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Aufbruch ins Morgen (Töchter des Ruhrpotts 2) Aufbruch ins Morgen (Töchter des Ruhrpotts 2) - eBook-Ausgabe

Rebecca Maly
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Roman

— Bewegender Familienroman im Nachkriegsdeutschland
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Aufbruch ins Morgen (Töchter des Ruhrpotts 2) — Inhalt

Als Annie ihre Liebe für die Familie opfert, erkennt Charlotte ihre Fehler und will das Glück der Schwester retten

Es sind die Jahre des Wiederaufbaus. Annie schuftet von früh bis spät, um mit ihren Eltern das zerbombte Häuschen wieder bewohnbar zu machen. Langsam scheint Frieden in die Bergbausiedlung einzukehren. Doch als Annies große Liebe, der amerikanische Soldat Nathan, plötzlich vor der Tür steht, sind manche Nachbarn empört und beschimpfen die junge Frau als Verräterin. Ein Mann denunziert Annies Vater sogar als Naziverbrecher – eine böse Lüge, aber die Familie droht zu zerbrechen. Annie und Charlotte müssen versuchen, die Unschuld des Vaters zu beweisen. Können sie dafür endlich ihren Zwist beenden?

Hintergründe zur Entstehung der beiden Romane über die „Töchter des Ruhrpotts“

Mülheim an der Ruhr ist die Heimat der Autorin Rebecca Maly. Als die studierte Archäologin 2021 in der Nähe von Mülheim eine Ausgrabung in einem Gefangenenlager aus dem Zweiten Weltkrieg durchführte, war sie von den Spuren der Inhaftierten, die unter widrigsten Bedingungen Schutzgruben in den Erdboden gegraben hatten, nachhaltig berührt. So wuchs ihr Wunsch, mehr über ihre Heimatstadt während jener Jahre zu recherchieren. Die Schicksale, auf die sie stieß, waren so spannend, dass sie diese Romane entwickelte.

€ 14,00 [D], € 14,40 [A]
Erschienen am 29.06.2023
400 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-31890-7
Download Cover
€ 10,99 [D], € 10,99 [A]
Erschienen am 29.06.2023
400 Seiten
EAN 978-3-492-60402-4
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Leseprobe zu „Aufbruch ins Morgen (Töchter des Ruhrpotts 2)“

Kapitel 1

Glückauf, Kameraden, durch Nacht zum Licht,

uns sollen die Feinde nicht kümmern.

Wir hatten so manche verzweifelte Schicht

und sahen die Sonne nicht schimmern.

Nur einig, einig müssen wir sein,

so fest und geschlossen wie Erz und Gestein.


Mülheim, Frühsommer 1945

Annie starrte fassungslos auf das sorgfältig beschriebene Stück Papier in ihrer Hand. Ihr Herz wummerte schmerzhaft, als sei gleich neben ihr eine Bombe hochgegangen. Doch Bomben fielen schon länger nicht mehr aufs Ruhrgebiet, denn seit Wochen herrschte Frieden im Deutschen Reich.

Die [...]

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Kapitel 1

Glückauf, Kameraden, durch Nacht zum Licht,

uns sollen die Feinde nicht kümmern.

Wir hatten so manche verzweifelte Schicht

und sahen die Sonne nicht schimmern.

Nur einig, einig müssen wir sein,

so fest und geschlossen wie Erz und Gestein.


Mülheim, Frühsommer 1945

Annie starrte fassungslos auf das sorgfältig beschriebene Stück Papier in ihrer Hand. Ihr Herz wummerte schmerzhaft, als sei gleich neben ihr eine Bombe hochgegangen. Doch Bomben fielen schon länger nicht mehr aufs Ruhrgebiet, denn seit Wochen herrschte Frieden im Deutschen Reich.

Die Detonation beim Lesen der Zeilen hatte allein in ihrem Inneren stattgefunden und sie dennoch regelrecht zerrissen. Ein taubes Gefühl drückte ihr auf die Ohren, und ihre Knie fühlten sich an, als sei mit einem Schlag sämtliche Kraft aus ihnen gewichen.

Nathan, der Mann, mit dem sie nicht nur ihren ersten Kuss, sondern auch eine Gewehrkugel geteilt hatte, trennte sich von ihr. Um sie zu schützen! Weil er miterlebt hatte, wie die Nachbarn sie wegen der Verbindung zu ihm anfeindeten.

All das stand in diesem verdammten Brief, den er ihr geschickt hatte. Er liebe sie, und genau deshalb könne er sie nicht wiedersehen. Was für ein Idiot! Und doch konnte sie ihm nicht einmal so recht böse sein.

Annies Augen brannten, sie drückte die Lider zusammen, wollte den schrecklichen Brief nicht mehr sehen!

Erschöpft neigte sie sich auf dem Bänkchen zurück, bis sie mit dem Rücken an dem Schuppen lehnte, der noch immer ihre Zuflucht inmitten von Trümmern war. Die Bergarbeitersiedlung Mausegatt hatte es zwar nicht so schlimm erwischt wie andere Stadtteile, dennoch waren die Folgen der vielen Bombardierungen verheerend.

Mit dem Zechenhäuschen der Familie Neumann ging es dennoch voran. Am letzten Wochenende hatten sie gemauert und dabei tüchtige Hilfe bekommen. Der alte Fritz Kohlhaus mochte krumm wie ein knorriger Baum sein, doch das Wissen des Mannes war Gold wert. Gegen ein gutes Dutzend Eier und ein Stückchen Schinken hatte der ehemalige Maurer ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden und oft selbst Hand angelegt. Nun war das klaffende Loch in der Wohnzimmerwand Geschichte. Der Westwind würde nicht mehr hindurchpfeifen, nicht mehr Regen, Unrat und Staub hineinwehen. Annie meinte, den noch etwas feuchten Mörtel riechen zu können. Mineralisch, säuerlich und ein wenig nach Kalk.

Die Hühner liefen gackernd durch den Garten und pickten unter den Büschen nach Insekten und heruntergefallenen Beeren. Ganz besonders hatten sie es auf die Johannisbeersträucher abgesehen, die Mutti gerade aberntete. Heute Abend würden sie einkochen, fast wie früher. Nur dass der Herd nun unter einem Wellblechdach vor dem ehemaligen Ziegenstall sein Dasein fristete.

Vati war wie immer um diese Zeit unter Tage. Die Zeche produzierte wieder, als sei der Krieg nie geschehen. Das Land brauchte Kohle, die Menschen sollten im kommenden Winter nicht frieren, er würde auch so hart genug.

Ihre Schwester Charlotte war wie jeden Morgen schon in der Dämmerung aufgebrochen.

Sie räumte Schutt. Tat kaum etwas anderes, seit der Krieg zu Ende war, als könne sie mit der harten Plackerei die Erinnerungen vertreiben. „Dienst am Volk“ nannte sie es, dabei wäre ihre Hilfe daheim genauso vonnöten gewesen. Es gab so viel Unausgesprochenes zwischen den Schwestern. So vieles, was sie einander nicht erzählen konnten. Die Gräben waren einfach zu tief.

Um sich nicht zu streiten, mieden sie einander.

Auch deshalb räumte Charlotte in der Innenstadt. Wenigstens träume ich dann nicht ständig von Martin, sondern gar nicht, hatte sie gesagt. Und tatsächlich schlief sie wie eine Tote, Annie konnte das bezeugen, denn sie lag Nacht für Nacht direkt neben ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester. Charlotte legte sich hin, schloss die Augen und rührte sich dann bis zum Morgen nicht mehr. Es war regelrecht unheimlich, als legte jemand einen Schalter um.

Charlotte wirkte mit ihren siebzehn Jahren schon unendlich erwachsen. Hatte sich in den letzten Kriegstagen verlobt, nur um ihren Liebsten wenige Stunden später zu verlieren. Er war in ihren Armen gestorben. Das schnitt tief.

Charlotte war eine glühende Verehrerin Hitlers gewesen und mit dem Hass auf die Gegner des Tausendjährigen Reichs groß geworden. Deshalb verabscheute sie Männer wie Nathan zutiefst.

Der Mann, den Annie liebte, war für sie nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Feind.

Annies Gedanken drehten sich wie eine aufgezogene Spirale im Kreis und kehrten wie selbstverständlich zurück zu ihrem Amerikaner … Nein, nicht mehr meinem, korrigierte sie sich und spürte nun doch, wie die ersten Tränen liefen.

Wie konnte er nur? Hatte er sie denn in ihrer gemeinsamen Zeit so wenig kennengelernt? Hielt er sie für derart zerbrechlich?

Du wirst für immer in meinem Herzen sein, stand in der letzten Zeile.

Annie schlug mit der Faust auf den Brief und knüllte ihn mit einem Laut tiefster Verzweiflung zusammen. Dann strich sie ihn hastig wieder glatt. Er war doch das Letzte, was sie von Nathan noch hatte!

„Annie?“ Mutters Ruf drang wie aus einer anderen Welt zu ihr. „Annie! Wie lange willst du denn da noch herumsitzen? Die Arbeit macht sich nicht von allein!“

„Jaja, ich komme schon.“ Sie schob den Brief zurück in den Umschlag und diesen wiederum in ihre Jackentasche. Dann tupfte sie sich die Augen mit den Ärmeln trocken und zog die Nase hoch.

Rasch war ein kleiner Emailleeimer gefunden, und sie eilte los. Die Hühner flohen mit lautem Gackern, wobei das garstige Federvieh auch diese Gelegenheit nicht ausließ, um auf dem kleinsten Tier herumzuhacken.

Mutti hatte bereits eine Schale gefüllt, die mit einem Tuch abgedeckt zu ihren Füßen stand. Ihre ungehaltene Miene änderte sich sofort, als sie Annie in die Augen blickte.

„Ist etwas passiert? War die Post da? Geht es um Ernst?“

Annie schüttelte den Kopf. Ihr kleiner Bruder galt noch immer als verschollen. Vater behauptete, er befände sich in Frankreich in Kriegsgefangenschaft, doch so ganz glauben konnte sie ihm inzwischen nicht mehr.

„Nein, Nathan will … Er …“ Sie schluchzte auf, konnte es einfach nicht aussprechen. Doch das musste sie auch nicht. Ihre Mutter verstand sofort.

„Was für ein Dummkopf.“ Die Johannisbeeren waren vergessen. Sie nahm ihre älteste Tochter in den Arm.

Annie, die nicht schon wieder weinen wollte, hatte keine Chance. Die Umarmung war entwaffnend. Die Tränen liefen und liefen einfach, wollten gar nicht mehr aufhören, bis sie dann irgendwann doch versiegten. Erst danach gab sie ihrer Mutter den Umschlag.

Sie sollte selbst lesen, was Annie einfach nicht über die Lippen kommen wollte.

Mutti überflog die Zeilen. „Was für ein ehrenwerter Idiot. Das Unheil ist doch längst angerichtet! Dann soll er gefälligst auch zu dir stehen!“

„Das finde ich auch“, schniefte Annie. „Ich habe ihn doch lieb. Aber …“, schon wieder war da dieser Brocken in ihrer Kehle, so bitter und scharfkantig, dass ihre Stimme versagte.

„Schreib ihm.“

„Aber er ist fort!“

„Ganz fort ist er nicht. Er ist in Deutschland und nicht in Amerika. Sie werden ihm die Post nachsenden. Schreib ihm, sonst werde ich es tun!“

„Ja, Mutti.“ Annie rang sich zu einem erzwungenen Lächeln durch. Doch als sie sich vorstellte, wie ihre Mutter den Mann zur Schnecke machte, der ihrer Tochter das Herz gebrochen hatte, wuchs es trotz des ekligen Gefühls in ihrer Brust zu einem echten Lächeln an. „Aber erst die Johannisbeeren.“

„Er wird zurückkommen, Kindchen, ganz bestimmt. Die Kameraden oder die Obrigkeit werden ihm Flausen in den Kopf gesetzt haben. Verbrüderungsverbot und so weiter. Und wie die Männer so sind, hat er sofort Ja und Amen gesagt, statt sein eigenes Köpfchen zu benutzen.“


Zur gleichen Zeit

Mülheimer Innenstadt

Dem Erdboden gleichgemacht …

Vielleicht nicht ganz. Doch jedes dritte prächtige Stadthaus und fast alle Fachwerkbauten waren dahin. Charlotte fühlte sich fast ebenso zerrissen, wie ihr Heimatort aussah. Doch während Mülheim an der Ruhr mit jedem Tag ein wenig aufgeräumter wurde, zerbrach ihr Inneres weiter, und es fiel ihr immer schwerer, sich im Leben zurechtzufinden. Charlotte hatte sich das Haar abgeschnitten, weil Martin es geliebt hatte. Weil einen Zopf zu binden sie daran erinnerte, wie er ihn früher wieder auseinandergeflochten hätte.

Der abgeschnittene Zopf lag auf Martins Grab. Nun ringelten sich flachsblonde Strähnen in ihrem Nacken, die meist allerdings so voller Staub waren, dass Charlotte aussah, als hätte die Trauer sie vorzeitig ergrauen lassen. Martin fehlte, als hätte jemand die Musik aus ihrem Leben gestohlen. Für sie gab es keine Lieder mehr, keinen Tanz, und selbst beim Gehen kam sie manchmal aus dem Takt und strauchelte.

Jeden Morgen begegnete sie anderen Aufräumtrupps. Denn die Besatzer hatten jeden Mann, der ein Parteibuch der NSDAP besaß, zu einer gewissen Menge Arbeitsstunden verpflichtet. Diese Arbeiten wurden von Soldaten überwacht. Allein schon deshalb schloss Charlotte sich dort nicht an. Es gab Alternativen, die von Freiwilligen organisiert wurden.

Hier waren es vor allem Frauen und Alte, die schufteten, um ihren Händen etwas zu tun zu geben. Die Kinder gingen wieder in die Schule oder in privat organisierte Lernkreise. Alles kehrte langsam zur Normalität zurück.

Warum gelang ihr das dann nicht? Viele Frauen hatten ihre Männer beerdigen müssen. Andere lebten nun mit an Körper und Seele gebrochenen Krüppeln zusammen oder warteten voller Hoffnung darauf, dass ihr Liebster aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte.

Es fällt mir so schwer, weil Martin und ich noch kein gemeinsames Leben hatten, dachte sie. Die anderen schon. Uns haben sie es genommen, bevor wir unser Glück miteinander teilen konnten.

Nichts hatte sie von ihm. Keinen Ring am Finger, kein Kind im Schoß, nur ein Foto und eine Haarlocke und das Versprechen, er werde sie heiraten, sobald der Krieg gewonnen war.

Neben ihr ratterten kleine Loren über hastig verlegte Schienen. Beides stammte eigentlich aus dem Bergbau. Die kleinen Wagen bestanden vollständig aus Metall. Sie wurden von Hand geschoben, am Ende ging es eine steile Holzrampe hinauf, und man musste ordentlich Schwung holen.

Von diesem Podest aus konnte der Inhalt in größere Wagen gekippt werden. Sie liefen ebenfalls auf Schienen, denen der Straßenbahn, und wurden von einer Dampflok gezogen. Der Feurige Elias ratterte, schnaufte und qualmte den ganzen Tag durch Mülheim, um herauszuschaffen, was verloren und nicht zu reparieren war.

Charlotte war überzeugt, dass sie selbst die größten Schuttberge eines Tages verschwinden lassen konnten, auch wenn sie jeden Abend mit dem Gefühl nach Hause ging, alles sähe noch genauso aus wie am Morgen.

Derzeit befreiten sie den Rathausmarkt von seiner Last, während sich im Rathaus die Besatzer breitmachten. Annie stützte die Hände in die Hüften und ließ die Schultern kreisen.

Sie fürchtete sich vor dem Tag, an dem es nichts mehr davonzuschaffen gab. Mittlerweile zweifelte sie daran, dass sich bis dahin alles irgendwie geregelt haben würde.

Ihre alte Anstellung bei der Rüstung im Essener Thyssenwerk würde nicht wiederkommen. Die Siegermächte erlaubten es nicht. Und was hätte sie dort auch gesollt? Der Krieg war verloren.

Das Deutsche Reich glich einem Krieger, dem alle Knochen im Leib gebrochen worden waren und der nun von den Geiern zerhackt wurde. Wie sollte daraus je wieder etwas Neues auferstehen, das mit Stolz seinen Kopf hob? Waffen waren nicht mehr vonnöten. Das Reich wehrte sich nicht mehr.

Die Menschen waren kleinlaut geworden, und auch Charlotte schwieg meist bei Gesprächen, besonders jenen, die früher niemand zu führen gewagt hätte.

Wer noch den alten Idealen des Tausendjährigen Reichs nachhing, tat das nunmehr still für sich.

Wie glücklich sie doch gewesen war, als alles noch seine Ordnung hatte!

Nur drei Jahre war es her, und doch schien ein ganzes Zeitalter zwischen damals und heute zu liegen. Vor drei Jahren hatte man ihr zum ersten Mal mitgeteilt, dass ihr athletisches Talent so herausragend sei, dass sie sich Hoffnungen auf nationale und sogar internationale Auszeichnungen machen könne. Von jenem Tag an hatte sie wie eine Besessene trainiert. Nichts Geringeres als Fünfkampf sollte es sein. Im BDM wurde sie von vielen sozialen Diensten befreit, um sich ganz und gar dem sportlichen Wettkampf widmen zu können. Solange sie für ihre Ortsgruppe Medaillen und Abzeichen einstrich, wurde sie wie eine Prinzessin behandelt.

Plötzlich hatte es keine Rolle mehr gespielt, dass sie nur ein Arbeiterkind war. Dass ihr Vater so tief mit der Kohle verbunden war, dass seine Haut nie ganz sauber wurde. Denn sie, Charlotte Neumann, lief schneller und sprang höher als die Sprösslinge der Beamten und Studienräte. Da konnten die noch so viel Geld oder Einfluss haben.

Aber nun? Wer dachte jetzt noch an Sport? Ihr Traum war geplatzt, der BDM ebenso aufgelöst wie die Hitlerjugend.

Charlotte belastete ihren rechten Fuß. Ja, da war er noch, der leise Schmerz, wo ein Trümmer sie nur wenige Tage, nachdem das Ruhrgebiet gefallen war, getroffen hatte. Vielleicht war doch etwas gebrochen gewesen oder ein Band gerissen. Womöglich würde sie nicht einmal dann wieder an Wettkämpfen teilnehmen können, wenn eines Tages wieder welche stattfanden.

Charlotte begann, zerbrochene Dachpfannen in eine bereitstehende Lore zu werfen. Zack, zack, zack. Sie musste nicht einmal hinsehen, so sehr war ihr die Bewegung in Fleisch und Blut übergegangen.

Ihre Hände waren mittlerweile so rau wie der Mörtel, der täglich daran rieb. Wenigstens konnte sie so mit ihrer Kraft irgendwohin.

Putzverkrusteter Backstein, ein großer Brocken. Sie ging in die Knie, hob ihn hoch, taumelte einige Schritt mit angehaltenem Atem und ließ ihre Last in die Lore fallen. Als sie sich wieder umdrehte, fiel ihr Blick auf ein verbeultes, rostiges Schild. Sie hob es hoch, wischte den Staub weg. Ein Führerporträt, darunter die Worte Sieg Heil. Wo war der Sieg nun?

Zögernd drehte sie das Schild in den Händen, strich noch einmal darüber. Als Kind hatte sie Adolf Hitler einmal getroffen. Er schien wie von einer Aura umgeben zu sein. Als stünde er unter einem besonders glücklichen Stern. Jedem hatte sie von dieser Begegnung erzählt. Ach, ach. In ihrer Brust zog sich ein Knoten enger, dann gab sie sich einen Ruck und warf das Schild fort.

„Charlotte? Charlie! Kannst du mal mitanfassen?“ Das war Bertram, ein Waisenjunge von vierzehn Jahren, der tags hier ackerte und nachts unter den Loren schlief. Jeder steckte ihm etwas zu essen zu.

Nun stand er neben einem langen Eichenbalken, der nur halb aus dem Wust eines zusammengestürzten Dachstuhls herausragte. „Klar fasse ich mit an. Aber nur, wenn du Pimpf mich nicht Charlie nennst.“ Das hatte nämlich Martin getan und nur er gedurft. Und auch das erst, nachdem er sich einige Knuffe dafür eingefangen hatte.

„Ich bin kein Pimpf“, protestierte Bertram und stellte sich breitbeinig hin, was besonders ulkig aussah, weil seine Beine spindeldürr waren und er verbeulte kurze Hosen trug. Die Kappe hatte er sich tief in die Stirn gezogen, darunter warf er Charlotte einen verwegenen Blick zu. Erst jetzt, wo sie ihn so vor sich sah, wurde ihr bewusst, was für ein ungeheuer tapferer Kerl er war. Die ganze Familie hatte er verloren und stand hier dennoch seinen Mann. Heulte nicht, brach nicht zusammen.

Sie sollte sich ein Beispiel an ihm nehmen.

Und noch etwas nahm sie sich vor. Wenn er sie das nächste Mal Charlie nannte, würde sie ihn nicht korrigieren.

„Los, packen wir’s an“, kommandierte sie.

Er presste seine Schulter unter das Holz. Gemeinsam drückten, ruckelten und zerrten sie, dann kam es endlich frei.

„Der is noch gut“, verkündete Bertram triumphierend. „Nur ’n büschken angesengt.“

Sie schulterten den Balken und trugen ihn aus dem Schuttberg heraus zu einem wartenden Ochsenkarren. Dieser Eichenbalken hatte noch ein zweites Leben vor sich. Würde anderen ein Dach über dem Kopf geben. Krachend fiel er auf weitere gerettete Stücke.

Nein, die verdammten Alliierten hatten nicht alles kaputt gekriegt!


Kapitel 2

Sieben Jahre zuvor

Mülheim, Sommer 1938

Was für ein herrlicher Tag, wie im Bilderbuch war das. Und das an seinem zehnten Geburtstag!

Es machte Ernst gar nichts aus, dass er heute nicht bei seinen Eltern und den nervigen großen Schwestern sein konnte. Die Geschenke warteten, und den süßen, saftigen Apfelkuchen mit Schmand und Streuseln, den würde Mutti auch am Sonntag noch backen können.

Am Morgen war eine große Schar aufgeregter Burschen mit einem Laster aus der Stadt hinausgefahren, so früh, dass noch Nebel über dem Land lag und aus den Feldern Erdgeruch aufstieg.

Mittlerweile brannte die Sonne auf sie hinab. Schweiß rann kribbelnd unter Ernsts Mütze hervor. Die Feldflasche an seiner Seite gluckerte verdächtig leer. Mehr als die Hälfte hatte er bereits ausgetrunken.

Singen machte durstig.

Gerade waren sie mit Hoch auf dem gelben Wagen fertig, da stimmte Hans, ihr Zugführer, bereits wieder das Fahnenlied an. Ernst liebte dieses Lied. Lauthals sang er mit. Einige der Jungs waren im Stimmbruch, daher klang es manchmal ulkig, wenn ihre Töne unbeabsichtigt auf und ab sprangen. Als es dem ersten passierte, wurde er noch gehänselt, doch mittlerweile war etwas Zeit verstrichen, und bis auf die Jüngsten konnte es jeden treffen.

Unter ihren Schuhen glitt der Feldweg rasch dahin. Staubig war es. Wenn Ernst zurücksah, konnte er das Wölkchen, das ihr Zug aufgewirbelt hatte, noch lange über dem Boden stehen sehen, denn es ging kein Wind, nicht einmal ein Lüftchen.

Die Fahnen, die von den Bannerträgern vorangetragen wurden, hingen schlaff herab und sahen ein wenig traurig aus. Mittlerweile waren die Jungs wohl zu erschöpft, um sie hin- und herzubewegen. Ernst hätte liebend gern seine Hilfe angeboten, doch die Aufgabe stand ihm nicht zu, er hatte sich dieses Privileg noch nicht verdient. Dass er Geburtstag hatte, spielte keine Rolle.

Nicht übermütig werden, sagte Vati immer, und vielleicht hatte er recht. Ernst konnte sich leider nur allzu genau ausmalen, wie ihm die Fahne aus der Hand fallen würde, weil sie mit dem Gewehr zusammenstieß. Beides würde sich verheddern, Gurt mit Stoff, Stange mit Lauf. Die Fahne fiele in den Staub, und seine Freunde würden ihn auf Wochen verspotten. Nein, darauf konnte er wirklich verzichten.

Die Gewehre trugen sie heute zum ersten Mal. Auch deshalb reckten er und seine Kameraden stolz die Köpfe nach vorn, während sie im Gleichtakt zum Rhythmus ihres Liedes marschierten. Wie herrlich das aussah! Der ganze Zug ordentlich gereiht, die Gewehre gen Himmel gerichtet. Schwarz und gefährlich blitzten die polierten Läufe.

Von Weitem sahen sie bestimmt aus wie Soldaten einer richtigen Armee.

Wären da nur nicht die Pferdebremsen gewesen, die wie höllische Plagegeister über sie herfielen. Sie kamen aus den goldenen Feldern, die sich auf beiden Seiten erstreckten und den getreidigen Geruch von frisch gemahlenem Mehl verströmten. Als könnten es die raschelnden Ähren kaum erwarten, geerntet zu werden. An den Feldrändern mischte sich zarter roter Klatschmohn mit Kornblumen und Schafgarbe.

„Ernst!“ Moritz stieß ihn mit dem Ellenbogen an.

„Was?“

Moritz schlug zielgenau nach einer Bremse auf seiner Schulter und zerquetschte das vollgesogene Vieh. Zurück blieb ein großer Blutfleck, der sofort in den Stoff einzog.

„Verdammt!“

„Das heißt ›danke‹.“

„Du hast mir das Hemd versaut, Idiot.“

„So dankst du einem Kameraden?“

Ernst antwortete nicht. Sein Freund konnte ja nicht ahnen, wie knapp es bei den Neumanns zuging, zumindest, was die Uniformen betraf. Da knauserten seine Eltern gern, und Ernst bekam infolge bei der Inspektion einen Rüffel.

„Kannst mir nachher dein Hemd geben, schließlich hab ich Geburtstag.“ Er grinste. Doch nun sah Moritz weg. Der kräftige Junge war der Sohn eines Eisenbahners und hatte den besten rechten Haken im Viertel. Ernst war stolz, ihn zum Freund zu haben. Gemeinsam mit Thomas, der direkt vor ihm marschierte, bildeten sie ein berüchtigtes Dreigestirn, das nur Flausen im Kopf hatte.

Oft wünschte Ernst sich, sein Vater wäre mehr wie der von Moritz. Laut und lustig und Parteimitglied der ersten Stunde. Damit war man wer unter Erwachsenen.

„Guck, guck! Ist es das?“ Moritz reckte den Kopf, um zwischen den anderen hindurchzusehen. Sie hatten es perfektioniert, beim Marschieren zu reden und dafür immer nur kurz den Gesang zu unterbrechen.

Ernst erwischte eine Sichtlücke zwischen Schultern, Tornistern und Gewehrläufen und konnte einen Fachwerkbau mit einer großen Scheune ausmachen. Auf den Wiesen dahinter waren Zielscheiben aufgestellt. Nachdem sie tagelang geübt hatten, die Luftgewehre zu pflegen, zu laden, zu entsichern und wieder zu sichern, war es heute so weit.

„Das ist es, garantiert.“

Kurz darauf wichen die Getreidefelder Obstbaumwiesen, dann hatten sie das Gehöft erreicht.

„Der gesamte Zug: Halt!“, kommandierte ihr Scharführer. Sie nahmen sofort Aufstellung, während über ihnen Schwalben wie kleine Messerschmitt-Jagdflugzeuge durch den blauen Himmel schnitten.

„Gut marschiert, Kameraden. Erst mal Brotzeit, dann werden die Gewehre geputzt, ich will kein Staubkörnchen sehen, verstanden?“

„Jawohl, Scharführer!“, erwiderten sie im Chor.

„Heil Hitler, Kameraden, und Mahlzeit!“

„Heil Hitler, Scharführer!“

Im Schatten einzelner knorriger Eichen setzten sie sich auf die Hofplatte, die aus hühnereigroßen, rund gewaschenen Steinchen bestand.

„Da hat wohl jemand Langeweile gehabt“, feixte Moritz und wischte mit der Hand über den Belag, der hier im Fischgrätmuster angeordnet war.

Ein jeder Junge hatte nun seinen Ranzen vor sich und zerrte die Brotdose heraus. Wie die Wölfe fielen sie über ihre einfachen Schmalzstullen und Käseschnitten her. Wie immer war alles, was Mutti ihm eingepackt hatte, im Nu verputzt. Selbst die kalten Kartoffeln vom Vortag rutschten ihm, wenn auch mit etwas Widerstand, durch den trockenen Hals.

Ernst stürzte sein Trinkwasser hinunter und verschluckte sich beinahe. Moritz rülpste laut und erntete damit Begeisterungsrufe seiner Freunde. Er war noch schneller fertig gewesen.

Als Ernst nach seinem Gewehr griff, spürte er ein unangenehmes Ziehen in den Schultern. Sie hatten ordentlich Gepäck dabeigehabt und es einige Stunden geschleppt, immerhin würden sie hier übernachten. Aber nun lag der anstrengende Teil ja hinter ihnen. Was folgte, war das reine Vergnügen. Statt immer nur die Kleinkalibergewehre anzuschauen, auseinanderzunehmen, zu reinigen und wieder zusammenzusetzen, hieß es nun endlich Schießen lernen.

Und danach würde es bestimmt wieder ein großes Lagerfeuer geben, mit Stockbrot und Würstchen, und jemand würde ausgesucht werden, um eine Heldengeschichte vorzulesen. Hoffentlich nicht er.

Sorgfältig breitete Ernst ein Tuch aus, legte seine Waffe darauf, wie er es gelernt hatte, und begann, sie mit einem weiteren Tuch vom Staub des Marsches zu reinigen. Zwar war es ihm ein Rätsel, wie es sein konnte, dass die Soldaten an der Front Zeit für die ganze Putzerei hatten und trotzdem dem Feind die Hölle heißmachten, aber Fragen wie diese stellte er sich nur im Stillen.


Mülheim, Frühsommer 1945

Es war also geschehen, der verdammte Amerikaner hatte mit ihrer Schwester Schluss gemacht! Aber nun konnte sich Charlotte doch nicht so recht freuen, dass ihre List aufgegangen war. Dafür litt Annie viel zu sehr.

Die ganze Nacht über hatte sie immer wieder geweint und seinen Namen gemurmelt, sodass Charlotte selbst kaum ein Auge zubekam, obwohl sie so müde war, als drückten sie neben einem Berg aus Sorgen auch all die Steine nieder, die sie am Tag beiseitegeräumt hatte.

Um diese Jahreszeit wurde es sehr früh hell. Sobald der Himmel im Osten einen zartgelben Ton annahm, war es mit ihrer Geduld endgültig vorbei, und sie stand auf.

Annie schlief endlich. Deshalb gab Charlotte sich große Mühe, auf Zehenspitzen aus dem Winkel zu schleichen, in dem sie ihr provisorisches Lager aufgeschlagen hatten, und betrat das Haus. Das Dach war nun mit der Lkw-Plane gedeckt, die der Amerikaner ihnen bei seinem letzten Besuch mitgebracht hatte. Nur dass damals weder er noch Annie gewusst hatten, dass es ihr letztes Stelldichein gewesen war.

Vati saß am Küchentisch, vor sich eine Kanne mit Muckefuck, der mit einer Prise echten Kaffees verfeinert war. Er blickte auf und musterte sie. Er sah aus, als wäre er gerade erst von einer Schicht heimgekehrt, tatsächlich aber war es genau andersherum. Wenn Vati die Wahl hatte, nahm er immer die Frühschicht, dann war am Nachmittag noch genug Zeit für Arbeiten am Haus.

„Guten Morgen“, murmelte Charlotte, nahm sich eine Tasse und setzte sich neben ihn an den Tisch.

„Morgen, mein Mädchen.“ Er schob ihr einen Korb mit Graubrot herüber. Der Geruch war hefig und säuerlich, die Kruste ein wenig zu schwarz und sicher längst weich. Aber es konnte nicht immer Muttis frisch gebackenen Stuten geben, nicht in Zeiten wie diesen.

Vati beschmierte indes unbeirrt eine Scheibe nach der anderen erst mit Schmalz, dann streute er Salz darüber und klappte eine weitere darauf, bis auf dem Teller ein ordentlicher Turm entstanden war.

Seitdem das Häuschen in Trümmern lag, nahm er kein gekochtes Essen mehr mit, sondern fuhr mittags auf, wo es in der Kantine meist Suppe gab, von der Charlotte nichts Gutes gehört hatte. Sie schmeckte mies, die verwendeten Trockenerbsen und Bohnen waren oft verwurmt. Aber sie machte satt, sagte Vati dann. „Mit genug Kohlenstaub inne Klüsen siehste die Würmer nich.“

Am Abend aßen sie dann alle gemeinsam, das war auch schön.

Charlotte sah zu, wie er erst die Brote in einer Dose verstaute und dann eine Kanne mit Kräutertee und ein Einmachglas voll Roter Bete danebenstellte. „Ich muss los.“

Er erhob sich, packte alles in eine abgewetzte Ledertasche.

„Und was ist mit Mutti? Ist sie noch gar nicht auf?“

„Es geht ihr nicht gut. Du kannst ja heute zu Hause helfen, sie würde sich bestimmt freuen.“ Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern erhob sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging.

Als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, stützte Charlotte das Gesicht in die Hände und schloss kurz die Augen. Sie wollte die leeren Plätze am Tisch nicht sehen, da zog sich alles in ihr zusammen. Als würde sie mit lauter Gespenstern frühstücken.

In Haus und Anbau war es still. Draußen gaben die Hühner kleine, freundliche Laute von sich und scharrten im Boden. Vati musste sie bereits herausgelassen haben.

Plötzlich hatte Charlotte es eilig. Sie wollte fort sein, wenn die anderen aufstanden.

Ja, natürlich würde Mutti sich freuen, wenn sie bliebe, besonders, wenn sie sich tatsächlich die Erkältung eingefangen hatte, die derzeit in der Siedlung umging.

Aber sie konnte nicht … noch nicht.

Annie würde sich schon kümmern. Auf ihre Schwester war in dieser Hinsicht stets Verlass.

Charlotte trank ihre Tasse leer und schmierte sich eine Scheibe Graubrot mit Margarine, auf die sie etwas Salz streute. Seit Martins Tod hatte alles seinen Geschmack verloren. Doch Essen musste sein, sie brauchte ihre Kraft. Brot, Fett und Salz, das reichte, damit sie durchhielt.

Die Sonne schob sich soeben über den Horizont und sandte ihre wärmenden Strahlen voraus, als Charlotte auf die Straße trat und sofort in ein ordentliches Marschtempo verfiel.

Es tat gut zu gehen, die Bewegung vertrieb die letzte Müdigkeit. Charlotte ließ die Arme mitschwingen, weil so auch die Schultern locker wurden. Ach, was vermisste sie den BDM-Sport und alles, was damit zu tun hatte … Die Turniere, die Feste … die Treffen mit Martin, der genauso begeistert davon gewesen war wie sie.

Wenn er Ruderwettkämpfe bestritt, einzeln oder in der Mannschaft, hatte sie oft am Ufer gestanden und ihn angefeuert. Zuerst noch in Mülheim an der Ruhr, später auch in Duisburg auf der Regattabahn an der Kruppstraße, wo in einem ausgekiesten See 1935 eine erstklassige Sportstätte entstanden war.

Zu jenem Zeitpunkt waren sie längst ein Paar gewesen.

Charlotte begann zu laufen, ein zügiger Trott, doch die Erinnerungen folgten ihr, ließen sich nicht so leicht abschütteln. In ihrer Kehle begann es zu kribbeln. Tränen schlichen sich an. Nicht weinen!

Charlotte rannte los.

Rebecca Maly

Über Rebecca Maly

Biografie

Rebecca Maly, geboren 1978, arbeitete als Archäologin, sowie in Köln und Los Angeles beim Film, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Gespräche mit indianischen Freunden und ausgedehnte Reisen im Westen der USA inspirierten sie zu diesem Roman. Unter ihrem realen Namen Rebekka Pax...

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