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Dienstag, 05. November 2013 von Beatrice Lampe


Interview mit Topbias O. Meißner zu „Klingenfieber“

Tobias O. Meißner beschreibt im Interview, wie er sich dem Mythos Amazon genähert hat und warum er bei „Klingenfieber“ völlig auf Kapiteleinteilungen verzichtet hat.


„Klingenfieber“ ist dein brandneuer Roman – diesmal hast du eine weibliche Figur ins Zentrum der Geschichte gerückt. War das Schreiben deshalb anders für dich?

Nein, aber das liegt daran, dass ich ein wenig gemogelt habe. Anfangs habe ich nämlich eine männliche Figur benutzt, durch deren Augen man die weibliche Figur betrachtet. Erst in der zweiten Hälfte des Romans beginne ich dann, wirklich mit weiblichen Augen zu sehen.

Dein neuer Roman verarbeitet den Mythos der Amazone. Das Motiv kennt man von Kleists „Penthesilea“ bis hin zur TV-Serie „Xena“. Wo ist dein Ansatz, was machst du anders?

Ähnlich wie in „Barbarendämmerung“, wo ich den Mythos des Fantasy-Barbaren deutlich entheroisiert und auf das Brutale, Unberechenbare und Triebhafte herunter gebrochen habe, betrachte ich auch hier den Mythos „Fantasy-Amazone“ durchaus kritisch. Was richtet es eigentlich mit einem an, wenn man zwar jeden Mann im Kampf bezwingen kann, die Welt an sich aber dennoch von Männern und ihren Wünschen dominiert bleibt? Wie kann es kommen, dass eine Frau schließlich Krieg gegen sämtliche Männer führt?

Dein Buch widmest du hochkarätigen Frauengestalten: Agnes de Chastillon, der Roten Sonya von Rogatino, Jirel of Joiry und Raven, der Schwertmeisterin. Benennst du damit deine literarischen Vorbilder für „Klingenfieber“? Und welchen Einfluss hat Guy de Maupassant, den du ganz nebenbei erwähnst, auf diesen Roman?

Die erwähnten Damen sind literarische Vorfahrinnen meiner Heldin Erenis,
deshalb gebot es mir doch schon die Höflichkeit, mich tief vor ihnen zu verneigen. Von Guy de Maupassant habe ich jedoch dreist eine Kutsche voller Fahrgäste entwendet! Ich brauchte für meinen Roman eine Kutschfahrt, las gerade Maupassants berühmte Novelle „Boule de suif“, und dachte mir: Warum kann ich dieselbe Kutsche mit denselben Passagieren nicht auch durch meinen Roman rollen lassen? Bestehen nicht sämtliche Fahrpläne sämtlicher Kutschen des Universums
nicht letzten Endes ebenso aus Papier wie Novellen und Romane?

In deinen Texten spielst du mit Stilistik – z.B. befolgst du bei Kapiteleinteilung- und -anordnung sowie bei Kapitelnamen eigene Regeln. Warum?

Wichtig ist mir dabei, dass es jedes Mal neue Regeln sind. Ich mag es einfach, mich selbst beim Schreiben immer wieder neu herauszufordern und ausgetretene Pfade zu meiden. 

In „Klingenfieber“ beispielsweise verzichtest du völlig auf Kapiteleinteilungen – und das über hunderte von Seiten. Was ist der Grund dafür?

„Klingenfieber“ ist das weibliche Gegenstück zur „Barbarendämmerung“.
„Barbarendämmerung“ war wie von einer Axt in einzelne Kurzgeschichten
zerhackt. „Klingenfieber“ dagegen ist wie ein stetiger, unzergliederter Strom, der langsam aber sicher sämtliche Handlungsträger – und hoffentlich auch den Leser/die Leserin – mit sich mitreißt.

Ich finde, dass dies eine Möglichkeit ist, den Unterschied zwischen einem
männlichen und einer weiblichen Protagonistin nicht nur inhaltlich, sondern auch rhythmisch wiederzugeben.

Mit Erenis hast du eine ambivalente Figur geschaffen: ihre Hintergrundgeschichte ist fesselnd, ihr Schicksal dramatisch und man fiebert mit ihr – gleichzeitig nimmt man sie zuerst durch die Augen eines jungen Mannes, Stenrei, wahr. Warum hast du Erenis Geschichte nicht gleich aus ihrer Perspektive geschrieben?

Dafür gibt es – zusätzlich zu dem in der ersten Frage besprochenen
„Hineinarbeiten“ in die weibliche Sichtweise – auch noch einen inhaltlichen Beweggrund: Ich wollte, dass sich die Geheimnisse und die Herkunft von Erenis erst nach und nach erschließen. Hätte ich von Anfang an alles aus ihrer Sicht geschildert, hätte ich schon alles mit einfließen lassen müssen, was ihre Persönlichkeit ausmacht. Ich finde es jedoch spannender und auch sinnlicher, wenn sie am Anfang ein attraktives Rätsel ist. High-Fantasy ist ein eher männlich besetztes Genre. 

Ist „Klingenfieber“ ein Buch für weibliche Leser? Wem empfiehlst du es?

Jedem, der sich für komplizierte Beziehungen zwischen Frauen und Männern interessieren könnte. Also eigentlich ...jedem


Klingenfieber
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Roman

Erenis ist eine Amazone, eine wunderschöne und mächtige Meisterschülerin der Kriegskunst. Getrieben von einer rastlosen Raserei, fordert sie die stärksten Männer heraus – doch kämpft sie nicht, um zu siegen, sondern um zu töten. Gnadenlos. Fanatisch. Ohne einen einzigen Fehler zu machen. Dann erfährt Erenis, dass die Feinde ihrer Kindheit noch immer am Leben sind, und zieht los, um sie endgültig im Kampf zu besiegen. Doch ahnt die Amazone nicht, welch monströse Gegner sie damit zum Duell fordern wird ...

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