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Umweltliebe

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Jennifer Sieglar
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Wie wir mit wenig Aufwand viel für unseren Planeten tun können

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Umweltliebe — Inhalt

Spätestens seit Jennifer Sieglar als Reporterin den UN-Klimagipfel besucht hat, ist ihr klar, dass sich etwas an unserem Konsumverhalten verändern muss. Was also tun? Wie kann ich weniger Plastikmüll produzieren? Worauf kann ich beim Klamottenkauf achten? Wie erkenne ich Mikroplastik in Pflegeprodukten? In ihrem umweltfreundlichen Jahr stellt sich die Journalistin monatlich einer neuen Herausforderung: von nachhaltigem Reisen bis zu umweltverträglichem Lebensmitteleinkauf. Sie teilt ihre spannenden Erfahrungen mit Verzicht und dem inneren Schweinehund – und liefert zahlreiche Tipps, wie wir alle ganz nebenbei viel für unseren Planeten tun können. Denn: Jeder von uns kann mit wenig Aufwand viel erreichen.

€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 19.03.2019
272 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-99359-3
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Leseprobe zu „Umweltliebe“

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

was wollen wir unseren Kindern oder Enkeln sagen, wenn sie uns fragen, was wir eigentlich damals rund um das Jahr 2020 gemacht haben, als der Klimawandel noch in den Griff zu bekommen war? Ich würde gerne antworten können, dass ich mein Bestes gegeben habe. Denn klar ist, dass sie unter dem Klimawandel leiden werden, wenn wir nichts unternehmen. Es wird Hitzeperioden geben, Unwetter, Hochwasser und Millionen von Klimaflüchtlingen. Daher dieses Buch, das ich nicht nur geschrieben habe – ich habe es gelebt und erlebt. Ihr [...]

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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

was wollen wir unseren Kindern oder Enkeln sagen, wenn sie uns fragen, was wir eigentlich damals rund um das Jahr 2020 gemacht haben, als der Klimawandel noch in den Griff zu bekommen war? Ich würde gerne antworten können, dass ich mein Bestes gegeben habe. Denn klar ist, dass sie unter dem Klimawandel leiden werden, wenn wir nichts unternehmen. Es wird Hitzeperioden geben, Unwetter, Hochwasser und Millionen von Klimaflüchtlingen. Daher dieses Buch, das ich nicht nur geschrieben habe – ich habe es gelebt und erlebt. Ihr haltet einen einjährigen Selbstversuch in der Hand. Ein Jahr, in dem mein Freund und ich ein neues Hobby geteilt haben: regional und saisonal kochen. Aber auch ein Jahr, in dem wir einen großen Streit wegen des romantischen Themas öffentliche Verkehrsmittel hatten. Ein Jahr, in dem meine Mutter nicht glauben konnte, dass ich keinen Müll für die Müllabfuhr hatte, und ein Jahr, in dem ich es dank viel frischer Luft geschafft habe, meine Nase von der Nasenspray-Sucht zu befreien. Es war ein Jahr, in dem ich versucht habe, möglichst umweltfreundlich zu leben. Eine große Herausforderung, denn lange Zeit glich mein Leben einer Umweltkatastrophe. Ich fahre furchtbar gern Auto, kaufe oft zu viele Klamotten und komme aus einer Kleinstadt, die regelmäßig den Preis für die beste hessische Fleischwurst erhält – Vegetarierin bin ich demnach also auch nicht.

In meinem Beruf als Fernsehmoderatorin und Reporterin für die Kindernachrichtensendung logo! verschlug es mich 2016 auf den UN-Klimagipfel in Paris. Die Tage dort wurden zu einem Wendepunkt in meinem Leben. Ich erlebte Politiker aus fast allen Ländern der Welt, die sich im Grunde alle einig waren: Mit unserer verschwenderischen Lebensweise machen wir unseren Planeten systematisch kaputt. Durch den Klimawandel gibt es immer häufiger starke Unwetter, die Temperaturen steigen beständig weiter an, durch die Erhöhung des Meeresspiegels drohen ganze Inselgruppen zu verschwinden, und in unseren Meeren wird laut neuesten Studien im Jahr 2050 mehr Plastik schwimmen als Fische. Trotz dieser Einsicht folgten am Ende des Weltklimagipfels nur allgemeine Versprechungen und keine ambitionierten Taten. Also fragte ich mich, was ich selbst tun könnte, um nachhaltiger zu leben. Seitdem versuche ich, Umweltliebe zu betreiben. Dabei war mir von Beginn an klar: Eine vegane, völlig konsumkritische Öko-Vorbildfrau wird aus mir nicht werden. Aber ich wollte mich bemühen, zumindest Schritt für Schritt grüner zu leben und meinen Alltag auch im Kleinen umweltfreundlicher zu gestalten.

Schon vorher hatte ich mit der Aktion „2 Minute Beach Clean“ versucht, meine Follower bei Instagram dazu zu motivieren, es mir gleichzutun und im Urlaub den Strand von Plastikmüll zu säubern. Im Rahmen einer logo!-Sondersendung hatte ich mit „Jennies Umwelt-Challenge“ außerdem jeweils eine Woche auf Plastikverpackungen, das Auto und Palmöl verzichtet. Mein Ziel für das neue Jahr lautete nun: zwölf Monate – zwölf Veränderungen. Von Januar bis Dezember stellte ich mich jeden Monat einer Challenge für mehr Nachhaltigkeit: weniger Müll produzieren, Kleidung umweltfreundlicher auswählen, regional und saisonal essen und Mikroplastik und Palmöl aus meinem Leben verbannen. Mein Ziel war es, alle Veränderungen in meinem Leben dauerhaft beizubehalten, also auch über den Monat des Selbstversuchs hinaus. So viel kann ich euch jetzt schon verraten: Es ist gar nicht so schwer. Auf den folgenden Seiten erfahrt ihr, wie ihr euren Plastikflaschenverbrauch von 700 Stück pro Jahr auf ein Minimum reduzieren könnt, wie ihr mit dem Kauf der richtigen Klamotten und der richtigen Kosmetik dazu beitragt, das Mikroplastik in den Ozeanen zu reduzieren, und wie ihr durch eure Lebensmittelwahl das Klima beeinflusst. Alle Produkte, die ich im Rahmen dieses Buchprojekts ausprobiert habe, habe ich übrigens selbst gekauft. Die, die ich für gut befunden habe, findet ihr am Ende des Buches aufgelistet.

Auch bei der Herstellung dieses Buches haben wir uns Mühe gegeben und versucht, möglichst umweltfreundlich vorzugehen. Es wurde im zertifizierten „Cradle to Cradle“-Verfahren produziert, das im Kapitel über Holz und Papier genauer beschrieben wird.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mit meinen Ideen dazu beitragen kann, auch eure Umweltliebe zu wecken. Denn wenn viele ein bisschen was tun, kann das in der Summe Großes bewirken! Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen.

Eure Jennie Sieglar


Monat 1: Die Plastik-Challenge

Wie verursache ich möglichst wenig Plastikmüll?

Das Problem mit dem Plastik

An der Küste Norwegens strandete im Februar 2017 ein Wal. In seinem Magen wurden 30 Plastiktüten gefunden. Der Wal hatte sie mit Futter verwechselt und war quasi mit vollem Bauch verhungert. Er strandete und musste getötet werden. Meeresschildkröten müssen regelmäßig Strohhalme qualvoll aus der Nase entfernt werden. In den Mägen vieler toter Seevögel findet sich heutzutage Plastik. In Norwegen habe ich als Reporterin eine unbewohnte Insel besucht, die komplett voller Plastikmüll ist. Man kann dort einen Meter tief in die Erde graben und findet Verpackungen mit Aufschriften aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, England und Norwegen. Durch die Meeresströmung werden sie seit Jahrzehnten angespült.

Plastik ist ein überaus beliebtes und für die Industrie sehr praktisches Material. Es ist billig, leicht und robust. Deshalb ist es überall. Man kann diesem Stoff kaum entkommen. Gurken sind in Plastik verpackt, Milchtüten sind mit Plastik beschichtet und wenn man endlich eine Nudelverpackung aus Pappe gefunden hat, bemerkt man darin doch noch ein Guckloch aus Plastik. Zudem wird es immer häufiger verwendet. Im Jahr 2015 wurden laut dem Kunststoffhersteller-Verband PlasticsEurope weltweit 322 Millionen Tonnen Plastik produziert. Das ist siebenmal so viel wie Mitte der Siebzigerjahre. Schuld daran sind auch wir Verbraucher. Jede Stunde werden laut der Deutschen Umwelthilfe in Deutschland 320 000 plastikbeschichtete To-Go-Becher mit Plastikdeckel in den Müll geworfen. Das sind mehr als sieben Millionen pro Tag. Deutschland ist hier übrigens trauriger Spitzenreiter. Wir produzieren den meisten Müll in der gesamten EU.

Dabei bereitet Plastik der Umwelt gleich vierfach Probleme. Da ist erstens das oben schon geschilderte Problem der verdreckten Meere. Studien zufolge wird im Jahr 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische. Denn Plastik zersetzt sich nicht richtig. Es ist im Grunde nicht abbaubar, sondern zerfällt über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg lediglich in immer kleinere Teile. Ein nach einem Picknick liegen gelassener Plastikbecher zum Beispiel, der durch den Wind in einen Fluss gerät und auf diesem Weg ins Meer, wird durch Reibung und UV-Strahlung zu winzigen Partikeln zerkleinert, die dann kaum mehr von Sand zu unterscheiden sind. Die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat herausgefunden, dass diese Mikroplastikteilchen Schadstoffe anziehen wie ein Magnet. Sand tut das nicht. Fische oder Seevögel verwechseln das Mikroplastik häufig mit Nahrung oder nehmen es beim Fressen aus Versehen mit auf – und damit auch die daran haftenden, krankheitserregenden Substanzen. Das kann für uns Menschen direkt zum Problem werden, wenn wir die betroffenen Tiere essen. Die Forschung dazu steht noch ganz am Anfang, weshalb bisher unklar ist, welche Schäden das Mikroplastik bei uns Menschen anrichtet. Sicher ist aber, dass das Plastik in den Meeren Auswirkungen auf Menschen und Tiere hat.

Das zweite Problem: Bei der Herstellung von Plastik wird viel Energie aufgewendet. Es werden endliche Rohstoffe wie Rohöl oder Erdgas verbraucht, die aus vielen verschiedenen Ländern zur Produktionsstätte gebracht werden müssen. Durch diese langen Transportwege gerät Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre. Schon deswegen ist es also gut, auf Plastikverpackungen zu verzichten, denn je weniger Plastik überhaupt hergestellt wird, desto besser für die Umwelt.

Das dritte Problem besteht darin, dass das Recycling von Plastikmüll nicht so funktioniert, wie es sollte und könnte. In Deutschland gibt es ein Mülltrennungssystem, den sogenannten Grünen Punkt, der dafür sorgt, dass recycelbarer Müll wie Plastikverpackungen vom Restmüll getrennt und wiederverwertet wird. Man darf sich das aber keinesfalls so vorstellen, dass unsere Joghurtbecher ausgespült und dann noch mal verwendet werden. Die Becher und alle anderen verwertbaren Plastikabfälle werden stattdessen eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet, aus dem wieder neue Plastikprodukte hergestellt werden können. Aus einer Folie wird also nicht wieder eine Folie, sondern zum Beispiel eine Mülltonne. Diese besteht aber nie komplett aus recyceltem Plastik, sondern immer auch aus neuem, da sonst die Qualität des Materials zu schlecht wäre. Dazu kommt, dass tragischerweise nicht besonders viel des Plastikmülls aus unserem Gelben Sack auch wirklich wiederverwertet wird. Zwar gilt alles, was in der Recyclinganlage des Grünen Punktes landet, auch als recycelt, tatsächlich ist das aber laut der Deutschen Umwelthilfe nur bei etwa 40 Prozent der Fall. Die restlichen 60 Prozent werden wieder aussortiert, da viele Menschen schlicht und ergreifend falsch trennen. Jeder, der in einem Mehrfamilienhaus wohnt, weiß wahrscheinlich, was ich meine: Im Papiermüll ist Plastik, im Gelben Sack sind Essensreste und im Restmüll Plastikverpackungen. Mehr als die Hälfte des Plastikmülls, der an die Recyclingfirma geht, muss also wieder aussortiert und zusammen mit dem Restmüll verbrannt werden. Er zählt in der Statistik aber als recycelt. Der Dampf, der bei der Müllverbrennung entsteht, wird zur Stromgewinnung oder für Fernwärme genutzt – eigentlich eine gute Sache. Nur leider werden dabei auch Giftstoffe und Abgase in die Luft geblasen. Ein weiteres Problem ist, dass der deutsche Plastikmüll häufig gar nicht in Deutschland recycelt wird, sondern in weit entfernten Ländern. Jahrelang wurde ein Großteil davon nach China verschifft. Wie viel CO2 bei diesem Transport angefallen ist, kann man sich ungefähr vorstellen. Recycling ist also keinesfalls die Lösung des Problems. Die bessere Alternative ist: einfach weniger Plastikmüll produzieren.

Meine Lösung

Als erste Herausforderung habe ich mir gleich die wahrscheinlich schwierigste ausgesucht. Ich werde mich ihr natürlich nicht nur für einen Monat stellen, sondern versuchen, möglichst viele der Lösungsansätze dauerhaft in meinen Alltag zu integrieren. Das habe ich bei allen Herausforderungen vor.

Dass Plastikverzicht hart ist, weiß ich, weil ich für eine Sondersendung bei logo! schon mal eine Woche auf Plastikverpackungen verzichtet habe. Dazu habe ich zuerst alle Dinge in meinem Haushalt zusammengesucht, die mit Plastik verpackt sind. Das sind fast alle. Der Behälter meines Deos zum Beispiel ist zwar aus Glas, hat aber einen Plastikzerstäuber. Müsli- und Spaghettipackungen sind häufig aus Pappe, innen drin ist dann aber doch wieder eine Plastikfolie. Im Grunde kann man sich, wenn man von heute auf morgen auf Plastik verzichten möchte, weder die Zähne putzen noch waschen noch etwas essen. Noch nicht mal die Modezeitschrift, die ich abonniert habe, könnte ich lesen, denn auch sie steckt unsinnigerweise in einer Plastikfolie. Ein Plan muss also her. Bis ich den habe, könnt ihr ja mal gucken, was bei euch zu Hause alles aus Plastik/in Plastik verpackt ist.

Als wichtigste Regel meines Plastikmonats habe ich mir schließlich vorgenommen, vor allem auf „Wegwerfplastik“ zu verzichten. Das heißt, dass ich zwar auch wiederverwendbares Plastik möglichst vermeiden will, aber zum Beispiel die Brot- und Gefrierboxen aus Plastik, die ich eh schon besitze, weiterhin benutzen werde. Ich fände es unsinnig und verschwenderisch, sie ohne Not durch etwas Neues zu ersetzen. Auch meinen Schreibtischstuhl werde ich behalten, obwohl er aus Plastik ist. Denn geht es mir ja primär darum, weniger Plastikmüll zu produzieren.

Die ersten Tage habe ich versucht, wie immer im normalen Supermarkt einzukaufen, nur eben plastikfrei. Zwei Stoffbeutel mitzunehmen war noch relativ einfach, der Rest allerdings hat leider gar nicht geklappt. Man kann zwar unverpackte Kartoffeln oder Kiwis in den Einkaufswagen laden und nicht jede Kassiererin guckt einen an, als hätte man sie nicht mehr alle, wenn sie zwanzig einzelne Kartoffeln vom Band fischen muss, aber die plastikfreie Auswahl ist doch sehr begrenzt. Sogar Gurken sind mittlerweile in Plastik eingeschweißt, Paprika gibts häufig nur im Dreierpack in der Plastikhülle. Auch Salatköpfe stecken meist in Plastik.

Immerhin hatte ich ein erstes kleines Erfolgserlebnis: in fast jedem Supermarkt gibt es Milch und Joghurt im Glas. Das ist eine gute Möglichkeit, Plastikverpackungen einzusparen, denn das Pfandsystem für die Gläser funktioniert super. Zwar schneidet in der Umweltbilanz des Umweltbundesamtes die plastikbeschichtete Milchtüte auch nicht schlecht ab, weil sie leicht ist und damit beim Transport nicht so viel CO2 verursacht, allerdings stammt diese Studie aus einer Zeit, als die Tüten noch aufgeschnitten oder aufgerissen wurden. Heute haben alle Tüten einen aufgesetzten Plastikauslauf mit Deckel. Deshalb würde die Umweltbilanz heute wohl deutlich schlechter ausfallen. Glasflaschen, die bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden, sind also die deutlich bessere Wahl.

Apropos Flaschen: Die meisten von uns trinken ein bis zwei Flaschen Wasser pro Tag, dazu mal noch eine Cola, einen Saft und so weiter. Ich schätze, dass jeder von uns auf etwa 700 Plastik- oder Glasflaschen pro Jahr kommt. Da kann man richtig was einsparen. Die absolut umweltfreundlichste Möglichkeit, seinen Durst zu löschen, ist Leitungswasser zu trinken. Der Grund liegt auf der Hand: Es ist sowieso schon da, in deiner Leitung! Daher entfallen die Transportwege von Wasser und Flaschen. Leitungswasser in Deutschland hat eine hervorragende Qualität. Es spricht also absolut nichts dagegen, es zu trinken. Allerdings gibt es eine Ausnahme, die aber bei kaum jemandem zutreffen wird. Wenige Häuser in Deutschland haben noch Wasserleitungen aus Blei. Dieses sollte auf keinen Fall über das Trinkwasser in den Körper gelangen. Wenn ihr euch unsicher seid, ob eure Leitungen aus Blei sind, fragt bei eurem Vermieter nach. Kann auch der nicht helfen, kann man im Internet Tests bestellen, um die Leitungen zu überprüfen.

Ich persönlich habe ein anderes Problem. Ich finde schlicht und ergreifend, dass Leitungswasser nicht schmeckt. Erstens trinke ich gerne Wasser mit Kohlensäure und zweitens finde ich, dass Leitungswasser einen Eigengeschmack hat. Beim Dreh in einem Wasserwerk wollte mir das der Werkschef nicht glauben und machte eine Blindverkostung mit mir. Er goss in ein Glas Leitungswasser und in ein zweites stilles Mineralwasser. Ich habe den Unterschied sofort gemerkt. Also musste für mich eine andere Lösung her, bei der das Leitungswasser gefiltert und mit Kohlensäure versetzt wird. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: verschiedene Wasserfilter und etliche Systeme zum Aufsprudeln des Wassers. Allerdings ist es ein wenig umständlich, das Wasser erst durch den Filter zu jagen, es dann aufzusprudeln und am Schluss hat man meist nur einen halben Liter und muss gleich wieder von vorne anfangen. Als mein Freund und ich ein Haus kauften und eine neue Küche brauchten, haben wir uns auf die Suche nach etwas Praktischerem gemacht – und wurden fündig. Wir haben eine wasserfilternde Armatur eingebaut, mit der man sprudelndes gefiltertes Wasser direkt aus dem Wasserhahn bekommt. Sie kostete 1200 Euro im Angebot, und ich kann sagen, dass sich selten etwas für mich so gelohnt hat. Zu jeder Zeit kann ich jetzt Wasser in meiner Wunschtemperatur direkt aus der Leitung zapfen, gesprudelt oder still. Einmal im Monat muss man die Kohlensäureflasche tauschen. Sie wird in einem Mehrwegsystem wieder aufgefüllt, ist also auch umweltfreundlich. Einzig der Filter landet zweimal im Jahr im Hausmüll. Und der Müll, den mein Freund und ich durch diese Anlage gespart haben? Etwa 1500 Plastikflaschen im Jahr. Dazu kommt, dass wir nichts mehr schleppen müssen. Um das Wasser mit zur Arbeit nehmen zu können, haben wir uns mehrere Glasflaschen mit Bügelverschluss gekauft, außerdem benutze ich eine Edelstahlflasche. Ich musste mich zwar erst dran gewöhnen, die Flasche immer wieder mit nach Hause zu nehmen und sie nicht in der Arbeit zu vergessen, doch bis zum Ende des Jahres habe ich sie noch nicht verloren. Juhu!

Jennifer  Sieglar

Über Jennifer Sieglar

Biografie

Jennifer Sieglar, Jahrgang 1983, absolvierte ein Volontariat beim Hessischen Rundfunk, wo sie derzeit Moderatorin für die Hessenschau ist. Seit 2008 ist sie für die ZDF-Nachrichtensendung logo! tätig, die sie seit August 2012 moderiert.

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