Stilvoll den Planeten retten
Mehr Lebensqualität durch weniger Konsum? Wagen Sie jetzt den grünen Selbstversuch!
Klimafreundlich leben - passend zu „Fridays for Future“
„Wir haben alle begriffen, dass Naturschutz keine schlechte Idee ist, lokale Produkte aus dem Bio-Laden schmecken tatsächlich besser als Industriefraß und Plastiktüten sind schon aus ästhetischen Gründen eine Unverschämtheit. Andererseits nervt der Erlösungsglaube der neuen Öko-Religion. Ich fahre Auto, fliege gern und will trotzdem nicht daran schuld sein, wenn demnächst die Welt untergeht: Es muss möglich sein, angenehm und doch halbwegs klimaneutral und ressourcenschonend zu leben – wenn wir den inneren Öko-Schweinehund besiegen und uns beim Reisen, Essen und Shoppen auf das Wesentliche beschränken.
Ich beschreibe in diesem Buch meinen Versuch, ein gesundes und ökologisch-korrektes Leben zu führen und wie wir stillosem Konsum bewusstes Genießen entgegensetzen können. Es muss möglich sein, angenehm und doch halbwegs freundlich im Umgang mit dem Planeten zu leben.” Alexander von Schönburg
Alexander von Schönburg über seinen grünen Selbstversuch
Eines möchte ich an dieser Stelle übrigens klarstellen: Ich verstehe von der wissenschaftlichen Seite der Materie so wenig wie Sie. Ich hätte schon Schwierigkeiten, auf Anhieb zu erklären, wie genau der Abfluss bei mir zu Hause funktioniert. Meine Ahnungslosigkeit paart sich übrigens auch mit einer gewissen Skepsis gegenüber wissenschaftlicher Gewissheiten, die ich für ziemlich gesund halte.
Dieses Buch basiert jedenfalls auf der Grundbasis von: „Schön, dass Sie da sind ! “ Und es geht von der Prämisse aus, dass es möglich ist, sich selbst – und der Welt um sich herum – Gutes zu tun. Man muss ja nicht immer gleich die Welt retten. Für den Anfang genügt es, ein paar Dinge zu korrigieren, die schief sind, und die Welt damit, Stück für Stück, ein bisschen besser zu machen.
„Es kann Lust und Spaß bedeuten, verantwortungsbewusst mit Natur und Mitgeschöpfen umzugehen und nicht mehr jeden Quatsch der Konsum- und Unterhaltungsgüterindustrie mitzumachen.”
Klimaschutz im Alltag
Wie nachhaltig sind wir wirklich?
Meine Hoffnung ist, mit diesem Buch wenigstens Wege aufzuzeigen, wie man in ökologischen Fragen mehr Achtsamkeit an den Tag legen kann (ja, ich habe das Wort bewusst gewählt, gerade weil es an die Kursangebote auf dem Schwarzen Brett im Biomarkt erinnert). Zu dieser Achtsamkeit gehört, dass man nicht nur Müll trennt, sondern sich über ein paar grundsätzliche Fragen klar wird, aber auch, dass man sich den Auswirkungen der eigenen Handlungen bewusst wird und sich bei seinen vorgeblich klimaschützenden Entscheidungen möglichst nicht so viel in die eigene Tasche lügt.
Wie wäre es also mit kleineren großen Zielen? Statt den Lauf der Welt und gleich das ganze Klima zu ändern, vielleicht erst einmal selbst hinter sich aufräumen und für weniger Müll, Schall und Rauch sorgen, beispielsweise bei diesen Dingen:
Avocado
Wenn Johannes Mario Simmel heute noch schreiben würde, müsste sein Erfolgsroman „ Es muss nicht immer Avocado sein “ heißen – und man sollte ihm beipflichten. Natürlich ist Avocado auf Toast, darauf ein Hauch Olivenöl, ein Spritzer Zitrone und vielleicht ein paar Blättchen Koriander köstlich. Aber man kann nicht lauthals für die Rettung der Welt kämpfen und gleichzeitig für sich beanspruchen, dass für einen kleinen Snack – bildlich gesehen – ganze Stücke aus der Antarktis herausbrechen. Damit eine Avocado auf Ihren Toast kommt, hat sie einen Flug hinter sich, der, wenn Sie ihn selber antreten würden, das Doppelte Ihres gesamten klimaverträglichen CO₂-Budgets eines Jahres beanspruchen würde. Avocados wachsen zudem in riesigen Monokulturen mit Bewässerungsanlagen, die das Trinkwasser ganzer Regionen verbrauchen. Für ein Kilogramm Avocado werden rund 2.000 Liter Wasser gebraucht. Um die wachsende Nachfrage aus Europa zu bedienen, werden illegal Wälder gerodet. Kurz: Guacamole sollte den Stellenwert von Kaviar haben. Auch das ist ja ein Superfood, das nur selten und wenn, dann mit angemessener Feierlichkeit, genossen werden sollte.
Online-Einkauf
Wer im Internet seine Einkäufe erledigt, sorgt dafür, dass der Einzelhandel zugrunde geht und außerdem kommen online bestellte Waren in der Regel mit einer Menge Verpackungsmüll daher. Wenn man seine Waren schon im Internet bestellt, dann lieber bei memolife.de, dem Öko-Onlinewarenhaus.
Tätowierungen
Wenn selbst Kevin-Prince Boateng, dessen Körper reichlich verziert ist, heute sagt, er wünsche, er hätte sich nie tätowieren lassen, ist das ein deutliches Zeichen. Verblüffend ist, dass insbesondere ausgesprochen progressive und Gesundheits- und Naturthemen aufgeschlossene Menschen bei den Giftstoffen, die Tattoo-Tinte enthalten sind, wegsehen. Schwarze Tätowiertinte enthält zum Beispiel neben Ruß polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebserregend gelten. Auf Bio-Kost zu bestehen und gleichzeitig Tattoos zu haben ist ein bisschen so, als ob man als Konsument von Crystal Meth von der antioxidantischen Wirkung von Kurkuma-Weizengrass-Smoothies schwärmt.
Smartphone
Allein die Herstellung eines einzigen Smartphones verursacht mehr als 60 Kilogramm CO₂, die Gewinnung der dafür notwendigen seltenen Erden (unter anderem Gold, Kobalt, Zinn) sind derart problematisch, dass, wer ein Smartphone nutzt (also jeder) eigentlich jegliche
grüne Glaubwürdigkeit vergessen kann. Es ist eigentlich ein wenig so, als würde man mit Elfenbeinschmuck behangen durchs Leben gehen und gleichzeitig für Tierschutz eintreten. Seltsam, dass noch keiner der großen Hersteller auf die Idee gekommen ist, ein Smartphone auf den Markt auf den Markt zu bringen, bei dem gutes Gewissen im Kaufpreis inbegriffen ist. Bis es so weit ist, kann man allerdings auf die Smartphones der Firma Fairphone ausweichen. Das mit dem Betriebssystem Android versehene Fairphone 3 ist technisch auf dem neuesten Stand, im Gegensatz zu anderen Geräten erlaubt die modulare Bauweise aber, das Fairphone zu zerlegen und zu reparieren. Vor allem werden ausschließlich seltene Erden aus konfliktfreien Regionen verbaut, die chinesischen Fabrikarbeiter, die es zusammenbauen, werden überdurchschnittlich bezahlt und es wird vom Hersteller, wenn man ein neues kauft, zurückgenommen. Fairphone unterstützt zudem Recycling-Projekte in Ghana. Über die Internetseite fairphone.com erfährt man Bezugsquellen.
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