Die Berechnung der Sterne (Lady Astronaut 1) — Inhalt
„Frauen gehören in die Küche, nicht in den Weltraum“ – eine weit verbreitete Meinung in den USA der 1950er Jahre. Die junge Physikerin Dr. Elma York, die als menschlicher „Computer“ täglich die Flugbahnen von Raketen berechnet, lässt sich davon jedoch nicht abhalten. Schließlich steht die Menschheit vor ihrer größten Herausforderung: Ein gigantischer Meteoriteneinschlag hat das Klima für immer verändert, sodass die Eroberung des Alls sehr viel dringlicher geworden ist. Die Widerstände sind zahlreich, doch als erste Astronautin in den Weltraum zu fliegen, ist Elmas größter Traum – und niemand wird sie daran hindern!
Ausgezeichnet mit dem Hugo-, Nebula- und Locus-Award
In ihrer Reihe „Lady Astronaut“ zeichnet die Autorin Mary Robinette Kowal eine alternative Version der Geschichte, in der in den 1950er Jahren ein Meteorit auf die Erde stürzt, der das Weltklima so stark aus dem Gleichgewicht bringt, dass die Menschheit auf lange Sicht dort nicht mehr wird weiterleben können.
Somit besteht die Notwendigkeit, weitaus größere Anstrengungen zu unternehmen, ein Raumfahrtprogramm auf die Beine zu stellen, als das in der Realität der Fall war. Von dieser großen Ausnahme abgesehen, basiert der Roman jedoch weitgehend auf tatsächlichen historischen Fakten. Nicht nur die Auszüge aus Zeitungsartikeln oder Radioberichten an den Kapitelanfängen sind zu einem Teil authentisch – auch die Situation der Frauen, die Karriere im Raumfahrtprogramm machen wollten, ist von wahren Begebenheiten inspiriert.
Kowals Protagonistin Dr. Elma York ist Mathematikerin, Physikerin und Pilotin, was sie auf zwei Arten für das Raumfahrtprogramm prädestiniert: Zum einen verfügt sie als Pilotin während des Zweiten Weltkrieges über die ausreichende Praxiserfahrung im Steuern von Flugzeugen. Zum anderen arbeiteten Mathematikerinnen – wie auch Elma York – in den 1950er und 60er Jahren für die NASA als menschliche „Computer“, bevor es ausreichend leistungsfähige mechanische Computer gab bzw. bevor man diesen zutraute, die komplexen Berechnungen auszuführen, die für die Planung von Reisen in den Weltraum notwendig waren.
Ursprünge in der tatsächlichen US-Geschichte hat auch Elma Yorks Tätigkeit als WASP, „Women Airforce Service Pilot“. Hierbei handelte es sich um eine real existierende, zivile Organisation, die Frauen während des Zweiten Weltkriegs als Testpilotinnen und für diverse weitere Dienste einsetzte, wie beispielsweise für Flugzeugüberführungen und Flugübungen.
Auf diese Weise konnten mehr männliche Piloten für den Kampfeinsatz im Zweiten Weltkrieg freigestellt werden. Eine der ersten WASPs, Jackie Cochran, wird von Kowal in ihrem Nachwort als Inspiration für Elma York genannt. Lange Zeit war wenig über die WASPs und ihren Beitrag zu den Kriegsanstrengungen bekannt, da die Unterlagen darüber unter Verschluss waren.
In den letzten Jahren und Jahrzehnten erhielten sie jedoch mehr Anerkennung und 2009 verlieh der damalige US-Präsident Barack Obama ihnen eine Congressional Gold Medal. Generell dienten die WASPs Frauen überall als wichtige Inspiration dafür, Karrieren als Pilotinnen, auch bei kommerziellen Airlines, anzustreben.
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