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Anne Holts Ermittlerduo Inger Johanne Vik und Yngvar Stubø

Sonntag, 04. August 2013 von


Inger Johanne Vik versteht die Logik des Bösen. Sie ist Psychologin und Juristin und kennt die menschliche Seele und ihre Abgründe besser als jeder andere. Sie stellt unbequeme Fragen und recherchiert mit Hartnäckigkeit und Akribie. In ihrer Doktorarbeit hat sie untersucht, was Sexualstraftäter von anderen Straftätern unterscheidet. Ihr Interesse gilt den Menschen hinter dem Verbrechen, ihrem sozialen Umfeld und ihren Beweggründen.



Kommissar Yngvar Stubø von der Kriminalpolizei Oslo wird durch eine Fernsehtalkshow, in der Inger Johanne einen couragierten Auftritt hinlegt, auf die junge Frau aufmerksam. Er ist davon überzeugt ist, dass sie der Polizei mit ihren Fähigkeiten eine Hilfe wäre. Vor allem bei einem so schwierigen Fall wie diesem: In Oslo sind zwei Kinder spurlos verschwunden, zuerst die achtjährige Emilie, dann der fünfjährige Kim („In kalter Absicht“). Während die Medien schon wild über einen Kinderschänder spekulieren, hat die Polizei keinerlei brauchbare Hinweise, die die Entführungen erklären könnten.

Yngvar versucht Inger Johanne als Profilerin anzuwerben, sie soll „die Seele des Verbrechers lesen“. Doch sie lehnt ab, mit ihrer Arbeit als Dozentin an der Osloer Universität ist sie komplett ausgelastet. Für ein Forschungsprojekt recherchiert sie alte Fälle aus den 50er-Jahren; sie interessiert sich für Verurteilte, die auch noch im Gefängnis ihre Unschuld beteuerten. Sie will herausfinden, was aus diesen Menschen geworden ist und welchen Einfluss andere, die sich für sie einsetzten, auf ihr Leben hatten.

Und noch ein weiterer Grund hindert Johanne daran, Yngvars Drängen nachzugeben: Das Schicksal der entführten Kinder erschüttert sie in ihrer tiefsten Seele. Sie ist selbst Mutter einer Tochter, für die sie sich das Sorgerecht mit ihrem Exmann Isak teilt. Kristiane ist in der Entwicklung zurückgeblieben, ohne dass die Ärzte jedoch eine Diagnose stellen könnten. Während Isak einen unkomplizierten Umgang mit seiner Tochter pflegt, ist Inger Johanne voller Sorge um Kristiane, die so anders ist und deren Welt sie nicht versteht. 

Doch dann taucht der entführte Junge wieder auf, tot, im Keller seiner Eltern, in der Hand einen Zettel mit der Botschaft: „Du hast bekommen, was du verdienst.“ Und ein weiteres Kind wird tot aufgefunden, am helllichten Tag erstickt im Garten seiner Eltern. Also willigt Inger Johanne ein, Yngvar Stubø zu helfen. Und tatsächlich gelingt es ihr, die Motive des unbekannten, vermutlich gestörten Täters zu rekonstruieren und die Polizei auf die richtige Spur bringen. In Yngvar findet sie einen verlässlichen Partner auf Augenhöhe, mit dem sie hervorragend zusammenarbeiten kann – so schockierend letztlich auch ihre Entdeckungen sind. 

Bald schon verbindet die beiden mehr als nur die gemeinsame Arbeit: Johanne und Yngvar  heiraten, ziehen nach Tåsen, einem Villenviertel am Rande von Oslo, und bekommen ein gemeinsames Kind. Inger Johanne liegt kurz nach der Entbindung im Krankenhaus und hält Ragnhild in ihren Armen, als ihr Mann die Nachricht von einem ungewöhnlichen Mord bekommt („Was niemals geschah“): Norwegens bekannteste Talkmasterin wurde getötet, der Mörder hat ihr die Zunge gespalten und abgetrennt. Die Botschaft könnte nicht deutlicher sein: Diese Frau hat gelogen. Wenige Wochen später stirbt eine Politikerin, auch ihr Tod wurde sorgfältig inszeniert. Sie wird in ihrem Schlafzimmer aufgefunden – gekreuzigt und mit einer Ausgabe des Korans zwischen den Beinen.
Inger Johanne interessiert sich zunächst wenig für Yngvars neuen Fall, denn ihre Aufmerksamkeit gehört ihren Kindern. Voller Sorge beobachtet sie Ragnhild – ob wohl auch mit ihr etwas nicht stimmt? Die Angst kriecht ihr unter die Haut, lässt sie weder schlafen noch essen. Und als sie dann doch einen Blick in die Polizeiakten wirft, die Yngvar ihr auf inoffiziellem Wege zukommen lässt, wird ihr Unbehagen nur noch größer. 

Denn die beiden Ritualmorde erinnern sie an eine Reihe längst zurückliegender Morde:
Während ihres Psychologiestudiums in den USA nahm Inger Johanne an einem profiler course beim FBI teil. Kursleiter war Warren Scifford, einer der fähigsten Ausbilder, der jedoch auch dafür bekannt war, dass er die Nähe zu jungen Studentinnen suchte. In seiner Vorlesung stellte Scifford fünf Morde mit inszenierter Symbolik vor – und exakt jene Morde scheint jemand nun viele Jahre später in Norwegen nachzustellen. 
So hilfreich Inger Johannes Hinweise für die Polizei sind, so wenig lässt sich diesmal sagen, ob die Ermittlungsarbeit Erfolg haben wird. Yngvar ist zunehmend irritiert, wie beharrlich seine Frau über ihre Zeit beim FBI schweigt. Am Abend vor der Hochzeit hat sie ihm das Versprechen abgenommen, niemals nach diesen Monaten in Boston zu fragen. Doch Yngvar, der gerne sein Leben mit ihr teilen möchte, fühlt sich zurückgesetzt und unverstanden. 

Der Konflikt des Ehepaars spitzt sich zu, als die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten auf ihrer ersten Auslandsreise im neuen Amt Norwegen besucht. Trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen verschwindet sie aus ihrem Hotel – vor den Augen der norwegischen Polizei und des FBI („Die Präsidentin“). Bald schon gehen erste Hinweise aus der Bevölkerung ein; die Präsidentin wurde angeblich auf offener Straße gesehen, auf einem Roadtrip durch Norwegen. Spielt hier jemand mit den Ermittlern Katz und Maus?

Yngvar Stubø soll ausgerechnet mit FBI-Agent Warren Scifford zusammenarbeiten, jenem Mann, mit dem Inger Johanne als junge Studentin eine Affäre hatte und den sie mehr als alles andere verabscheut. Yngvar kommt seiner Pflicht nach, denn schließlich steht hier nicht nur das Leben der Präsidentin auf dem Spiel, sondern auch die internationale Sicherheit: Es droht ein Anschlag auf die USA. Doch Warren entpuppt sich bei den Ermittlungen als unzuverlässig; er scheint Erkenntnisse zurückzuhalten und behindert die Arbeit der Polizei. Als die Präsidentin an einem ganz und gar ungewöhnlichen Ort wiederauftaucht, ist Inger Johanne endlich bereit zu erzählen, was damals in Boston passiert ist und welch tiefe Wunden Warren Scifford ihr zugefügt hat. 
Inger Johanne nimmt nach dem Schwangerschaftsurlaub ihre Arbeit an der Universität wieder auf. Das tut auch ihrer Beziehung zu Yngvar gut, denn beide genießen den fachlichen Austausch. Die kleine Patchworkfamilie feiert Weihnachten, als erneut eine Mordserie beginnt („Gotteszahl“): Im Küstenort Bergen wird eine Bischöfin auf offener Straße erstochen. Niemand weiß, wohin die engagierte und allseits geschätzte Frau in der Nacht des Heiligen Abends unterwegs war. Ihr Mann verweigert der Polizei jegliche Auskunft, der Sohn ist mit der Situation überfordert.

Wenig später wird ein junger Stricher in einem Osloer Park erschlagen. Und im Hafen wird eine Leiche angeschwemmt, die bereits so zersetzt ist, dass ihre Identität nur schwer ermittelt werden kann. Hängen diese Fälle miteinander zusammen? Yngvar kommt bei seinen Recherchen nicht weiter – kein Puzzleteil scheint zum anderen zu passen. Den entscheidenden Anstoß liefert Inger Johanne. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung mit dem Thema Hassverbrechen: Welche Dynamik entwickelt sich in Gruppen mit extremer Gesinnung? Was bringt Menschen dazu, aus purer Abscheu zu töten?

Bei ihrer Recherche stößt Inger Johanne auf eine Gruppe von Zahlenmystikern, die sich die „25er“ nennen. Die religiösen Fanatiker verbindet tiefer Hass auf alle, die sich in ihren Augen unsittlich verhalten. Und sie verüben systematisch Morde an Schwulen und Lesben. Wieder einmal verlässt sich Inger Johannes auf ihre Intuition, ihre Kombinationsgabe, ihr Gefühl für den einen übersehenen Hinweis.


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