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Sturm über der Villa am Elbstrand (Elbstrand-Saga 3) Sturm über der Villa am Elbstrand (Elbstrand-Saga 3) - eBook-Ausgabe

Charlotte Jacobi
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Roman

— Historischer Roman

„›Sturm über der Villa am Elbstrand‹ einzigartig und mitreißend, spannend und humorvoll. Man möchte den Roman nicht aus der Hand legen. Ein Roman der Jung und Alt begeistert und der Pflichtlektüre in allen Schulen werden sollte.“ - buecherplaza.de

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Sturm über der Villa am Elbstrand (Elbstrand-Saga 3) — Inhalt

Leidenschaft und Mut in Zeiten größter Verzweiflung
Der Zweite Weltkrieg hat auch die Nielands und ihre engen Vertrauten nicht verschont. Noch viele Jahre später spürt die Familie die erlittenen Verluste. Die angehende Journalistin Isabel, Enkelin von Sofie Timmlein und Edith Nieland, macht bei ihren Recherchen zudem eine Entdeckung, die weitreichende Folgen für die Familie hat. Unterdessen wird Isabels Cousine Rosa Timmlein durch den Bau der Mauer von der Familie getrennt. Als über Hamburg eine verheerende Sturmflut hereinbricht, ist ein weiteres Mal der starke Zusammenhalt der Familien Nieland und Timmlein gefragt.  

In dieser ergreifenden Familiensaga erzählt Charlotte Jacobi auf tief bewegende Art und Weise von einer Hamburger Reedereidynastie zwischen Krieg, Geheimnissen und großen Gefühlen. Bei „Sturm über der Villa am Elbstrand“ handelt es sich um den abschließenden Band der Elbstrand-Saga nach dem erfolgreichen ersten Band „Die Villa am Elbstrand“ und „Sehnsucht nach der Villa am Elbstrand“.  

Charlotte Jacobi ist das gemeinsame Pseudonym des Autorenduos Eva-Maria Bast und Jørn Precht. Die Überlinger Journalistin Eva-Maria Bast ist Leiterin der Bast Medien GmbH, der Stuttgarter Hochschulprofessor Jørn Precht ist Drehbuchautor für Kino- und Fernsehproduktionen. Beide haben zahlreiche Sachbücher und zeitgeschichtliche Romane veröffentlicht und Preise gewonnen.

€ 12,00 [D], € 12,40 [A]
Erschienen am 03.02.2020
496 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-31525-8
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€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 03.02.2020
480 Seiten
EAN 978-3-492-99489-7
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Leseprobe zu „Sturm über der Villa am Elbstrand (Elbstrand-Saga 3)“

TEIL I

1960

1

Diesmal durfte nicht geschwiegen werden! Schon einmal waren zu viele in der deutschen Bevölkerung stumm geblieben, als mutige Worte und Taten notwendig gewesen wären. Doch jetzt stand sogar noch mehr auf dem Spiel: Es ging um nicht weniger als die drohende Vernichtung der gesamten Menschheit! Sofie Timmlein eilte mit einem Flugblatt in der Hand die Treppen der Villa Nieland hinauf. Die resolute Vierundsechzigjährige war auf der Suche nach der Besitzerin des Elbschlösschens – ihrer besten Freundin Anna Nieland. Sie fand die modebewusste Dame [...]

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TEIL I

1960

1

Diesmal durfte nicht geschwiegen werden! Schon einmal waren zu viele in der deutschen Bevölkerung stumm geblieben, als mutige Worte und Taten notwendig gewesen wären. Doch jetzt stand sogar noch mehr auf dem Spiel: Es ging um nicht weniger als die drohende Vernichtung der gesamten Menschheit! Sofie Timmlein eilte mit einem Flugblatt in der Hand die Treppen der Villa Nieland hinauf. Die resolute Vierundsechzigjährige war auf der Suche nach der Besitzerin des Elbschlösschens – ihrer besten Freundin Anna Nieland. Sie fand die modebewusste Dame wie so häufig im Türmchen ihrer Villa. Von dort genoss sie einmal mehr die schöne Aussicht auf die Elbe und die Einfahrt zum Hamburger Hafen. Als Sofie die Stiege in den kleinen Turm erklomm, spielte der Frühlingswind mit ihren langen, von nur wenigen weißen Strähnen durchzogenen, blonden Haaren – wie einst ihre Mutter ergraute auch sie jetzt im Alter kaum. Anna Nieland, deren dreiundsechzigsten Geburtstag sie vor zwei Tagen gefeiert hatten, befand sich in Gesellschaft von Sofies Enkeltochter Isabel. Das sechzehnjährige Mädchen war wie die Patriarchin sehr exquisit gekleidet und trug ihr dunkles Haar ebenso modern geschnitten: kinnlang, mit einer in die Stirn fallenden Welle, am Oberkopf stark toupiert und über den Ohren in je einer Locke herabfallend. Sie hatten beide stark geschminkte Augen, geradezu katzenartig.

„Sofie, Liebes, was ist passiert?“, fragte Anna, als sie ihre Freundin erblickte. „Du bist ja ganz aufgeregt.“

Sofie deutete auf das Flugblatt in ihrer Hand. „Unsere Freundin Helga Stolle von den Atomwaffengegnern hat das geschickt. Am Karfreitag soll es von Hamburg-Harburg zu einem viertägigen Protestmarsch losgehen“, fasste Sofie die wichtigsten Eckdaten des Schreibens zusammen. „Ziel ist der Raketenübungsplatz Bergen-Hohne.“

„Ah, gute Idee. An diesem schrecklichen Ort kann man gar nicht genug demonstrieren“, entgegnete Anna überzeugt. In der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen waren von der westdeutschen Bundeswehr im Dezember 1959 die ersten Träger für Atomraketen erprobt worden. Anna und Sofie hatten im Zweiten Weltkrieg ihnen liebe Menschen verloren. Daher waren sie besonders entsetzt darüber, dass – nach der umstrittenen Wiederbewaffnung der Bundesrepublik vor knapp fünf Jahren – nun sogar diese furchtbaren Massenvernichtungswaffen auf deutschem Boden getestet wurden. Anna streckte die Hand nach dem Flugblatt aus und begann es zu studieren: Die Gruppe wollte durch den geplanten Ostermarsch zu jenem Raketenübungsplatz Bergen-Hohne öffentlich ihr entschiedenes Nein zu atomaren Waffen bekennen.

„Ihr Widerstand richtet sich gegen atomare Kampfmittel jeder Art und jeder Nation“, las die Villenerbin vor, und Isabel, Sofies Enkelin, lauschte aufmerksam. „Sie knüpfen mit dem Protest an den großen englischen Ostermarsch an. Der findet seit 1958 jährlich statt – mit jeweils Tausenden von Teilnehmern.“

Helga Stolle und Hans-Konrad Tempel, zwei mit Annas Tochter befreundete Pazifisten und Quäker, hatten die Protestform der Ostermärsche von England auch nach Deutschland gebracht.

„Na, was meinst du?“, fragte Sofie, die mit ihrer Familie seit fast vier Jahrzehnten in der ausgebauten Wohnung über dem Wagenschuppen neben der Elbstrandvilla lebte. Sie strahlte Entschlossenheit aus. „Finden wir ihre Gründe stichhaltig genug, dass auch wir zwei alten Krähen mitmarschieren sollten?“

„Aber unbedingt!“, sagte Anna im Brustton der Überzeugung. Sie war froh gewesen, als ihre Freundin neulich verkündet hatte, dass es angesichts ihres Alters allmählich an der Zeit sei, ihre eigene Zahnarztpraxis baldmöglichst aufzugeben – und Anna noch mehr bei deren politischer Arbeit zu helfen. Einen geeigneten Nachfolger für Sofies Praxis zu finden, würde allerdings gewiss nicht einfach werden. Schließlich war die dreifache Mutter und dreifache Großmutter eine der beliebtesten Zahnärztinnen Hamburgs. Da würden die Patienten nicht jeden akzeptieren.

Auch Anna trat in letzter Zeit beruflich kürzer, überließ ihr Modehaus zunehmend ihrem zweiten Ehemann Franz und Sofies Tochter, Modeschöpferin Hilde. Die beiden weilten derzeit mit Hildes Mann, dem Kunstprofessor José Torres, in Paris. Annas politisches Engagement wurde jetzt im Alter immer breiter gefächert. Beispielsweise bemühte sie sich leidenschaftlich um Wiedergutmachung für Opfer des Dritten Reiches, dem 1940 ihr erster Mann Gideon zum Opfer gefallen war. Doch schon zum Ende des Ersten Weltkrieges hatten Anna und Sofie für das Frauenwahlrecht sowie ein Ende des Krieges demonstriert. Und im April 1958 waren die beiden nunmehr alten Damen bei Kundgebungen gegen die von der Adenauer-Regierung geplante nukleare Aufrüstung dabei gewesen.

Die junge Isabel, die sich ein wenig um ihre Großmutter Sofie und deren Freundin sorgte, nahm Anna das Flugblatt ab, auf dem die Etappen des geplanten – immerhin knapp hundert Kilometer langen – Ostermarsches von Hamburg-Harburg nach Bergen genauer aufgeführt waren. Am Karfreitag wollten die Demonstranten die ersten dreißig Kilometer zu Fuß bis nach Sprötze in der Nordheide zurücklegen, am Samstag planten sie, Schneverdingen zu erreichen, am Ostersonntag Soltau, und am Montag schließlich sollte es zur Abschlusskundgebung in Bergen gehen.

„Für Übernachtungsmöglichkeiten wird auf Wunsch gesorgt“, las Isabel mit gefurchter Stirn vor. „Wollt ihr euch das wirklich antun? Ich habe gehört, dass man die Teilnehmer teilweise in Turnhallen unterbringt.“

„Das überleben wir schon“, beruhigte Anna sie schmunzelnd. „Außerdem habe ich in Soltau gute Freunde, also werden wir am letzten Abend wieder in weichen Daunen schlafen. Keine Angst, Bellchen.“

Sofie strich ihrer Enkeltochter liebevoll über das Haar. Die belesene, wortgewandte und fleißige junge Frau war so intelligent, dass sie am Neusprachlichen Gymnasium für Mädchen in Groß Flottbek bereits zweimal eine Klasse hatte überspringen dürfen. Schon diesen Sommer würde sie das Abitur ablegen. Nebenbei half sie in der Redaktion des Hamburger Abendblatt aus. Ein dort angestellter Freund von Anna Nielands verstorbenem Cousin hatte ihr diese Stelle besorgt und betont: „Noch nie hat ein so junges Mädchen bei uns mitgearbeitet. Und noch nie ein so kluges und fleißiges.“

Isabel war stolz auf diese Arbeit. Das Abendblatt war die erste Tageszeitung der jungen Bundesrepublik, die eine „deutsche“ Lizenz erhalten hatte und nicht von den alliierten Stellen lizenziert wurde. Seit der Gründung wurde der Wahlspruch verwendet: „Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen“ – ein Zitat des Hamburger Schriftstellers Gorch Fock. Isabels Großonkel Willy hatte jenen Heimatdichter 1916 auf dem Kriegsschiff Wiesbaden noch persönlich kennengelernt. Doch Gorch Fock war in der Skagerrak-Schlacht gefallen – wie fast alle Kameraden Willys. Nur ein Oberheizer hatte außer ihm überlebt. Und auch Annas Vater, Gründer der Reederei, war in diesem größten Seegefecht aller Zeiten gestorben. Krieg – nein, Krieg durfte es nie wieder geben auf deutschem Boden.

„Ich möchte euch begleiten“, verkündete die Sechzehnjährige nun. „Ich bin in einer Bombennacht geboren worden, ich will nicht in einer sterben. Jeder verantwortungsbewusste Staatsbürger mit Weitblick sollte bei diesem Protest mitmachen.“

Dies war nicht der einzige Grund, dass Isabel an dem Marsch teilnehmen wollte. Auch wenn man es den zwei schönen Damen nur sehr bedingt ansah, so hatten sie ja doch ihr siebtes Lebensjahrzehnt bereits begonnen – und die junge Frau wollte ein wenig auf die beiden aufpassen.

„Wir müssen uns aber darauf einstellen, beschimpft zu werden“, warnte ihre Großmutter Sofie. „›Naive Spinner‹ wird sicher noch die harmloseste Bezeichnung für uns sein.“

„Dann lasst uns die schönsten Kreationen anziehen, die Hildchen für uns geschaffen hat“, schlug Anna vor. „Zeigen wir denen, dass Frauen von Welt mit Köpfchen erkannt haben, was wichtig ist!“

„Was ist denn wichtig? Elegante Kleidung?“, scherzte Sofie. „Also ich werde lieber was Zweckmäßiges anziehen.“

In diesem Moment kam Annas Tochter Helene zu ihnen. „Mutti, Fräulein Queck ist da“, sagte die Dreiundvierzigjährige mit den sanft gewellten, dunklen Haaren. „Jetzt wird es ernst.“

Die Villenbesitzerin geriet sofort in helle Aufregung. „Schon? Ich wollte doch noch im Salon aufdecken lassen. Sofie, Isabel, entschuldigt mich.“ Mit diesen Worten folgte sie ihrer Tochter nach unten.

„Wer ist denn Fräulein Queck?“, wandte sich Isabel verwirrt an ihre Großmutter.

„Eine Bewerberin für die Stelle der Haushälterin“, erklärte Sofie. „Unsere Ursel will uns doch verlassen. Ihr Sohn ist wieder Vater geworden. Und da ihn seine Frau in der Praxis unterstützt, möchte Ursel zu ihnen ziehen, um mit den Kindern zu helfen. Die bisherigen Bewerberinnen für Ursels Nachfolge hier im Haus waren allesamt einigermaßen schrecklich. Aber diese Xenia Queck hat schon in den besten Häusern gedient. Anna und ihre Leni sind so aufgeregt, als würden sie sich bei der Haushälterin bewerben und nicht umgekehrt.“

***

Xenia Queck war laut ihrer Bewerbungsunterlagen zwar erst fünfundvierzig Jahre alt, wirkte aber wesentlich älter und äußerst distinguiert. Man konnte sie sich durchaus auch als Herrin eines der hochherrschaftlichen Anwesen vorstellen, auf denen sie bisher als Hausdame gedient hatte. Leni erinnerte die hagere, klassisch gekleidete Frau ein wenig an ihre Urgroßmutter Gudrun Nieland. Blieb zu hoffen, dass auch die Bewerberin unter ihrer harten Schale einen ebenso liberalen und liebevollen Kern hatte wie die vor vier Jahren verstorbene Hanseatin. Leni stellte fest, dass ihre Mutter trotz ihres Alters nervös wie ein Backfisch war im Angesicht der streng dreinblickenden Dame, die ihnen im Eingangsbereich der Villa gegenüberstand.

Die zweistöckige Halle mit dem edlen Terrazzoboden, die sich vom Haupteingang bis zur Terrasse hinzog und von der die oberen Gemächer auf eine Galerie abgingen, schien die erfahrene Hausdame wenig zu beeindrucken, zumindest schenkte sie ihr keinerlei nach außen sichtbare Beachtung. Sie hatte eben auch schon in größeren Villen gearbeitet.

„Ich habe es Ihnen ja bereits schriftlich mitgeteilt, dass ich erst ab August zur Verfügung stünde, sofern wir uns einig werden. Aber so ein neues Arrangement will ja wohl geprüft sein“, erklärte Fräulein Queck, und Leni fand, dass ihre gestelzte Ausdrucksweise bestens zu ihrem Äußeren passte.

„So lange hält unsere Ursel bestimmt noch durch“, meinte Anna. „Sie geht ohnehin mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Gute hat hier vor fast fünfzig Jahren als Stubenmädchen angefangen, sie hängt sehr an dem Haus – und seinen Bewohnern. Aber ihr Sohn kann Hilfe gebrauchen …“

Obwohl Annas Tonfall erkennen ließ, dass sie noch etwas mehr über Ursel plaudern wollte, zeigte Fräulein Queck deutlich, wie wenig sie biografische Details ihrer Vorgängerin interessierten, indem sie rasch sagte: „Gewiss. Wären Sie denn so freundlich, mir das potenzielle Wirkungsfeld einmal zu zeigen?“

„Selbstverständlich“, antwortete Anna etwas zu schnell.

Ihre Tochter musste schmunzeln, da die Villenbesitzerin nun auf dem Weg durch die Halle für ihr Anwesen warb wie eine Immobilienmaklerin. „Das Gebäude ist 1904 durch das Architekturbüro Lundt & Kallmorgen erbaut worden. Es hat eine Wohnfläche von tausendsechshundert Quadratmetern und vierzehn Badezimmer.“ Sie öffnete eine der edlen Holztüren. „Dies ist unsere Bibliothek.“

Jeden anderen, so dachte Leni, hätten die umfangreiche Büchersammlung in den raumhohen Eichenregalen, der dazu passende Parkettboden und der schöne Jugendstil-Stuck an der Decke beeindruckt. Doch Fräulein Queck nickte nur gleichgültig, als Anna erklärte: „Die meisten Bände hat noch meine Schwester Edith ausgesucht. Sie war schon immer eine Leseratte, lebt allerdings seit vielen Jahren als Journalistin in Portugal.“

Auch der Salon mit den edlen Empire-Möbeln, der monumentalen Kassettendecke, den schönen Ölgemälden von Segelschiffen und den wertvollen Gobelins an den Wänden sowie dem atemberaubenden Elbblick rang der Bewerberin keinerlei Begeisterung ab. Allerdings zeigte sie, dass sie sehr wohl über ihre mögliche neue Arbeitgeberfamilie recherchiert hatte: Sie erkannte Reedereigründer Christian Nieland und dessen Mutter auf zwei Gemälden über dem offenen Kamin.

„Das dürften wohl Ihre werte Frau Großmutter und Ihr Herr Vater sein?“, stellte sie fest.

Anna sah mit ernster Miene zu dem würdevoll wirkenden Herrn in Öl auf. „Ja, meiner Großmutter Gudrun und ihm verdanken wir alles. Leider ist er 1916 in der Skagerrak-Schlacht gefallen.“

„Diese schlimmen Kriege haben so viele Familien zerrissen“, kommentierte Fräulein Queck bitter, und Leni fragte sich, ob sie damit nur auf die Familientragödien früherer Arbeitgeber anspielte oder selbst Verluste erlitten hatte.

Die Reaktion auf die beiden Porträts hatte Leni die gestrenge Dame etwas sympathischer gemacht, hatte sie doch eine Spur von seelischen Verletzungen durchblinzeln lassen, und Leni war neugierig geworden, mehr über die nach außen so kühle Bewerberin zu erfahren.

2

Wann immer Leni Schwarz Neunankömmlingen ihr Zuhause zeigte, war sie selbst wieder von der Größe und Schönheit des Grundstücks beeindruckt – und natürlich von der Aussicht über den Fluss, auf das andere Ufer und den Hafen. So erging es ihr auch jetzt, da sie mit ihrer Mutter und Fräulein Queck auf die Terrasse der Villa hinaustrat.

Die gestrenge Dame sah an der Elbseite des Gebäudes hinauf. „Eine seltsame Mischung von Baustilen“, kommentierte sie. „Bei den Gründerzeit- und Jugendstilelementen auf der Straßenseite rechnet man nicht mit wilhelminischer Opulenz und neoklassizistischer Säulenherrlichkeit hier auf der Südseite.“

Leni musste mühevoll ein Lachen unterdrücken. Wilhelminische Opulenz, Säulenherrlichkeit – treffende Formulierungen, aber sie wirkten für das Vokabular einer Haushälterin etwas hochgestochen. Auch passten sie so gar nicht zu dem bunt gemischten Häuflein Menschen, das in diesen schönen Mauern lebte.

„Und die Reederei ist in der Innenstadt?“, vergewisserte sich die Dame.

Anna nickte. „Hier müssen die Geschäfte draußen bleiben.“

„Beatus ille qui procul negotiis“, zitierte die Bewerberin, und die Villenbewohnerinnen sahen sie verwundert an, woraufhin sie übersetzte: „Glücklich ist derjenige, der sich fern der Geschäfte erholen darf. Horaz.“

„Ach so, ja da hat er recht, der alte Römer“, stimmte Anna zu.

Zu Füßen das Wasser der Elbe, aus der Höhe ein unverstellter Blick – kein Wunder, dass sich im 18. Jahrhundert die großen Kaufleute und Reeder in dieser bevorzugten Südhanglage ihre opulenten Wohnsitze inmitten kunstvoll angelegter Parks bauen ließen. Hier stellte das Hamburger Großbürgertum den Weltrang der Hansestadt zur Schau – obwohl die Elbchaussee damals noch zum preußischen Altona gehörte. Erst das 1937 von den Nationalsozialisten erlassene Großhamburg-Gesetz hatte auch Altona in die Hansestadt eingemeindet. Zerfressen von Neid, Hass und ihrer perversen Ideologie, hatten die Nazis in der Folge alle jüdischen Familien hier an der Elbchaussee enteignet und vertrieben. Lenis Vater Gideon war ebenfalls Jude gewesen und hatte sich sicherheitshalber von Anna scheiden lassen, um ihre Familie und deren Besitz nicht zu gefährden. Leni selbst war als Halbjüdin schließlich mit ihrem Vater und ihrem damaligen Verlobten Moshe Schwarz aus Deutschland geflohen.

In diesem Augenblick hörten sie Männerrufe, und Fräulein Queck sah mit erhobenen Augenbrauen zur Remise, die sich auf der westlichen Seite der Villa befand. Vor dem kleinen Gebäude spielte ein immer noch sportlich wirkender älterer Mann mit einem etwa Achtzehnjährigen Fußball.

„Das ist mein Sohn Timon mit Willy Heger, dem Geschäftsführer unserer Reederei“, erklärte Leni.

Sofies Bruder Willy, der sich im Laufe der Jahre vom Chauffeur bis an die Spitze von Annas Familienunternehmen emporgearbeitet und in aller Welt hervorragende Kontakte geknüpft hatte, war bereits Mitte sechzig, gab sich aber immer noch gern jugendlich. Timon war ein aufgeweckter junger Bursche mit widerspenstigem dunklem Haar.

„Die Herren werden Sie noch kennenlernen“, verkündete Anna. „Wie Sie sehen, gibt es hier genug Platz für Freizeitaktivitäten. Hinter den Bäumen da drüben ist ein Tennisplatz.“

 

„Mein Mann und ich sind 1945 mit unserem damals noch ganz kleinen Sohn aus London hierher zurückgekehrt. Da waren wir heilfroh, dass die Gegend noch intakt war“, erzählte Leni der sich umsehenden Bewerberin.

An der gegenüberliegenden Uferseite hatte sich im Krieg ein Rüstungsbetrieb an den anderen gereiht, und diese waren immer wieder Ziel alliierter Bombenangriffe gewesen. Die vergleichsweise dünn besiedelten Elbvororte auf der Seite der Villa waren jedoch von Zerstörungen weitestgehend verschont geblieben.

Fräulein Queck nickte und gab nun erstmals etwas aus ihrem bisherigen Arbeitsleben preis: „Nicht alle meine früheren Herrschaften hatten so viel Glück wie Sie. Viele der schönsten Villen und Landhäuser hier an der Elbchaussee wurden von den Briten besetzt. Die Offiziere und Mannschaften hielten wohl nicht viel von der sprichwörtlichen ›feinen englischen Art‹ – sie haben teilweise gehaust wie die Vandalen. Was nicht kaputtging, wurde beschmiert oder gestohlen.“

„Oh, mit dem britischen Militär hatten auch wir einmal unsere liebe Not“, gab Anna zu. „Aber meine Tochter Helene hier hat uns gerettet.“

Zum ersten Mal sah Fräulein Queck sie mit wirklichem Interesse, ja, fast mit Neugier, an. „Wie das?“, fragte sie.

„In der Remise dort vorne lebt die Familie unseres Hausmeisters Max Timmlein“, holte Leni aus.

„Seine Frau Sofie ist meine beste Freundin“, ergänzte Anna. „Ihre älteste Tochter Hilde ist ein Modegenie – und mein Patenkind. Die wollte …“

„Sofie Timmlein?“, unterbrach Xenia Queck sie verblüfft. „So heißt meine Zahnärztin auch.“

„Genau, das ist sie. Doktor Sofie Timmlein“, bestätigte Anna.

Leni bemerkte, wie verwundert die Bewerberin nun dreinblickte. Wahrscheinlich fand sie die Vorstellung seltsam, dass die beliebte Zahnärztin mit einem Hausmeister über der Garage dieser Villa lebte.

„Auf jeden Fall wollte ihre Tochter Hilde im Mai 1945 hier im Garten meinen Neffen José heiraten“, fuhr Anna fort. „Aber vor dem Jawort platzte dann das britische Militär in die Feier.“

Fräulein Queck lauschte immer noch gebannt.

„Sie kündigten an, unsere Villa solle provisorisch aufgeteilt werden – in zweiundfünfzig Kleinstwohnungen für das englische Militärpersonal“, ergänzte Leni. Noch immer stieg bei der Erinnerung an jenen Mainachmittag Wut in ihr auf. Um die halbe Welt war sie vor den Nazis geflohen, und dann sollte ihre Familie nach ihrer Rückkehr von den Briten enteignet werden!

„Da machte es sich gut, dass meine Tochter inzwischen die britische Staatsbürgerschaft besaß“, erzählte Anna nun voller Stolz. „Sie hat in London für sehr hochrangige Leute gearbeitet, sogar Geheimunterredungen bei Churchill protokolliert. Sie zeigte dann den Gentlemen in unserem Garten ihre Ausweispapiere und las ihnen in ihrer Heimatsprache die Leviten. Die haben sich kleinlaut entschuldigt, sich verkrümelt – und uns künftig in Ruhe gelassen.“

Die Villenbesitzerin sah Xenia Queck Beifall heischend an, doch deren Blick ging erneut zur Remise hinüber. Dort war ein drahtiger Endvierziger, die dunklen Haare mit Pomade gebändigt, aufgetaucht und kickte den Fußball trotz des Nadelstreifenanzugs, den er trug, mit Verve zu Lenis Sohn Timon. Anna und Leni erschraken, als der Anzugträger nun zu Reeder Willy Heger ging – und ihn kurz auf den Mund küsste. Es war nicht der Kuss als solcher, der die Villenbewohnerinnen beunruhigte. Die beiden Männer waren seit über fünfzehn Jahren ein Liebespaar. Im Dritten Reich waren sowohl Willy als auch Albin Wessels wegen ihrer Homosexualität im Konzentrationslager gelandet. Die Liebe der beiden hatte Hitlers Regime überlebt, der Paragraf, der eine solche Beziehung strafbar machte, allerdings ebenfalls. Daher war die Verbindung des neunundvierzigjährigen Autohändlers zu dem Reeder eines der bisher gut gehüteten Familiengeheimnisse der Villa, aber offenbar hatten die beiden Männer Xenia Queck nicht bemerkt. Leni und Anna wechselten einen besorgten Blick. Was, wenn die streng wirkende Bewerberin sich empören und die beiden verraten würde? Doch die reagierte verblüffend unbeeindruckt auf den Kuss. Sie hob lediglich kurz eine Augenbraue und fragte dann: „Ist das gesamte Personal über der Remise untergebracht?“

„Nein“, beeilte sich Anna zu sagen. „Ihr Zimmer befindet sich bei uns in der Villa im Dachgeschoss.“

„Nun gut, ich würde meine Wohnung in Finkenwerder allerdings behalten, an freien Tagen habe ich die Erfahrung gemacht, dass etwas Abstand zum Arbeitsplatz …“

Weiter kam sie nicht. Leni hatte das Unglück kommen sehen und stieß einen erschrockenen Warnschrei aus: Ihr Sohn hatte seinem Patenonkel Willy den Ball abgenommen, ihn aber unglücklich am Fuß erwischt. Alles ging blitzschnell. Während Willy mit einem Schrei zu Boden ging, raste der von Timon gekickte Ball nun direkt auf die drei Frauen zu – und erwischte Fräulein Queck frontal im Gesicht. Während vor der Remise Timon erschrocken die Hände vor den Mund schlug, kümmerte sich Albin um Willy, der mit schmerzverzerrter Miene am Boden lag. Xenia Queck nahm die Hände von ihrem Gesicht. Es war blutüberströmt!

***

Der Marsch begann am Karfreitag, den 15. April, um neun Uhr bei regnerischem Wetter in Hamburg-Harburg. Wie geplant trugen Anna und Isabel ihre elegantesten Kostüme, Mäntel und besonders hübsche Regenschirme. Bei den Schuhen mussten sie angesichts des täglichen Marschpensums natürlich Abstriche in puncto Eleganz machen. Sofie hatte sich ohnehin wie angekündigt für eher zweckmäßige und warme Kleidung entschieden. Ihr Bruder Willy hatte die Frauen mit seinem schwarzen Mercedes 190 am Hamburger Treffpunkt der Protestgruppe abgesetzt – nicht ohne sie besorgt zu bitten, gut aufeinander aufzupassen. Er bedauerte es, dass sein verstauchter Fuß ihn daran hinderte, die Frauen zu begleiten. Sofie hatte nach jenem fatalen Unfall in der Küche die starke Blutung aus Xenia Quecks Nase gestoppt und erleichtert festgestellt, dass sie nicht gebrochen war. Zum Erstaunen aller hatte Fräulein Queck dann zugesagt, ab August Ursels Nachfolge als Hausdame antreten zu wollen.

Auch Sofies zweite Tochter Elfie, die Köchin der Elbstrandvilla, hatte sich ursprünglich zur Demonstration angemeldet, um auf ihre Nichte Isabel und die beiden älteren Damen aufzupassen, hütete nun jedoch mit einer Erkältung das Bett.

Isabel schätzte, dass außer ihnen mehr als hundert weitere Demonstranten zum Treffpunkt gekommen waren. Wegen der Feiertagsbestimmungen durften sie sich erst ab elf Uhr am ersten vorgesehenen Rastplatz zu einem Zug formieren. Isabel hatte recherchiert: Auch aus Bremen, Hannover und Braunschweig waren einzelne Pazifisten und Kriegsdienstverweigerungsgruppen nach Bergen-Hohne aufgebrochen. Und nun marschierten sie in einer langen Reihe los, immer zwei bis drei Protestierende nebeneinander. Es war recht kühl, und von Zeit zu Zeit tanzten sogar Schneeflocken um die Teilnehmer mit ihren Schildern herum.

Anna hielt voller Stolz das selbst erstellte Plakat mit der Aufschrift: „Ausbildung an Atomwaffen – Ausbildung zum Massenmord.“

Einige Passanten schüttelten beim Anblick der Protestierenden den Kopf, andere lachten, wieder andere begannen miteinander zu diskutieren. Diskussionen unter den Demonstranten selbst waren von den Organisatoren hingegen für unerwünscht erklärt worden. Das Verbot der KPD hatte nämlich bewirkt, dass Kommunisten sich derzeit in einer Vielzahl von Gruppierungen und Vereinen betätigten; auch der Verband der Kriegsdienstverweigerer hatte ständig mit der Unterstellung zu kämpfen, er sei eine sogenannte Tarnorganisation. „Wir demonstrieren hier gegen alle Atomwaffen“, hatte Organisatorin Helga Stolle deshalb vor Beginn des Marsches betont. „Auch gegen die des kommunistischen Ostblocks.“

Ruhig und still ging es zu, statt einer Demonstration bekam man eher den Eindruck einer Prozession, was durch die zahlreichen schwarzen Kreuze der anwesenden Mitglieder der kleinen Hamburger Quäker-Gemeinde verstärkt wurde. Der einzige Slogan, der öfter skandiert wurde, lautete: „Die Bombe ist böse, die Bombe muss weg!“

Schließlich bemerkte Isabel, dass Anna mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck die Position ihrer Arme beim Halten ihres Schildes änderte.

„Komm, ich lös dich mal ab, Tante Anna“, schlug die junge Frau vor.

„Oh, gern, danke, meine Schulter bringt mich sonst noch um“, seufzte Anna dankbar.

Isabel wollte ihr das Schild abnehmen, doch es entglitt ihr, fiel zu Boden, und ein Windstoß wehte es auf die Straße. „Ich hol es“, rief sie und eilte los.

Doch ein hochgewachsener Herr in schickem Lodenmantel kam kurz vor ihr bei dem Plakat an. Er überreichte es ihr mit einer kleinen Verbeugung. Isabel blickte in das lächelnde Gesicht ihres Gegenübers, das Grübchen und Sommersprossen aufwies. Der attraktive Mann mit den grünen Augen und dem widerspenstigen roten Haar mochte um die dreißig sein. „Danke sehr“, sagte Isabel.

„Schöner Text“, entgegnete er mit Blick auf das Plakat.

Sie freute sich, dass er offenbar eine Plauderei mit ihr beginnen wollte.

„Hat meine Patentante Anna gemacht“, erklärte sie.

Doch die Gruppe wartete nicht. „Dann richten Sie es ihr aus“, bat er. „Wir müssen wohl weiter.“

Da war er auch schon hastig wieder an seinem Platz weiter hinten in der Schlange verschwunden. Sie sah ihm versonnen nach und ging dann zurück zu ihren Begleiterinnen.

„Hab ich einen Hunger“, verkündete Isabels Großmutter Sofie schließlich.

„Wir sind gleich in Rosengarten“, beruhigte Anna die Freundin. „Helga hat dort einhundertfünfzig Portionen Eintopf für uns vorbestellt.“

Doch vor dem Gasthaus angekommen, gab es für den Demonstrationszug eine herbe Enttäuschung: Es war – entgegen der vorherigen Abmachung – geschlossen!

„Da haben die Behörden wohl vor uns gewarnt“, mutmaßte Organisatorin Helga verärgert. „Man sabotiert unseren Marsch.“

„Ich schau kurz im Dorf nach, ob ich ein anderes Wirtshaus finde“, schlug Isabel vor und spurtete in Richtung Ortsmitte.

Auf dem Weg dorthin stellten sich ihr jedoch drei Halbstarke in den Weg.

„He, wohin so eilig, junges Fräulein?“, fragte der größte von ihnen, ein Schlacks mit gemeinen Augen.

„Könnt ihr mir sagen, wo ich eine Gaststätte finde, die aufhat?“, erkundigte sie sich, bemüht höflich. Sie wollte wirklich keinen Ärger mit diesen drei Kerlen, die offenbar auf Streit aus waren.

„Gehörst du etwa zu dem Demonstranten-Pack?“, wollte ein etwas Untersetzter wissen.

„Was dagegen?“, erwiderte Isabel nun deutlich kühler – vielleicht kam sie ja weiter, wenn sie sich unbeeindruckt von ihnen zeigte.

„Was sagt denn dein Mann dazu, dass du dich allein mit den Kommunisten rumtreibst?“, fragte der Dritte, ein wahres Muskelpaket. „Weißt du, was ich mit dir machen würde, wenn du meine Frau wärst?“

Er drückte sie gegen eine Hauswand, und sie fühlte, wie sich die Angst in ihrem Magen zusammenzog. Sie zögerte keine Sekunde mehr, ließ ihr Knie nach oben sausen – und landete einen Volltreffer. Der Mann krümmte sich keuchend. Sie wollte die Chance nutzen, um fortzulaufen, doch die beiden Kumpane packten sie und hielten sie fest. Der Muskelprotz richtete sich auf und starrte sie an. Sein Gesicht offenbarte blanken Hass – er hob die Hand und holte aus.

3

„He, jetzt mal schön sutsche, junger Mann!“

Bevor die Hand des Halbstarken Isabels Wange treffen konnte, wurde sie von einer anderen umklammert, mitten in der Bewegung aufgehalten. Verdutzt starrten der Muskelbepackte und seine Kumpane auf die unscheinbare Frau, die da so beherzt eingegriffen hatte: geblümtes Hausarbeitskleid, Strickjacke, Dutt.

„Ihr wollt ja wohl nicht im Ernst so ’ne lütte Deern schlagen?“

Die drei Kerle fassten sich rasch, und der Zorn kehrte in ihr Gesicht zurück.

„Nein, wollen sie nicht“, sagte da eine Männerstimme.

Isabel drehte sich um und bemerkte erleichtert, dass sie Verstärkung bekommen hatten: Der rothaarige Demonstrationsteilnehmer trat von hinten an sie heran und stellte sich neben die mutige Einheimische. Er fixierte die Burschen mit strengem Blick. „So eine Vorstrafe macht sich denkbar ungünstig in jedem Lebenslauf. Und wir sind drei Zeugen.“

Vier, dachte Isabel bei sich, denn sie bemerkte nun ein Mädchen, das etwa drei Jahre alt sein mochte und eine kleine Milchkanne in der einen, eine Karotte in der anderen Hand hatte. Isabel hoffte, dass die Kleine Land gewann. „Oma, Milch“, rief das Mädchen jedoch und kam herbeigeeilt, woraufhin die Ältere sogleich schützend die Arme um das Kind legte.

„Ach, was soll’s?“, meinte der Kräftigste nach kurzem Überlegen, und die drei Störenfriede trollten sich.

„Ich danke Ihnen“, wandte sich Isabel zunächst an die mutige Großmutter, dann an den Demonstrationsteilnehmer: „Und Ihnen auch.“

„Oh, nichts zu danken, ihr Frauen habt die Situation ja auch ohne mein Zutun ganz gut in den Griff bekommen“, erklärte der Rothaarige. „Dafür konnte ich unser Essensproblem lösen. Am Dorfrand gibt es ein Vereinsheim, wo man bereit ist, Kartoffelpuffer für uns zu machen.“

„Ja, die haben genug Zutaten vorrätig, morgen hat der Schützenverein eine Feier“, bestätigte die Einheimische. „Gut, dass die jetzt Leute verköstigen, die gegen Waffen sind. Am liebsten würde ich mit euch mitlaufen. Mein Mann ist 43 bei der Bombardierung verbrannt.“

„Das tut mir leid“, sagte Isabel betreten. Sie wusste, dass sie selbst am Morgen nach dem schlimmsten Bombenangriff in den Ruinen der Reederei Nieland zur Welt gekommen war. Obwohl Oma Sofie seinerzeit noch unter den Folgen einer Kohlendioxidvergiftung litt, hatte sie Isabels Mutter Geburtshilfe geleistet. Schreckliche Dinge hatten die Bewohner der Elbstrandvilla damals in der brennenden Hamburger Innenstadt gesehen, aber immerhin waren sie mit dem Leben davongekommen – anders als der Ehemann dieser bedauernswerten Frau, die Isabel und der Demonstrationsteilnehmer nun mitleidsvoll ansahen. Schließlich atmete die Alte durch und streichelte ihrer Enkeltochter über den Kopf. „Es ist wichtig, dass man den Herren Politikern diesmal nichts durchgehen lässt“, befand sie mit kämpferischer Zuversicht.

„Das stimmt“, bestätigten Isabel und der Rothaarige gleichzeitig.

Sie sahen sich an und mussten über dieses Zeichen ihrer Einigkeit lächeln.

„Ich würde Sie beide gern zu den Kartoffelpuffern einladen, als Dank für die Rettung“, schlug Isabel vor.

Die Ältere setzte gerade zu einer Antwort an – da wurde ihrer aller Aufmerksamkeit von einem Scheppern abgelenkt: Das Mädchen hatte die Milchkanne fallen gelassen, eine weiße Lache bildete sich auf der Straße.

„Was …“, setzte die Großmutter an, erstarrte dann aber bei einem Blick auf ihr Enkelkind vor Schreck: Die Kleine war blau angelaufen und gab qualvolle Geräusche von sich. Sie bekam offenbar keine Luft mehr

„Die Lütte hat sich verschluckt“, mutmaßte die Alte und klopfte dem würgenden Kind in Panik auf die Schulter.

Zu Isabels großer Besorgnis hatte das Kind bereits blaue Lippen, das Sprechen schien ihm unmöglich.

„Sie kann nicht husten“, stellte der Rothaarige beunruhigt fest, ging vor dem Mädchen auf die Knie und fasste es bei den Armen. „Der Fremdkörper muss schon auf Höhe des Kehlkopfes sein!“

Sekunden später hatte er die Kleine übers Knie gelegt und schlug ihr fünfmal mit der flachen Hand heftig zwischen die Schulterblätter – ohne Erfolg. Das Kind japste kläglich. Ohne das Mädchen loszulassen, stand der Rothaarige auf, stellte es rasch auf seine Füßchen, positionierte sich hinter der kleinen Patientin und umfasste mit den Armen deren Oberbauch. Er ballte die Rechte zur Faust und legte sie unterhalb der Rippen und des Brustbeins in die Magengrube. Mit der anderen Hand griff er die zusammengeballte und zog sie dann ruckartig kräftig gerade nach hinten zu seinem Körper. Durch die plötzliche Druckerhöhung hustete das Mädchen nun endlich das Karottenstück aus der Luftröhre. Während das Kind nach Luft schnappte, nahm es seine Großmutter erlöst in die Arme. Und im Affekt fiel Isabel dem Retter um den Hals. Sekunden später war ihr die stürmische Umarmung etwas peinlich, und sie lächelten einander unsicher an. Der Rothaarige wandte schließlich als Erster den Kopf ab und riet der erleichterten Oma: „Erdnüsse, rohe Möhren und Bonbons sollten Sie der Kleinen besser erst nach der Einschulung gönnen. Daran verschlucken sich Kinder unter fünf nämlich besonders häufig.“

„Woher wissen Sie das alles?“, fragte Isabel neugierig, doch ehe er antworten konnte, hielt mit quietschenden Reifen ein schwarzes Automobil neben ihnen.

„Konrad!“, rief der glatzköpfige Fahrer, der die Fensterscheibe heruntergekurbelt hatte. „Endlich! Ich habe dich überall gesucht. Du musst diesen Marsch abbrechen, sofort! Es gibt Neuigkeiten!“

Isabel bemerkte, wie der Rothaarige, der also Konrad hieß, augenblicklich unter Spannung geriet. Scharf saugte er die Luft ein. „Ich muss leider los, einen schönen Marsch noch“, haspelte er geistesabwesend; und als er sich auf dem Beifahrersitz des Automobils niederließ, hatte Isabel den Eindruck, dieser Konrad sei in Gedanken schon ganz woanders. Enttäuscht blickte Isabel dem Auto nach. Sie kannte nun nicht einmal den Nachnamen dieses faszinierenden Mannes.

„Ich glaube, ich könnte jetzt tatsächlich einen Kartoffelpuffer gebrauchen“, riss die Großmutter die junge Journalistin aus ihren Gedanken.

„Ich auch“, sagte Isabel lächelnd. Sofie und Anna warteten bestimmt ebenfalls mit knurrendem Magen.

Was für ein abenteuerlicher Marsch das war! Dabei hatten sie ja gerade erst ein Achtel der Strecke hinter sich gebracht. Isabel konnte es kaum erwarten, ihrer besten Freundin Rosa zu Hause in der Elbstrandvilla von all dem zu erzählen.

***

Um die Mittagsstunde des Ostersamstags fuhr Rosa Timmlein auf einer Barkasse durch den Aprilregen über die Elbe. Zum Schutz ihrer langen, roten Haare hatte die Sechzehnjährige ein Kopftuch umgebunden. Das Boot wurde von ihrer Mutter Elfie, der achtunddreißigjährigen Köchin der Villa Nieland, gesteuert. Diese war immer noch erkältet und hatte sich deshalb in mehrere Schichten Winterkleidung gehüllt.

Auf der anderen Seite des Flusses, am Ufer von Finkenwerder, führte Elfies Dauerverlobter Jan Lüttgens ein Restaurant mit Elbblick, auf das die Barke zuhielt. Dort durfte Rosa bald eine Ausbildung zur Kellnerin beginnen.

Sie freute sich auf die Arbeit und darauf, sich damit ein wenig Selbstständigkeit zu erkämpfen. Ein Schritt mehr in Richtung Erwachsensein. Doch eine gehörige Portion Wehmut war ebenfalls dabei: Sie wäre gern noch länger zur Schule gegangen. Aber so begabt wie ihre Cousine Isabel, das musste sie neidlos anerkennen, war Rosa nicht. Ihr war nichts zugeflogen, für ihren erfolgreichen Abschluss der Mittleren Reife hatte sie ganz schön pauken müssen. Und so war sie bei allem Bedauern auch froh, dass die Lernerei nun endlich der Vergangenheit angehörte. Einzig das Theaterspielen in der Gruppe ihrer Deutschlehrerin würde sie schmerzlich vermissen. Während ihre beste Freundin Isabel als Journalistin die Wahrheit verbreiten wollte, liebte Rosa es schon seit Kindertagen, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. In ihren Augen enthielten die Bühnenstücke ebenfalls sehr viel Wahrheit über die menschliche Natur.

Jan Lüttgens war nicht ihr leiblicher Vater, diesen hatte sie nie kennengelernt. Sie war das Ergebnis einer unglücklichen Affäre ihrer Mutter: In den Wirren des Zweiten Weltkrieges hatte ein hübscher Medizinstudent Elfie zu Beginn ihrer Liaison verschwiegen, dass er – trotz seiner damals gerade mal achtzehn Jahre – bereits verheiratet war. Aber dann war wutentbrannt seine junge Gattin in der Villa Nieland aufgetaucht, um ihn heimzuholen – gerade, als Elfie erfahren hatte, dass sie schwanger von ihm war.

„Natürlich hab ich ihm das dann verschwiegen. Ich wollte doch nicht, dass der Hallodri nur wegen des Kindes bei mir bleibt und seine Frau verlässt“, betonte Elfie immer wieder. Damit hatte sich bei ihr das Schicksal ihrer Mutter Sofie wiederholt. Diese war zunächst mit dem Nieland-Erben Burkhard verlobt gewesen – und er war untergetaucht und hatte ihr verschwiegen, dass er neu liiert war. Auch Sofie hatte ihrem Ex-Verlobten daher jahrelang vorenthalten, dass Elfies ältere Schwester Hilde in Wahrheit seine Tochter war. Rosa hatte sich manchmal gefragt, wie er so war, ihr leiblicher Vater, aber ihre Mutter wusste nicht mal, ob er überhaupt noch am Leben war. Nach dem Krieg hatte Elfie versucht, ihn zu finden, doch seine Spur verlor sich irgendwann 1945. Und Jan war ein ganz wunderbarer Ersatzvater gewesen. Hatte mit Rosa Hausaufgaben gemacht und ihr Gitarre- und Klavierspielen beigebracht. Keine ihrer Klassenkameradinnen hatte einen so gut aussehenden und modisch gekleideten Musiker zum Vater gehabt. Jans eigener strenger Vater war hingegen nie begeistert gewesen, dass sein Sohn davon lebte, „Negermusik“ zu spielen – das hieß: Blues, Jazz und Rock’n’Roll. Doch Jan hatte rebelliert und immer zu seiner geliebten Musik gestanden. Das hatte er Rosa einmal erzählt, und sie mochte ihn seither nur noch mehr.

Obwohl Jan nun schon seit knapp zwölf Jahren mit Rosas Mutter zusammen war, hatten die beiden nie geheiratet. „Mein Ruf ist sowieso ruiniert mit unehelichem Kind“, hatte Elfie immer wieder gemeint. „Da hilft jetzt auch keine Hochzeit mehr.“ Und auch der unkonventionelle Jan empfand ihre „wilde Ehe“ als nichts Verachtenswertes. Trauschein hin oder her – Elfie und er genossen einfach das Leben und ihre Liebe. Dabei hatte die Familie Jan Lüttgens unter sehr traurigen Umständen kennengelernt. „Er kam 1940 zum ersten Mal in die Villa – mit einer Todesnachricht für Anna“, hatte Rosas Großmutter Sofie einst erzählt. „Ein Jahr zuvor war er Bordmusiker auf dem Schiff gewesen, das Moshe, Tante Leni und ihren Vater Gideon aus Deutschland fortbringen sollte. Aber nur Leni und Moshe konnten sich nach London absetzen. Jan musste uns damals mitteilen, dass seine damalige Freundin Stella, ihre Familie und Tante Annas Mann Gideon 1940 in der Nähe von Dünkirchen gestorben waren, von der deutschen Wehrmacht auf der Flucht erschossen.“

Während Rosa ihren Gedanken nachhing, hatten sie das Ufer erreicht. Die junge Frau sprang von Bord, um die Barkasse an einem der dafür vorgesehenen Balken zu vertäuen. Die Terrasse war wegen des kühlen und wechselhaften Wetters menschenleer; doch daraus Rückschlüsse auf den Betrieb im Inneren des Restaurants zu ziehen, erwies sich als trügerisch. Als Mutter und Tochter Timmlein das Gasthaus betraten, schlugen ihnen Zigarettenrauch und lautes Stimmengewirr entgegen – jeder Tisch war besetzt. Im Eingangsbereich standen sogar einige weitere Gäste herum und schielten gierig auf bald frei werdende Plätze.

„Tut mir leid, ihr zwei“, sagte Jan, nachdem er seiner Elfie einen kurzen Begrüßungskuss gegeben hatte. „Ich fürchte, mit deinem Ausbildungsvertrag müssen wir noch etwas warten, Rosa. Ihr seht ja …“

Der hagere Achtundvierzigjährige mit den strubbeligen dunklen Haaren deutete fahrig in die Runde der zahlreichen Gäste.

Mutter und Tochter blickten sich an, nickten sich in stummem Einverständnis zu – und krempelten die Ärmel hoch.

„Wir packen mit an“, schlugen sie ihm vor.

Zwei Jahre zuvor hatte sich Jan durch einen größeren Spielgewinn den Traum vom eigenen Restaurant am Elbufer erfüllen können – und Rosa freute sich bereits darauf, bald dauerhaft hier zu arbeiten. Den ganzen Tag über riss der Strom der Gäste nicht ab, und genau wie Jans Mitarbeiter hatten Rosa und Elfie alle Hände voll zu tun. Rosas Stiefvater zeigte sich extrem dankbar für die Hilfe an diesem hektischen Ostersamstag, immer wieder lächelte er seinen zwei Frauen im Vorbeigehen anerkennend zu.

 

Erst gegen zehn Uhr abends hatte sich das Lokal endlich merklich geleert. Elfie, die das Arbeiten angesichts ihrer noch nicht ganz abgeklungenen Erkältung sehr erschöpft hatte, war am Tresen eingenickt. Ein sportlich wirkender junger Mann mit blonden Haaren setzte sich zu Rosa. Dieser war ihr schon vorher aufgefallen. Faszinierenderweise hatte er zwei verschiedenfarbige Augen: sein rechtes war hellblau, das linke war nur zur Hälfte blau, die andere Hälfte war hingegen hellbraun. Da auch er beim Bedienen der Gäste geholfen hatte, hielt ihn Rosa zunächst für einen von Jans Aushilfskellnern. Er kramte ein zerdrücktes Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche und hielt ihr eine hin. „Das haben wir uns verdient.“

Obwohl Rosa eigentlich nie rauchte, nahm sie diesmal an.

„Arbeitest du für Jan?“, wollte der junge Mann wissen, während er ihr Feuer gab.

„Noch nicht“, erklärte sie. „Aber ich fange im Sommer eine Lehre bei ihm an. Und du?“

„Nee, ich bin nur auf Besuch“, erwiderte er. „Jan ist mein Onkel.“

„Ach, dann bist du Felix, der Sohn seines Bruders Christoph“, erkannte Rosa nun. „Ich bin seine Stief… also Jan ist mit meiner Mutter zusammen. Ich bin Rosa. Er hat schon von dir erzählt.“

„Ich hoffe, nur Gutes“, entgegnete Felix grinsend und reichte ihr feierlich die Hand. „Dann bist du ja so was wie mein Stiefcousinchen. Freut mich, Rosa.“

„Mich auch“, gab sie zurück, während sie feststellte, wie angenehm sich der Druck seiner starken Hände anfühlte. „Bist du aus Berlin zu Besuch?“

„Nein, nur mein Vater lebt da. Den sehe ich bloß in den Ferien. Ich bin nach der Trennung bei meiner Mutter in Bremen geblieben. Die nächsten drei Tage will ich versuchen, in Hamburg als Musiker unterzukommen“, berichtete er. „In Bremen ist in der Hinsicht nicht so viel los wie hier.“

„Jan hat erzählt, du spielst Trompete“, erinnerte sie sich.

„Nicht nur“, meinte er und zog an seiner Zigarette. „Ich hab eigentlich schon immer jedes Instrument gespielt, das ich in die Finger kriegen konnte.“

Nur wenig später bekam Rosa eine Kostprobe von Felix’ Fähigkeiten: Jan hatte vorgeschlagen, dass er mit ihm und zwei von seinen Musiker-Freunden auf der Terrasse noch ein kleines Konzert geben könnte. Der Regen hatte längst aufhört, und es war wider Erwarten noch ein milder Abend geworden.

Felix hatte, so erfuhr Rosa nun, trotz seiner jungen Jahre bereits bei einigen Schallplattenaufnahmen im Tonstudio mitgewirkt. Ein derart attraktiver Musiker hatte bestimmt in jeder Stadt mindestens ein Mädchen, das sehnsuchtsvoll auf ihn wartete.

Doch nach dem Ende des Liedes und dem Applaus von den anwesenden Mitarbeitern stellte sich Felix wieder zu ihr auf den Steg, und sie bekam die zweite Zigarette ihres Lebens angeboten – hoffentlich bemerkte er nicht, dass sie nur paffte.

Im Gegenzug reichte sie ihm die Hälfte ihres Krabbenbrötchens. Der anstrengende Arbeitstag hatte sie wirklich sehr hungrig gemacht.

„Bist du eigentlich nach Rosa Luxemburg benannt, dieser Sozialistin?“, erkundigte er sich nach einem winzigen Bissen in das Brötchen.

Rosa schüttelte den Kopf. „Nein, das behauptet Anna Nieland zwar immer, aber nur, weil sie die Dame früher so bewundert hat. In Wirklichkeit hat sich meine Mutter während der Schwangerschaft immer mit Musik von Rosita Serrano getröstet. Meine Tante Hilde war im Krieg Rositas Garderobiere. Ich bin also nach der ›chilenischen Nachtigall‹ benannt.“

„Die Serrano hab ich auch mal persönlich kennengelernt“, erklärte Felix. „Mein Onkel kennt die …“

Ehe er dies präzisieren konnte, wurde sein Gesicht plötzlich krebsrot. Er keuchte, auf seiner Stirn stand der Schweiß, und er kippte wie ein gefällter Baum vom Steg in die nachtschwarze Elbe.

Charlotte Jacobi

Über Charlotte Jacobi

Biografie

Charlotte Jacobi ist das Spiegel-Bestseller-Pseudonym der Autoren Eva-Maria Bast und Jørn Precht. Eva-Maria Bast ist Journalistin, Leiterin der Bast Medien GmbH und Autorin zahlreicher Sachbücher, Krimis und zeitgeschichtlicher Romane. Sie erhielt diverse Auszeichnungen, darunter den Deutschen...

Medien zu „Sturm über der Villa am Elbstrand (Elbstrand-Saga 3)“
Pressestimmen
buecherplaza.de

„›Sturm über der Villa am Elbstrand‹ einzigartig und mitreißend, spannend und humorvoll. Man möchte den Roman nicht aus der Hand legen. Ein Roman der Jung und Alt begeistert und der Pflichtlektüre in allen Schulen werden sollte.“

Kommentare zum Buch
Die Villa am elbstrand
Michelle am 15.09.2023

Sind Hilde und José nicht verwandt? Edith und Burkhardt sind doch Geschwister

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