Die Republik sieht alles
Für alle Leser*innen von Robert Harris' Vaterland und Andreas Eschbachs NSA
Mit Ulldart begann seine einzigartige Karriere. Seine Romane um Die Zwerge wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten.
Allein bei Piper wurden 3,3 Millionen Bücher von Markus Heitz verkauft.
Als einziger deutscher Autor gewann er bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.
Warum also die Wahl eines Pseudonyms?
Um seinem neuen Roman Die Republik sowohl im Handel als auch bei den LeserInnen Raum zu geben, für sich selbst zu stehen – losgelöst von dem Erfolg der sich bisher überwiegend im phantastischen Bereich bewegenden Romane.
Und wenn es umgekehrt gelaufen wäre?
„Während ich die Berichte über den Mauerfall in den Medien sowie die vielen Rückblicke und Analysen zum Ende der DDR sah, fiel mein Blick zufällig auf eine alte Karte des geteilten Deutschlands. Mit dem widerständigen Inselrest West-Berlin inmitten der Deutschen Demokratischen Republik.
Die Idee zum Roman entstand in der nächsten Sekunde wie von selbst:
Und wenn es umgekehrt gelaufen wäre?
So entspann sich nach und nach das einzigartige Thriller-Szenario in einer fiktiven, modernen, gesamtdeutschen DDR – unter Beibehaltung von West-Berlin.
Wäre diese Stadt nicht der perfekte Tummelplatz und das Drehkreuz für Agentenorganisationen aus der ganzen Welt, um DDR-Spionage zu betreiben?
Dabei soll es keineswegs um die berüchtigte Ostalgie oder das beliebte Ost-Bashing gehen – oder eine Verklärung der „guten alten Zeiten“. Mehr dazu im Nachwort.
Ich wollte eine möglichst reale DDR des 21. Jahrhunderts als meine Bühne entwerfen, mit allen Vorteilen und Nachteilen des Systems, mit bekannten und neuen Produkten, ohne Mangelverwaltung und mit geballter Wirtschaftskraft sowie führender Hochtechnologie und Gebäuden, Betrieben, Strukturen, die in unserer Welt heute gar nicht mehr existieren.
Wer jetzt stutzt und zu einem Lachen ansetzen möchte, der denke an dieser Stelle kurz an die Volksrepublik China – mit der sich meine DDR übrigens sehr gut versteht …
Ich wünsche aufregende Stunden in dieser DDR und in West-Berlin als Berlin-Deutschland. Beide hat es so nie gegeben – aber vielleicht hätte es sie geben können.“
Maxim Voland
im Frühling 2020
CHRIS
35 Jahre, Franzose mit deutschen Wurzeln, lebt mit seiner Frau Cora in Paris, wenn er nicht gerade unterwegs ist. Arbeitet als Dolmetscher und Übersetzer in Brüssel, in erster Linie für das europäische Parlament, auch weltweit.
Er beherrscht verschiedene Sprachen, ist ansonsten ein unscheinbarer Typ und meidet Konfrontationen. Er besucht die DDR, die seine Familie einst verlassen hat, für eine Beerdigung, um den letzten Willen eines Verwandten zu erfüllen. Seine Gefühle sind dabei durchaus zwiespältig.
Mit ihm erkundet die Leserschaft die gesamtdeutsche DDR. Chris wird viel von seinen Vorurteilen verlieren, ohne das von der SED etablierte System indes schönzureden.
Lieblingssongs: Charles Trenet - La Mer // Nolwenn Leroy - La Jument De Michao // IN-GRID - Tu Es Foutu // Patricia Kaas - Une fille de l’est
ALICIA
Sie ist mit 25 Jahren und ihrer Einstellung zur SED das schwarze Schaf der Familie. Ihre renitente Art und ihre Reformvorschläge für den Sozialismus in der DDR haben ihr einen Studienplatz für Elektrotechnik endgültig unmöglich gemacht. Sie kleidet und gibt sich absichtlich rebellischer.
Sie will Änderungen im Staat, aber keinen Umsturz. Reformen sollen den Sozialismus moderner machen. Alicia findet den Besuch von Chris gut, weil sie sich Kontakte ins Ausland erhofft und freut sich über den neuen Input.
Lieblingssongs: Karat - Über sieben Brücken musst du gehn // Silly - Bataillon d´Amour // Puhdys - Alt wie ein Baum // Pankow - Langeweile // Patenbrigade: Wolff - Stalinallee // Monokel - Schwarze Marie
GUSTAV
Ein Stasi-Oberst von 61 Jahren und dunklerem Teint, den er seiner Mutter verdankt, womit er innerhalb der Behörde schon auffällt und was sein Leben nicht immer leichter machte. Er ist ein bisschen beleibt. Zu viele Goldbroiler.
Zu Beginn seiner Karriere und um seinem Vater zu imponieren war er extremst motiviert, bis er im Laufe der Jahre merkte, dass es in der DDR korrupt wie im kapitalistischen Westen zugeht. Viele zu oft für seinen Geschmack wurde er bei Ermittlungen gegen Parteibonzen zurückgepfiffen.
Seitdem hat er mit dem System innerlich gebrochen und plant das Verlassen der DDR, zusammen mit seiner Geliebten, um seinen Lebensabend außerhalb des Staates zu verbringen. Bis das Giftgas freigesetzt wird und sie tötet.
Lieblingssongs: Max Richter - Spring 1 (Recomposed by Vivaldi, The Four Seasons) // Johnny Cash - Hurt // Cora -Amsterdam // Marvin Gaye - Inner City Blues
HARPER
Sie hat mit 27 Jahren schon einige Geheimdienste kennen gelernt und arbeitet derzeit für den MI6 in Westberlin. Die Franco-Kanadierin ist gefürchtet für ihre große Klappe, leistet aber auch gute Arbeit, womit sie sich Sprüche leisten kann. Harper sieht sich als weibliche Version von James Bond und unterhaltsamen Chaosfaktor, der die Dinge in Bewegung bringt.
Zur Tarnung ist sie offiziell Innenarchitektin und Shoppingbegleiterin für reiche BesucherInnen sowie VIP-Stadtführerin inklusive Helikopterrundflüge.
Lieblingssongs: Dropkick Murphys - I'm Shipping Up To Boston // The Dead South - In Hell I'll Be In Good Company // Nick Cave & The Bad Seeds - Red Right Hand // South Park - Blame Canada // Ivy Levan - Who Can You Trust // Air - La Femme d'Argent