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Love Maker – Nach allen Regeln der Verführung (Laws of Attraction 2)

Love Maker – Nach allen Regeln der Verführung (Laws of Attraction 2)

Kate Meader
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Roman

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Love Maker – Nach allen Regeln der Verführung (Laws of Attraction 2) — Inhalt

Er hat klare Regeln – aber für die Liebe lohnt es sich, sie zu brechen

Scheidungsanwalt Lucas Wright hält sich an alle Vorschriften, und die wichtigste lautet, sich nie mit einem Klienten einzulassen. Doch gilt das auch für die Schwägerin eines Klienten? Lucas war sich immer sicher, dass bei der Wahl zwischen Liebe oder Pflicht zweifellos der Job gewinnen würde – bis er auf die wunderschöne, schlagkräftige Whisky-Expertin Trinity trifft, deren Schwester er im Auftrag seines Klienten eigentlich ruinieren soll. Je näher er Trinity kommt, desto schwieriger fällt es ihm, seine knallharten Prinzipien aufrechtzuerhalten. Denn die unwiderstehliche Anziehung zwischen ihnen bestätigt, dass die Liebe sich nicht an Regeln hält …

€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 31.05.2021
Übersetzt von: Heidi Lichtblau
336 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-99875-8
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Leseprobe zu „Love Maker – Nach allen Regeln der Verführung (Laws of Attraction 2)“

1. Kapitel
Lucas


Erinnert ihr euch an den Song von Queen mit dem legendären Bass-Riff? Dindin-din-din-din, another one bites the dust … So sieht gerade mein Leben aus. Ich bin in der Library, einem geschmackvollen kleinen Raum im Untergeschoss der Gilt Bar, wo wir einem aus unserer Crew zu einem ordentlichen Abschied verhelfen. James Henderson ist ein Freund von mir und der Bruder von Max, einem Partner in unserer Anwaltskanzlei Wright, Lincoln and Henderson. In ein paar Wochen heiratet er nach einer mehr als stürmischen Romanze. Ich vermute, da ist was [...]

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1. Kapitel
Lucas


Erinnert ihr euch an den Song von Queen mit dem legendären Bass-Riff? Dindin-din-din-din, another one bites the dust … So sieht gerade mein Leben aus. Ich bin in der Library, einem geschmackvollen kleinen Raum im Untergeschoss der Gilt Bar, wo wir einem aus unserer Crew zu einem ordentlichen Abschied verhelfen. James Henderson ist ein Freund von mir und der Bruder von Max, einem Partner in unserer Anwaltskanzlei Wright, Lincoln and Henderson. In ein paar Wochen heiratet er nach einer mehr als stürmischen Romanze. Ich vermute, da ist was unterwegs, aber Jimbo hüllt sich in Schweigen.
Max hat für den Junggesellenabschied eine Whisky-Verkostung organisiert. Ich bin ja mehr der Ale-Trinker, bilde mich aber gern weiter und bin gespannt, welche Unterschiede es zwischen einem Glas mit gelbem Gesöff und einem anderen mit gelbem Gesöff gibt.
„Na, mein Freund, und wann schlagen die Stripteasetänzerinnen denn hier auf?“, frage ich mit meinem frechsten Grinsen.
Max lässt sein perfektes amerikanisches Gebiss aufblitzen.
„Kipp dir ein paar Drinks hinter die Binde, und die Bühne gehört dir, Wright.“
Ich springe auf und wackele mit meinem Prachthintern. „Fuck, das mach ich doch glatt!“
Das bringt die anderen zum Lachen, aber als ich mich umdrehe und wieder setzen will, fällt mein Blick auf eine schwarze Frau, die mich anschaut, als wäre ich verrückt. Was aber viel wichtiger ist: Diese Frau trägt einen Catsuit!
Er schmiegt sich an jede ihrer Kurven – und davon hat sie eine Menge – und bedeckt sämtliche Körperteile, die ich mir normalerweise genauer anschauen würde. Und, verdammt, das ist sexyer, als wenn sie nackt wäre.
Das Einzige, was ich sehe:
1. Füße in Riemchensandalen und purpurrot lackierte Zehennägel. Was Gutes verheißt, da Purpurrot Königlichkeit (denkt an den inzwischen verstorbenen großartigen Prince) wie auch Weisheit, Würde, Unabhängigkeit, Kreativität, Geheimnis und Magie symbolisiert.
2. Durchtrainierte Arme mit einem asiatischen Symbol auf einem davon.
3. Ihr Gesicht. Na klar! Hattet ihr gedacht, sie würde wie Catwoman eine Maske tragen?

Der Reißverschluss des Catsuits ist bis zum Kinn hochgezogen, doch das Allerbeste befindet sich sowieso darüber: ein Gesicht, das, gleich dem Helenas, tausend Schiffe in Bewegung setzen könnte.
Oder Ständer.
Okay, meinen Ständer.
Es ist eher beeindruckend als hübsch, dieses Gesicht. Königlich sogar. Große schokoladenbraune Augen. Wangenknochen, die fast mit meinen konkurrieren. Warme, braune Haut mit goldenen Untertönen. Ein glitzernder Nasenring, der mir sagt, dass sie gern gegen den Strom schwimmt. Und ihre Haare … die gibt es en masse, eine mahagonifarbene Pracht mit kupferfarbenen und roten Strähnchen. Ich könnte fortfahren, doch sie hat sich schnell vom Anblick meiner Tanzeinlage erholt und verteilt nun Papierbögen.
„Hi, Jungs, ich bin Trinity. Willkommen in der Library und zu eurer Whisky-Verkostung.“
Alle erwidern etwas, und ich hasse sie alle dafür, dass sie mit ihr zu reden wagen. Ihre Stimme hat eine natürliche Rauheit, megasexy. Ich versuche, ihre Aufmerksamkeit mit einem meiner umwerfenden Lächeln zu gewinnen, doch sie ist schon unterwegs, um die erste Runde Drinks zu holen.
Ich beobachte sie dabei, eifersüchtig auf jede Interaktion mit anderen. Ich betrachte mich als ausgezeichneten Menschenkenner und bin mir der Vibes, die wir ausstrahlen, überaus bewusst. Die Leute reagieren gut auf Trinitys Energie. Ein schnelles Lächeln und Armtätscheln für jemanden, an dem sie vorbeikommt, ein Winken zu jemandem, der gerade hereinkommt, ein vertrautes Schulterknuffen für einen ihrer Kollegen hinter der Bar.
„Andere zuerst“ – das ist die Schwingung, die ich bei Trinity erspüre. Welchen Eindruck ich wohl auf sie gemacht habe? Laut der Zeitschrift Chicago bin ich ein „Chi-Town-Hottie auf dem Weg nach oben“ – so lautete der Ausdruck zwar nicht, könnte er aber – aka einer der besten und intelligentesten Scheidungsanwälte der City. Und noch immer Single, Ladys! Schnell bekomme ich das Etikett des naseweisen Emporkömmlings verpasst. Des vergnügungssüchtigen Briten. Solche Unterstellungen kontere ich gern mal mit einem Zitat von Rilke und Konsorten. Mir macht man so schnell nichts vor.
Zurück in unserer Umlaufbahn stellt Trinity ein Tablett mit Gläsern auf den Tisch, die jeweils einen Finger hoch mit Whisky gefüllt sind.
„Als Erstes solltet ihr die Farbe prüfen“, erklärt sie. „Dreht eure Papierbögen zur leeren Seite um und haltet den Whisky dagegen. Ihr könntet dann Blassgold zu sehen bekommen, Stroh, Bernstein …“
„Pisse“, werfe ich ein, da ich offenbar an verbalem Durchfall leide. Als mich alle böse anfunkeln, verbessere ich mich: „Verzeihung, Urin!“
Die wunderbaren dunklen Augen Trinitys verengen sich etwas und sie verkündet: „Das ist keine Standardfarbe.“
„Sorry, den kann man wirklich nirgendwohin mitnehmen!“, erklärt James, der Bräutigam in spe, auch wenn er sich das Lachen nur mühsam verkneifen kann.
„Wie bist du zu einer Whisky-Expertin geworden, Trinity?“, erkundige ich mich, da ich unbedingt eine Verbindung zu ihr herstellen möchte.
„Jahrelanges Training. Als Nächstes bewertet ihr die Klarheit und Viskosität …“
Derart abgefertigt, folge ich ihren Anweisungen. Natürlich muss ich zu allem meinen Senf dazugeben. Meine sogenannten Freunde sollten mich auffordern, die Klappe zu halten, aber es ist, als wäre ein Hydrant der Dummheit aufgedreht worden und ich könnte ihn nun nicht mehr zudrehen.
Den Bogen fülle ich folgendermaßen aus und füge auch noch einen Kommentar an – gratis!
Aussehen: Ich bleibe bei Urin, weil ich so gut damit ankam.
Duft: Motorenöl mit Anklängen von Vanille und Kohl. Sicher, warum nicht?
Geschmack: Umami. Ich weiß zwar nicht, ob das korrekt ist, aber ich sage das Wort so gern. Sprecht mir nach, Kinder.
Umami.

Ich vermute, das ist ohnehin alles Unsinn, da eines der Duftprofile „Heftpflaster“ lautet. Das kann ja wohl nicht stimmen, oder?
„Warum zur Hölle sollten wir etwas trinken, das nach Band-Aids schmeckt?“ Nicht, dass dieser spezielle Whisky es täte – denke ich –, doch nun, da ich noch mal davon probiere, schmecke ich eine medizinische Note heraus, die mir zuvor nicht aufgefallen war. „Wieso sollte das jemanden ansprechen? Es behauptet doch auch niemand, dass Wein nach Heftpflaster schmeckt …“
„Heftpflaster?“ Max zieht eine Augenbraue nach oben.
„Heftpflaster, Wundpflaster …“ Ich schwenke mein Glas, sodass der verbleibende Rest überschwappt. „Im Land meiner Vorväter wird es Band-Aid genannt, Maxie. Versuch mal, auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn jemand sagen würde: ›Nippen Sie einmal von diesem siebenundzwanzig Jahre gereiften Whisky, er hat einen wunderbaren Band-Aid-Geschmack‹, würde sich doch jeder normale Mensch tout de suite aus dem Staub machen. Von der Geschmacksrichtung ›Waldboden‹ ganz zu schweigen.“
Meine Tirade gegen die Tyrannei der Geschmacksprofile von Whisky hat die gesamte Gruppe verstummen lassen. Ich blicke auf und entdecke, dass Trinity mich auf eine Art anfunkelt, die Bewegung in meine Hose bringt!
„Gib es zu, Love, das ist alles völliger Bockmist, oder?“
Einen Moment sieht sie mich abwägend an und findet mich eindeutig in jeder Hinsicht unterbelichtet. „Nein, tatsächlich handelt es sich um Wissenschaft. Scotch, aus Schottland, weißt du, wird aus gemälzter Gerste hergestellt, sprich: aus in Wasser eingeweichter und über Torffeuer gedörrter Gerste. Torf besitzt chemische Komponenten, die sich Kresolen nennen, die wiederum eine Unterkategorie von Phenolen beziehungsweise Karbolsäure ist, die sich auch in Produkten wie etwa Sagrotan, Permanentmarkern oder …“
„Band-Aids findet“, sage ich, denn das ist mir tatsächlich bekannt.
„Band-Aids“, bestätigt sie, eindeutig nicht erfreut darüber, dass ich das letzte Wort haben musste.
Ich benehme mich unmöglich, aber ich kann einfach nicht anders. Ich stehe nun mal auf lässig zur Schau gestellte Beschlagenheit, und im Verein mit Trinitys selbstbewusster Schönheit macht mich das nervös. Oder sagen wir: albern, denn nervös macht mich rein gar nichts.
„Gentlemen, ich hole mal die nächste Runde.“ Sie betont das Wort Gentlemen, um anzudeuten, dass ich damit eindeutig nicht gemeint bin. „Trinken Sie unterdessen viel Wasser.“
Sobald sie außer Hörweite ist, dreht sich Max mit erhobenen Händen zu mir.
„Wenn du gerade versuchen willst, sie zu beeindrucken, dann verkackst du es aber ordentlich.“
„Meinst du?“ Mit dem Blick folge ich ihr zur Bar. Sie ignoriert mich dabei demonstrativ, das kleine Biest. „Ich dachte, ich kriege sie gerade herum.“
„Verrat ihr doch die Farbe deines letzten Stuhlgangs“, murmelt Grant. „Das würde ihr garantiert gefallen!“
Alle lachen, zumal der Ausspruch von dem gewöhnlich so wortkargen Grant stammt. Er ist mein anderer Partner in der Kanzlei, auch wenn sich er und Max näherstehen, da sie zusammen studiert haben. Grant kommt aus Georgia, sieht aus wie ein Vollstrecker der russischen Mafia und ist eher langsam und methodisch drauf. Das perfekte Gegenstück zu meiner aufgedrehten Persönlichkeit.
Trinity, Love, mach dich darauf gefasst, erobert zu werden.



Trinity


Reiche Macker, die nicht von ihrem ausschweifenden Studentenleben lassen wollen, in schicken, überteuerten Anzügen. Im Fall einer Zombie-Apokalypse wären diese Typen als Erste dran.
„Im Fall einer Zombie-Apokalypse gäbe es niemanden mehr, dem wir für fancy Whisky-Tastings völlig überzogene Preise berechnen könnten“, erklärt Gideon, mein Kollege und engster Kumpel. Anscheinend habe ich meine Beobachtung laut vor mich hin gemurmelt.
„Du glaubst also nicht, dass Zombies ein edles Tröpfchen zu schätzen wüssten?“
Schmunzelnd streicht er sich über den Hipsterbart. Ich bin kein Fan davon, liebe den Kerl aber trotzdem.
„Ich glaube, dass uns unsere Feinschmeckergaumen in der neuen Weltordnung nichts bringen werden. Da heißt es töten oder getötet werden, Trin. Aber du siehst ja eh aus wie Lara Croft in deinem“ – er deutet auf mich in meiner ganzen Catsuit-Pracht – „was auch immer du da anhast. Ich werde mich einfach Schutz suchend hinter dir verstecken!“
Damit entlockt er mir ein Lachen, dabei ist das bei mir derzeit Mangelware. Vierunddreißig Jahre alt, doch ich scheine nicht in die Gänge zu kommen: weder in puncto Karriere noch Liebesleben, ja, nicht einmal was meine Familienbeziehungen angeht. Ich muss an meine Schwester Emily denken und verspüre einen Hauch nur zu vertrauten schlechten Gewissens. Sie liegt gerade mit ihrem Mann in Scheidung, einem echten Ekelpaket. Ich bemühe mich, sie zu unterstützen, doch auf meiner Schulter sitzt ein kleiner Teufel und möchte die ganze Zeit Ich hab’s dir doch gesagt! schreien.
Ich fülle für die zweite Runde der Junggesellenparty jeweils kleine Probemengen in Whisky-Gläser. Augenblicklich sind Whisky-Verkostungen in gewissen Kreisen ausgesprochen hip, und ich sollte mich freuen, da ich eine Nischenfrau in einer Nischenbranche bin. Eine Schwarze in einem äußerst weißen, äußerst männlichen Umfeld. Die Blicke, mit denen ich bedacht werde, wenn ich einen Verkostungsraum betrete, reichen von Hä? bis hin zu Abscheu.
Meine Schwester versteht meine Berufswahl nicht. Genauso gut könnte ich „im Stehen pinkeln“, meint sie. Klar, durch meinen Job hänge ich eher mit Typen ab – und damit ist weniger Drama angesagt –, andererseits verzichte ich auf das Drama, das meine Schwester zu verfolgen scheint, wirklich sehr gern!
Allerdings hätte ich nichts gegen ein wenig Action einzuwenden …
Ich werfe einen Blick zu der Junggesellenparty und entdecke, dass er zu mir schaut: Hottie Brit. Sofort wende ich meinen Blick ab, bekomme aber noch mit, wie er den Mundwinkel selbstzufrieden nach oben zieht. Er denkt, er hätte mich am Haken.
Alle sehen sie entsetzlich gut aus, selbst der Typ mit den Ringkämpferqualitäten. Jemand hat ihn Grant genannt, glaube ich. Die beiden Brüder Max und James Henderson kenne ich bereits aus der Zeit, als ich noch oben in der Gilt Bar hinter dem Tresen stand. Max ist Scheidungsanwalt, ich schätze also, ein paar der anderen sind auch so etwas in der Art. Bei ihrem Erscheinen ist mir der redselige Brite als Erster aufgefallen, weil: Wie denn auch nicht? Wangenknochen hat er wie der junge Jonathan Rhys Meyers. Haare wie später Harry Styles. Der Anzug ist … na ja, von Anzügen habe ich keine Ahnung, aber dieser ist eindeutig teuer. Zudem glänzt er wie Haifischhaut. Ob sich das glitschig anfühlt, wenn man ihn am Arm berührt?
Dann hat er den Mund aufgemacht, und das erste Wort war Pisse.
Sein Akzent ist mir erst aufgefallen, als er Urin hinzusetzte und das auf die britische Art aussprach. Hut ab, dass er Pisse einen exotischen Klang geben kann!
Er wirkt jünger als der Rest, sowohl von seinem Verhalten als auch von der liebevollen Nachsicht her, die die anderen ihm gegenüber an den Tag legen. Als wäre er ein durchgeknallter Irrer in ihrer Obhut, der kleine Bruder, den man nicht aus den Augen lassen darf, weil man nie weiß, was er als Nächstes anstellt oder sagt. In der Hinsicht bin ich durch meine Schwester ausgelastet genug. Da brauche ich diese Dynamik bestimmt nicht mit einem Mann.
Schade, denn mir wird allein schon davon ganz anders, ihm beim Reden zuzuhören …
Der Abend schreitet programmgemäß voran. Wann immer ich am Tisch der Junggesellenparty haltmache, wartet Hottie Brit mit einem weiteren shakespearehaften Monolog auf.
Der Letzte: „Leder und Teer? Ich liebe es, wenn mein Drink nach dem Boden der Tasche eines Biker-Messengers schmeckt.“
Jedes Mal formt Max daraufhin mit dem Mund ein lautloses „Tut mir leid“ in meine Richtung, dabei prallt es eh an mir ab – man legt sich schnell ein dickes Fell zu, wenn man in Bars arbeitet –, und das gleich noch mehr, als mir Max, bevor er mit der Truppe abzieht, ein paar Hundertdollarscheine in die Hand drückt.
„Es hat einen Riesenspaß gemacht, Trinity“, sagt er. „Und das mit Lucas tut mir leid.“
Damit scheint er wohl diesen Briten zu meinen. „Kein Problem. Freut mich, dass ihr euren Spaß hattet.“
Leicht gequält verzieht er das Gesicht. „Jetzt geht’s weiter zur Abba-Nacht mit den Bachelorettes. Der Spaß fängt also gerade erst an!“
Ich lache wirklich, anstatt nur so zu tun wie bei den meisten Kunden. Max Henderson würde einen netten Ehemann abgeben, und nachdem er in der Scheidungsbranche arbeitet, vermutlich auch einen netten Ex-Ehemann. Als sich die Gruppe verzieht, sieht Hottie Brit – Lucas – noch mal zurück, doch ich drehe mich einfach weg.
Auf deine hübschen Wangenknochen falle ich nicht herein!
„Ich leg mal eine Pause ein“, erkläre ich Gideon, der sein Okay gibt. Es ist früher Juli, und normalerweise würde ich auf die Hintergasse hinaustreten, nicht um eine zu rauchen, sondern um etwas frische, leicht müllgeschwängerte Luft zu schnappen, während ich mein Insta checke und mich für den Rest meiner Schicht wappne.
Heute Abend allerdings nicht. Nach dem Vorfall schon seit Wochen nicht mehr.
Während ich drinnen in sicherer Nähe des hinteren Büros stehe, schicke ich eine Nachricht an meinen Neffen Chase ab: Was geht?
Als Antwort erhalte ich ein augenrollendes Emoji. Fünf Minuten sich duellierender Emojis später gehe ich wieder hinein, und mir fällt beinahe die Kinnlade runter, als ich sehe, wer an der Bar sitzt.
Hottie Brit ist zurückgekehrt. Oder war er nie weg?
Noch hat er mich nicht entdeckt, und ich nutze die Gelegenheit, ihn mir in Ruhe anzuschauen. Er hat seine langen Finger um ein Pintglas geschlungen, die wir hier nicht oft zu sehen kriegen. Die Library ist eigentlich für ihre raffinierten Cocktails bekannt. Sein dunkles, zu langes Haar ist zerzaust, als hätte es zum Zügeln seiner überschüssigen Energie herhalten müssen. Eine kleine Narbe, die eine seiner Augenbrauen zweiteilt, macht ihn ein bisschen weniger hübsch, dafür aber wesentlich interessanter.
Selbst wenn er still dasitzt, vibriert die Luft um ihn herum. Ganz so, als würde jeden Augenblick ein Broadway-Musical beginnen.
Mit einem Blick sagt mir Gideon, dass ich nur etwas zu sagen brauche, und Hottie Brit fliegt raus. Ich lächele, um ihn wissen zu lassen, dass ich die Sache im Griff habe. Vielleicht ist HB nicht meinetwegen geblieben, doch insgeheim weiß ich, dass es so ist. Bei dem Gedanken beschleunigt sich mein Puls. Es ist eine Weile her – eine lange, einsame Weile –, dass jemand derart Attraktives sich für mich interessiert hat.
Nachher werde ich mich davontragen lassen und mich mit Fantasien in Stimmung bringen, in denen ein britischer Akzent eine Rolle spielt.
Sobald HB mich sieht, schaltet er sein Handy aus und legt es mit dem Display nach unten auf die Bar. Was mich eigenartig rührt.
„Hello, again! Lucas Wright zu Ihren Diensten!“ Seltsam förmlich bietet er mir die Hand.
Das verblüfft mich so sehr, dass ich tatsächlich seine Hand schüttele. Wow, fühlt sich das gut an! „Trinity Jones. Im wahrsten Sinne des Wortes zu Ihren Diensten.“
Sein schiefes Lächeln lässt seine Augen aufleuchten, unterstreicht seine Wangenknochen und sendet Lustsignale in meinen ausgesprochen vernachlässigten Unterleib. Seine Augen sind so blau wie ein Blue-Curacao-Cocktail, und zwar einer mit einem Brennen im Nachklang.
Noch immer hat er meine Hand nicht losgelassen. „Ich bin eigentlich kein Whisky-Trinker, daher meine …“
„… gewisse Widerborstigkeit bei der Verkostung?“
„Über Dinge, die man nicht versteht, macht man sich doch gerne lustig, nicht? Für einen netten Pint bin ich aber immer zu haben.“ Seine Selbstironie bringt mich kurz aus dem Konzept, und während ich noch darüber nachgrübele, wie kalkuliert sie ist, beugt er sich leicht zu mir. „Heißt das etwa, wir können keine Freunde sein?“
Meine Einstellung ihm gegenüber ist alles andere als freundschaftlich, allerdings auch nicht feindselig. Sie ist mir jedenfalls nicht geheuer, denn ich spüre ein Kribbeln in meinem Magen und ein Schlingern in meinem Brustkorb. Ersteres führe ich auf Anziehung zurück, Zweiteres … hm, da bin ich mir noch nicht sicher.
Ich lasse seine Hand los. „Jemand wie du hat doch bestimmt viele Freunde!“
„Man kann nie genug Freunde haben, Trinity.“
„Oder freundliche Barkeeperinnen kennen, bei denen man seine Sorgen abladen kann.“
Er wirft einen Blick zu Gideon hinüber, der uns aus halbsicherem Abstand beobachtet, bereit, beim ersten Anzeichen von Problemen einzuschreiten. „Also Baumbart da drüben schaut ja nicht so freundlich drein.“
Baumbart? Das trifft es perfekt. Ich kann es gar nicht erwarten, Gideon davon zu erzählen. „Er ist nur fürsorglich. Wir passen aufeinander auf.“
HB hält abwehrend die Hände hoch. „Ich wurde gewarnt!“ Dann winkt er Gideon zu und erntet dafür einen finsteren Hipsterblick. Ich muss grinsen, drehe mich aber weg und schnappe mir ein Barhandtuch, ehe Lucas es sehen kann. Zu leicht kann ich es ihm schließlich nicht machen.
„So, Trinity, ich möchte dir ein Angebot machen.“
„Ach ja?“
„Jepp. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass man so eins öfter bekommt, wenn man hier arbeitet.“ Er deutet – leicht überschwänglich – im Raum herum. In diesem Typen stecken Entertainer-Gene. Singen und tanzen kann er garantiert auch.
„Ich habe schon ein paar … Angebote bekommen.“
„Darauf wette ich. Von schmierigen, übergriffigen alten Lustmolchen, die nicht imstande sind, Augenkontakt herzustellen, und die ganze Bar vollsabbern.“ Er starrt demonstrativ auf eine Stelle, die einen halben Meter unterhalb meines Gesichts liegt.
Ich deute auf meine Brust. „Äh, müsstest du nicht hierher gucken?“
Er grinst. „Ich führe die Lüsternheit lediglich zu ihrem logischen Schluss. Der Lüstling ist so betrunken, dass er nicht mal mehr richtig lüstern kann.“
„Ich glaub ja nicht, dass lüstern ein Verb ist.“
„Wenn ich das Wort verwende, schon.“
Das ergibt keinen Sinn, doch ich lache, freiheraus und aufrichtig, und fange aus dem Augenwinkel Gideons Blick auf. Ihm passt das Ganze nicht. Egal! Schließlich kann ich über witzige, heiße, Unsinn redende Briten lachen, wenn ich möchte. Deshalb lasse ich noch lange nicht zu, dass er sich seinen Weg in mein Bett schäkert. Es ist einfach nett, sich ausnahmsweise mal im Visier eines attraktiven Mannes zu befinden.
„Ja, Trinity, was nun dieses Angebot angeht …“
„Hmm.“ Davon will ich eigentlich noch gar nichts hören, wenn ich doch die Jagd gerade so genieße.
„Machst du auch Privatverkostungen?“
Die Frage wirkt wie ein Eimer kaltes Wasser. Dabei hatte sich HB gerade so geschickt angestellt!
Vielleicht braucht er Inspiration. „Ich habe immer Lust, die Liebe zu Hochprozentigem zu verbreiten.“
Er nickt. „Ausgezeichnet. Ich kenne nämlich eine Frau, die wirklich, wirklich auf dich abfahren würde.“
Mein Hirn kommt quietschend zum Stillstand, stolpert ein paar Schritte und knallt gegen meinen Schädel. Autsch!
„Eine Frau?“
„Richtig. Sie ist zwar manchmal schlecht drauf, und es ist irgendwie eigenartig, da sie die Ex-Frau eines Freundes ist, doch sind wir immer noch befreundet, auch wenn ich es hasse, mich auf eine Seite zu schlagen, vor allem, wenn gute Freunde im Spiel sind. Na, auf jeden Fall bist du genau ihr Typ, und ich habe ihr gesagt, ich würde da was arrangieren, und …“
Er verstummt, weil ich ihm Dreiviertel eines Ale-Pints über den Kopf gegossen habe.
„Hey!“ Er steht theatralisch auf und schüttelt den Kopf wie ein Hund, der aus dem Wasser kommt – das ebenfalls theatralisch –, mit dem Erfolg, dass etliche Tropfen auf einem finster dreinblickenden Mann zwei Barhocker rechts von ihm landen.
„Perversling!“, zische ich.
„Hä? Wieso das denn?“
„Du lernst eine Frau gerade erst kennen, und dann bietest du ihr einen … Dreier an?“ Ich denke, genau das hat er vorgeschlagen, doch kaum ist es heraus, kommen mir Zweifel.
Lucas beugt sich über die Bar und schnappt sich ein Handtuch, eine geschulte Bewegung, die ahnen lässt, dass er nicht zum ersten Mal Alkoholisches über den Kopf geschüttet bekommen hat. „Mein Angebot an die Frau, die ich gerade kennengelernt habe, ist rein geschäftlicher Natur. Eine Anwaltskollegin möchte für Frauen aus der Rechtsbranche ein After-Work-Event organisieren, und ich dachte mir, das wäre doch eine gute Idee!“
Ich erstarre, entsetzt über jedes Wort und meine Aktion von vor zwanzig Sekunden. „Aber du hast doch gesagt, ich wäre ihr Typ!“
„Stimmt. Beide seid ihr krasse Profis und absolut beschlagen in eurem Fach.“
Ohne auf das Kompliment einzugehen, setze ich zu einer Verteidigung an. „Ich hab gedacht …“
„… dass ich mich auf die Art an dich heranmachen will? Und als Taktik eine andere Frau mit ins Spiel bringe? Um irgendein schmutziges Treffen zu arrangieren?“
Mit jeder seiner Fragen wird mir klarer, dass ich mich gerade megamäßig zum Affen gemacht habe.
O Gott, wie habe ich die Signale nur so falsch deuten können? Aber weshalb dann das Geplänkel, das Lächeln, die Blicke? Ich könnte es auch meinem Gemütszustand dieser letzten Monate seit dem Vorfall zuschreiben. Seither sehe ich überall Gespenster, wittere Enttäuschungen.
Gideon erscheint rund dreißig Sekunden zu spät und packt HB an der Schulter. „Okay, raus!“
Lucas reibt sich mit dem Handtuch seinen Anzug ab. „Ich geh mich jetzt sauber machen und warte, bis Sie sich wieder beruhigt haben, Ms Jones.“ Er löst sich aus Gideons Griff, wirft mir einen ausgesprochen verdienten bösen Blick zu und steuert die Toilette an.
Gideon macht ein verwirrtes Gesicht. „Was war das denn gerade?“
„Du warst ein bisschen zu spät dran damit, meine Ehre zu verteidigen, Dude.“
„Ich stand immerhin auf der anderen Seite der Bar. Sobald ich das Wort Perversling hörte, habe ich in den Spiderman-Modus geschaltet.“
„War ja klar.“ Ich zucke die Achseln. „Kann allerdings gut sein, dass ich da was missverstanden habe. Bin ja schon ein Weilchen aus dem Spiel.“
Als Lucas nach ein paar Minuten noch immer nicht zurück ist, mache ich mich auf den Weg zu den Toiletten. Nicht, dass er am Ende heult, ohnmächtig geworden ist oder sich gerade eine Line Koks reinzieht! (So was erleben wir hier alles.) Im Flur davor laufe ich ihm in die Arme. Das vom Bier verklebte Haar und sein Eau de Ale sollten wirklich von seiner Hotness ablenken. Aber keine Spur!
Ich steige mit einem „Sorry!?“ ins Gespräch ein.
„Klingt mir ein bisschen zu sehr nach einer Frage!“
Aha, noch immer auf Drama eingestellt. „Äh, du hast mich reingelegt. Wenn ich für jedes Machst du Privatverkostungen, das ich hier zu hören bekomme, ein Fünfcentstück bekäme, müsste ich hier nicht mehr arbeiten.“
Da ist dieses leichte Zucken des Mundwinkels. Ich schlage ihn mit dem Barhandtuch, das ich bei mir habe. „Du wolltest, dass ich das denke!“
„Ach was. Na okay, vielleicht. Ich habe mir nur einen kleinen Spaß erlaubt. Dabei hätte mir klar sein sollen, dass eine Frau wie du die Waffen einsetzt, die ihr zur Verfügung stehen.“
„Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, als könnten meine Waffen deinen je das Wasser reichen.“ Ich verenge die Augen, obwohl ich sie eigentlich ganz weit aufreißen möchte, um seine ganze Pracht in mir aufzunehmen. Wie unfair das Leben manchmal ist! „Bist du ein Rechtsanwalt wie Max?“
„Nicht wie Max. Besser als Max.“
Er meint das tatsächlich ernst. Wir grübeln eine Weile darüber nach, bis ich das Schweigen breche.
„Du wolltest mir also wirklich einen Job vermitteln?“
„Das will oder vielmehr wollte ich, bevor du dich für die Bierduschen-Option entschieden hast. Aubrey ist eine Anwaltsfreundin von mir, die für unsere Kolleginnen manchmal After-Work-Networking-Events organisiert. Weinverkostungen sind da gang und gäbe, insofern dachte ich, deine Variante könnte mal eine nette Abwechslung für sie sein.“
Wieso eigentlich nicht? Außerdem könnten die Whisky-Women-and-Song-Events, die ich auf den Weg zu bringen versuche, dadurch zu Frischblut kommen.
„Das ist nett von dir. Wenn du meine Karte immer noch weiterreichen möchtest …“ Ich ziehe den Reißverschluss meines Catsuits ein Stück auf, hole aus meinem BH eine Karte hervor und reiche sie ihm.
„Cool.“ Er fährt mit dem Daumen über die Karte, als ob er die Wärme der Haut absorbieren wolle, der sie noch vor Kurzem so nahe war. Dann steckt er sie in die Brusttasche seines Anzugjacketts und klopft darauf, einmal, zweimal. Bei dem Gedanken an diese sinnliche Verbindung zwischen uns erschauere ich.
„Warte mal, ich gebe dir auch meine.“ Mit der Hand streift er den Bund seiner Hose und öffnet – zack! – den Hosenstall.
Öffnet. Den. Hosenstall.
Momentchen mal! Er wird doch nicht … Nein, nein, nein. Das kann nicht sein!
Bedächtig, ganz bedächtig zieht er den Reißverschluss nach unten.
Hier? Nein, nein, nein, nicht hier!
„Da bewahrst du deine Visitenkarten auf?“
„Nope.“ Er lacht schallend. „Das war nur eine kleine Retourkutsche.“
Mir klappt der Mund auf. Hätte er weitergemacht, wenn ich nicht … Puh, keine Ahnung. Seine Unberechenbarkeit finde ich cool. Und das, obwohl ich mich nach so einigen unerwarteten Wendungen in meinem Leben eigentlich nach Beständigkeit sehne. Für manche bin ich eine Art Fels in der Brandung, daher kann ich es mir gar nicht leisten, mich mal … so richtig auszuleben.
Aber verdammt, mit Lucas Wright würde ich es gerne tun.
„Ich werde es dir nicht einfach machen, Trinity.“
„Ach, nein?“ Visionen von Lucas, der es mir nicht einfach macht – es mir tatsächlich sogar sehr hart macht –, wirbeln durch mein sexhungriges Hirn.
„Hast du wirklich gedacht, ich würde dich um ein Date bitten?“ Er macht eine ausholende Bewegung. „In einer Bar? Einfach so?“ Die Klischeehaftigkeit der Idee scheint ihn zu entsetzen.
Einmal mehr überrumpelt, schlucke ich. Er ist nicht interessiert. Überhaupt nicht.
So allmählich verliere ich wirklich mein Bauchgefühl.
Ich lache es weg. „Du glaubst ja nicht, was ich schon alles erlebt habe.“
„Das dachte ich mir schon, deshalb bitte ich dich auch nicht um eine Verabredung. Zumindest noch nicht. Du bist dir unsicher, was mich angeht, Trinity. Findest mich zu jung, zu flatterhaft oder zu albern. Denkst, ich bin aalglatt und ein bisschen jungenhaft. Nun, was immer du denkst, ich hab’s bestimmt schon eine Million Male gehört. Möchtest du wissen, was ich denke?“
„Du wirst es mir vermutlich verraten.“
„Ich denke … dass wir gut daran täten zu warten.“
Ich kann mich kaum noch zurückhalten, ihn anzubrüllen, einfach mit mir zu schlafen. Diese herumschwirrenden Signale, die ihre Ziele verfehlen, verwirren mich ziemlich.
Er neigt den Kopf und sieht mir tief in die Augen. Mein Herz schlägt Purzelbäume. Ein weiteres Klopfen auf seine Brusttasche, als wäre meine Karte ein Talisman, und mein Puls fängt bei dem Gedanken, wie nahe sie seinem Herzen ist, an zu rasen. Dämlich, wirklich.
Doch sein nächster Move ist gar nicht dämlich. Sondern gefährlich. Denn er fährt mit einem seiner langen Finger an meinem Kinn entlang. Seine Augen weiten sich, seine Nasenflügel blähen sich.
„W-was tust du?“
„Bin mir noch nicht sicher.“
Küss mich.
Sage ich es? Ich habe die Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen und meine geheimsten Gedanken laut auszusprechen. Noch hat er seine Lippen nicht auf meine gedrückt, ich schätze also, ich habe es nicht getan. Doch etwas geschieht hier. Er küsst mich mit seinen Augen, verführt mich mit seiner Intensität, mit jedem scharfen Atemzug, um den er fast schon ringt.
Kurz umfasst er mein Kinn und schlingt dann seine Hand um meinen Nacken. Mir wird ganz anders, und ich nehme alles übermäßig wahr. Seine vollen Lippen. Seine Augenbrauennarbe. Die verschmitzten kobaltblauen Augen. Die Supermodel-Wangenknochen. Ein Hauch von Rostrot in seinem leichten Bartschatten.
Die Tatsache, dass wir uns erst noch küssen müssen …
Und doch ist mir ganz anders. Meine Brüste fühlen sich schwer an, zwischen meinen Beinen ist es heiß und feucht. Was erregte Vorfreude so alles mit einem macht!
„Trinity?“
„Ja?“ Ich aale mich im warmen Schein meiner Fantasien.
„Ich finde immer noch, wir sollten warten.“ Der Schein verblasst und schockgefriert. Ehe ich protestieren kann, setzt er hinzu: „Sobald wir nämlich anfangen, gibt es für mich kein Halten mehr.“
„Sobald wir was anfangen?“ Ich bringe die Worte kaum heraus. Ja verflixt!
„Den Ritt unseres Lebens, Trinity.“
Er schenkt mir ein weiteres Lächeln, das mich benommen zurücklässt. Ich habe keine Ahnung, was hier geschieht, aber ich fühle mich wuschig und sehr, sehr unzufrieden mit meinem Lucas-freien Leben.
„Wir sehen uns, Whisky-Woman.“
Und dann ist er weg.

Kate Meader

Über Kate Meader

Biografie

Kate Meader ist USA-Today-Bestsellerautorin und schreibt am liebsten prickelnde Liebesromane, in denen sich alles um köstliches Essen, unwiderstehliche Helden und energiegeladene, witzige Heldinnen dreht. Ihre Romane spielen in ihrer Wahlheimat Chicago, einer Stadt, die wie gemacht ist für Essen,...

Weitere Titel der Serie „Laws of Attraction“

Sie kennen jedes Gesetz – doch gegen die Gesetze der Anziehung sind die Anwälte in den Romanen von Kate Meader machtlos.

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