Seit 27 Jahren ist Michael Behrendt als Polizeireporter unterwegs. Worum es bei dieser Art von Journalismus, der oft negativ belastet ist, wirklich geht, erzählt er in diesem Interview.
Worum geht es in Ihrem Buch?
Also in meinem Buch geht es um den Beruf des Polizeireporters. Dieser ist negativ belastet, weil uns grundsätzlich unterstellt wird, dass wir nur versuchen, schnellstmöglich am Unfallort zu sein und irgendwelche abgetrennten Beine zu fotografieren.
Der Beruf als Polizeireporter beinhaltet aber viel mehr: Es geht um investigative Geschichten, es geht um gefährliche Geschichten und darum die Hintergründe zu beleuchten und aufzudecken.
Mit dem Buch möchte ich klarmachen, dass es nicht nur eine Horde von Paparazzos ist, die nachts den Funk abhören, sondern dass es zum Teil sehr seriöser und wichtiger Journalismus ist.
Für wen haben Sie dieses Buch geschrieben?
Für alle Polizisten, für alle Polizeireporter und Journalisten, die mit Kriminalitätsberichterstattung zu tun haben. Und ehrlich gesagt auch für meine Söhne, die mich immer danach fragen, was Papi den ganzen Tag so macht. Ich kann mir wirklich nicht mehr alle Geschichten merken, deswegen habe ich sie immer aufgeschrieben, damit sie das mal schwarz auf weiß haben.
Was bedeutet Ihnen das Buch persönlich?
Ich habe seit fast 27 Jahren nur mit unangenehmen Sachen wie Mord und Totschlag zu tun. Dadurch hat man auch eine ganze Menge Altlast im Kopf. Man kann das versuchen mit Freunden am Kneipentisch zu klären, aber das ist schon etwas anderes, ob man sich hinsetzt und sich all die Vorfälle von der Seele schreibt.
Es war wie ein innerer kleiner Waschgang. Mir war es wichtig, viele Sachen, die ich erlebt habe und die zum Teil auch traumatisierend sind, loszuwerden.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Schnellstmöglich mit meiner Familie nach Neuseeland auswandern, am Meer leben, Krimis schreiben und diesem ganzen hektischen Alltag zu entgehen.
Was möchten Sie ihren Lesern mit auf den Weg geben?
Man sollte nicht alles glauben, was man über Journalisten erzählt und schon gar nicht alles glauben, was man über Polizeireporter erzählt. Auch wir haben Moralverständnis und manchmal auch eine Seele und das habe ich versucht in meinem Buch klarzumachen. Dass es Solche und Solche gibt und ich bin einer von den Solchen.
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