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Mystische Mächte (Bitter & Sweet 1)

Mystische Mächte (Bitter & Sweet 1)

Linea Harris
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Bitter & Sweet

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Mystische Mächte (Bitter & Sweet 1) — Inhalt

Jillian wünscht sich nichts sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein – leider ohne Erfolg. An ihrem 17. Geburtstag erfährt sie von ihrer Tante, dass ihre seltsamen Fähigkeiten keineswegs normaler Herkunft sind, sondern sich auf ihre Abstammung als Hexe zurückführen lassen. Kurz darauf findet sie sich in einer Welt wieder, in der Vampire, Werwölfe und Dämonen keine Fantasiegespinste mehr darstellen, und muss sich in der vollkommen neuartigen Umgebung der Winterfold Akademie zurechtfinden. Doch selbst unter Hexen ist Jillian keineswegs so normal, wie sie anfangs gehofft hat. Glücklicherweise lernt sie zum ersten Mal in ihrem Leben Freunde kennen, die ihr zur Seite stehen, als sie sich zu allem Übel auch noch unglücklich verliebt. Doch alles ändert sich, als es in der Umgebung zu vermehrten Dämonenangriffen kommt ...

€ 2,99 [D], € 2,99 [A]
Erschienen am 18.12.2015
384 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-97408-0
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Leseprobe zu „Mystische Mächte (Bitter & Sweet 1)“

Kapitel 1


Ich lag auf meinem Bett und starrte an die kleinen, fast un­sichtbaren Risse an der Zimmerdecke, während ich mich meinen düsteren Gedanken widmete. Die Stimme von Pink dröhnte durch die Kopfhörer in meinem Ohr, sie schmetterte ihren traurigsten Song mit einer unendlichen Hingabe. Ja, ich badete im Selbstmitleid !
Zwei Wochen noch bis zum Ende der Ferien, dann würde ich mein neues Leben beginnen. Seufzend schaute ich zu meinem halb fertig gepackten Koffer, der wie bestellt und nicht abgeholt in der Ecke stand und darauf wartete, gefüllt zu [...]

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Kapitel 1


Ich lag auf meinem Bett und starrte an die kleinen, fast un­sichtbaren Risse an der Zimmerdecke, während ich mich meinen düsteren Gedanken widmete. Die Stimme von Pink dröhnte durch die Kopfhörer in meinem Ohr, sie schmetterte ihren traurigsten Song mit einer unendlichen Hingabe. Ja, ich badete im Selbstmitleid !
Zwei Wochen noch bis zum Ende der Ferien, dann würde ich mein neues Leben beginnen. Seufzend schaute ich zu meinem halb fertig gepackten Koffer, der wie bestellt und nicht abgeholt in der Ecke stand und darauf wartete, gefüllt zu werden.
Ich ließ den Blick durch mein Zimmer gleiten und die Atmosphäre auf mich einwirken. Die Wände waren in warmen Orangetönen gestrichen, und auf dem Regal zwischen der Glasfiguren-Sammlung und dem Schreibtisch gegenüber meinem Bett türmten sich unzählige Bücher und Zeitschriften. Es war schon das zweite Zuhause, das ich bald verlassen musste. Ich stand schwerfällig von meinem breiten Bett auf, schlenderte zu dem Bücherstapel und zog ein uraltes, zerfleddertes Kinderbuch hervor. Staub kitzelte in meiner Nase und ich konnte gerade noch ein Niesen unterdrücken. Das Buch handelte von der kleinen Fee Trixi. Meine Mutter hatte mir vor ihrem Tod daraus vorgelesen, einige der wenigen Erinnerungen, die ich an sie hatte. Auf der ersten Seite klebte ein Foto von unserem alten Haus, vor dem Mum Arm in Arm mit meinem Vater stand.
Nun lebte ich woanders, und dieses Zimmer hier war zu meinem Rückzugsort geworden. Auf dem Boden lagen einige Klamotten verstreut, obwohl ich für gewöhnlich Ordnung hielt, und an einigen Stellen klebte noch der Klebestreifen, mit dem meine Poster berühmter Comic-Helden angebracht gewesen waren und die ich vor Kurzem erst entfernt hatte. Ich wurde schließlich auch einmal erwachsen. Somit sah es hier aus, wie es eben in einem normalen Zimmer bei einem normalen Mädchen von siebzehn Jahren aussieht.
Nur dass ich nicht normal war. Nicht dass ich es nicht versucht hätte, das hatte ich. Das tat ich immer noch. Aber seit ich denken konnte, war ich anders als die anderen Kinder, denen ich begegnete. Vielleicht lag es daran, dass ich von meiner verrückten Tante aufgezogen wurde. Vielleicht aber auch daran, dass ich eine Hexe war. Jedenfalls sagte das Tante Amalia.
Etwas benommen ließ ich das Buch in meinen Koffer
fallen. Es nützte nichts, ich konnte heute einfach nicht still sitzen. Diese innere Unruhe hatte mich jetzt schon seit Tagen gepackt. Und mit jedem Tag, mit dem der 5. August näher rückte, wurde es schlimmer. Etwas planlos lief ich durch mein Zimmer und sammelte eine rote Hose auf, nur um sie wieder achtlos aufs Bett fallen zu lassen.
Als ich am Fenster vorbeikam, warf ich einen Blick nach draußen. Dunkle Wolken rollten schwerfällig über den Him­mel und nahmen der Sonne jegliche Kraft. Ich seufzte innerlich. Aber was sollte man in Langfield, einer Kleinstadt in Südengland, auch anderes erwarten. Ich drückte die Stirn gegen die angenehm kühle Scheibe und sah in unseren Vorgarten.
Tante Amalia hatte schon immer einen eigenen Stil, der sich auch, zum Leidwesen aller Nachbarn, in unserem Garten zeigte.
Ich liebte diesen Ort. Allerlei Gewächse und Pflanzen ließen ihn zu jeder Jahreszeit blühen, überall hingen Zierkugeln, Solarleuchten und Bänder in den zahlreichen Obstbäumen.
Doch das Schönste war : Niemand konnte einen von der Straße aus beobachten, da der hohe Holzzaun mit dem dichten Efeubewuchs die Sicht hinderte. Das war es auch, was die Nachbarn so störte. Nicht die Tatsache, dass Tante Amalia ihr eigenes grünes Paradies geschaffen hatte, sondern dass sie ihre Neugier nicht befriedigen konnten. Klatsch und Tratsch über die Nachbarn gehörte zum Alltag. So war es hier nun einmal. Hier war jeder perfekt. Zumindest gab es jeder vor. Die Häuser in der Straße glichen sich, und die Vorgärten waren ähnlich einem Schachbrett aneinandergereiht und gut sichtbar für jedermann. Natürlich mit perfekt gemähtem Rasen.
Unser Haus dagegen war eben anders. Und wir waren anders, weshalb wir gemieden wurden.
In der Schule war ich immer nur das seltsame Mädchen aus dem letzten Haus der Jefferson Street. Das Mädchen, deren Eltern kurz nach ihrer Geburt umgekommen waren. Das Mädchen, deren Tante überall Amulette und Kräuter aufhängte, um böse Mächte abzuwehren. Das Mädchen, um das herum seltsame Dinge passierten.
Ich wandte mich vom Fenster ab und machte mich auf den Weg durch den Flur, die Treppe hinunter und in die Küche. Seit Tagen verspürte ich keinen Hunger, doch heute machte sich ein kleines Grummeln in meinem Magen bemerkbar.
Meine Tante, Amalia Bailey, stand am Tresen und zündete wieder eines ihrer zahlreichen Räucherstäbchen an. Die kühle Brise aus dem geöffneten Fenster wehte den Lavendelduft zu mir herüber und kündigte gleichzeitig Regen an. Überall in unserem Haus hingen Glücksbringer und Amulette, die Einrichtung war eine Mischung aus Altem und Neuem, darunter auch einige kuriose Stücke. Die antiken Möbel und die selbstgemachten Dekorationen aus schimmernden Materialien sorgten nicht nur für Gemütlichkeit, sondern strahlten auch eine verhaltene Eleganz aus, sagte Amalia immer. Ich betrachtete es eher als vollgestopft mit allerlei Schnickschnack, aber mit der Ge­­mütlichkeit hatte sie recht. Als ich eintrat, schaute sie kurz auf und lächelte.
„ Hallo, Schatz, hast du Hunger ? Ich wollte gerade Sandwiches machen. “
Ich nickte und setzte mich an den Tresen. „ Ja, danke. “
Während sie die Zutaten zusammensuchte, beobachtete ich sie. Sie war die Schwester meiner Mutter Silva, und ob­­wohl Tante Am schon auf die fünfzig zuging, sah sie immer noch äußerst gut aus. Sie war groß und schlank, und während Mum und sie kurze rote und lockige Haare hatten, fielen mir meine in einem dunklen Braun über die Schultern. Nur unsere Augen hatten dieselbe Farbe, ein schimmerndes Grün, das an saftige Wiesen erinnerte.
Tante Am schaute mich an und runzelte die Stirn. „ Du siehst aus, als hättest du tagelang nicht richtig geschlafen, Liebes ! Machst du dir etwa immer noch Gedanken wegen der Akademie ? “
Sofort bildete sich wieder der Kloß in meinem Hals, und ich konnte nur nicken. Tante Amalia sah mich mitleidig an.
„ Jillian, du wirst es schaffen. Wenn du erst unter deinesgleichen bist, dann wirst du ganz schnell Freunde finden. “
„ Schon, aber es ist so weit weg . . . “ Und da sind Monster. Ich schob den letzten Gedanken beiseite. Genau genom­men wusste ich nicht einmal, wo sich diese Schule genau be­fand. Irgendwo in Englands Wäldern, versteckt vor den Menschen. Man konnte es nicht einmal richtig Schule nennen. Eher ein Internat. Oder ein Trainingslager. Irgendetwas da­­zwi­schen.
Obwohl ich in der Highschool und der Stadt nie wirklich Anschluss gefunden hatte, konnte ich hier immer noch in unser Haus und den liebevoll gestalteten Garten flüchten. Ich lebte bei Tante Amalia, seit ich denken konnte. An meine Eltern konnte ich mich nicht erinnern, aber Tante Am versuchte seit jeher, mir ein guter Ersatz zu sein. Ich liebte ihre fürsorgliche Art und fühlte mich geborgen in ihrer Nähe. Und nun sollte ich woanders wohnen ? Ich wusste ja nicht einmal, was dort auf mich zukommen sollte.
„ Ach Jill, als ich in deinem Alter war, ging es mir genauso. Doch diese Schule ist wirklich etwas Besonderes, und du brauchst diese Ausbildung, um dich zu schützen ! Es wird nicht lange dauern, dann hast du dich dort eingelebt. Glaub mir, es gibt dort so viel zu entdecken ! “
Sie lächelte mir aufmunternd zu und hoffte, meine Neugier geweckt zu haben. Ich brachte es nicht übers Herz, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Tapfer lächelte ich zurück und nahm das Sandwich entgegen, das sie mir reichte. Bloß schnell raus hier, bevor die Fassade bröckeln konnte.
„ Ich gehe noch in die Bibliothek. Soll ich auf dem Rückweg etwas aus dem Supermarkt mitbringen ? “
Mit einer Hand versuchte ich, mir meine Jacke überzuziehen, ohne das Sandwich fallen zu lassen. Der leichte Anflug von Hunger war wie weggeblasen.
„ Nein danke, Schatz, aber bleib nicht so lange weg. Man sollte meinen, du hast schon alle Bücher gelesen, so oft, wie du in den letzten Wochen dort warst. “ Tante Am schüttelte amüsiert den Kopf und wandte sich wieder den Sandwiches zu. Im Flur warf ich einen kurzen Blick in den Garderobenspiegel.
Grüne Augen blickten mir aus einem bleichen, schmalen Gesicht entgegen. Im Großen und Ganzen war ich mit meinem Aussehen zufrieden, auch wenn ich mir nie besonders viel aus Make-Up und Mode gemacht hatte. Meine dunkelblaue Jeans, der schwarze Pullover und die dünne Leder­­jacke waren weder richtig angesagt noch aus der Mode ge­­kommen. Im letzten Jahr hatte ich mir ein Nasenpiercing stechen lassen, einfach weil mir der kleine Ring gefiel und ich wenigstens ein bisschen auffallen wollte. Und weil ich zugegebenermaßen eine Trotzphase hatte, die jedoch schnell vorbei war. Hätte ich doch vorher gewusst, wie das wehtut !
Ich ging nach draußen, und sofort fing der leichte Nieselregen an, meine Haut zu durchnässen. Ich machte mir nicht die Mühe, einen Schirm mitzunehmen. Wenn man in Langfield aufwuchs, gewöhnte man sich daran, ständig nass zu werden. Ich atmete tief durch, in der Luft hing noch immer der Geruch nach frisch gemähtem Gras. Langsam schlenderte ich die Straße entlang, die Blicke der Nachbarn aus den Fenstern wohlweislich auf mir spürend. Provokativ klatschte ich mein Sandwich in eine der Tonnen am Straßenrand. Sollten sie sich doch aufregen.
Tante Am hatte recht. Seit meinem siebzehnten Geburtstag im Juni war ich jede freie Minute in der Bibliothek ge­­wesen, um alles über Mythologie und magische Wesen zu lesen, was ich finden konnte. Kein Wunder nach dem, was meine Tante mir an diesem Tag eröffnet hatte. Noch heute fragte ich mich, ob es nicht doch alles ein riesengroßer schlechter Scherz war. Doch ich wusste es besser. Ich ließ den Abend meines Geburtstags Revue passieren.
Ich saß mit Tante Am auf dem kuscheligen Sofa und packte die Geschenke aus. Nachdem ich mich gebührend über meinen neuen iPod von Tante Am gefreut hatte, wandte ich mich dem letzten kleinen Päckchen zu. Es stellte sich he­­raus, dass es eine kleine silberne Kette mit einem runden Anhänger enthielt, der in einem dunklen Blau schimmerte. Die Kette war in ihrer Schlichtheit wunderschön, und ich legte sie sofort um den Hals, wo sie sich an die Kuhle zwischen meinen Schlüsselbeinen schmiegte.
„ Sie gehörte deiner Mutter. Du hast sie an dem Abend getragen, an dem man dich zu mir brachte, und ich habe sie für dich aufbewahrt. Sie dient dem Schutz vor der Dunkelheit und hat magische Kräfte. “
Ja klar, Tante Am und ihr Magiefimmel wieder. Trotzdem freute ich mich wahnsinnig. Ich hatte nur sehr wenig, was mich an meine Eltern erinnerte. Durch ein paar alte Bilder wusste ich nur, wie sie ausgesehen hatten, aber jedes Mal, wenn ich Tante Am nach ihnen fragte, begann sie zu weinen. Ich berührte den kühlen Stein an meinem Hals und lächelte – bis Tante Am die Bombe platzen ließ.
„ Jill, es ist an der Zeit, dir von der verborgenen Welt und deinen Fähigkeiten zu erzählen, auch wenn es mir lieber wäre, ich könnte dich noch einige Jahre damit verschonen. “
Ich sah einen Augenblick lang einen traurigen Ausdruck in ihren Augen, vielleicht war es aber auch der Schein des Kaminfeuers.
„ Du wurdest als Hexe geboren. “
Stille. Ich schaute sie einen Moment lang verwirrt an, dann räusperte ich mich.
„ Wie bitte ? “
War sie jetzt völlig durchgeknallt ? Ich hatte ja schon so eine Vermutung, aber das ging nun wirklich zu weit. Ich wusste nicht, ob ich es als Scherz abtun und lachen sollte, oder ob ich mir ernsthaft Sorgen um Tante Am machen musste.
„ Ich wünschte, es wäre anders, mein Kind “, entschuldigte sie sich, und diesmal war ich mir sicher, den Unmut darüber in ihren Augen lesen zu können. Und dann begann sie zu erzählen. „ Es gibt sie alle, ob Fee oder Kobold, Vampir oder Werwolf. Wir gehören zu den Verborgenen. Du bist eine Hexe, genau wie deine Mutter es war und ich es bin. Es mag unglaublich klingen, aber wenn du tief in dein Innerstes schaust, dann weißt du, dass es stimmt. “
Ich schaute sie nur weiterhin mit großen Augen an. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Klar war ich schon immer anders, es passierten ständig unheimliche Sachen in meiner Nähe, aber das ? ! Nie im Leben . . .
Gerade wollte ich zu einem Protest ansetzen, als Tante Amalia mit einem Mal sämtliche Lichter im Raum ausgehen ließ. Selbst das Feuer im Kamin erlosch in einem Atemzug. Vor Verblüffung blieben mir die Worte auf der Zunge liegen. Mein erster Gedanke galt einem Stromausfall, doch dann bildete sich langsam eine Kugel aus gleißend hellem Licht vor mir und wurde etwa so groß wie ein Fußball, der den ganzen Raum erleuchtete. Sie schwebte da einfach so, und mir blieb die Spucke weg.
„ Was ist das denn ? “
Mit einem Mal erlosch die Kugel, und sowohl die Lampen als auch der Kamin strahlten wieder das übliche gedämpfte Licht aus. Toller Trick !
„ Das ist es, was wir Hexen können “, erklärte Tante Am, „ aber all das Zeug, das die Sterblichen mit Zauberei verbinden, ist ausgedachter Unfug. Wir können keine Hasen aus Hüten zaubern, weiß der Geier, wie sie darauf kommen. Aber wir verfügen über eine Energie, die sich mit der richtigen Ausbildung lenken und beherrschen lässt. Das Licht, das du gerade gesehen hast, war ein Energiebündel. “
Ich schwieg lange, während die Uhr auf dem Kaminsims unaufhörlich vor sich hin tickte. Tante Am gab mir Zeit, um über das Gesagte nachzudenken. Ich wartete immer noch darauf, dass sie „ April, April ! “ rief und sich köstlich über ihren gelungenen Scherz amüsierte. Aber woher kam dann das, wie nannte sie es gleich, Energiebündel ? Für einen Mo­ment lang zog ich es ernsthaft in Erwägung, ihr ein Stück weit zu glauben.
War es das also ? Der Grund, warum in meiner Nähe ständig Dinge platzten, wenn ich zornig wurde. Und der Grund, warum Tante Am mein Leben lang versucht hatte mir beizubringen, meine Gefühle zu beherrschen. Wow, das war ja mal eine Neuigkeit. Nicht, dass ich sie wirklich geglaubt hätte.
„ Also gut, nehmen wir mal an, ich bin eine Hexe . . . “
Es hörte sich einfach nur total albern an, doch irgend­etwas gab mir das Gefühl, heute einige der Antworten zu finden, die ich schon seit Jahren gesucht hatte. Die Antwort auf die Frage, wer oder was ich war.
„ . . . wieso hast du es mir nicht schon früher gesagt ? “
„ Um dich zu schützen, mein Kind “, lenkte Tante Amalia ab.
„ Wovor ? “ Jetzt wollte ich auch alles wissen.
Tante Am seufzte und goss sich eine Tasse dampfenden Tee aus der Porzellankanne ein, die auf dem kleinen Couchtisch vor uns stand. „ Vor den Dämonen . . . “
Mir schwirrte der Kopf. Jetzt auch noch Dämonen ?
„ Oder vielleicht sollte ich lieber Halbdämonen sagen. Wir nennen sie Chímairas oder Mairas. “
„ Aha . . . und wo kommen die Halbdämonen her ? Und vor allem, was ist die andere Hälfte ? “
Tante Am zog ein Gesicht, als wollte sie über dieses Thema lieber nicht sprechen. Trotzdem versuchte sie, es mir zu er­­klären. „ Die Mairas sind entstanden aus Dämonen und Menschen, durch die Dummheit machtgieriger Dämonenbeschwörer. “ Sie schüttelte angewidert den Kopf. „ Mairas sind böse und machen Jagd auf alles, was auch nur ein bisschen Intelligenz besitzt. Sie sind einzig und allein auf der Welt, um anderen das Leben auszusaugen und sich davon zu ernähren. “
Ich starrte sie stumm an. Oh Gott, heute Nacht würde ich mit Sicherheit kein Auge zumachen. Es hörte sich wie ein schlechter Horrorfilm an. Moment mal. Begann ich wirklich, diesen Unfug zu glauben ?
„ Müssten dann nicht ständig irgendwelche Leute verschwinden ? “, fragte ich skeptisch.
» Ab und zu tun sie das, aber wir sind Gott sei Dank nicht schutzlos. Die Verborgenenorganisation kümmert sich da­­rum. «
Die wer ? War das eine Art Polizei ? Doch bevor ich fragen konnte, erzählte sie mir schon von der Welt, deren Existenz ich bisher nicht einmal erahnt hatte.
Die Verborgenenorganisation, im Allgemeinen nur VO genannt, war tatsächlich so etwas wie eine eigene Regierung unter den Übernatürlichen, die für die Verwaltung, den Schutz vor Dämonen und die Geheimhaltung vor den Normalsterblichen zuständig war.
Tante Am beschrieb auch die Schule, die ich ab August be­­su­chen würde. Die Schule für Freaks, schoss es mir durch den Kopf, bis mir einfiel, dass ich ja angeblich auch dazugehören sollte. Ich hatte an diesem Abend noch tausend Fragen, doch irgendwann hatte ich das Gefühl, mein Kopf würde jeden Moment platzen, und verkroch mich in meinem kuscheligen Bett. Das war einfach alles zu absurd, um wahr zu sein. Und doch hatte ich die Energiekugel von Tante Am gesehen. Kopfschüttelnd schloss ich die Augen mit dem Gedanken, dass mein Leben wirklich noch sehr interessant zu werden schien.

Linea Harris

Über Linea Harris

Biografie

Linea Harris ist seit 2012 als Werbetexterin und Grafikdesignerin tätig. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Bürokauffrau veröffentlichte die junge Mutter 2014 ihren ersten Fantasyroman „Bitter & Sweet. Mystische Mächte“ im Selfpublishing und landete damit einen großartigen Erfolg. Kurz darauf...

Weitere Titel der Serie „Bitter & Sweet“

Mit der „Bitter & Sweet“-Trilogie begeistert die junge deutsche Autorin Linea Harris eine riesige Fangemeinde: Die 17-jährige Jillian fällt aus allen Wolken, als ihre Tante ihr eröffnet, dass Jillian von ihren Vorfahren Hexenkräfte geerbt hat. Und nun soll sie die Winterfold Akadamie besuchen, die magisch begabte Schüler aufnimmt. Doch selbst unter Hexen ist Jillian keineswegs so normal, wie sie gehofft hat ...

Kommentare zum Buch
Es ist sehr gute Debüt - Roman von Linea Harris
My Book&Serie&Movie Blog am 19.09.2017

Klapptext: Jillian wünscht sich nichts sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein - leider ohne Erfolg. An ihrem 17. Geburtstag erfährt sie von ihrer Tante, dass die seltsamen Fähigkeiten sich auf ihre Abstammung als Hexe zurückführen lassen. Kurz darauf findet sie sich in einer Welt wieder, in der Vampire Werwölfe und Dämonen keine Fantasiegespinste mehr darstellen, und muss sich in der vollkommen neuartigen Umgebung der Winterfold Akademie zurechtfinden. Doch selbst unter Hexen ist Jillian keineswegs so normal, wie sie anfangs gehofft hat. Glücklicherweise lernt sie zum ersten Mal in ihrem Leben Freunde kennen, die ihr zur Seite stehen, als sie sich zu allem Übel auch noch unglücklich verliebt. Doch alles ändert sich, als es in der Umgebung zu vermehrten Dämonenangriffen kommt ...     Meine Meinungen: Erst musste ich das Buch - Cover ansprechen. Dieses Buch - Cover ist total schön gemacht geworden. Wegen den Cover ist das Buch schon seit ca. 2 Jahren immer vor mein Augen gesprungen. Wenn ich in einer Buchhandel oder Bücher Geschäft  rein gegangen bin.   Vor ca. 2 Monaten endlich das Buch gekauft. Aber jetzt dazu gekommen das ich es lese.   Der Schreibstil von der Autorin Linea Harris hat mir auf an hieb so gefallen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus meiner Hände legen. Die Linea Harris hat mich in einer Welt voller Magie und magischer Geschöpfte enführt.   Jillian Bennett hat mich an die "Clary Fray" (aus Shadowhunters) & "Gwen Frost" (aus Mythos Academy) erinnern. Weil Jillian genauso so stur, verletzlich, stark, selbstbewusst sein kann. Wie die anderen zwei genannten weiblichen Figuren.   Wenn ich in der gleichen Situation wäre. Da würde ich auch vielleicht gleich Fehler oder ähnlichen Sachen machen.     Mein Fazit: Es ist sehr gute Debüt - Roman von Linea Harris. Der auf Lust auf mehr Abenteuer mit Jillian und Co. macht. Ich freue mich schon auf die Folgende Bände der Reihe.

Das Buch ist der Wahnsinn!
Isabella Graf am 28.10.2016

Das Buch ist gut geschrieben, mit großen Gefühlen und klar nachvollziehbaren Situationen und Handlungen. Durch die Einblicke in das Leben von Jillian und ihren Freunden, wird man mit der Fantasy und der spannenden Geschichte konfrontiert. Das Buch ist sehr realistisch geschrieben und man kann es an einem Tag durchlesen, da die Spannung nie nachlässt und man automatisch mitfiebert. Jill erfährt mit 17 Jahren, dass sie eine Hexe ist und dass die meisten Märchen über Vampire, Dämonen und Mondkinder(besser bekannt als Werwölfe) wahr sind, genauso wahr, wie die Realität. Sie besucht dann die Winterfold-Akademie und lernt dort ihr Freunde Derek und Alissa kennen. Jill hatte sich schon damals gewünscht, normal zu sein und sie dachte, da sie jetzt unter ihresgleichen ist, sei sie nun normal. Darin täuschte sie sich aber. Sie ist ein Naturtalent was die Magie betrifft und kann nur sehr schwer damit umgehen, schon wieder ein Außenseiter zu sein, bis sie ein Ereignis dazu bringt, mutiger und entschlossener zu werden. Sie verliebt sich unsterblich in den Vampier Ryen Almot, der vergeblich versucht sie von sich fernzuhalten. Im laufe des Buches entwickelt sich aus der schüchternden und ängstlichen Jillian Benett, eine mutige, ausdrucksstarke und liebevolle Frau, die allen Leuten zeigt, was sie kann, und dass sie Leute beschützen möchte - bis sie etwas schreckliches erfährt, was der Geschichte eine unerwartete Wendung gibt. Die letzten Seiten sind die spannendsten. Ich liebe dieses Buch und kann es nur jedem empfehlen.

Eine rasante, fesselnde und liebevolle Fortsetzung
Ruby-Celtic am 22.08.2016

Als ich den zweiten Teil der Reihe vorliegen hatte, war ich überrascht wie wenig ich doch noch vom ersten Band im Hinterkopf hatte. Ich konnte einzelne Charaktere nicht mehr richtig zuordnen und auch die Geschichte aus dem ersten Band war etwas verschwommen im Kopf versteckt. Trotz allem habe ich zu Lesen begonnen und geschaut wieweit ich komme ohne zu verzweifeln. ;)   Glücklicherweise hat auch die Autorin im Kopf gehabt, dass eventuell der ein oder andere raus kommt und hat so immer wieder kleine Denkstützen mit eingebaut die einen die vorherige Geschichte nach und nach wieder aufgezeigt hat. Ich konnte die einzelnen Personen wieder zuordnen, konnte die Vorgeschichte wieder besser koordinieren und mich in die Geschichte fallen lassen.   Die Schreibweise von Linea Harris ist angenehm, fesselnd und flüssig geschrieben. Man wird regelrecht durch die Seiten getragen und erhält eine einfache und gut durchdacht erzählte Geschichte die mich persönlich mitgenommen hat. Sowohl die einzelnen Charaktere, als auch die Umgebungen und Dämonen habe ich gut visualisieren können.   Jil ist weiterhin ein aufgewecktes, freundliches und taffes Mädchen dass einige Hürden in diesem zweiten Band zu meistern hat. Ich empfand es als sehr angenehm, dass die Autorin es geschafft hat ihre kindliche Seite zu erhalten und dennoch die Erwachsene in ihr herauszukitzeln. Sie ist bedachter, aufmerksamer und gleichzeitig unheimlich gefühlvoll. Ich mochte sie das ganze Buch über, auch wenn sie gerade zu Beginn eher wie ein verzweifeltes Wesen wirkte. Sie wurde menschlich dargestellt und man konnte ihre Gefühle sehr gut wahrnehmen und verstehen.   Alle weiteren wichtigen Charakter, darunter ihre Freunde sowie der Schuldirektor haben ebenfalls alle ihr Wesen beibehalten und mich sofort begeistern können. Sie können sich aufeinander verlassen und auch wenn es mal etwas schwieriger wird geben sie nicht so schnell auf.   Ryan empfand ich in diesem Band etwas zu drastisch und zurückhaltend. Er hat sich wegen einer zwar durchaus schwierigen Situation etwas zu extrem verhalten und kann daher durchaus verstehen, dass Jil hier ihre Probleme mit ihm hat.   Derek und Alissa, sowie Don sind dieses Mal wesentlich präsenter und ich mochte es sehr gerne dass sie mitten in der Geschichte verankert waren.   Chaz ist ein neuer Charakter, der nicht nur Charisma sondern auch Schwung in die ganze Geschichte bringt. Er ist unnahbar, sehr von sich überzeugt und überraschte mich gerade zum Schluss mit einer nicht vorhersehbaren Wendung. ;)   Die Umsetzung der Geschichte empfand ich sogar noch besser als den ersten Teil. Es war rasanter, einfühlsamer und insgesamt einfach nochmal fesselnder. Trotz dass wir auch in diesem Band wieder eine Dreiecksgeschichte der Gefühle erleben durften, habe ich mich wohlgefühlt und konnte mich auf diese Situation einlassen. Schlussendlich wird es sich auch auflösen, wobei mich das Ergebnis schockiert hat.   In diesem Teil verlieren wir wieder liebe Verbündete, gewinnen aber gleichzeitig auch ein paar neue Freunde und finden einiges über Jil's Herkunft heraus. Hier erwarten uns auch noch einige Überraschungen was ihre Familie angeht und ich bin gespannt, ob wir im dritten und letzten Teil alle Fragen klären können. Ich freue mich schon sehr darauf und bin gespannt wie sich alles weiter entwickeln wird!   Mein Gesamtfazit:   Der rote Faden hat mich von Beginn an eingenommen und mitgezogen, die einzelnen Charaktere wurden liebevoll ausgearbeitet und gerade unser neuer Freund der Kobold Cox wurde von mir sofort ins Herz geschlossen. Dazu ist die Umsetzung dieser Welt und der Geschichte rasant, fesselnd und liebevoll ausgebaut sodass man sich nur wohlfühlen kann und mit Jil und ihren Freunden dieses Abenteuer bestehen möchte.

Toller Auftakt der neuen Reihe!
Michelle von All you need is a lovely book am 24.05.2016

„Mystische Mächte: Bitter & Sweet“ ist der erste Band der neuen Trilogie von Line Harris. Darin geht es um Jillian Benett, die erst vor kurzen erfahren hat, dass sie eine Hexe ist und nun von ihrer Tante Am auf die Winterfold Akademie geschickt wird.   Klappentext   Jillian wünscht sich nichts sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein – leider ohne Erfolg. An ihrem 17. Geburtstag erfährt sie von ihrer Tante, dass sich ihre seltsamen Fähigkeiten auf ihre Abstammung als Hexe zurückführen lassen. Kurz darauf findet sie sich in einer Welt wieder, in der Vampire, Werwölfe und Dämonen keine Fantasiegespinste mehr darstellen, und muss sich in der vollkommen neuartigen Umgebung der Winterfold Akademie zurechtfinden. Doch selbst unter Hexen ist Jillian keineswegs so normal, wie sie anfangs gehofft hatte. Glücklicherweise lernt sie zum ersten Mal in ihrem Leben Freunde kennen, die ihr zur Seite stehen, als sie sich zu allem Übel auch noch unglücklich verliebt. Doch alles ändert sich, als es in der Umgebung zu vermehrten Dämonenangriffen kommt …   Meinung   Als erstes muss ich etwas zu diesem Cover sagen! Durch den schlichten weißen Hintergrund wirken die blauen Ornamente und das tolle Gesicht unglaublich gut zur Geltung. Das Cover zieht den Blick auf sich und ist ein echter Hingucker!   Der Schreibstil lässt sich locker und flüssig zu lesen. Jillians Art konnte mich schon sehr früh begeistern. Spannung, Humor und Liebe werden in diesem Buch perfekt verbunden. Dazu noch die schöne Story und das Buch war einfach perfekt.   Ich muss ja sagen, ich mag diese Bücher in denen es um Akademien gehen. Dieses Buch war eine super Mischung aus Harry Potter, Der Mythos-Academy-Reihe und Twilight. Wirklich fantastisch.   Auf der Akademy bekommen sowohl Hexen, als auch Vampire und Werwölfe ( Mondkinder) ihre Fähigkeiten näher gebracht und lernen auch, wie sie gegen die Mairas bestehen können.   Jillian ist eine super Protagonistin. Sie ist stark, selbstbewusst und etwas ganz besonderes. Erst vor kurzen hat sie erfahren, dass sie eine Hexe ist. Nun wird sie von ihrer Tante Am auf die Winterfold Akademie geschickt, um ihre Kräfte besser kennen zu lernen. Dort findet sie auch sehr schnell Freunde, was ihr an ihrer ursprünglichen Schule nicht gelungen ist.   Wie zu erwarten ist Jill etwas ganz besonderes und bekommt dadurch einige Probleme. Bevor sie überhaupt auf die Schule kommt, macht sie Bekanntschaft mit den Monstern, den Halbdämonen Mairas. Diese wollen allen die Prana, also ihre innere Kraft, aussaugen. Die Organisation, die sich um die Verborgenen ( Hexen, Vampire und Mondkinder) kümmert, die VO, wird für Jill auch aufgrund des Direktors Mr. Cole zum Problem.   Das Buch enthält wirklich viele actionreiche und spannungsgeladene Elemente. Nicht nur einmal gerät Jillian in eine knifflige Situation. Aber auch die Gefühle kommen nicht zu kurz! Erst findet Jill ihren Lehrer Nathan sehr interessant, aber am Ende wird es eben doch jemand ganz anderes.   Der Plot der Handlung ist wirklich richtig gut! Ich hab mit diesem Ende überhaupt nicht gerechnet. Somit war es sehr spannend bis zu letzten Seite. Jill konnte mich komplett in ihren Bann ziehen und überzeugen! Ich freue mich auf die weiteren Teile.   Fazit   Ein sehr gelungener Auftakt der Reihe rund um Jillian und ihre Freunde! Ich kann das Buch jeden Fan der Mythos Academy-Reihe und von Harry Potter empfehlen! Es lässt sich super gut lesen und bleibt bis zur letzten Seite richtig spannend! 

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