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Geisterwand

Sarah Moss
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Roman

„Aus einfachen Bestandteilen hat Sarah Moss eine heillose Erzählung gefertigt, in die sie Fragen nach gesellschaftlichen Strukturen, Geschlechterrollen und der Tragfähigkeit unserer Zivilisation eingearbeitet hat. Und Sätze, gefährlich wie zugespitzte Hölzer, die das Hirn beim Lesen pfählen.“ - Badische Zeitung

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Geisterwand — Inhalt

„Dies Buch hat einen im Griff wie ein Schraubstock.“ ›The Guardian‹

Eine einzige Tochter. Ihr dominanter Vater. Ein Wald in Northumberland, in dem eine Gruppe Archäologen einen Sommer lang leben will wie in der Eisenzeit ... Uralte Rituale, die seltsame Anziehungskraft ferner Zeiten und Lebensweisen verschränken sich in diesem brillanten Roman auf wahrhaft atemberaubende Weise mit sehr heutigem Missbrauch. Geisterwand komprimiert große und dringliche Themen – die Gefahren eines nostalgischen Nationalismus, Gewalt gegen Frauen und Kinder, was verloren, was gewonnen wird, wenn der Mensch nicht mehr als Knecht der Natur lebt – in einer rasiermesserscharf geschliffenen Spannungserzählung.

€ 20,00 [D], € 20,60 [A]
Erschienen am 03.05.2021
Übersetzt von: Nicole Seifert
160 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-8270-1413-9
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€ 16,99 [D], € 16,99 [A]
Erschienen am 03.05.2021
Übersetzt von: Nicole Seifert
160 Seiten, WMePub
EAN 978-3-8270-8006-6
Download Cover

Leseprobe zu „Geisterwand “

Sie führen sie raus. Die Augen unverbunden, geweitet zum letzten Himmel, zum letzten Licht. Die letzte Kälte beißt ihr in Finger und Gesicht, die Steine – nicht die letzten Steine – schrammen ihre bloßen Füße. Sie taumelt. Sie halten sie aufrecht. Kein Grund, grob zu sein, jeder weiß, was nun kommt. Aus den Tiefen ihres Körpers, aus dem Mark ihrer Wirbelsäule und den geweiteten Blutbahnen unter den Rippen, aus der Leere ihres Schoßes und ihrer sich hebenden Brust zittert sie. Ein Körper in Angst. Sie führen den angsterfüllten Körper über das Gras, den [...]

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Sie führen sie raus. Die Augen unverbunden, geweitet zum letzten Himmel, zum letzten Licht. Die letzte Kälte beißt ihr in Finger und Gesicht, die Steine – nicht die letzten Steine – schrammen ihre bloßen Füße. Sie taumelt. Sie halten sie aufrecht. Kein Grund, grob zu sein, jeder weiß, was nun kommt. Aus den Tiefen ihres Körpers, aus dem Mark ihrer Wirbelsäule und den geweiteten Blutbahnen unter den Rippen, aus der Leere ihres Schoßes und ihrer sich hebenden Brust zittert sie. Ein Körper in Angst. Sie führen den angsterfüllten Körper über das Gras, den Pfad entlang, ihre bloßen Füße zumeist taub für den Schmerz durch Steine und schneidendes Schilf. Gesang hebt an, Trommeln klingen schleppend, nicht synchron mit der letzten Panik ihres Herzens. Andere folgen, eingemummt gegen die Kälte, eine Prozession dunkler Gestalten in der Abenddämmerung.

Angekommen, ziehen sie sie aus. Es geht leicht; sie haben sie in eine weite Tunika gesteckt. Ihr Körper ist im hellroten Licht weiß, fest vor Schwaden aus Nebel und dem Maßwerk aus Reet. Sie versucht sich mit den Händen zu bedecken und darf es nicht. Einer hält sie, während der andere sie fesselt. Ihr Atem geht immer schneller, kondensiert auf ihrem Gesicht. Alle sind in Begleitung ihrer Atemwolken, die sich langsam in der Luft auflösen. Sie drehen sie mit dem Gesicht zur Menge, stellen sie ihren Nachbarn und ihrer Familie zur Schau, den Menschen, die sie an der Hand hielten, als sie laufen lernte, die ihr beibrachten, ihr Brot in die Schüssel zu tunken und sich die Lippen abzuwischen, einen Korb zu flechten und einen Fisch auszunehmen. Mit den Kindern, die sie jetzt hinter ihren Müttern hervor anlugen, hat sie gespielt, hat bei ihrer Geburt Gebete für sie gemurmelt. Sie war eine von ihnen, normal. Ihr Bruder und ihre Schwester sehen sie zurückschrecken, als die Männer zum Messer greifen, ihr helles Haar an der linken Seite des Kopfes hochnehmen und abschneiden. Sie scheren sie kahl. Jetzt sieht sie nicht mehr aus wie eine von ihnen. Sie zittert. Sie stecken das Haar in das Seil an ihren Handgelenken.

Sie wimmert, wehklagend. Der Ton hallt übers Moor, singt in den kahlen Ästen von Eberesche und Birke.

Es gibt keine Überraschungen.

Sie legen ihr nun ein Seil um den Hals, halten das Messer in Richtung der untergehenden Sonne, die sich hinter die Felsen schiebt. Was nötig ist, liegt bereit, die gespitzten Weidenruten, ein Haufen Steine, die kleinen Messer und das große. Der Stock, um das Seil fester zu ziehen.

Noch nicht. Es ist eine Kunst, sie dort zu halten, wohin sie nun kommt, am Rand der Wasser-Erde, einem Raum und einer Zeit zwischen Leben und Tod, zu spät, um zu den Lebenden zurückzukehren, aber nicht an der Zeit, noch nicht, eine ganze Weile noch nicht, um ganz tot zu sein.

Es dauerte lange, bis es dunkel wurde. Das Feuer knisterte, durchscheinend vor den Bäumen, sein Zweck zeremoniell, nicht mehr und nicht weniger. Die Hitze, die niemand wollte, hatte uns auseinandergetrieben. Der Holzrauch brannte in meinen Augen, und an meinen Hintern drückte der Fels, die grobe Tunika juckte unter meinen Oberschenkeln. Ich zog den Fuß aus einem Mokassin und hielt die Zehen ohne Grund Richtung Feuer, nur um zu sehen, wie das war. Dir kann gar nicht kalt sein, sagte mein Vater, dabei hatte er das Feuer gemacht und darauf bestanden, dass wir uns darum versammelten. Kann es doch, dachte ich, wenn ich es will, aber ich sagte, nein, Dad, mir ist nicht kalt. Durch die Flammen konnte ich die Jungs sehen, wie sie miteinander sprachen, halb hinter den Bäumen, als wollten sie eins werden mit dem Wald, sich irgendwohin schleichen für irgendeine Jungssache, die ich wahrscheinlich besser könnte. Meine Mutter saß auf dem Stein, den mein Vater ihr zugewiesen hatte, die Tunika unvorteilhaft über ihre dicken weißen Knie gekrumpelt, und starrte in die Flammen, wie es Menschen so tun; es war langweilig, und mein Vater hielt uns dort fest, gelangweilt, Kraft seines Willens. Wo willst du denn hin, sagte er, als ich aufstand. Ich muss mal, sagte ich, und er grunzte und sah in Richtung der Jungs, als könnte schon die Erwähnung biologischer Vorgänge ihre jugendlichen Leidenschaften wecken. Aber geh außer Sichtweite, sagte er.

Innerhalb weniger Tage würden unsere Füße einen Pfad durch die Bäume zum Bach treten, aber an diesem ersten Abend war da Moos unter den Füßen, weich im Dämmerlicht, und Stellen mit wilden Erdbeeren, so reif und rot, dass sie im Halbdunkel zu glühen schienen. Ich ging in die Hocke, um ein paar zu pflücken, und zog weiter, eine nach der andern mit den Lippen aus der hohlen Hand pickend, als würde ich sie küssen. Fledermäuse blitzten durch die Räume zwischen den Ästen, verliehen dem flächigen Himmel Tiefe: damals konnte ich sie noch hören. Es war seltsam, in den dünnen Lederschuhen zu gehen, nur eine Schicht geliehener – gestohlener – Haut zwischen meinen Füßen und den Stöcken und Steinen, den feuchten und weichen Stellen im Wald. Ich kam zum Bach und hockte mich hin, tauchte meine Finger hinein, lauschte. Wasser über Steinen und Torf, hinter mir und über meinem Kopf sich regende Blätter, auf dem Hügel ein rufendes Schaf. Frischer Tau drang durch meine Schuhe. Der Bach zog an meinen Fingerspitzen, und das Heidekraut erforschte meine unter der Tunika nackten Beine. Nicht, dass ich nicht verstand, warum mein Vater diese Orte liebte, dieses Leben im Freien. Nicht, dass ich fand, Häuser wären besser.

 

Als ich zum Feuer zurückkam, kniete meine Mutter an seinem Rand, nicht um die Götter günstig zu stimmen, sondern mit einem Haufen grüner Grassoden. Hilf mir mal, Sil, sagte sie, er sagt, wenn man es richtig macht, kann man es für die Nacht abdecken und die Soden morgens wieder wegnehmen, er sagt, so hat man es schon immer gemacht. Also, damals. Klar, sagte ich und kniete mich neben sie, aber ich vermute mal, er hat nicht gesagt, dass es damals jemanden gab, der einem gezeigt hat, wie es geht, statt einfach Anweisungen zu geben und sich zu verpissen. Sie setzte sich auf. Aber da wussten sie das doch, oder, sagte sie, damals, da musste einem das keiner sagen, man lernte es an der Seite seiner Mama, und benutz nicht solche Wörter, er könnte dich hören.

Wir schliefen im Rundhaus, meine Eltern und ich. Die Studenten hatten es vor wenigen Monaten gebaut, als Teil eines Kurses zu Empirischer Archäologie, aber der Ansicht meines Vaters, dass alle gemeinsam darin schlafen sollten, hatten sie sich entschieden widersetzt. Es gebe keinen Grund zu der Annahme, sagte mein Vater, dass die Haushalte der alten Britannier organisiert gewesen wären wie moderne Familien; wenn die Studenten die echte Erfahrung wollten, sollten sie zu uns kommen, auf die splitterigen Pritschen, die sie gebaut und mit Hirschhäuten gepolstert hatten, gespendet vom hiesigen anachronistischen Gutsherrn. Oder zumindest in seinem Namen, von irgendeinem Bediensteten, denn der Gutsherr lebte in London und verbrachte seine Sommer sicher nicht in Northumberland. Professor Slade sagte, ja nun, Authentizität sei sowieso unmöglich und eigentlich ja auch nicht das Ziel, es gehe ja darum, eine Ahnung vom Leben in der Eisenzeit zu bekommen und vielleicht Einblick in manche Vorgänge oder Techniken. Sollen die Studenten doch in ihren Zelten schlafen, wenn sie das vorziehen, sagte er, mit ziemlicher Sicherheit gab es auch in der Eisenzeit Zelte. Zelte aus Leder, sagte Dad, nicht aus diesem modischen Nylonzeug. Das Zelt, das wir in den Ferien benutzten, war aus apricotfarbenem Drillich, der vermutlich aus dem Zweiten Weltkrieg stammte. Ich hatte gesehen, dass die Studenten ihre nicht authentischen, farbenfrohen und wasserfesten Nylonzelte auf der Lichtung unterhalb unserer Hütte aufgeschlagen hatten, durch Bäume und den Hang abgeschirmt sowohl von unserem Rundhaus als auch vom größeren Zelt des Professors, das näher an dem Weg lag, auf dem sein Auto stand. Ich könnte doch auch in einem schlafen, Dad, sagte ich, dann habt ihr ein bisschen Privatsphäre, Mum und du, aber Dad wollte keine Privatsphäre, er wollte sehen können, was ich machte. Sei nicht albern, sagte er, du kannst doch nicht bei den Jungs schlafen, schäm dich. Privatsphäre ist auch so eine modische Vorstellung, genau das, wovon wir wegkommen wollen, jeder versucht sich abzuschotten, um zu machen, was er will, du bleibst bei uns. Ich weiß nicht, was mein Vater glaubte, was ich damals hätte tun wollen, aber er betrieb erheblichen Aufwand, damit ich es nicht tun konnte.

Die Pritschen waren genauso unbequem wie erwartet. Ich hatte mich geweigert, in der kratzigen Tunika zu schlafen, die die alten Britannier, wie mein Vater ohne jeden Beweis behauptete, nicht nur tagsüber, sondern auch nachts getragen hatten; aber der Strohsack pikte auch durch einen Schlafanzug aus gekämmter Baumwolle hindurch, roch nach Bauernhof und raschelte bei jeder Bewegung, als sprängen irgendwelche Kleintiere darin herum. Die Dunkelheit in der Hütte war absolut, beunruhigend; ich lag auf dem Rücken, bewegte die Hand vorm Gesicht und sah rein gar nichts. Mein Vater drehte sich um, seufzte und begann zu schnarchen, ein unregelmäßiges Rinder-Geräusch, das den Gedanken an Schlaf lächerlich erscheinen ließ. Mum, flüsterte ich, Mum, bist du wach? Schh, zischte sie, schlaf jetzt. Ich kann nicht, sagte ich, er ist zu laut, kannst du ihn anstupsen. Schh, sagte sie, schlaf jetzt, Silvie, mach die Augen zu. Ich drehte mich auf die Seite, mit dem Gesicht zur Wand, und dann wieder zurück, weil es mir keine gute Idee zu sein schien, einer derartigen Dunkelheit den Rücken zuzukehren. Was, wenn im Stroh Insekten waren, Zecken und Flöhe, was, wenn sie in meinen Schlafanzug krochen, was, wenn da gerade ein Floh war, an meinem Fuß, und vielleicht mein Bein hochkrabbelte, mich biss und auf meinen Rücken sprang, was, wenn sie aus dem Sack kamen, viele, bis zu meinen Schultern und meinem Hals – Silvie, zischte Mum, hör auf, so rumzuzappeln und schlaf jetzt, du gehst mir so was von auf die Nerven. Er geht mir so was von auf die Nerven, sagte ich, wahrscheinlich kann man ihn noch in Morbury hören, ich weiß nicht, wie du das aushältst. Ein Grunzen, eine Bewegung. Das Schnarchen hörte auf, und wir lagen beide stocksteif da. Pause. Vielleicht atmet er nicht mehr, dachte ich, vielleicht war es das, Ende – aber dann ging es wieder los, ein Sägemesser durch Pappe.

Als ich aufwachte, drang Licht durch die Schaffelle vor der Tür. Vermutlich hatten sie damals gar keine Schafe, hatte der Professor gesagt, aber da wir Tiere nicht mit Eisenzeit-Techniken töten dürfen, sollten wir nehmen, was wir kriegen können, und Schaffelle sind auf dem freien Markt sehr viel leichter zu bekommen als Hirschhäute. Ich war zwar froh, dass wir nicht im Wald mit Feuersteinklingen an Hirschen herumsäbeln würden, um sie auszuweiden, fand aber, dass der Professor die Idee, in diesem Sommer die Lebensweise vormoderner Jäger und Sammler wiederzuentdecken, gründlich zunichtemachte, wenn er sich vor jedem Blutvergießen drückte. Wie der Name schon sagt, murmelte ich, Jäger und Sammler. Wie bitte, Silvie, sagte Dad, würdest du für Professor Slade noch mal wiederholen, was du gerade gesagt hast? Ach, bitte, nennt mich doch Jim, sagte Professor Slade, und keine Sorge, ich habe selbst Teenager, ich weiß, wie das ist. Klar, dachte ich, deine Teenager sind bloß nicht hier, weil sie garantiert irgendwo schön Urlaub mit ihrer Mum machen, wahrscheinlich in Frankreich oder Italien. Ich drehte mich auf meinen steifen Rücken und stieß mir den Ellenbogen an dem Holzbrett, das den Strohsack oben hielt. Ich schlängelte mich vorsichtig um die Splitter herum und stand barfuß auf der nackten Erde, die trocken und staubig war. Es war kaum hell genug, um zu erkennen, dass Mums und Dads Lager leer waren, die Andeutung der Mittelstange verschwand in der Dunkelheit unter dem Dach. Manche Eisenzeitmenschen haben die halb geräucherten Kadaver ihrer Vorfahren in den Dachsparren aufbewahrt, in kauernder Haltung dort festgebunden, sodass sie mit leeren Augen nach unten starrten. In manchen Häusern waren Teile toter Kinder unter dem Eingang begraben, weil es Glück brachte oder vor Schlimmerem schützte.

Mum hockte neben dem Feuer und blies in die Glut, neben sich einen Stapel Grassoden. Es funktioniert also, sagte ich, wie hast du die Soden bewegt, ohne dich zu verbrennen? Sie holte erneut Luft, beugte sich vor und pustete mit geschürzten Lippen in den glühenden Unterbau des Feuers. Die Glut leuchtete im Sonnenlicht auf. Die Schatten der Blätter flackerten. War sehr schwer, sagte sie, hier, probier mal, es zerreißt mir die Knie wie nur was. Ich ging auf Knie und Ellenbogen, in der Hoffnung, dass keiner der Studenten hochkam und mich sah, mit dem Hintern in der Luft, pustete und pustete. Pass auf deine Haare auf, sagte Mum. Ich holte Luft, roch Erde und grünes Holz. So, sagte ich. Flammen. Was gibt es zum Frühstück? Sie schüttelte den Kopf. Haferbrei, sagte sie, na ja, wohl eher Haferschleim, wir haben keine Milch und es ist auch kein Hafer, eher Roggen, glaube ich, hoffen wir mal keine Gerste, sonst kriegen wir es vor Weihnachten nicht mehr weich. Haben wir Honig?, fragte ich; generell aß ich Haferbrei nur, wenn es dazu noch mal genauso viel Zuckersirup gab, während Dad ihn pur und stark gesalzen mochte und daran glaubte, wie andere Menschen an Homöopathie oder Weihwasser. Dieser ganze Krebs, hatte er angesichts der Diagnose von Mums Freundin gesagt, Menschen brauchen Ballaststoffe, für diesen ganzen verarbeiteten Mist sind wir nicht gemacht, Cornflakes und so ’n Kram, da kann man auch gleich die Verpackung essen. Und zum Mittagessen, Mum, sagte ich, und heut Abend? Da gibt es, was du heute Vormittag sammelst, sagte sie, vielleicht Fisch, und Beeren muss es zu dieser Jahreszeit ja geben. Fisch sammelt man nicht, dachte ich, dafür muss man morden, und das wirst du sicher nicht tun, Mum, aber statt es auszusprechen, warf ich noch etwas Anmachholz ins Feuer und einen der schönen Scheite, die die Studenten gehackt hatten, als Teil ihrer archäologischen Erfahrung.

Mum fing an, die großen Steine am Rand der Feuerstelle zu verschieben, und ich kam ihr zu Hilfe. Sie müssen so weit rein, dass der Kessel drauf stehen kann, sagte sie, er sagt, ein Gerüst, an das wir ihn hängen können, machen wir dann später. Dreifuß oder wie das heißt. Woraus denn, sagte ich, er will doch wohl nichts schmieden, oder? Schmieden faszinierte ihn. Er konnte sich, wie er sagte, an den letzten Schmied im Dorf erinnern, der ein paar Jahre nach dem Krieg aufgegeben hat, er weiß noch, wie er in der Tür stehen und zusehen durfte, wie das feste Metall erst zu einer glühenden Flüssigkeit wurde und dann wieder fest, das Zischen und das plötzliche Aufwallen von Dampf, die vernarbten Hände des Mannes. Heilige Arbeit sei das gewesen in der alten Zeit, sagte er, flüssiges Feuer und gehärtete Klingen. Mum zuckte mit den Schultern. Er hat gesagt, fürs Erste sollen wir Steine nehmen. Hol mal den Kessel, Silvie, er steht gleich bei der Tür. Der Kessel war aus Eisen, sehr schwer. Ich ging in die Knie, umarmte ihn herzlich, nahm meine Knie zu Hilfe, aber natürlich war er immer noch lächerlich schwer. Verdammt, Mum, sagte ich, wie wär’s stattdessen mit einem Toast, ein paar Würstchen am Stock, aber ich konnte an ihrem Gesicht sehen, dass ich den Mund hätte halten sollen. Hinter mir stand Dad. Du weißt sehr gut, dass sie damals keinen Toast hatten, sagte er, und wenn ich dich dabei erwische, dass du dich davonschleichst, um irgendwelchen Mist zu essen, gibt es Ärger, ist das klar? Ja, Dad, sagte ich, tut mir leid, hab nur einen Witz gemacht. Lass es, sagte er, das ist nicht witzig. Und zieh dir was an, zieh die Tunika an, ich will diesen Schlafanzug nicht sehen, und ich will schon gar nicht, dass der Professor ihn sieht. Der Professor, hätte ich sagen können, trägt Tennissocken, weil er glaubt, dass er sonst in den Mokassins Blasen bekommt; aber ich ging in die Hütte, wühlte in dem Koffer, den Mum von Oma geerbt hatte, zog Unterhose und BH an und dann die kratzige Tunika. Vor Wochen hatte es zu Hause in der Küche eine Diskussion darüber gegeben. Aber du wirst doch wollen, dass wir Unterwäsche tragen, hatte Mum zu Dad gesagt, sonst sehen doch alle alles, diese Jungs und unsere Silvie. Sie hatte auch erstritten, dass wir Zahnbürsten mitnehmen durften: Dass man sich darum damals keine Gedanken gemacht hatte, lag schließlich auch daran, dass man gar nicht lange genug lebte, um vorher seine Zähne zu verlieren. Und schließlich auch Tampons, nachdem Dad wieder einmal darauf herumgeritten war, dass Frauen damals auch nicht rumgelaufen waren und alles vollgeblutet hatten, weil es weniger zu essen gab, was sowieso für alle besser war, und weil sie oft in anderen Umständen waren und die Babys stillten, solange es ging, so wie es die Natur vorsah; das sagte er auch jedes Mal, wenn er mich oder Mum dabei erwischte, wie wir Hygieneartikel kauften. Damals kamen die Frauen wunderbar klar, sagte er, ohne Geld für Zeugs auszugeben, das am Ende nur eklig an den Stränden rumliegt. Oder sie starben, sagte ich, unter der Geburt, so viel Rachitis, wie es gab, und ohne Kaiserschnitte. Aber dass ich um der Authentizität willen schwanger werde, wirst du doch nicht wollen, Dad? Er legte die Liste, an der er gerade schrieb, auf die Arbeitsplatte, den Stift parallel daneben und stand demonstrativ auf. Schh, sagte Mum, nicht so frech, aber sie war zu spät, die Ohrfeige war schon unterwegs. Du forderst es heraus, sagte sie, du gehst immer den einen Schritt zu weit, was erwartest du?

Ob der Brei nun aus Roggen oder aus Gerste bestand, er widersetzte sich der Wirkung von Hitze und Wasser immer noch, als die Studenten auftauchten. Die Körner trieben dahin wie tote Maden. Haben wir zu viel Wasser genommen?, fragte ich Mum, sollte es nicht eigentlich eher klebrig sein? Morgen müsst ihr zwei früher auf den Beinen sein, sagte Dad, der Mensch muss essen, so geht das nicht. Ich sah, er wollte, dass wir etwas taten, dafür sorgten, dass das Wasser schneller heiß wurde und die Körner sich ausdehnten. Die Bewegung der Moleküle, dachte ich in Erinnerung an die Mittelschulprüfung in Chemie. Ich nahm die geschnitzte Kelle und rührte um, ließ die Maden alle in dieselbe Richtung schwimmen. Es war unfair von Dad, zu meckern, weil wir verschlafen hatten, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass wir unsere Uhren zu Hause ließen, und ständig darüber redete, wie toll ein Leben ohne sei. Damals hörten die Leute auf ihren Bauch und auf die Sonne, statt ständig die Minuten zu zählen, damals hatten die Leute noch Geduld.

Wir hörten Stimmen, Lachen – ich schielte zu Dad, dem es nicht immer passte, wenn gelacht wurde –, und die Studenten kamen den Weg herauf. Pete, erinnerte ich mich, Dan, und das Mädchen hieß Molly. Gestern, am ersten Abend, hatten sie Jeans angehabt, aber heute trugen sie ihre Tuniken und sahen genauso albern aus wie ich. Tolle Beine, sagte Dan zu Pete, als sie zwischen den Bäumen hervorkamen. Tja, sagte Pete, und du zeigst uns deine Titten, Alter, ich glaub, da stimmt was nicht. Titten. Wieder sah ich zu Dad, aber er guckte nicht, hörte nicht zu. Hinter ihnen kam Molly, die Tunika mit einem Anti-Atomkraft-Button zusammengesteckt und das blonde Haar zu zwei Zöpfen geflochten, die von Gummibändern mit roten Plastikkirschen zusammengehalten wurden. Ihr Haar hatte Farben wie die Maserung von poliertem Kiefernholz, man konnte sie bis in die Spitzen der Zöpfe nachverfolgen. Tut mir leid, sagte Mum, ich bin spät dran mit dem Frühstück, es wird noch eine Weile dauern. Nein, sagte Dan, schon gut, es gibt ja keine festen Essenszeiten, wie Jim immer sagt. Wir essen einfach, wenn es fertig ist. Jim, dachte ich, Professor Slade. Kann ich helfen, Alison, sagte Molly, Sie müssen ja wirklich nicht alles allein machen. Mums und mein Blick trafen sich. Alison. Meine Freundinnen nannten sie Mrs Hampton. Nein, sagte sie, schon gut, umrühren kann ich gerade noch, macht ihr nur. Die Studenten saßen in der Sonne, plauderten, zogen sich gegenseitig auf, benutzten Worte, die ich bisher nur gelesen hatte, lachten, wenn ihnen danach war. Ich schlenderte herum, sammelte halbherzig Anmachholz, weit genug entfernt, um nicht zu wirken, als wollte ich dazukommen, aber meistens nah genug, um zu hören, worüber sie sprachen. Pläne für den restlichen Sommer, „auf Reisen gehen“, als gälte einfach umherzuziehen als vernünftiger Umgang mit Zeit und Geld. Interrail, Rom und Paris. Man kann jetzt auch nach Prag und Budapest, sagte Dan, das hat meine Schwester letztes Jahr gemacht, bevor alle hinwollten. Pete war schon in Berlin gewesen, nach seinen Prüfungen, hatte gesehen, wie ein Teil der Mauer eingerissen wurde. Ich hab ein Stück, sagte er, zu Hause, es ist rosa, weil ein Graffito drauf war, das war so geil, wir haben obendrauf gesessen und da waren Leute mit Gitarren und haben gesungen, wir haben die ganze Nacht Bier getrunken, es gibt dort keine Sperrstunde. Aber es ist schon auch ein bisschen traurig, weil jetzt alle was von der Mauer mitgehen lassen, und wenn das so weitergeht, ist am Ende des Jahrhunderts noch weniger davon übrig als vom Hadrianswall. Man konnte richtig sehen, wie die Straßen wieder zusammenwachsen, wie sie verschmelzen. Da will ich auch hin, sagte Molly, das will ich selbst sehen. Nach Berlin fahren, dachte ich. Wie kommt man nach Berlin, kann man an der Bushaltestelle anfangen, nimmt man das Flugzeug oder den Zug oder mehrere Züge? Ich kannte viele der Britischen Inseln, Holy Island und Anglesey, die Orkneys und viele von den Hebriden, aber ich war noch nie im Ausland gewesen. Wir hatten keine Pässe. Woher kam das Geld dafür, was hielten die Eltern von Dan und Pete und Molly von solchen Plänen? Dad verschwand halsstarrig im Wald und Mums Gesicht verdüsterte sich, sie rührte im Topf, mit angespannt hochgezogenen Schultern, als brauten sich Wolken zusammen, die nur sie sehen konnte.

Der Professor tauchte nach dem Frühstück auf und begann auf eine Weise, die Leute einzuteilen, dass ich mich fragte, ob er glaubte, es hätte in der Eisenzeit Professoren gegeben, oder ob er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass was Besseres zu sein und viel gelesen zu haben, einen nicht unter allen Umständen zum Chef über alle anderen machte. Mein Dad, dachte ich, wusste mindestens genauso viel darüber, wie man in der Wildnis lebte, Nahrung suchte, angelte und sich zurechtfand. Ihr beiden sucht die Gegend nach essbaren Pflanzen ab, sagte der Prof. Aber seid um halb drei wieder zurück, dann kommt die Korbflechterin für einen Workshop. Bill, komm mit mir angeln. Alison – er wirkte kurz ratlos, vielleicht plötzlich unsicher, ob er Dads Ehefrau sagen durfte, was sie tun sollte –, könnten Sie vielleicht, also, ein bisschen Ordnung ins Camp bringen, falls es Ihnen nichts ausmacht? Was ist mit mir?, fragte ich, was soll ich tun? Geh mit Nahrung suchen, sagte Dad, vielleicht lernst du was, aber du stiehlst dich nicht davon und fällst den andern nicht lästig, für dich mag das alles ein Spiel und ein großer Spaß sein, aber für diese Leute ist es Arbeit, ihr Studium, und wehe, du störst dabei. Für mich ist es auch kein Spiel, sagte ich, wir müssen was essen, natürlich gehe ich Vorräte sammeln.

Sie hatten eine offizielle Landkarte und ein Handbuch für Jäger und Sammler. Aber das ersetzt nur, sagte der Prof, dass die Jugend der alten Briten sich hier ohnehin auskannte; eure Bildung wird euch nicht viel helfen, verglichen mit dem, was sie von klein auf konnten. Wir nahmen jeder eine Felltasche und machten uns auf den Weg in Richtung Moor. Es gab natürlich Trockenmauern und Weiden mit Vieh, vor dem Himmel ragte eine Reihe Hochspannungsmasten auf, und es gab sogar eine asphaltierte Straße, auf der ein rotes Auto auf den Horizont zukroch. Wenn die Insassen uns sähen, dachte ich, würden sie zuerst glauben, wir wären Geister, und sich dann fragen, ob sie in der Zeit zurückgereist wären. Ich hoffte so angestrengt, sie würden uns nicht sehen, dass ich die Zähne zusammenbiss und die Fäuste ballte. Es war jetzt schon heiß, Schweiß kitzelte mich am Rücken, und die Heide auf der nächsten Anhöhe flimmerte und schien zu schweben. Der Boden unter den Füßen war weich vor Staub, weiße Wurzeln ragten wie Vogelknochen aus der trockenen Erde.

Und, sagte Dan, wofür ist Silvie die Abkürzung, für Sylvia? Sulevia, sagte ich und wollte hinzufügen, wie ich es seit dem Schulanfang tat, das war eine Göttin der alten Briten, mein Vater hat den Namen ausgesucht, aber sie warfen sich bereits Blicke zu. Sulevia ist eine Göttin hier aus Northumberland, sagte Dan, Jim sprach neulich über sie. Die Göttin der Quellen und Seen, die Römer haben sie für sich reklamiert, sagte Molly. Kommst du denn aus der Gegend? Nein, sagte ich, weiter aus dem Westen, Richtung Burnley? Sie schüttelte den Kopf. Aber von Rochdale wirst du gehört haben, sagte ich, hatte sie aber nicht. Dann aus der Nähe von Manchester, sagte ich, nördlich davon. Ah, sagte sie, okay, aber dein Vater ist doch kein Historiker, woher kennt er sie denn, wenn er gar nicht von hier ist? Ich spürte, wie ich rot wurde. Er ist Busfahrer, sagte ich, Geschichte ist nur sein Hobby; er wollte, dass ich einen richtig ursprünglich britischen Namen habe. Wieder bemerkte ich Blicke. Was denn, sagte ich, die Leute haben alle möglichen komischen Namen, wenigstens ist es nicht einfach irgendein Wort, River oder Rainbow oder so. Ja, ja, sagte Dan, es ist nur interessant, ich hab noch nie jemanden mit so einem Namen kennengelernt.

Tja, jetzt kennst du jemanden, sagte ich. Guckt mal, da ist ein Habicht, ich glaube, es ist ein Sperber, seht mal die Flügel an. Ich blinzelte gegen die Sonne und verfolgte seinen Aufstieg in den nach oben immer dunkler werdenden Himmel.

Gute Augen, sagte Pete. Ein ursprünglich britischer Name, also. Und was meint er damit? Nichts, sagte ich, er mag einfach die britische Frühgeschichte, er findet es schade, dass die alten Namen verschwunden sind. Klar, sagte Pete, du meinst, ihm gefällt die Vorstellung, dass es irgendwo etwas ursprünglich Britisches gibt; dass er, wenn er nur weit genug zurückgeht, jemanden findet, der kein Ausländer war. Du weißt, dass der Name nicht wirklich britisch ist, oder? Ich meine, Sulevia, das ist ganz offensichtlich einfach eine Variante von Sylvia, was auf Latein – aus dem Wald heißt, unterbrach ich, ich weiß, es ist die römische Verfälschung eines verlorenen britischen Wortes. Es gibt tatsächlich Menschen, die Latein können, da, wo ich herkomme, wir haben auch Bücher. Ich merkte, wie sich mein Tonfall veränderte, während ich mit ihnen redete, erst gestelzt, dann verärgert, dann wieder normal. Ich war rot geworden. Peter, dachte ich, du weißt, dass das eigentlich ein biblischer Name ist, was ist das für ein Gefühl, Stein genannt zu werden, sind deine Eltern also überzeugte Christen?

Ein Rabe rief und ich blinzelte in die Sonne. Direkt über uns, da, die Sonne glitzerte weiß auf seinen schwarzen Flügeln. Wieder rief er, Warnung oder Rat: Ich würd jetzt verschwinden, wenn ich du wär, meine Liebe. Also ist es eigentlich ein römischer Name, sagte Dan, und weiß er das? Ich zuckte die Schultern, als wollte ich die Frage abschütteln. Ja, sagte ich, wahrscheinlich, er weiß zufällig eine ganze Menge über das römische Großbritannien. Und warum, wenn er Busfahrer ist?, fragte Molly. Die Kiefern auf der Anhöhe verneigten sich, und man konnte einen Windhauch über die Heide streichen sehen, der verebbte, ehe er uns erreichte. Weil es ihn interessiert, natürlich, sagte ich, deshalb sind wir ja hier. Na gut, sagte Pete, warum auch nicht, und ein paar Minuten lang gingen wir schweigend weiter. Die Sonne schien. Der Rabe zog dicht über uns seine Kreise. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar, um die Hitze zu spüren, die sich dort gesammelt hatte. Man konnte unsere Schritte auf dem Pfad nicht wirklich hören, nur die Bewegungen von Fell und Stoff, das Geräusch, das die eigenen Haare an den Ohren machten, ein Moorschneehuhn, durch unser Näherkommen aufgeschreckt. Der Rabe gab irgendwas Spöttisches von sich und überließ uns uns selbst.

Und du, willst du dann Archäologie studieren?, fragte Dan. Ich zuckte mit den Schultern. Weiß nicht, sagte ich, ich hab nicht unbedingt vor zu studieren, ich will lieber arbeiten, gleich loslegen. Es gab damals noch Stipendien, das wäre ein Weg gewesen, Dads Kontrolle zu entkommen, aber auch ein Weg, die Jugend, deren Ende ich kaum erwarten konnte, in die Länge zu ziehen und das aufzuschieben, was ich mir unter meinem richtigen Leben vorstellte. Meine Noten reichen wahrscheinlich sowieso nicht, sagte ich. Hör auf, mich auszufragen, dachte ich, wusste aber nicht so richtig, wie ich selbst etwas fragen sollte. Wie geht man von zu Hause weg, wie zieht man aus, wie geht man nicht zurück? Wie kommt man von hier am besten nach Berlin? Wo gehen wir eigentlich hin?, fragte ich, wonach genau suchen wir eigentlich? Eigentlich, dachte ich, hör auf, eigentlich zu sagen, das ist dumm. Du hast den Mann gehört, sagte Dan, essbare Pflanzen. Er ging weiter, als wüsste er, was er täte, und wir anderen liefen ihm einfach weiter hinterher.

Die Sonne wurde im Laufe des Vormittags kräftiger, badete Moor und Bäume und Felder in Sommergelb. Es gab keinen Schatten, ich erinnere alles etwas verflacht, wie auf diesen überbelichteten Fotos, die man damals aufnehmen konnte. Im Moor gibt’s doch sowieso keine Beeren oder so, da gibt’s nur Heide und Torf, hat doch gar keinen Sinn, da hochzulaufen, oder, sagte Pete, und ich wartete und sah mich nach den anderen um, ehe ich sagte, na ja, du wirst drüber nachgedacht haben und ich kann mich täuschen, aber vielleicht lohnt es sich, nach Bickbeeren zu suchen, ich meine, wahrscheinlich ist es die falsche Jahreszeit, etwas früh, vor allem hier oben.

Mitte Juli. Das Moor oberhalb unserer Stadt war spätestens Anfang August voll davon. Dad machte bei seinen Wanderungen nicht gerne Pause, kam nicht da rauf, um herumzutrödeln wie eine alte Frau auf dem Markt, aber er ging langsamer, während ich eine Handvoll pflückte und ihn dann einholte, und wenn wir in Schottland zelteten, ließ er Mum und mich den halben Vormittag sammeln, was wir konnten, während er sich auf die Suche nach einer Mahlzeit machte, die aufregender zu fangen war.

Ach, du meinst Blaubeeren, sagte Dan, ja, klar, ist einen Versuch wert, wo wachsen die? Ich sah mich noch einmal um. Ich meinte keine Blaubeeren. Ich hatte noch nie Blaubeeren gegessen, die, soweit ich wusste, eine Art überdimensionierte amerikanische Bickbeeren waren, dick genug für die Kuchen, die die Leute in Filmen aßen. Alle gingen weiter. Molly hielt mit halb geschlossenen Augen ihr Gesicht in die Sonne. Nein, Bickbeeren, sagte ich, die wachsen meistens am Südhang, Schafe mögen sie auch, deshalb soll man sie waschen, bevor man sie isst; in Schafpisse ist ein Parasit. Wow, sagte Pete, du kennst dich ja aus, woher hast du das alles? Von meinem Dad, sagte ich, der hat es mir beigebracht.

Wir folgten dem grünen Schild, das den Wanderweg auswies, an einer Steinmauer entlang und über einen Zaunübertritt bergan Richtung Moor. Von weiter oben konnten wir die Dere Street sehen, die Römerstraße, die über die nächste Anhöhe zum Hadrianswall führte, als wäre sie aus etwas anderem gemacht als die restliche Landschaft, als hätte jemand sie mit einem Lineal in ein Foto gezeichnet. Dad und ich waren den Wall zu Ostern des vergangenen Jahres der ganzen Länge nach entlanggewandert, von Newcastle bis Carlisle. Mir fiel wieder ein, wie wir uns dieser Straße auf der Höhe des besten Abschnitts näherten, dort, wo es für die Bauern aus dem Norden wegen des abschüssigen Geländes und unvermuteter Senken ein Jahrtausend lang zu mühsam gewesen war, die Meilenkastelle und meilenweise Quadersteine einzureißen, um daraus Schaf- und Kuhställe zu bauen. Wir hatten dort Rast gemacht, um unsere Brote zu essen, und ich hatte die Augen zusammengekniffen und mir vorgestellt, im Wind auf Arabisch die Gespräche der syrischen Soldaten zu hören, die zweitausend Jahre zuvor die Gräben ausgehoben und die Steine hier heraufgezogen hatten. Ich versuchte, den Anblick im Gedächtnis zu behalten und Strommasten und Kirchtürme von der Landschaft abzuziehen, um sie mit den Augen eines frisch aus dem Schwarzwald gekommenen, patrouillierenden Legionärs zu sehen. Es waren nicht mal richtige Römer, hatte Dad gesagt, sie kamen von überall, aus Nordafrika und Osteuropa und Deutschland, wahrscheinlich sprachen viele nicht mal richtig Latein. Es waren sogar Neger dabei, stell dir mal vor, wie die Britannier darauf reagiert haben müssen, so was hatten sie ja noch nie gesehen. Wir waren nur zwei Tage von Newcastle weg, einer Stadt, die Dad geärgert hatte, und ich war nicht so dumm, ihn zu provozieren; sogar das Wort „Neger“ war schon ein Zugeständnis an meine Vorstellungen, normalerweise verwendete er einen noch beleidigenderen Begriff und wartete mit erhobenem Kinn auf meine Reaktion. Am Tag unserer Ankunft hatte er mich nicht zu den römischen Schreinen im Stadtmuseum oder den traurigen Resten des römischen Kastells unter der viktorianischen Eisenbahnbrücke geführt, wo wir vom Wetter verschont geblieben wären, sondern zu den Docks, die verlassen waren und von Müll übersät. Los, Mädchen, geh weiter, guck dir das genau an. Das ist nur Wasser, du bist doch nicht aus Zucker. So war das mal, und das ist davon übrig. Der Wind aus der sibirischen Steppe fegte über die Nordsee und peitschte uns mit Regen. Ich hatte eine von Oma gestrickte Mütze auf, von der Art, wie ich sie niemals tragen würde, wenn ich zufällig jemanden treffen könnte, und trotzdem bekam ich Ohrenschmerzen, während ich ihm durch die Betonwüste folgte. Kräne ragten über uns auf wie die Säulen einer versunkenen Zivilisation, halb verfallen und von Rost verziert. Die Anemonen und Prunkwinden, die Englands verlassene Gebäude und Straßen und Eisenbahnen entweder zusammenhalten oder zum Einsturz bringen, waren vom Wetter platt gedrückt worden. Schau mal hier, sagte er, sieh dir das an. Von hier aus sind die Schiffe in alle Welt aufgebrochen. Und jetzt sieht es so aus.

Es gab in der Stadt keinen Zeltplatz, weshalb wir die erste Nacht in einem Bed and Breakfast verbrachten, mit Brandlöchern in den Vorhängen und Flecken auf der Nylonbettwäsche. Der Laden an der Ecke roch nach Jasmin und Gewürzen und führte Obst und Gemüse, das ich nie zuvor gesehen hatte, aber Dad wollte nicht reingehen, ließ mich die milchigen und rosa und grünen, in Sirup schwimmenden Süßigkeiten im Schaufenster des indischen Imbisses nicht probieren, die verdrehten orangenen Knoten und das Silberne, das man offenbar essen konnte. Paki-Fraß, sagte er, du willst gar nicht wissen, was sie da alles reintun. Aber weil es der erste Abend ist, lade ich dich auf Fish and Chips ein, wie wär das? Mit dieser Tatarensoße, die du so gern magst. Dann bist du gewappnet.

Es regnete immer noch, als Dad am nächsten Morgen von mir verlangte, den Schinkentoast, den ich nicht essen konnte, in meiner glänzenden Papierserviette zu verstecken, fürs Mittagessen. Wir machten uns auf den Weg, durch Straßen, die mir auf gewisse Weise zutiefst vertraut waren, wo Eingangstüren auf den Bürgersteig führten und Hintertüren aufs Gässchen und wo die Häuser oben und unten je ein klappriges Schiebefenster hatten, die Architektur viktorianischer Armut; aber die Stimmen waren andere hier, die Worte sangen zu einer Melodie, die vom Meer erklang. Je näher wir dem Stadtrand und den Feldern kamen, desto besser wurde Dads Laune, wenn die Felder auch von auf Pfeilern ruhenden Bundesstraßen durchkreuzt wurden, ohne dass Fußgänger, das Fußvolk, eine Möglichkeit gehabt hätten, sie zu überqueren. Der Wall war an diesem ersten Tag nur ein Graben, aber immerhin ein römischer Graben, die physische Manifestation des Widerstands der alten Briten, der dem Land immer noch eingezeichnet war, woraus Dad sichtlich Kraft schöpfte.

 

Wir waren am höchsten Punkt des Moors angekommen, wo sich unter weitem Himmel das Hochland ausrollte. Dort oben langzugehen ist ein Gefühl, als würde man dem Wetter auf der offenen Handfläche dargeboten; blickt man nach unten, sieht man jedoch reichlich weiche kleine Schlupfwinkel, zwischen den Studentenröschen in den sumpfigen Senken und an den Hängen in der Heide, die vor Bienen vibriert. Molly zog eine Packung Fruchtpastillen aus ihrer Felltasche und bot sie reihum an. An der Straße ins Dorf liegt eine Tankstelle, sagte sie, wir können immer Nachschub holen, ist ja nicht, als wären die Jäger und Sammler der Eisenzeit nicht zu Spar gegangen, wenn sie gekonnt hätten. Gibt’s da auch Eis?, fragte Pete. Das ist doch Blödsinn, Moll, sagte Dan, sie hätten auch Duschen und Wanderschuhe und Mikrowellen gehabt, wenn sie gekonnt hätten. Das bezweifle ich, sagte Molly kauend, die Wanderschuhe jedenfalls, die hätten sich bestimmt schrecklich angefühlt für sie.

Sie hatte recht. Man geht in Mokassins anders, erlebt das Verhältnis von Füßen und Boden anders. Man weicht den Steinen aus, statt auf sie draufzutreten, Muskeln und Haut spüren die Beschaffenheit und Wärme unterschiedlicher Grasarten. Die Kanten der Holzstufen, die über den Zaun führen, berühren die Knochen, ein übersehener Kiesel lässt den Atem stocken. Man kann sich vorstellen, wie ein Mensch die Landschaft mit den Füßen kennenlernt. Aber ein Moor hatten wir bisher nicht durchquert, und ich war ziemlich sicher, dass es sich im Winter anders anfühlte. Damals haben sie die Mokassins mit Heu ausgestopft, zur Dämmung. Du auch, Silvie?, fragte Molly und hielt mir die Packung hin, in der ganz oben eine rote lag, nimm, wenn du magst. Natürlich mochte ich.

Wir fanden Bickbeeren, die an einem Südhang inmitten der Heide wuchsen, oberhalb eines Bachs und unterhalb einiger Felsbrocken, die auf der Karte RÖMISCHES LAGER (Überreste) hießen. Da, sagte ich, diese runden, glänzenden Blätter, die sich rot färben, darunter sind die Beeren, man sieht sie nicht gleich. Kommandier die anderen nicht rum, ermahnte ich mich, kleine Besserwisserin, aber es schien niemanden zu stören. Nachdem wir den Pfad verlassen hatten, boten die Ledersohlen nicht mehr viel Schutz, und die Heide kitzelte an den Knöcheln. Ich band die Schuhe auf, hängte sie mir um den Hals und stieg in den Bach, stakste vorsichtig über Kiesel und Gräser. Gute Idee, sagte Dan. Das Wasser war erstaunlich kalt, obwohl der Bach nicht tief und die Sonne kräftig war. Ich fragte mich, ob die alten Völker das auch gemacht hatten, ob die alten Britannier abseits der Wege gegangen, auch mal ins Wasser gestiegen waren, denn Dad sagte gern, deine Haut ist eine wasserdichte Membran, sie ist dafür gedacht, nass zu werden.

Ungeachtet dessen, was ich über die Schafe gesagt hatte, aß ich die Beeren, genau wie alle anderen. Sie waren warm von der Sonne und hatten etwas Rosiges, wie Haut. Blutunterlaufene Haut. Ich mochte das Kribbeln auf der Zunge, wie sie im Mund zerplatzten, und dass man erst dann wusste, ob es eine milde oder eine saure war. Aus denen kann man bestimmt guten Gin machen, sagte Pete, ihr wisst schon, so wie aus Pflaumen. Haben die Alkohol hergestellt?, fragte ich. Keine Ahnung, sagte Molly, wahrscheinlich schon, oder? Passiert ja leicht genug aus Versehen, wenn man Obst und Gemüse lagert. Roggen gab es. Ich weiß nicht, ab wann Mutterkornvergiftung auftrat, aber ich bin sicher, irgendwelche psychotropen Substanzen werden sie gehabt haben. Ja, sagte ich, mein Dad hat auch gesagt, es gab was, das sie den Menschen gaben, ehe sie geopfert wurden, um sie ruhigzustellen, vielleicht auch, um den Schmerz zu lindern. Pete hielt eine Bickbeere in die Sonne und betrachtete sie blinzelnd. Vielleicht schreibe ich darüber meine Abschlussarbeit, sagte er, das wär doch lustig, meint ihr, man darf in Empirischer Archäologie über Drogen arbeiten, solange man sie selbst sammelt? Frag Jim, sagte Molly, ihm wird die Idee gefallen, ob es nun erlaubt ist oder nicht; glaubt ihr nicht, dass er zu Hause mit seinen Freunden was raucht, so nach dem Essen, und sich für echt cool hält? Das wär ganz schön gut, sagte Pete, stellt euch das mal in eurem Lebenslauf vor. Lebenslauf, dachte ich und ein ängstlicher Schauder überlief mich, der Rückstrom meiner Verzweiflung, dass es so was gab, dass man die Kindheit und die Abhängigkeit hinter sich lassen und in die Welt hinausgehen konnte. Hier wächst Thymian, sagte ich, der könnte gut zu Pfannkuchen passen oder zu Fisch, falls sie welchen fangen.

Sarah Moss

Über Sarah Moss

Biografie

Sarah Moss, 1975 geboren in Schottland, studierte und promovierte an der Oxford University. Heute unterrichtet sie an der University of Warwick. Sie ist Autorin mehrerer Romane - auf Deutsch erschienen bis dato Schlaflos (2013), Wo Licht ist (2015), Zwischen den Meeren (2016) und Gezeitenwechsel...

Pressestimmen
Wochenanzeiger

„Schon der Versuch, wie anno dazumal zu leben, gibt viel Stoff für diesen Roman, doch in Verbindung mit dem gewalttätigen Vater und dem sicher immer mehr verdichtendem Unheil, entwickelt ›Geisterwand‹ von Sarah Moss einen unglaublichen Sog.“

femundo.de

„Mit seiner fatalen Gruppendynamik erinnert ›Geisterwand‹ an Klassiker wie Goldings ›Herr der Fliegen‹ oder Garlands Bestseller ›Der Strand‹. Und nimmt doch eine ganz eigene, brandaktuelle Perspektive ein.“

Münchner Merkur

„Mitreißend und brillant: Auf nur 155 Seiten erzählt Sarah Moss eine Spannungsgeschichte so scharf wie ein Messer, packend bis zum letzten Wort.“

nichtnocheinbuchblog

„Eine erschütternde Familiengeschichte, die jeden betreffen kann, realitätsnah erzählt und packend vom Anfang bis zum Ende.“

radioeins rbb “ab drei“

„Das funktioniert ganz hervorragend. Also Sarah Moss braucht irgendwie kein Wort zu viel, um irgendwie sofort eine soghafte Spannung aufzubauen und die hat sich auch in der tollen Übersetzung von Nicole Seifert übertragen.“

westzeit.de

„Subtil und tastend, zögerlich und suchend schildert Sarah Moss in diesem sehr gelungenen Buch die Metamorphose eines Mädchens als Metapher für das Erwachen einer Generation. Sprachlich dicht, mit einer großen Gabe für Naturbeschreibungen und das Nachzeichnen sozialer Schattierungen ist ›Geisterwand‹ eine klare Empfehlung wert.“

literaturkritik.de

„Erschütternder, faszinierender Roman“

Emotion

„Mit Scharfsinn, Eloquenz und feinem Humor erzählt Silvie, 17, von dem Sommer, in dem ihr cholerischer Vater sie für ein Eisenzeit-Experiment in den Wald und zum Äußersten zwingt.“

Badische Zeitung

„Aus einfachen Bestandteilen hat Sarah Moss eine heillose Erzählung gefertigt, in die sie Fragen nach gesellschaftlichen Strukturen, Geschlechterrollen und der Tragfähigkeit unserer Zivilisation eingearbeitet hat. Und Sätze, gefährlich wie zugespitzte Hölzer, die das Hirn beim Lesen pfählen.“

Kölnische Rundschau

„Kein Wort, keine Seite zu viel verbraucht Moss, um diese verstörende Konstellation aus Vernunft und Wahn zu entwerfen und die wachsende Verzweiflung Silvies einerseits und andererseits die zunehmende Ungläubigkeit der Studentin Molly zu gestalten.“

BuchGeschichten

„Sehr bedrückend, aber auch sehr, sehr eindringlich und nachhallend. Ein sehr lesenswertes Buch“

SUPERillu

„Brillante Spannung!“

SR

„Beklemmend zu lesen“

karinhahnrezensionen.com

„Sarah Moss versteht es in einer beeindruckenden Sprache, ihre so ambivalenten Figuren in Stellung zu bringen, um zu zeigen, wozu der Mensch fähig ist.“

nordseiten

„Einer dieser Romane, die viele Themen brillant miteinander in einer fokussierten, nie überladenen Weise vermengt und aus dieser Mischung eine neue Nuance kreiert.“

Brigitte

„Auch in ihrem Roman ›Geisterwand‹ lässt Moss die Vergangenheit für einen Trupp Archäologen erschreckend real werden.“

ulistuttgart

„Keine leichte Kost, aber ein wichtiger literarischer Beitrag gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Ein Aufschrei gegen die Unterdrückung.“

buecherwurm_in

„Geschichte trifft Gesellschaftskritik: endlich ein neuer Roman von Sarah Moss.“

petrasbuecherapotheke

Wenn eine Geschichte Wucht hat, dann diese. Sprachlich und emotional. Einmal angefangen, will man sie, kann man sie nicht mehr aus der Hand legen. Sie entfaltet eine so unwahrscheinliche Sogwirkung das man liest wie im Rausch.

Buchperlenblog

„Eine exakt geschliffene Erzählung.“

leaf.and.literature

„Ein brillantes Stück Literatur.“

buchentdeckerin

„Dieses Buch hat mich nicht mehr losgelassen.“

Kleine Zeitung Steiermark Newsletter (A)

„Sarah Moss hat ein entlarvendes Buch über Dominanz, Macht und deren Missbrauch geschrieben.“

Ö1 “Morgenjournal“ (A)

„Sarah Moss schafft in ihrem Roman ›Geisterwand‹ Spannung, wo sie angemessen ist, und eine zerbrechliche Welt, wo Sensibilität gefragt ist. In der einfühlsamen Übersetzung von Nicole Seifert schnuppern dann Scheinwerfer über die Wege und schlängeln sich Stimmen durch die Äste der nordenglischen Wälder.“

Papierstau-Podcast

„Daumen hoch für Sarah Moss für dieses intelligente Buch!“

der-kultur-blog.de

„So fesselnd und authentisch, dass man die Hitze der Sonne und die kratzige Textur der handgemachten Tunika auf der Haut spüren kann und vor allen Dingen auch die Angst der Protagonistin. Ein lehrreiches und literarisches Meisterstück über die Verbindung von fehlgeleitetem Wissen, Gewalttätigkeit und rückwärts gerichtetem Nationalismus.“

Kommentare zum Buch
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