Gefesselt in Seide
Roman
Glasklar ist Anita Shreves literarische Sprache, unmanieriert und analytisch, ohne Pathos, dabei von jener leisen Hoffnungslosigkeit, die mitunter an die frühe Françoise Sagan erinnert. - Donaukurier
Gefesselt in Seide — Inhalt
Hochspannend erzählt Bestseller-Autorin Anita Shreve in ihrem Roman von einer jungen Frau und ihrem Kampf um einen Neubeginn.
In panischer Angst verlässt Maureen ihren Mann und flieht mit ihrem Baby aus New York in ein weit entferntes Fischerdorf. Jahrelang hat sie seine Misshandlungen vor anderen verheimlicht und vor sich selbst entschuldigt. Fast gelingen ihr ein Neuanfang und auch eine neue Liebe, doch schon bald spürt ihr Mann sie auf. Als er schließlich vor ihr steht, nimmt die Tragödie ihren Lauf.
Mein Lesemonat startet gleich mit einem Volltreffer, einem älteren Schätzchen einer meiner Lieblingsautorinnen, Anita Shreve. Ich musste mich erst ein bisschen rein finden in den Erzählstil. Er wechselt zwischen Interviews mit Zeugen, die das Drama in dem kleinen Fischerdorf im nordöstlichen Zipfel der USA miterlebt haben und Maureen (aka Mary Amesbury), die ihre Geschichte im Gefängnis aufschreibt und immer wieder mit Fragen und Kommentaren spickt. Die Autorin hat in diesem Buch ein heikles und zugleich sehr schreckliches Thema gewählt: Gewalt in der Partnerschaft/Ehe. Sie geschieht oft dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Es sind nicht nur, wie viele vermuten, die arbeitslosen Arbeiter, die ihr Leben im Feingerippten mit einer Bierflasche in der Hand vor dem Fernseher fristen. Sie betrifft alle Schichten, alt und jung, gebildet und ungebildet. Sie fängt oft langsam an, sie steigert sich mit die Zeit bis die Betroffene keinen Ausweg mehr sieht und sogar sich selbst als schuldig bezeichnet. So auch in Maureens Geschichte. Der Versuch endlich auszubrechen endet tragisch und ihr Leben als auch das ihrer Tochter bleibt für immer überschattet. Im Buch werden Vergleiche zu Zelda und Scott Fitzgerald gezogen. Er wurde u. a. bekannt durch sein Buch „The Great Gatsy“. Die Geschichte der beiden Autoren aus den „Roaring Twenties“ ist es wert, einen Blick darauf zu werfen. Auch ihre Ehe ging durch Gewalt und übermäßigen Alkoholgenuss in die Brüche und das einzige Kind, eine Tochter, wurde von Kindermädchen aufgezogen und der Mutter entfremdet. Die Geschichte Maureens berührt einen als Leser deshalb so sehr, weil ihr doch auch sehr viel Unrecht geschah. In den 60er Jahren gab es vor den Augen des Gesetzes eigentlich noch keine Gewalt in der Ehe, von Vergewaltigung mal ganz zu schweigen. Die Frau war ihrem gewalttätigen Mann hoffnungslos ausgeliefert. Gefesselt in Seide ist eine Geschichte, die mich noch ein Weilchen beschäftigen wird.
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