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Interview mit dem Autor

Interview mit Guillaume Musso zu seinen neuen Roman „Vielleicht morgen“

Dienstag, 06. Mai 2014 von


Ihr neuer Roman „Vielleicht morgen“, beginnt mit einem E-Mailaustausch zwischen einem Mann und einer Frau, quer durch die Zeit. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Sie kam mir vor einigen Jahren nach der Lektüre eines Zeitungsartikels. Darin ging es um die Schaffung einer Website, über die Internetsurfer E-Mails verschicken können, die der Empfänger erst zu einem vom Absender festgelegten Datum erhält. Das könnte am folgenden Tag, Monat oder gar ein halbes Jahrhundert später sein.

Ich fand diese Idee sehr fruchtbar, und, ausgehend von dieser Hypothese, begann ich dann die Geschichte einer Frau zu entwickeln, die gerade von ihrem Geliebten verlassen wurde und ihm eine lange Nachricht sendet, die er erst zehn oder zwanzig Jahre später erhalten soll.

Nachdem sie eine Weile brachlag, hat sich die Story stark weiterentwickelt, die Ursprungsidee aber ist dieselbe geblieben, das heißt die der romanhaften Möglichkeiten, die neuen Technologien in unser Leben zu integrieren. In meinen Romanen habe ich oft mit diesen beiden Elementen Zeit und Raum gearbeitet, und das Wissen, dass heute dank des Internet unsere Gedanken, Fotos, letztendlich auch unser Gedächtnis jederzeit Spielzeug einer Verzerrung von Zeit und Raum werden kann, bietet mir als Romanautor unendlich viele Möglichkeiten.

 

Ihr Roman ist in der realistischen Gegenwart verankert, wagt aber gleichzeitig Abstecher ins Übernatürliche.

Eher ins „Fantastische“ gemäß der Definition von Tzvetan Todor: „Das Fantastische ist die Unschlüssigkeit, die ein Mensch empfindet, der nur die natürlichen Gesetze kennt und sich einem Ereignisses gegenübersieht, das den Anschein des Übernatürlich hat.“

Das ist zweifellos auf die Lektüre meiner Kindheit und Jugend zurückzuführen – die Geschichten von Stephen King bis zu den Romanen von Richard Matheson und Ken Grimwood  und schließlich Episoden aus The Twilight Zone - Geschichten, die nicht zu erklären sind, in denen es von  Parallelwelten nur so wimmelt!

Doch man findet auch andere Referenzen aus der Filmkunst, beispielsweise die gewöhnlichen „hitchcockschen“ Helden, die Opfer einer viel zu komplizierten Maschinerie werden oder Zweifel an der wahren Natur ihres Partners hegen. Ein Thema von Hitchcock (Verdacht, Im Schatten des Zweifels), aber auch gewisse Filme von Barbet Schroeder, die meine Jugend geprägt haben, wie Die Affäre der Sunny von B. oder Weiblich, ledig, jung sucht ...

 

Vielleicht morgen ist auch ein Roman über die große Liebe und ihre Exzesse.

Eine Frage taucht tatsächlich in dem Roman auf: Wozu kann uns die Große Liebe treiben? Bis zu welchen Exzessen kann sie uns führen? Es ist auch eine Geschichte über den Schein innerhalb eines Paars und die Zweifel, was den Partner betrifft, mit dem wir unser Leben teilen.

Meine Protagonistin Emma, eine junge New Yorker Sommelière, hat sich in Matthew verliebt, einen Philosophieprofessor an der Havard University, der mit seiner Frau eine nach außen hin ideale Ehe führt, eine beneidenswerte gesellschaftliche Position innehat, ein hübsches Haus in Boston bewohnt und eine reizende kleine Tochter hat ...

Während sie über diese Menschen, die sie idealisiert, Nachforschungen anstellt, stößt Emma auf Geheimnisse, die sie niemals hätte aufdecken dürfen, und die ihr Leben gefährden.

 

Von da an verwandelt sich der Roman in einen komplexen psychologischen Thriller. Als Autor manipulieren Sie sowohl Ihre Protagonisten als auch die Leser, indem Sie Sichtweisen und Anschein verändern. Lüge und Schein nehmen eine wesentliche Rolle ein ...

Tatsächlich wollte ich die Handlung wie eine Treibjagd im intimsten Bereich aufbauen mit Personen, deren wahre Natur sich im Laufe der Geschichte entwickeln und enthüllen wird. Personen, ständig hin- und hergerissen zwischen ihrer dunklen und ihrer helleren Seite.

Auch wenn man hier gewisse Themen wiederfindet, die mir wichtig sind, ist das Neue an diesem Roman, dass man der Psychologie der Protagonisten, ihren Motivationen, Befürchtungen und Ängsten noch näher kommt. Dies ist vielleicht der Roman, der mir beim Schreiben am meisten Freude bereitet hat, weil sich meine Helden darin selbst in größte Gefahr begeben.

 

Trotz der Spannung mischt sich häufig Humor unter den Nervenkitzel ...

Ja, dank einer ganzen Reihe von Nebenfiguren, die ich mir ausgedacht habe. Sie bereichern die Geschichte durch ihre Verschiedenartigkeit und bringen Humor und Fantasie hinein. Man begegnet zum Beispiel einem charismatischen und mysteriösen Geschäftsmann, halb Steve Jobs, halb Mark Zuckerberg, einer anrührenden und kessen Galeristin und einem blutjungen französischen Hacker, der sich mit seiner Familie überworfen hat und mit meiner Heldin ein komisches Paar von Amateurermittlern bildet.

Ich schreibe gerne Romane, die nicht allein einem Genre zuzuordnen sind, und in einen Kriminalroman muss auch Humor vorhanden sein, der die Pausen und die Momente der Ruhe in dem beängstigenden Crescendo der Spannung füllt.

 

Und es gibt noch eine weitere Person, die eine wichtige Rolle spielt. Es handelt sich um Boston und Umgebung, wo Dreiviertel der Handlung angesiedelt ist.

Ja, das ist kein Zufall. Boston ist zugleich die Wiege Amerikas, der großen Universitäten und Forschungszentren von Cambridge wie Harvard – wo Facebook entstand – und MIT, eine Art Labor der Zukunft für alles, was Wissenschaften und Technologien betrifft.

Die Tatsache, dass diese Metropole die symbolische Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft bildet, spiegelt sich im Thema meines Romans wider und liefert ihm einen fast natürlichen Rahmen.


Vielleicht morgenVielleicht morgen
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Roman

Emma lebt in New York und hat ihre letzte Trennung noch immer nicht verwunden. Matthew kümmert sich in Boston allein um seine Tochter, seit seine Frau bei einem Autounfall ums Leben kam. Beiden hat das Schicksal übel mitgespielt. Doch dann macht Matthew auf einem Flohmarkt eine Entdeckung, die die Leben der beiden verbindet – und grundlegend verändert ...

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Kommentare

1.
Sabine Sagici am 03.09.2014

Schönes Buch, leicht zu lesen. Hätte aber - vor Veröffentlichung - schon ein wenig kritischer Korrektur gelesen werden können. Oder liegt es eventl. an der Übersetzung? Konkret: Im Kapitel, 2. Auflage, Seite 440: Wessen Motorrad ist denn nun Schrott? Der Russe fährt auf seiner Harley davon und Emma schnappt sich das Navigationsgerät aus dem Motorradwrack?!? Befindet sich das Navi nicht auf der Harley des Russen???
Viele Grüße, Sabine 

2. Der Mehltransporter
Quizzy am 11.01.2016

Die Harley des Russen hat es nur 50m weit geschafft, da stellte sich ihr der Mehltransporter in den Weg ...

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