„Die Geschichte der Baltimores‹ habe ich hauptsächlich im Flugzeug geschrieben.“
Haben Sie einen bestimmten Platz zum Schreiben – wie Ihr Held Marcus Goldman in seinem Haus in Florida?
Den habe ich tatsächlich: in meinem Büro. Allerdings war ich aufgrund des Erfolgs von „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ so viel unterwegs, dass ich anfangen musste, auch in Flugzeugen, Zügen und Hotelzimmern zu schreiben! Ich bin so viel gereist, dass lange und ruhige Tage in meinem Büro zur Seltenheit wurden. Also habe ich den Rat anderer Autoren befolgt, zu schreiben, wann und wo immer es geht. Inzwischen habe ich mich an meinen flexiblen Arbeitsplatz gewöhnt. So habe ich „Die Geschichte der Baltimores“ hauptsächlich im Flugzeug geschrieben.
Gleich am Anfang Ihres neuen Buchs „Die Geschichte der Baltimores“ erfahren wir, dass die Familie Goldman auf eine Katastrophe zusteuert. Der Leser wird tief in die Geschichte hineingesogen. Haben Sie sorgfältig geplant, wann Sie ihm welche Information geben würden?
Genau wie bei „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ lag für mich der Reiz darin, zu sehen, wo mich die Charaktere hinführen würden. Als die Geschichte einmal fertig war, ging ich dann noch wochenlang das Manuskript durch und überprüfte, ob ich genügend Hinweise und Aufklärungen eingestreut hatte, aber auch wiederum nicht zu viele. Eine Geschichte muss lesbar sein, aber zugleich die Spannung halten. Es ist mir wichtig, den Leser nicht zu verwirren, denn das Lesen soll immer und vor allem ein Genuss sein.
Wussten Sie, dass Sie zu dem Charakter Marcus Goldman zurückkehren würden, als sie Ihr erstes Buch „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ beendeten?
Ich hatte ursprünglich geplant, eine Trilogie zu schreiben. Insofern ja – als ich „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ schrieb, wusste ich, dass noch weitere Bücher folgen würden. Allerdings denke ich nun nach dem Erfolg mit der Geschichte um Marcus Goldman, dass wir vielleicht genug von ihm gehört haben. Oder zumindest für eine Weile …
Ihre Geschichte spielt in den USA. Insbesondere das reiche Viertel, in dem die Goldmans in Baltimore leben, wird dem Leser sehr anschaulich beschrieben. Wie haben Sie all diese Details in Erfahrung gebracht?
Ich hatte das Glück, viele Urlaube meiner Kindheit in den Vereinigten Staaten verbracht zu haben. Wenn man mit einem Ort aufwächst, hinterlassen dieser Ort und seine Wirkung tiefe Eindrücke im Gedächtnis. Dadurch fiel es mir leicht, die USA zu porträtieren. Zudem hatte ich in den letzten Jahren und insbesondere nach „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ das Privileg, kreuz und quer durch die USA reisen zu können und viele Amerikaner kennenzulernen, was mir dabei sicherlich auch geholfen hat.

Über Joël Dicker
Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren. Für „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ bekam er den Grand Prix du Roman der Académie Française zugesprochen sowie den Prix Goncourt des Lycéens. Das bei einem winzigen Verlag erschienene Buch wurde in Frankreich zu der literarischen Sensation des Jahres 2012, die Übersetzungsrechte wurden mittlerweile in über 30 Sprachen verkauft.


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