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Ich, Hannibal

Rom wird vor ihr erzittern | Eine packende Neuerzählung des größten Feldzugs der Antike
17,00 €
31.05.2024
432 Seiten, Klappenbroschur
13,6cm x 20,5cm
978-3-492-70658-2

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info@piper.de
Piper Verlag GmbH
Georgenstraße 4
80799 München

Beschreibung

218 v. Chr: Feldherr Hannibal und die Armee Karthagos brechen auf, um Rom zu erobern. Doch statt Hannibal führt dessen Mörderin unter seinem Namen die Armee an, und sie entsendet ihre beste Monsterjägerin, die größten Bestien des antiken Mittelmeerraums zu unterwerfen. Nicht nur von Elefanten, sondern auch von Sphinxen, Harpyien und anderen mythischen Kreaturen verstärkt, greift Hannibal Rom an – und sie setzt dabei alles auf eine Karte.

Ein phantastisches modernes Retelling antiker Geschichte, das viele aktuell relevante Fragen aufwirft: Was gilt als monströs? Wie wird Macht über Heere,…

218 v. Chr: Feldherr Hannibal und die Armee Karthagos brechen auf, um Rom zu erobern. Doch statt Hannibal führt dessen Mörderin unter seinem Namen die Armee an, und sie entsendet ihre beste Monsterjägerin, die größten Bestien des antiken Mittelmeerraums zu unterwerfen. Nicht nur von Elefanten, sondern auch von Sphinxen, Harpyien und anderen mythischen Kreaturen verstärkt, greift Hannibal Rom an – und sie setzt dabei alles auf eine Karte.

Ein phantastisches modernes Retelling antiker Geschichte, das viele aktuell relevante Fragen aufwirft: Was gilt als monströs? Wie wird Macht über Heere, Menschen und Monster ausgeübt? Und was bedeutet Krieg für die Menschen – über die Bewegungen und Begegnungen von Heeren hinaus?

Über Judith C. Vogt

Foto von Judith C. Vogt

Biografie

Judith Vogt (geb. 1981) brennt für die drei großen F: Fantastik, Fechten, Feminismus. Manchmal allein, manchmal mit Co-Autor Christian Vogt schreibt sie Fantasy- und Science-Fiction-Romane, mit Lena Richter podcastet sie beim „Genderswapped Podcast“ zu feministischen Themen im...

Mehr über Judith C. Vogt

Über Christian Vogt

Foto von Christian Vogt

Biografie

Christian Vogt, Jahrgang 1979 und promovierter Physiker, kombinierte seine Vorliebe für Naturwissenschaft und Schriftstellerei in Steampunk- und Science-Fiction-Welten. Gemeinsam mit seiner Frau Judith veröffentlichte er zehn Romane, darunter den historischen Fantasykrimi „Anarchie Déco“. Außerdem...

Mehr über Christian Vogt

Aus „Ich, Hannibal“

I.


Wie ein neues Zeitalter näherte sich der Gott der Stadt.

„Das ist er!“

Alle, die murrend darauf gewartet hatten, dass ihr Feldherr vom Ende der bekannten Welt wiederkam, spähten ihm entgegen. Sosylos trat aus der Verwaltungsbaracke des Winterlagers, dicht gefolgt von Silenos. Der Sklave aus Sparta und der sizilische Grieche, sie beide waren angetreten, die Geschicke eines großen Mannes zu dokumentieren – in erbitterter Konkurrenz, natürlich. Jetzt kehrte der Mann zurück, dem ihre Schriften gerecht werden sollten. Der sizilische Grieche Silenos hatte immer offener [...]

Buchcover müssen unverändert und vollständig wiedergegeben werden (inklusive Verlagslogo). Die Bearbeitung sowie die Verwendung einzelner Bildelemente ist ohne gesonderte Genehmigung nicht zulässig. Wir weisen darauf hin, dass eine Zuwiderhandlung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Blogbeiträge zum Buch

SERAPH 2025: Fünf Piper-Autor:innen auf der Shortlist

SERAPH 2025: Fünf Piper-Autor:innen auf der Shortlist

Nominiert in der Kategorie „Bestes Buch“ sind Judith und Christian Vogt, Andreas Brandhorst und James A. Sullivan, in der Kategorie „Bestes Debüt“ Hanna Weller.

weitere Infos

Pressestimmen

„Das Ehepaar Vogt, Meister der modernen deutschen Phantastik, hat nun einen fulminanten Roman abgeliefert, der Spannung, Action und feinstes Worldbuilding kombiniert.“

queer.de

„Eine außergewöhnliche, spannende und feministische Nacherzählung eines historischen Feldzugs, mit poetischem Stil und übernatürlichen Elementen, denn hier kämpfen nicht nur Menschen, sondern auch Monster aus antiken Mythen. Der Roman widmet sich auch tiefgehend der Frage, was Krieg mit Menschen macht, und das ist angesichts der krisengeschüttelten politischen Weltlage erschreckend aktuell.“

amalia-zeichnerin

„Mühelos schaffen die Vogts es hier, Hannibal mit einer feministischen Perspektive zu erzählen.“

Vogue

„Für mich ist ›Ich, Hannibal‹ einer der besten, erhellendsten und spannendsten Science-Fiction-Romane des Jahres 2024.“

Phantastisch!

„Rasant und abwechslungsreich“

Phantastiknews

„Ein zutiefst schönes Buch mit fragilen Momenten intensiver Nähe und Solidarität unter Frauen und queeren Menschen.“

Literatopia

„Genüsslich bürsten Judith und Christian Vogt in ›Ich, Hannibal‹ die Darstellungen großer Männer in der Geschichtsschreibung gegen den Strich.“

Fantasyblogger

„Noch fantastischer als das Original!“

Fantastische Antike

„Hier wird die Leserin beziehungsweise der Leser durch die Bank gut, rasant und abwechslungsreich unterhalten.“

schreiblust-leselust.de

Die erste Bewertung schreiben

Judith C. Vogt, Christian Vogt
Ich, Hannibal.
Historische Hintergründe zum Roman

Die Antike wird auch als das „nächste Fremde“ bezeichnet – und das erfreut sich zurzeit großer Beliebtheit, wie der Erfolg von Autorinnen wie Madeline Miller oder von feministischen Neuinterpretationen wie etwa des Medusa-Mythos aufzeigt. In unserem Roman „Ich, Hannibal“ widmen wir (Judith und Christian Vogt) uns anstelle von Sagen einer feministischen Neuerzählung eines welterschütternden historischen Ereignisses der Antike: dem 2. Punischen Krieg.  

Die Siege Roms gegen Karthago sind der Auslöser für Roms Dominanz über den Mittelmeerraum und später über große Teile Europas und Kleinasiens – der Startpunkt dafür, dass sich die folgende europäische Geschichte immer wieder mit Rom identifiziert; dafür also, dass Rom uns immer noch so „nah“ ist. Rom eroberte nicht nur den Mittelmeerraum, sondern auch unsere Köpfe und überstrahlt damit die Geschichte der übrigen Kulturen des Mittelmeerraums. Hannibals Marsch über die Alpen ist daher nicht nur wegen seiner militärischen Erfolge interessant. Ebenso ist eine Erzählung aus karthagischer Sicht ungewöhnlich. 

Als eine von drei Erzählperspektiven haben wir die historische Figur Sosylos gewählt. Er war Hannibals Lehrer und Chronist, doch von seinen Aufzeichnungen ist nur ein einziges kurzes Fragment erhalten. Rom dominiert, was wir über Karthago wissen – doch wir sind zum Glück nicht die ersten, die sich damit auseinandersetzen, wie die andere Seite in diesem Krieg wohl ihre Geschichte geschrieben hätte. Wie bei unserem Roman „Schildmaid – Das Lied der Skaldin“, der 2022 im Piper Verlag erschien, haben wir auch bei „Ich, Hannibal“, unser Bestes gegeben, um den historischen Hintergrund so plausibel wie möglich zu gestalten.  

Das wesentliche phantastische Element des Romans sind klassische Ungeheuer aus den Mythen des Mittelmeerraums. Unsere Ursprungsidee „Hannibal überschreitet die Alpen mit Monstern statt Elefanten“ entwickelte sich zu einer Auseinandersetzung mit den Monstrositäten dieses speziellen Kriegs und Kriegen im Allgemeinen.  

In der Antike war Krieg allgegenwärtig: Er war ein Bewährungsraum auf dem Weg zu männlicher Macht, ein Steigbügel in die Politik. Viel wurde geschrieben über Schlachten und ihre Ausgänge, über Verluste auf beiden Seiten, und akribisch wurden die Männer gezählt, die dabei ihr Leben ließen. Was meist nicht gezählt wurde, waren die zivilen Opfer der Kriege. In den meisten Fällen unerwähnt blieben die systematischen Vergewaltigungen, Verschleppungen, Entmenschlichungen, die die Sieger für die Unterlegenen bereithielten. Krieg war immer auch ein Schauplatz geschlechtsspezifischer Gewalt und damit verbunden war und ist immer noch, dass den Unterlegenen demonstriert wird, dass über „ihre“ Frauen verfügt werden kann.  

Es ist verlockend, in den Kriegen zwischen Rom und Karthago ein „Team“ zu wählen, die Perspektive des Underdogs Hannibal einzunehmen und sich vorzustellen, was gewesen wäre, wenn … Wenn er Bundesgenossen Roms auf seine Seite gezogen hätte, wenn er weiter gegen Rom siegreich gewesen wäre. Von diesem „Was wäre, wenn“, der Lust an der alternativen Geschichtsschreibung, lebt auch „Ich, Hannibal“, wenn der historische Hannibal von seiner Frau Himilke getötet und ersetzt wird – die es besser weiß, als lediglich mit sterblichen Elefanten über die Alpen zu ziehen. Wie wird es ihr ergehen mit ihrer mythisch-monströsen Kriegsmaschinerie? Und wie wird es ihr ergehen mit den anderen Monstern des Krieges, der männlichen Gewalt, die auch ihr Feldzug mit sich bringt?  

Den Fokus auf Karthago statt Rom zu verschieben war nur die halbe Arbeit. In einem Roman über einen Krieg den Fokus von der männlichen Perspektive zu verschieben, war die andere Hälfte – auf Hannibal, die sich männliche Macht aneignet, auf Tamenzut, die als Bestienjägerin jenseits geschlechtlicher Rollenbilder steht, auf Fulvia, die als Römerin in einem Rechtssystem scheitert, das von und für Männer geschrieben wurde.  

Übrigens ist Rom uns auch an dieser Stelle das „nächste Fremde“: Teile unseres Zivilrechts beruhen auf römischem Recht, und so ist der Erbstreit, den Fulvia im Sinne ihrer Stiefkinder in Angriff nimmt, an eine sehr ähnliche Situation in Christians jüngerer Familiengeschichte angelehnt. Wie er für Fulvia ausgeht, lässt sich im Frühjahr 2024 erlesen, in „Ich, Hannibal“.