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Die 7 Uni-Typen

Studententypen an der Universität

Dienstag, 05. Mai 2015 von Felix Dachsel


Studententypen

Was erwartet einen an der Uni? Beziehungsweise: Wer? Welche Menschen trifft man dort?

Felix Dachsel schafft Abhilfe. Er hat sie eingeteilt, in die Polo-Armee, die Profis, die Erb-Schlauen, die Unsichtbaren, die Schönen, das Personal und die Uni-Loser.

Woran man sie erkennt und worauf man achten muss, können Sie hier erfahren.

 

Die Polo-Armee

Die Polo-Armee besteht aus jungen Frauen und Mannern aus dem Umland. Die Polo-Armee fahrt nicht nur VW Polo, sondern auch Golf, Mini und in Extremfallen Twingo.

Die Polo-Armee studiert Solides: Maschinenbau, BWL, Medizin, Tiermedizin, höchstens noch Psychologie. Sie steht morgens im Stau der Pendler und würde vor der Bibliothek am liebsten einen Parkplatz mieten, wenn das ginge.

Die Polo-Armee ist entschlossen und gewaltbereit. Sie erwacht im Umland, wenn andere Studenten gerade ins Bett gehen. Sie frühstückt deftig unter dem Kruzifix, wahrend die Eltern im Stall die Kühe melken. Sie rückt an, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Scheinbar gleichzeitig rollt sie in Kleinwagen auf die Parkplätze der Bibliothek.

Die Polo-Armee trägt festes Schuhwerk. Immer. Überall. Ob Holzhacken, auf dem Traktor oder im Hörsaal: Man trägt Wanderstiefel. Die Polo-Armee ist beinah übergangslos von der Agrar- in die Wissensgesellschaft gesprungen. In Wanderstiefeln!

 

Die Profis

Die Gruppe der Profis. Sie trägt den Titel Profi als Namenszusatz. Wenn jemand beispielsweise Benjamin heißt und zu den Profis gehort, dann heißt er Profi-Beni.

Die Profis wissen in erster Linie Bescheid. Sie tragen smarte Frisuren und Brillen mit schwarzen Rändern.

Wenn ein Profi bei der Einführungsveranstaltung gefragt wird, warum er sich denn ausgerechnet für dieses Fach entschieden habe, dann tragen Profis freundlich lächelnd und ohne zu zögern ihren Karriereplan fur die nächsten siebeneinhalb Jahre vor. Das klingt dann so: „Hallo, mein Name ist XY. Ich habe mich fur Politikwissenschaft entschieden, weil ich mich sehr für die Europäische Union interessiere.“ Und genau an dieser Stelle muss man hellhörig werden: Wer zum Teufel interessiert sich schon freiwillig für die Europäische Union?

Wenn man einen Profi erkennen will, dann hilft der FDP-Test. Man muss sich die jeweilige Person kurz auf einem Wahlplakat der FDP vorstellen. Wenn das passt, dann hat man einen Profi vor sich. Wichtig sind auch die Zähne. Profis haben die weißesten Zähne der Welt.

Sie wollen die Dinge einfach halten. Keep it easy. Sie mögen es beispielsweise überhaupt nicht, Professoren Umstände zu bereiten. Wenn ihnen verschiedene Termine für eine Sprechstunde angeboten werden, dann antworten sie innerhalb von Sekunden per Mail mit diesem Satz: „Gerne komme ich dann, wenn es für Sie am angenehmsten ist.“

Sie interessieren sich für Politik – sind aber radikal unpolitisch. Sie meinen, dass es kein rechts und links mehr gibt. Nur noch gute und schlechte Lösungen. Sie sind beispielsweise in der Lage, sowohl bei einem linken als auch bei einem rechten Abgeordneten ein Praktikum zu machen. Oder sie bewerben sich gleichzeitig bei McDonald’s und Greenpeace. Für Profis sind Positionen etwas, in das man sich einarbeiten kann. Profis sind flexibel.

Die Erb-Schlauen

Akademikerkinder, Professorentöchter, Lehrersöhne. Manche der Erb-Schlauen bewegen sich gelangweilt durch die Uni, sie sind auf eine seltsame Art verzogen. Andere Erb-Schlaue sind wahnsinnig engagiert: Sie singen im Unichor, spielen im Orchester Harfe.

Die Erb-Schlauen erzählen gerne, dass ihre Eltern über Ecken Jürgen Habermas kennen und ihnen bei einem Urlaub in der Provence, da waren sie neun, die Blechtrommel von Günter Grass in die Hände gefallen sei. Und dass die Blechtrommel beinah alles in ihrem Leben verändert habe. Auf ihrem Fernsehtisch liegt nichts als das mehrteilige DVD-Seminar „Politische Philosophie“ mit Professor Doktor Julian Nida-Rumelin.

Sie lassen beiläufig Namen von Philosophen fallen, die eigentlich nichts zur Sache tun. Nur um ihrem Gegenüber zu signalisieren, was sie schon alles gelesen haben. Die Erb-Schlauen haben auch immer eine Meinung – egal, ob es um Atomkraft, den Ersten Weltkrieg, die wirtschaftliche Entwicklung Chinas oder um Lena Meyer-Landrut geht.

 

Die Unsichtbaren

Die Gruppe der Unsichtbaren. Es ist schwer zu sagen, wie groß sie ist. Sie besteht aus Schatten und Gerüchten.

Mitglied ist, wer sich nur noch phantomartig an der Uni zeigt. Ausscheiden kann man durch Umzug oder Zwangsexmatrikulation. Wer mehr als eine Vorlesung im Monat besucht, scheidet ebenfalls aus. Die Unsichtbaren sind schlecht vernetzt, weil sie sich praktisch nie treffen.

 

Die Schönen

Die Schönen sehen die Uni als verlängerten Laufsteg. Sie nutzen jede Gelegenheit, um auf- und abzugehen: In der Bibliothek holen sie sinnlos Bücher aus dem letzten Regal, um möglichst öffentlichkeitswirksam durch die Reihen zu schreiten. Zur Vorlesung kommen sie mit Absicht zu spät und suchen sich einen Platz ganz in der Mitte.

 

Das Personal

Das Personal. Zu dieser Gruppe gehören alle mit Schlüsselgewalt: Hausmeister, Professoren, Dozenten, Hiwis, Bibliotheksangestellte.

Das Personal hat eigene Büros, mit eigenen Kaffeemaschinen und eigenen Sofas. Das Personal geht schneller und aufrechter durch die Uni als alle anderen, niemand kann das Personal aufhalten.

Das Personal weiß, wie man einen Beamer aktiviert und hat reservierte Parkplätze vor dem Hauptgebäude. Studenten verändern sich, wenn sie in die Gruppe des Personals aufsteigen. Sie tragen dann den Ausdruck der Befugten im Gesicht. Wenn sie nachts von den Securitymännern gefragt werden, was sie um diese Uhrzeit noch in der Uni machen, dann strecken sie eine Hand aus und sagen: „Ich gehöre zum Personal.“ Und wenn das nicht reicht, dann zeigen sie auf ihren Schlüsselbund.

 

Die Uni-Loser

Sie fühlen sich in einem Hörsaal wie ein Hamster, den man in ein Aquarium wirft.

Sie vergessen regelmäßig, sich vor dem neuen Semester zurückzumelden. Sie fallen nicht durch Klausuren, sondern sie verpassen Klausuren. Sie sind die Problemstudenten, deren Eltern man einbestellen würde, wären sie nicht schon erwachsen. Sie würden gerne mitschreiben – aber sie haben keinen Stift.«

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