Ein Thriller enststeht
Johan Theorin über die Entstehung seines Romans
Die Handlung
Es war ein persönliches Erlebnis, das die Idee zu „So bitterkalt“ lieferte. Auf einem Spaziergang mit seiner Tochter kam Theorin vor vielen Jahren an einem von hohen Mauern umgebenen Gefängnis vorbei. Kind und Mörder, Unschuld und Verbrechen, zusammen auf engstem Raum – dieses Bild wurde zum Leitmotiv der Geschichte. Im Roman schickt Theorin den jungen Erzieher Jan Hauger in die schwedische Provinz, wo er eine Stelle in einem Kinderhort annimmt, der direkt neben einer psychiatrischen Klinik liegt.
Dort werden die Patientenkinder betreut, denen durch regelmäßige Besuche der Kontakt zu ihren Eltern ermöglicht werden soll. Heimlich versucht jedoch auch Jan in das Gebäude zu gelangen, denn es gibt etwas, das ihn mit der Anstalt verbindet. Während er selbst einen Weg nach drinnen sucht, will ein anderer raus: der mehrfache Mörder Ivan Rössel. Und der weiß mehr über Jan, als diesem lieb ist.
Der Schauplatz
Im Volksmund wird die psychiatrische Klinik Sankt Patricia nur „Sankt Psycho“ genannt. Es ist ein schauriger, sehr beklemmender Ort. Meterhohe Mauern schotten die Patienten von der Außenwelt ab. In den verlassenen Kellerräumen irren verwirrte Gestalten umher .Mit „So bitterkalt“ will Theorin zeigen, dass er nicht nur Öland-Heimatkrimis schreiben kann. Über einen unterirdischen Gang ist die Heilanstalt mit dem Kinderhort „Die Lichtung“ verbunden. Hier pendelt der Alltag zwischen Spielerunden, „Obstzeit“ und Lesestunden. Doch die Idylle trügt, denn schnell wird klar, dass die räumliche Verbindung zur Klinik Unheil mit sich bringt.
Die Figuren
Statt eines Ermittlers führt ein Erzieher mit geheimnisvoller Vergangenheit durch die Geschichte – und rollt nebenbei einen alten Mordfall neu auf. Kapitel für Kapitel bohrt man sich tiefer in das Seelen lebendes Sonderlings, der mal befremdlich, mal sympathisch erscheint. Sein Gegenspieler Rössel ist ein waschechter Psychopath, emotional gestört und skrupellos. Theorin entwickelt seine Charaktere ers tbeim Schreiben: „Ich lerne meine Figuren darüber kennen, wie sie sich in schwierigen Situationen verhalten“, sagt er. Auch wenn er gerade nicht am Schreibtisch sitzt, verbringt er in seinem Kopf viel Zeit mit ihnen. Aber nur solange der Roman in Arbeit ist. „Danach“, so der Autor, „gehen wir getrennte Wege.“
Das Schreiben
„So bitterkalt“ ist sehr spontan entstanden. Als Theorin die Einstiegsszene schrieb, wusste er noch nicht, wie die Geschichte weitergehen würde. Insgesamt hat er ein Jahr lang an dem Buch gearbeitet. Dabei schreibt er die Kapitel immer in der Reihenfolge, wie sie im Roman erscheinen. Wenn er eine gute Idee für eine spätere Szene hat, wird sie erst einmal in einer Kladde notiert. Zum Schreiben zieht er sich immer in eine kleine, karge Kammer zurück. „Ich brauche eine Tür, die ich hinter mir zumachen kann“, so der Schwede.Vier Kindergeschichten, die anderen Verlegern zu düster waren, hat Theorin in den Roman einfließen lassen. Schreibblockaden kennt er übrigens nicht, nur den „Skrivkramp“, den „Schreibkrampf“. Und den könne man – wie alle Krämpfe – lösen, indem man sich entspannt und zum Beispiel an einer anderen Geschichte weiterschreibt.
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