalten Sie Ihr Traumleben

Viele glauben, dass Geld die einzige Art von Reichtum sei. Doch zu einem wirklich reichen Leben gehört viel mehr.

Nach drei Jahren intensiver Forschung, zahllosen persönlichen Experimenten und Tausenden von Interviews auf der ganzen Welt legt Sahil Bloom in diesem Buch einen bahnbrechenden Plan vor, wie Sie in Ihrem Leben fünf Arten von Reichtum erlangen können.

Es geht darum,

  • genug Zeit für die wichtigen Dinge zu finden,
  • erfüllende Beziehungen zu pflegen,
  • sich geistig zu fordernund immer wieder Neues zu lernen,
  • sich körperlich fit und gesundzu halten und
  • finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.

Sahil Bloom bietet einen sofort umsetzbaren und praktischen Aktionsplan, wie Sie diese fünf Dimensionen in Einklang bringen und immer wieder optimal ausbalancieren können. Er nimmt Sie mit auf eine Reise, die schon heute beginnen und Ihr Leben schneller verändern kann, als Sie es für möglich halten.

„Ein kraftvoller Aufruf, darüber nachzudenken, was Sie wirklich antreibt.“ – Tim Cook, CEO von Apple

„Voller großartiger Geschichten, großartiger Erkenntnisse und großer Weisheit.“ – Susan Cain, Bestsellerautorin

„Dieses Buch ist ein Guide, wie Sie Ihr Leben führen sollten. Je früher im Leben Sie es lesen, desto besser wird Ihr Leben sein.“ – Bill Ackman, Investor

€ 24,00 [D], € 24,70 [A]
Erscheint am 01.08.2025
Übersetzt von: Henning Dedekind
448 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-492-05829-2
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€ 14,99 [D], € 14,99 [A]
Erscheint am 01.08.2025
Übersetzt von: Henning Dedekind
400 Seiten
EAN 978-3-492-61148-0
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Leseprobe zu „Die 5 Arten des Reichtums“

Prolog:
Die Reise eines Lebens

„Du wirst deine Eltern noch fünfzehn Mal sehen, bevor sie sterben.“ Alles Folgende ist die Geschichte, wie diese einfachen Worte mein Leben verändert haben – und wie sie vielleicht auch Ihres verändern.

An einem warmen Abend in Kalifornien im Mai 2021 setzte ich mich mit einem alten Freund auf einen Drink zusammen. Als wir uns an unserem Tisch niederließen, fragte er mich, wie es mir gehe. Zuerst gab ich ihm die Standardantwort, an die wir uns alle so sehr gewöhnt haben: „Mir geht’s gut. Viel zu tun!“ Ich sagte das mit der [...]

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Prolog:
Die Reise eines Lebens

„Du wirst deine Eltern noch fünfzehn Mal sehen, bevor sie sterben.“ Alles Folgende ist die Geschichte, wie diese einfachen Worte mein Leben verändert haben – und wie sie vielleicht auch Ihres verändern.

An einem warmen Abend in Kalifornien im Mai 2021 setzte ich mich mit einem alten Freund auf einen Drink zusammen. Als wir uns an unserem Tisch niederließen, fragte er mich, wie es mir gehe. Zuerst gab ich ihm die Standardantwort, an die wir uns alle so sehr gewöhnt haben: „Mir geht’s gut. Viel zu tun!“ Ich sagte das mit der ganzen ungewollten Ironie der modernen Zeit, in der viel zu tun ein Ehrenzeichen ist, als ob man stolz darauf sein könnte, mehr Stress zu haben. Als ich ihn dasselbe fragte, antwortete er nicht mit der typischen geschäftigen Überheblichkeit, sondern sagte, dass er sich „Zeit für die wichtigen Dinge“ nehme, da sein Vater im Vorjahr krank geworden sei. Die unerwartete Offenheit seiner Worte brachte mich von der üblichen Konversationsschiene ab, die solche Unterhaltungen normalerweise prägt. Er hatte einen neuen Weg eröffnet, und anstatt mich dagegen zu wehren, ging ich darauf ein und ergänzte, dass es mir allmählich auf den Geist gehe, in Kalifornien zu leben, so weit entfernt von meinen alternden Eltern an der Ostküste.

Diese seltene emotionale Ehrlichkeit führte zu dem Dialog, der den Lauf meines Lebens veränderte:

Freund:  Wie oft siehst du deine Eltern?

Ich:  Im Moment vielleicht einmal im Jahr.

Freund:  Und wie alt sind sie?

Ich:  Mitte 60.

Freund:  Okay, dann wirst du deine Eltern also noch fünfzehn Mal sehen, bevor sie sterben.

Das war wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich musste tief durchatmen, um eine instinktiv wütende Reaktion zu vermeiden. Er war ein langjähriger Freund, der meine Eltern gut kannte, und er wollte mich mit dieser Bemerkung nicht verletzen – es war reine Mathematik. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt etwa achtzig Jahre; meine Eltern waren Mitte sechzig, und ich sah sie einmal im Jahr. Die Rechnung besagte, dass ich sie noch weitere fünfzehn Mal wiedersehen würde, bevor sie nicht mehr da waren. Das war die Rechnung, die mich wachrüttelte. Es war die Rechnung, die mein Leben veränderte.


Das falsche Spiel spielen

Ich entstand aus dem unwahrscheinlichen Zusammenprall zweier Welten – die Ablehnung von Konventionen liegt also in meiner DNA. Im Jahr 1978 bestieg meine Mutter Lakshmi Reddy, geboren und aufgewachsen in Bangalore, Indien, mit einem One-Way-Ticket ein Flugzeug, um am Mount Holyoke College in South Hadley, Massachusetts, zu studieren. Ihre Eltern waren verständlicherweise besorgt, dass sie nie wieder nach Hause kommen würde. Ihre Freunde sagten ihnen, sie würde einen Amerikaner kennenlernen, sich verlieben und sich in diesem fernen Land ein Leben aufbauen. Sie behielten recht.

Mein Vater, geboren und aufgewachsen in einem jüdischen Haushalt in der New Yorker Bronx, hatte eine Lebensperspektive, die sein übermächtiger Vater für ihn vorgezeichnet hatte: eine Heirat mit einem jüdischen Mädchen und eine sichere Karriere im akademischen Bereich. Zum Glück für mich hatte das Schicksal (wenn man daran glaubt) andere Pläne.

Durch eine filmreife Fügung kreuzten sich ihre Wege 1980 in der Bibliothek der Universität Princeton, wo meine Mutter arbeitete, um ihr Masterstudium zu finanzieren, und mein Vater gerade dabei war, seine Dissertation fertigzustellen. Die Bedenken ihrer Eltern waren 9000 Meilen entfernt. Meine Mutter nahm allen Mut zusammen und fragte ihn, ob er mit ihr ausgehen wolle. Während die beiden ihr Eis genossen, sagte mein Vater, der nie um den heißen Brei herumredete: „Meine Familie wird uns niemals akzeptieren.“ Meine Mutter war so geblendet von der Aufregung über den Gebrauch des Wortes „uns“, dass ihr die eigentliche Botschaft völlig entging.

Leider hatte er recht; aus einer Vielzahl von Gründen, die heute nicht mehr nachvollziehbar erscheinen, akzeptierte die Familie meines Vaters die sich anbahnende Verbindung nicht. Der Streit wurde so heftig, dass er schließlich gezwungen war, sich zwischen seiner Familie und meiner Mutter zu entscheiden. Ich habe die Eltern meines Vaters nie kennengelernt, und er hat sie nie wiedergesehen, doch seine Entscheidung, wahre Liebe über alles andere zu stellen, bereitete den Boden für die Welt, in die ich hineingeboren wurde.

Meine Kindheit und frühen Erwachsenenjahre waren ein steter, monotoner Marsch in Richtung eines lehrbuchmäßigen Erfolgsbegriffs. Ich war gut in der Schule – vielleicht nicht ganz nach den Vorstellungen meiner kritischen Mutter, die mich bis heute fragt: „Warum versuchst du es nicht mit einem Medizinstudium?“ Mit den Gedanken war ich immer auf dem Baseballfeld. Dank einer gewissen natürlichen Begabung und verdammt viel harter Arbeit erwarb ich ein Stipendium als Pitcher an der Stanford University. Nie werde ich den Gesichtsausdruck meiner Mutter vergessen, als ich ihr die Nachricht überbrachte. Ihr Unglauben darüber, dass ihr nichtsnutziger Sohn, der immer nur spielte und nie lernte, in Stanford angenommen wurde, war einfach unbezahlbar.

Als ich nach Kalifornien flog, träumte ich von einer glorreichen Profikarriere im Baseball, doch bereits im ersten Studienjahr machte mir eine Schulterverletzung einen Strich durch die Rechnung. Ich war gezwungen, mich im Hörsaal zurechtzufinden und eine alternative Zukunft zu planen. Das Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, was für eine Zukunft ich mir aufbauen wollte.

Um dieses Rätsel zu lösen, tat ich das, was wohl jeder ehrgeizige junge Mensch tun würde – ich ging zu den reichsten Menschen, die ich kannte, erkundigte mich nach ihrer Arbeit und fragte, wie ich in diesen Bereich einsteigen könnte. Ich erinnere mich lebhaft an ein prägendes Gespräch mit einem Freund der Familie, der als Investor ein Vermögen gemacht hatte. Er schlug mir vor, direkt nach der Uni in eine Investmentfirma einzusteigen. Seine Argumentation war einfach: „Du wirst direkt 100 000 Dollar pro Jahr verdienen, bald darauf 500 000 pro Jahr, und wenn du dreißig bist, hast du mehr Geld, als du überhaupt ausgeben kannst.“ Das hörte sich für mich verdammt gut an, und zwar auf der Grundlage einer einfachen, grundlegenden Vermutung: Geld führt automatisch zu Glück und Erfolg.

Um es klar zu sagen: Ich weiß nicht genau, wann ich mir diese Sichtweise zu eigen gemacht hatte. Mein Vater war Akademiker und meine Mutter Inhaberin eines Kleinunternehmens. Wir hatten immer genug, aber wir waren sicherlich nicht reich – schon gar nicht im Sinne von „mehr Geld verdienen, als man ausgeben kann“.

Als Kind hatte ich einen Freund, dessen Eltern sehr reich waren. Sie lebten in einem sehr extravaganten Haus. Er hatte lauter brandneue Spielsachen und bekam ständig die neuesten und besten Sportgeräte. Ich beneidete ihn um sein Leben. Nie stellte ich mir die Frage, ob ihn das alles wirklich glücklich machte – ob er das vom Küchenchef zubereitete Abendessen, das er alleine aß, gegen ein Take-away-Essen an einem Tisch eintauschen würde, der von Liebe umgeben war. Später besuchte ich das College zusammen mit leistungsorientierten jungen Leuten, die ihren Status regelmäßig daran maßen, wer das beste Angebot von Goldman Sachs oder McKinsey bekommen hatte. Man kann also mit Bestimmtheit sagen, dass meine grundlegenden Annahmen über das Wesen von Erfolg und Glück durchaus gefestigt waren, als ich bereit war, in die reale Welt einzutreten.

Mark Twain wird oft mit den Worten zitiert: „Nicht die Unwissenheit bringt einen in Schwierigkeiten, sondern das, was man zu wissen glaubt.“ Als ich den Rat des Freundes meiner Familie befolgte und einen Job in Kalifornien annahm, bei dem ich im ersten Jahr gut sechsstellig verdienen würde, wusste ich ganz sicher, dass dies der Beginn meines Weges zu einem guten Leben war – dass ich, wenn ich mich anstrengte, irgendwann diese stressfreie Zukunft voller Geld und Glück erreichen würde.

Was ich mit Sicherheit wusste, war schlichtweg ungewiss; ich hatte es nur noch nicht erkannt. Als ich 30 wurde, hatte ich alles erreicht, was ich mir unter Erfolg vorstellte. Ich hatte einen gut bezahlten Job, einen Titel, ein Haus, ein Auto – all das war da. Aber unterschwellig war ich unglücklich. Ich begann zu glauben, dass etwas mit mir nicht stimmte. Jahrelang hatte ich mich geduckt, die Überstunden in Kauf genommen und geglaubt, das idyllische Land des Erfolgs wäre zum Greifen nah. Bei jedem Schritt auf dem Weg dorthin redete ich mir ein, dass ich nur noch einen Bonus, eine Beförderung oder eine edle Flasche Wein von der Ankunft in diesem Land entfernt sei. Dann, eines Tages, stellte ich fest, dass ich all das erreicht hatte, aber alles, was mir dazu in den Sinn kam, war: Ist das alles?

Der Ankunftstrugschluss ist die falsche Annahme, dass das Erbringen einer Leistung oder das Erreichen eines Ziels zu dauerhafter Befriedigung und Zufriedenheit in unserem Leben führen wird. Wir gehen fälschlicherweise davon aus, dass wir letztendlich das Gefühl haben werden, angekommen zu sein, wenn wir das erreicht haben, was wir uns als Ziel gesetzt haben. Ich war 30 Jahre alt und verdiente Millionen. Ich war angekommen. Doch die Gefühle von Glück und Erfüllung, die ich erwartet hatte, stellten sich nicht ein. Stattdessen empfand ich nur die vertraute Sorge, mehr tun zu müssen, nie genug zu haben.

Ich möchte wetten, dass ich nicht der Einzige bin, der diese Erfahrung gemacht hat. Wie oft wird aus dem, wovon man als junger Mensch geträumt hat, etwas, worüber man sich beklagt, wenn man es bekommen hat? Das Haus, nach dem man sich gesehnt hat, wird zu dem Haus, über das man schimpft, weil es zu klein ist, oder zu dem Haus, das dringend renoviert werden muss. Das Auto, von dem Sie besessen waren, wird zu dem Auto, das Sie lieber heute als morgen abstoßen möchten – zu dem Auto, das ständig in der Werkstatt ist. Der Verlobungsring, der Ihre Augen einst zum Strahlen brachte, wird zu dem Ring, den Sie aufwerten müssen, weil er nicht perfekt ist.

Schlimmer noch: Das unaufhörliche Streben nach mehr hatte mich blind gemacht für die große Schönheit dessen, was direkt vor mir lag. In einer Fabel, die in Platons Theaitetos überliefert ist, geht der Philosoph Thales von Milet spazieren und betrachtet fasziniert die Sterne, bis er in einen Brunnen fällt, den er zu seinen Füßen nicht gesehen hat. Eine dichterische Nacherzählung von Jean de La Fontaine gelangt zu folgendem Schluss:

Denn unter denen, die auf dieser Erde leben,

Gibt’s wen’ge, die nicht schon den Wahn

Gehegt mit sträflichem Behagen,

Das Buch des Schicksals sei dem Menschen aufgeschlagen.[i]

Ich jagte einem Luftschloss hinterher und war blind für die Tatsache, dass ich mein echtes Haus einstürzen ließ: Meine Gesundheit hatte sich aufgrund meines Schlaf- und Bewegungsmangels verschlechtert, meine Beziehungen litten unter meiner fehlenden Energie, und, wie die scharfsinnige Rechnung meines Freundes verdeutlicht hatte, meine Zeit mit den Menschen, die ich am meisten liebte, war auf deprimierende Weise begrenzt und rann mir durch die Finger.

Mein alleiniges Streben nach Geld beraubte mich langsam und systematisch eines erfüllten Lebens.

Als ich an jenem warmen Maiabend dasaß und noch ein paar Drinks kippte, nachdem mein Freund gegangen war, wusste ich mit Bestimmtheit, dass sich etwas ändern musste. Ich hatte eine Sache auf Kosten von allem anderen priorisiert. Von außen betrachtet war ich auf der Gewinnerseite, aber wenn sich Gewinnen so anfühlte, musste ich mich langsam fragen, ob ich vielleicht das falsche Spiel spielte.


Das Anzeigetafel-Problem

Die größten Entdeckungen im Leben macht man nicht, indem man die richtigen Antworten findet, sondern indem man die richtigen Fragen stellt.

Wenn ich das falsche Spiel gespielt hatte, welches war dann das richtige? Mit dieser Frage begann meine Entdeckungsreise. Ich musste das richtige Spiel definieren, das Spiel, das tatsächlich zu dem Leben führte, das ich mir wünschte. Ich las alles, was ich in die Finger bekam – Hunderte von Büchern und Zehntausende von Seiten –, alles, was mir den Weg aus dem Labyrinth, in dem ich mich befand, weisen könnte: klassische Ratgeber und moderne Selbsthilfe-Bestseller, Biografien von historisch bedeutenden Männern und Frauen, religiöse Texte, Epen aus den verschiedensten Kulturen und Heldengeschichten.

Lesen, so stellte ich fest, bringt einen jedoch nur bedingt weiter. Um etwas zutiefst Menschliches zu begreifen, muss man sich auf die menschliche Erfahrung einlassen.

Ich führte Gespräche mit Menschen aus allen Lebensbereichen. Ich suchte sie auf. Ich flog zu ihnen. Ich setzte mich mit ihnen zusammen. Ich hörte ihnen zu. Von frischgebackenen Hochschulabsolventen bis hin zu CEOs von Fortune-100-Unternehmen. Von Eltern, die zu Hause blieben, bis zu denjenigen, die mehrere Jobs haben, um über die Runden zu kommen. Von Profisportlern, die aus dem Koffer leben, bis hin zu Ski-Bums und digitalen Nomaden. Von Lebensberatern und Gurus bis hin zu Fabrikarbeitern und Automechanikern. Ich beschäftigte mich eingehend mit der menschlichen Erfahrung.

Ich verbrachte Stunden mit einem Mann, der den Verlust seiner Frau verkraften musste und nun mit seiner kleinen Tochter allein dastand, während er versuchte, seine Trauer zu bewältigen; er teilte mit mir sein tiefgehendes Verständnis für die große Kraft der Liebe, die uns allen zugänglich ist. Ich lernte einen 28-Jährigen kennen, der kurz vor dem Antritt seines Traumjobs stand, als bei ihm ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert wurde, was seine Pläne zunichtemachte und ihn zwang, seine Erwartungen auf eine völlig neue Grundlage zu stellen. Ich sprach mit einer jungen Mutter, die den schwierigen Spagat zwischen Beruf und mütterlichen Aufgaben meistern musste. Ihre Position als Geschäftsführerin und die damit einhergehende Verantwortung waren schwer zu vereinbaren mit ihrem Wunsch, im Leben ihres Sohnes voll und ganz präsent zu sein. Ich interviewte einen Mann, der kurz zuvor nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden war. Seine Worte über das dynamische, unbeständige Wesen der Zeit und darüber, wie sein Streben nach einem höheren spirituellen Sinn ihm die nötige Stabilität gegeben hatte, um durchzuhalten, faszinierten mich. Ich lernte einen 46-jährigen Friseur kennen, der grinsend zu mir sagte: „Ich kann meine Rechnungen bezahlen und fahre mit meinen Mädchen zweimal im Jahr in den Urlaub. Wenn du mich fragst, bin ich ein reicher Mann.“ Ich teilte eine Mahlzeit mit einer neunzigjährigen Frau, die sich unlängst entschlossen hatte, mit dem Malen anzufangen, und die mir mit breitem Lächeln erzählte, dass die Kreativität und die Gemeinschaft für sie lebensspendend seien. Ich sprach mit zahllosen jungen Menschen, die sich in ihren ersten Berufsjahren im Spannungsfeld zwischen familiären und gesellschaftlichen Erwartungen und ihrer persönlichen Sinnfindung zurechtfinden mussten. Ich saß mit einem Vater zusammen, der auf tragische Weise seine Zwillingsjungen verloren hatte, der aber inmitten der unfassbaren Trauer auch Trost und sogar Freude bei täglichen Spaziergängen in der Natur empfand.

Bei jedem Gespräch führte ich eine wunderbare Visualisierungsübung durch, die mir ein Mentor empfohlen hatte. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich Ihren idealen Tag im Alter von achtzig Jahren vor (oder hundert, im Falle der Neunzigjährigen!). Malen Sie ihn sich lebhaft aus. Was machen Sie gerade? Mit wem sind Sie zusammen? Wo befinden Sie sich? Wie fühlen Sie sich? Die Übung zwingt einen dazu, mit dem idealen künftigen Ziel vor Augen zu beginnen – sie liefert die persönliche Definition für ein erfolgreiches Leben, die dazu dienen kann, die Handlungen in der Gegenwart so zu gestalten, dass das angestrebte Ziel erreicht wird. Mit dieser Übung sowie mithilfe der Lektüre Hunderter Bücher und nach Tausenden Stunden mit Gesprächen voller Lächeln, Tränen, Lachen und Schweigen bin ich zu einer wichtigen Erkenntnis gelangt: Wir alle wollen dasselbe – und das hat sehr wenig mit Geld zu tun.

Vom Jungunternehmer bis zum alten Rentner, von der frischgebackenen Mutter bis zu den Eltern, deren Kinder aus dem Haus sind, vom reichen Anwalt bis zum Lehrer aus der Mittelschicht sieht die ideale Zukunft bemerkenswert gleich aus: Zeit, Menschen, Sinn, Gesundheit.

Bei allen Personen, mit denen ich die Übung durchführte, stand stets eine Kombination dieser Säulen im Mittelpunkt ihres idealen zukünftigen Tages. Zeit zu verbringen, umgeben von geliebten Menschen, sich mit sinnstiftenden und stimulierenden Aktivitäten zu beschäftigen, geistig, körperlich und seelisch gesund zu sein.

Geld war ein Mittel, um diese Ziele zu erreichen, aber kein Ziel an sich.

Mit dieser Erkenntnis wurde mir schlagartig eines bewusst: Ich spielte nicht das falsche Spiel, sondern ich spielte das Spiel falsch.

Das Problem war die Anzeigetafel.

Unsere Anzeigetafel ist kaputt. Sie zwingt uns in einen engen Maßstab für Wohlstand, Erfolg, Glück und Erfüllung, der ausschließlich durch Geld definiert ist. Was gemessen wird, zählt. Ein berühmtes Zitat, das häufig dem in Österreich geborenen Managementguru Peter Drucker zugeschrieben wird, lautet: „Was gemessen wird, wird gemanagt.“ Diese Aussage impliziert, dass wir die gemessenen Kennzahlen priorisieren. Mit anderen Worten: Die Anzeigetafel ist wichtig, weil sie unser Handeln bestimmt – sprich: wie wir das Spiel spielen.

Ihre kaputte Anzeigetafel zeigt zwar an, dass Sie die Schlacht gewinnen, aber der Ärger ist vorprogrammiert:

●           Ihre Zeit rinnt Ihnen durch die Finger.

●           Ihre Beziehungen leiden.

●           Ihre Ziele werden unscharf und Ihr persönliches Wachstum stockt.

●           Ihre körperliche Vitalität schwindet.

Kaputte Anzeigetafel, falsche Aktionen. Wenn wir ausschließlich das Geld beachten, dreht sich unser gesamtes Handeln darum. Dann spielen wir das Spiel falsch. Reparieren wir die Anzeigetafel, um unseren Reichtum umfassender zu messen, bewerten wir auch unser Handeln anders. Dann spielen wir das Spiel richtig. Richtige Anzeigetafel, richtige Handlungen.

Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf begab ich mich auf die Suche nach einem neuen Instrument, mit dem wir unser Leben messen könnten, eines, das sich auf die zeitlosen Säulen stützt, die in meiner Lektüre, meinen Gesprächen und Erlebnissen immer wieder aufgetaucht waren: Zeit, Menschen, Sinn, Gesundheit. Es genügte nicht zu wissen, dass diese Säulen wichtig sind; ich benötigte eine Methode, um sie zu messen – eine Methode, um meinen Fortschritt zu verfolgen und die Auswirkungen meiner täglichen Handlungen auf den Aufbau dieser Säulen zu bewerten.

Dieses Buch ist die Zusammenfassung dieser Suche.

Wer auch immer Sie sind und wo immer Sie im Leben stehen, dieses Buch ist für Sie:

Für die frischgebackenen Hochschulabsolventen, die mit der Frage ringen, welchen Stellenwert ihre berufliche Laufbahn im Kontext aller anderen Lebensbereiche haben soll. Für die jungen Mütter, die darum kämpfen, ihre beruflichen Ambitionen mit dem Wunsch in Einklang zu bringen, während der ersten Lebensjahre ihrer Kinder ganz für diese da zu sein. Für die Ruheständler, die darüber nachdenken, wie sie das letzte Drittel ihres Lebens verbringen wollen. Die erfahrenen Führungskräfte, die sich zu fragen beginnen, ob sich die Opfer tatsächlich lohnen. Die Einwanderer, die ihre Karrierechancen in einem neuen Land erkunden und mit der Entfernung von der Familie zurechtkommen müssen. Die jungen Väter, die ihre wichtigsten Berufsjahre meistern, während ihre Kinder aufwachsen. Die erfolgreichen Nachwuchskräfte in den Unternehmen im Spannungsfeld zwischen geforderten Überstunden und dem Wunsch, einen Lebenspartner zu finden. Die Eltern, deren Kinder aus dem Haus sind und die darüber nachdenken, wie sie gemeinsam einen neuen Lebensabschnitt gestalten können.

Auch wenn Sie die Geschichten, Fragen und Bezugsgrößen in diesem Buch aus einem ganz eigenen Blickwinkel heraus betrachten, sind die Werkzeuge universell. Die 5 Arten des Reichtums bietet eine neue Methode, die richtigen Dinge zu bestimmen, bessere Entscheidungen zu treffen und Ihren Weg zu Reichtum, Erfolg, Glück und Erfüllung zu gestalten. Vor allem aber bietet es einen Leitfaden für die wirkungsvollen Prinzipien, Gedanken, Systeme und Rahmenkonzepte, die es Ihnen ermöglichen werden, diese Ziele zu erreichen. Sie werden eine Reise antreten – aber eine Reise, die Sie heute beginnen können und die Ihre Welt schneller verändern kann, als Sie es je für möglich gehalten hätten.

Innerhalb einer Woche können Sie Ihrem Handeln eine neue Richtung geben. Nach einem Monat können Sie die Auswirkungen sehen und spüren. Nach einem Jahr wird alles anders sein. Ihr gesamtes Leben kann sich innerhalb eines Jahres verändern. Nicht zehn, nicht fünf, nicht drei. Eins. Ein Jahr, in dem Sie die richtigen Fragen stellen. Ein Jahr, in dem Sie die richtigen Dinge bestimmen und Prioritäten setzen. Ein Jahr, in dem Sie sich täglich auf die richtigen Aktivitäten konzentrieren.

Glauben Sie mir – ich habe es erlebt.

Im Mai 2021 war ich still und leise unglücklich, denn meine kaputte Anzeigetafel und meine Prioritätensetzung brachten mich langsam an einen Wendepunkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Innerhalb einer Woche stellte ich mein Handeln komplett um. Meine Frau und ich führten tiefe, schmerzliche Gespräche darüber, wie wir unser Leben bewerten wollten, und wir einigten uns auf die Prioritäten und Werte, die uns in Zukunft leiten sollten.

Innerhalb eines Monats konnte ich die Auswirkungen sehen und spüren. Ich hatte die schwierige, aber wichtige Entscheidung getroffen, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen, der sich an meinem übergeordneten Ziel orientierte, etwas Positives zu bewirken. Ich setzte neue Prioritäten für meine Gesundheit und konzentrierte mich auf die langweiligen Grundelemente Bewegung, Ernährung und Schlaf. Das Wichtigste: Meine Frau und ich verkauften unser Haus in Kalifornien und begannen mit dem Umzug an die Ostküste, um näher bei unseren Eltern zu sein – eine Entscheidung, die aus der bitteren Realität des Satzes „Du wirst deine Eltern noch fünfzehn Mal sehen, bevor sie sterben“ eine Erinnerung an ein früheres Leben machte.

Innerhalb eines Jahres veränderte sich alles – mein ganzes Leben. Meine neuen geschäftlichen Unternehmungen florierten und spendeten mir Energie; ich hatte die Freiheit, mehrmals täglich spazieren zu gehen, hatte Zeit für eine gesunde Lebensweise und konnte mich auf die Projekte und Menschen konzentrieren, die mir Freude bereiteten. In Kalifornien hatten wir Probleme mit der Empfängnis gehabt, doch kurz nach unserer Ankunft in unserem neuen New Yorker Zuhause erhielten wir die frohe Botschaft, dass meine Frau schwanger war. Am 16. Mai 2022 brachte sie unseren Sohn Roman zur Welt. Als wir aus der Klinik zurückkamen und in unsere Straße einbogen, sah ich beide Großelternpaare in der Einfahrt jubeln. Unsere ganze Familie war da, um Roman zu Hause willkommen zu heißen – um uns zu Hause willkommen zu heißen.

An einem warmen Freitagnachmittag im selben Monat war ich mit Roman draußen spazieren, als mich auf dem Bürgersteig ein alter Mann ansprach. Er sagte: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich hier mit meiner neugeborenen Tochter stand. Nun, sie ist jetzt 45. Die Zeit vergeht schnell – genießen Sie es.“ Das traf mich hart. Am nächsten Morgen wachte ich auf und brachte meinen Sohn in sein Bettchen. Meine Frau schlief noch tief und fest. Es war noch früh, und die ersten Strahlen der Frühlingssonne fielen durch unser Schlafzimmerfenster. Ich blickte auf meinen Sohn. Er hatte die Augen geschlossen, und ein kleines, zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen. In diesem Augenblick überkam mich ein starkes Gefühl: Ich war angekommen, aber zum ersten Mal in meinem Leben gab es nichts, was ich noch mehr wollte.

Dies war genug.

Lassen Sie sich niemals durch das Streben nach mehr von der Schönheit des Genug ablenken.

Mein Name, Sahil, bedeutet „Ende der Reise“. Für mich markiert dieses Buch das Ende meiner ersten Reise, die möglich wurde, weil ich die kaputte Anzeigetafel aufgab und mein Leben auf eine neue ausrichtete. Auf den folgenden Seiten werde ich Ihnen zeigen, wie Sie dasselbe tun können. Es ist die Reise eines ganzen Lebens. Ich hoffe, es macht Ihnen Spaß.


1
Tausend Jahre Weisheit
Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich raten?

Ende 2022 stellte ich diese Frage im Rahmen meines alljährlichen Geburtstagsrituals einem Dutzend Achtzig- und Neunzigjähriger. Jedes Jahr absolviere ich eine neue und (hoffentlich) interessante Übung, die mich zum Nachdenken und zur Weiterentwicklung anregen soll. In den Vorjahren hatte ich Dankesbriefe an sämtliche Verwandte und Freunde geschrieben, einen zwölfstündigen Schweigespaziergang unternommen und meine Version eines Misogi-Rituals ausprobiert (ein japanisches Ritual, bei dem man an einem Tag etwas so Anspruchsvolles tut, dass es für den Rest des Jahres einen bleibenden Nutzen hat).

Aber 2022 war anders.

Die Geburt meines Sohnes im Mai hatte mein Verhältnis zur elementarsten Realität überhaupt verändert: der Zeit. Die Beobachtung des Zeitablaufes – sowohl in täglichen Veränderungen als auch in der Gegenüberstellung des Neugeborenen mit dem plötzlich offensichtlich fortschreitenden Altern meiner Eltern – hatte bewirkt, dass ich mich mit dem Wesen der Zeit auseinandersetzte.

Ich beschloss zu ergründen, welchen Erkenntnisgewinn uns die Zeit bietet, indem ich mich mit Menschen unterhielt, die sich weitaus entschiedener mit ihr befasst hatten. Mein jüngeres, naives Ich hatte die reichsten Menschen, die es kannte, um Rat gebeten, als es seinen Lebensweg plante. Mein älteres, (etwas) klügeres Ich suchte nun Rat bei den weisesten Menschen, die es kannte, um dasselbe zu tun. Ich fragte mich, wie ältere Menschen über ihre Erfahrungen dachten.

Was bereuten sie? Wo hatten sie sich fehlleiten lassen? Was hatte ihnen bleibende Freude und Erfüllung gebracht? Welche Umwege hatten sich als besser erwiesen als der ursprüngliche Weg? Welche Gewissheiten, die sich als falsch erwiesen, bestimmten ihr Leben?

Was wussten sie mit neunzig Jahren, was sie mit dreißig Jahren gerne gewusst hätten?

Diese Gespräche führte ich mit einer Gruppe unterschiedlicher und faszinierender Menschen. Ein Videotelefonat mit meiner 94-jährigen Großmutter in Indien, die als Prinzessin eines kleinen Königreichs geboren wurde, bevor ihre Familie von den britischen Kolonisten vertrieben wurde, bescherte mir folgende wunderbare Erkenntnis: „Fürchte dich nie vor Traurigkeit, denn sie steht meist gleich neben der Liebe.“ Die E-Mail eines 98-jährigen Freundes der Familie, der als Drehbuchautor in Hollywood Karriere gemacht hatte, enthielt einen persönlichen Favoriten: „Erhebe niemals deine Stimme, außer bei einem Ballspiel.“ Seine 88-jährige Frau, eine ehemalige Soap-Darstellerin, die er am Set kennengelernt und sich unsterblich in sie verliebt hatte, ergänzte: „Finde liebe Freunde und schätze sie, denn der Reichtum des Menschseins besteht darin, sich geliebt zu fühlen und Liebe zu erwidern.“ In einer Textnachricht bedauerte der achtzigjährige Vater eines engen Freundes den Verfall seines Körpers im Laufe der Jahre: „Behandle deinen Körper wie ein Haus, in dem du noch siebzig Jahre leben musst.“ Er fügte hinzu: „Wenn es ein kleines Problem gibt, dann kümmere dich sofort darum. Kleine Probleme werden mit der Zeit zu großen Problemen. Das gilt für die Liebe, Freundschaften, Gesundheit und das Zuhause gleichermaßen.“ Ein 92-Jähriger, der kurz zuvor seine liebe Frau im Alter von siebzig Jahren verloren hatte, sagte etwas, das uns beiden die Tränen in die Augen trieb – es betraf ihre allabendliche Gewohnheit: „Sag deiner Partnerin jeden Abend vor dem Einschlafen, dass du sie liebst; eines Tages wirst du die andere Seite des Bettes leer vorfinden und dir wünschen, du könntest es ihr sagen.“ Mein letztes Gespräch hatte ich mit der 94-jährigen Großtante einer meiner besten Freundinnen, und sie gab mir folgendes schönes Schlusswort mit auf den Weg: „Wenn du zweifelst, dann liebe. Die Welt kann immer etwas mehr Liebe gebrauchen.“

Die Antworten reichten von spielerisch und witzig („Tanze auf Hochzeiten, bis dir die Füße wehtun“) bis tief bewegend („Lass niemals eine gute Freundschaft verkümmern“). Manche waren gängige Tropen, die sich im Laufe der Jahre wiederholten („Denk immer daran, dass deine Erfolgsbilanz beim Überstehen schlechter Zeiten perfekt ist“); andere waren originell und regten zum Nachdenken an („Untätigkeit zu bereuen ist immer schmerzhafter, als Taten zu bereuen“). Die Weisheiten, die ich zusammentrug, waren das Ergebnis von 1042 Jahren Lebenserfahrung.

Ich hatte die Gespräche in keiner Weise gelenkt – ich hatte einfach die Fragen gestellt und es dann den Einzelnen überlassen, sie so zu beantworten, wie sie es wollten. Unabhängig voneinander hatten sie eine Vielzahl von Themen angesprochen: dauerhafte Beziehungen aufbauen, Spaß haben, in das zukünftige geistige und körperliche Wohlbefinden investieren, zufriedene Kinder großziehen und vieles mehr. Was ich hörte, war zweifellos sehr wertvoll, aber vielleicht noch wertvoller war, was ich nicht hörte. Bei all den Ratschlägen, Einsichten und Weisheiten gab es eine bemerkenswerte Auslassung.

Niemand erwähnte Geld.


Es gibt immer ein größeres Boot

Bevor wir fortfahren, möchte ich einen wichtigen Punkt ansprechen: In diesem Buch wird nicht behauptet, dass Geld keine Rolle spielt, dass Sie Ihre weltlichen Besitztümer aufgeben, als Mönch im Himalaja leben und sechzehn Stunden am Tag schweigend meditieren sollen. Wenn Sie das wollen, gut, aber ich werde mich Ihnen nicht anschließen!

Geld ist nicht nichts – es darf nur nicht das Einzige sein. Drei zentrale Erkenntnisse fassen den Forschungsstand zum Thema Geld und Glück zusammen:

1.          Bei niedrigeren Einkommen verbessert Geld das allgemeine Glück, indem es elementare Belastungen und Stress reduziert. Auf dieser niedrigeren Ebene kann man mit Geld Glück kaufen.

2.          Wenn Sie ein Einkommen oberhalb dieses Niveaus haben und unglücklich sind, ist es unwahrscheinlich, dass mehr Geld daran etwas ändern kann.

3.          Wenn Sie über ein Einkommen oberhalb dieses Niveaus verfügen und glücklich sind, ist es unwahrscheinlich, dass mehr Geld zu mehr Glück führt.

Die zweite und die dritte Feststellung lassen dieselbe entscheidende Schlussfolgerung zu: Sobald Sie ein Grundniveau an finanziellem Wohlstand erreicht haben, ist es unwahrscheinlich, dass mehr Geld Ihr allgemeines Glück wesentlich beeinflusst. Mit anderen Worten: Die auf Geld fokussierte Standard-Anzeigetafel kann in den ersten Tagen Ihrer Reise ein nützlicher Aktivposten sein, aber sie wird zur Belastung, wenn Sie daran hängen bleiben. Der Bestsellerautor Arthur Brooks, Professor an der Harvard Business School und führende Autorität auf dem Gebiet der Glücksforschung, stimmt dem zu: „Was Geld und Glück betrifft, gibt es in unserem psychischen Code eine Störung.“

Brooks zufolge wurzelt diese Störung darin, dass wir die Glücksgefühle, die sich in jungen Jahren durch Einkommenszuwächse einstellen, nicht richtig hochrechnen – dass wir als Kinder und junge Erwachsene einen Teil der positiven Auswirkungen des Geldes auf unser Wohlbefinden erleben und dann den Rest unseres Lebens damit verbringen, „in Erwartung guter Gefühle zu sabbern, wenn die Glocke des Geldes läutet“.

Diese Störung hält uns in einem metaphorischen Hamsterrad gefangen, in dem wir immer weiterlaufen und nie irgendwo ankommen, weil wir dem Glück hinterherjagen, das uns das Geld einst bescherte.

In einer 2018 veröffentlichten Arbeit von Professor Michael Norton, der an der Harvard Business School lehrt, fragte das Forscherteam eine Gruppe von Millionären, (1) wie glücklich sie auf einer Skala von 1 bis 10 seien und (2) wie viel mehr Geld sie bräuchten, um eine 10 auf der Glücksskala zu erreichen. Norton kommentierte die Ergebnisse wie folgt: „Auf der gesamten Einkommens- und Vermögensskala sagen im Grunde alle, dass sie zwei- bis dreimal so viel Geld bräuchten.“

Ich beschloss, diese These zu überprüfen, indem ich eine Gruppe mir bekannter, finanziell erfolgreicher Menschen bat, dieselben beiden Fragen zu beantworten. Die Antworten waren erstaunlich einheitlich: Ein 30 Millionen Dollar schwerer Gründer einer Technologie-App sagte, er bräuchte noch einmal das Doppelte, um vollkommen glücklich zu sein; ein 100 Millionen Dollar schwerer Software-Unternehmer sagte, er bräuchte fünfmal mehr; eine drei Millionen Dollar schwere Risikokapitalgeberin sagte, sie bräuchte noch dreimal so viel. Mit Ausnahme eines klugen Investors mit einem Vermögen von 25 Millionen Dollar (der antwortete: „Ehrlich gesagt, ich bin glücklich damit, wie es ist“, jedoch gleich ergänzte: „Aber wenn ich doppelt so viel hätte, könnte ich wahrscheinlich viel öfter privat fliegen, was schön wäre“), sagten alle, unabhängig von ihrem Vermögen, dass zwei- bis fünfmal mehr Geld alles sei, was sie bräuchten, um das Land des vollkommenen Glücks zu erreichen.

Ich werde nie die Unterhaltung mit einem Freund vergessen, der gerade sein Produktionsunternehmen verkauft und damit 100 Millionen Dollar verdient hatte. Ich fragte ihn, ob er jetzt glücklicher sei als zuvor, da er reicher sei, als es sich die meisten Menschen vorstellen könnten, und erwartete, dass er sagen würde: Natürlich! Seine Antwort überraschte mich: Er habe sich auf den Moment gefreut, wenn alle an Bord des schönen Boots gehen würden, das er mit seinem hart verdienten Verkaufserlös finanziert hatte. Doch als alle eingetroffen seien, habe sich etwas Seltsames ereignet. Einer seiner Freunde habe zum nächsten Liegeplatz hinübergeschaut, wo eine noch größere und luxuriösere Jacht festgemacht gewesen sei, und bemerkt: „Boah, ich frage mich, wer da wohl drin ist!“ Die Freude und Befriedigung, die mein Freund gerade empfunden hatte, verpuffte angesichts dieses Vergleichs schnell wieder.

Es gibt immer ein größeres Boot.

Aus der auffälligen Ausblendung des Geldes in den Antworten der lebenserfahrenen Alten, den wissenschaftlichen Untersuchungen zu Geld und Glück und den Anekdoten finanziell erfolgreicher Menschen können wir die wichtigste Lektion ableiten, die zentrale Lektion dieses Buches: Ein Leben im Wohlstand mag durch Geld ermöglicht werden, aber definiert wird es letztlich durch alles andere.


[i] Jean de La Fontaine, „The Astrologer That Tumbled into a Well“, in: Charles Denis, Select Fables (J. und R. Tonson und S. Draper 1754). Französisch: www.la-fontaine-ch-thierry.net/astrolog.htm; Deutsch: www.projekt-gutenberg.org/fontaine/fabeln1/chap036.html

Foto von Sahil Bloom

Über Sahil Bloom

Biografie

Sahil Bloom ist Investor, Unternehmer und Content Creator. Als Managing Partner von SRB Ventures investiert er in Startups und teilt seine Einsichten mit über einer Million Followern auf Twitter. Er studierte an der Stanford University.

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