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Das Geheimnis der Cellistin — Inhalt
Der Erfinder von Hector beweist einmal mehr sein untrügliches Gespür für das, was die Menschen im Innersten bewegt. Er öffnet die Tür seiner Praxis und schildert zehn merkwürdige Fälle aus seinem Alltag als Psychiater. Spannend wie die Fälle von Oliver Sacks, poetisch wie die Geschichten von Hector. Lelord fühlt sich in seine Patienten ein und erklärt dem Leser die Geheimnisse der menschlichen Psyche.
Leseprobe zu „Das Geheimnis der Cellistin“
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Das Geheimnis der Cellistin ist mein erstes Buch. Ich habe es geschrieben, als ich selbst noch in Paris praktizierte – nachmittags in meiner privaten Praxis und vormittags in einem Krankenhaus, genau wie Hector, der Held aus meinen Romanen.
Damals habe ich mich oft geärgert, wenn ich merkte, wie wenig die Leute über meinen Beruf wussten. Die Menschen, denen ich begegnete, hatten immer wieder dieselben zwei Bilder vom Psychiater im Kopf : den schweigsamen Psychoanalytiker, der hinter seinem Patienten sitzt, während dieser [...]
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Das Geheimnis der Cellistin ist mein erstes Buch. Ich habe es geschrieben, als ich selbst noch in Paris praktizierte – nachmittags in meiner privaten Praxis und vormittags in einem Krankenhaus, genau wie Hector, der Held aus meinen Romanen.
Damals habe ich mich oft geärgert, wenn ich merkte, wie wenig die Leute über meinen Beruf wussten. Die Menschen, denen ich begegnete, hatten immer wieder dieselben zwei Bilder vom Psychiater im Kopf : den schweigsamen Psychoanalytiker, der hinter seinem Patienten sitzt, während dieser auf der Couch liegt und Monologe hält, oder aber den Irrenarzt im weißen Kittel, der damit beschäftigt ist, die in seiner Abteilung internierten „Verrückten “ ruhig zu stellen.
Dies machte mir Lust darauf, die wirkliche Arbeit eines Psychiaters von Tag zu Tag zu beschreiben. Gerade hatte ich Oliver Sacks’ herrliches Buch Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte gelesen und fühlte mich davon inspiriert : Wenn ein Neurologe es schafft, seine nüchterne Disziplin zu etwas Spannendem zu machen, indem er Geschichten von Patienten erzählt, warum sollt ein Psychiater das nicht können ?
Auf diese Weise ist das vorliegende Buch entstanden. Jedes seiner Kapitel ist der Geschichte eines meiner damaligen Patienten gewidmet. Selbstverständlich sind aus Gründen der Diskretion biografische Details verändert worden, und in manchen der beschriebenen Fälle sind mehrere Personen, die an der gleichen Störung erkrankt waren, zu einer einzigen Figur verschmolzen. Aber nichts ist erfunden, all diese Geschichten sind Ausschnitte der Realität – der Realität jener Menschen, die eines Tages einen Psychiater aufsuchen müssen.
Im Vorfeld der deutschen Ausgabe stellte sich nun die Frage, ob dieses vor beinahe zwanzig Jahren geschriebene Buch nicht Patina angesetzt hatte. Beim Wiederlesen waren wir beruhigt: Zum Glück ( oder vielmehr: leider ) hat es in den vergangenen zwei Jahrzehnten keine grundlegenden Umwälzungen in der Psychiatrie gegeben – anders als beispielsweise in den 1960er-Jahren, als fast gleichzeitig Antidepressiva, Anxiolytika und Neuroleptika auf der Bildfläche erschienen, woraufhin sich die Krankenhäuser leerten und das Leben von Millionen Patienten sich veränderte. Was die Störungen selbst betrifft, die in den folgenden Kapiteln beschrieben werden, so haben diese sich natürlich nicht verändert, und die Patienten von heute können sich in meinen Patienten von damals gewiss problemlos wiedererkennen.
Allerdings hat die Psychiatrie wie jeder andere Teilbereich der Medizin auch Fortschritte gemacht. Die drei wichtigsten seien hier aufgeführt:
• Die Auswahl an wirkungsvollen Medikamenten ist größer geworden, wodurch man die Behandlung besser auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten ausrichten kann.
• Die Biologie ist ein ganzes Stück vorangekommen, wobei besonders die Gehirnuntersuchungen mit bildgebenden Verfahren und die genetischen Forschungen zu nennen wären. Zwar haben sie noch keinen unmittelbaren Niederschlag in neuen Therapien gefunden, aber sie haben uns über die Mechanismen psychischer Störungen eine Menge neuer Erkenntnisse gebracht.
• Schließlich die größere Verbreitung effizienter Psychotherapien, umso mehr, als die Patienten und ihre Familien heute dank Internet selbst direkten Zugang zu den wesentlichen Informationen haben.
Über diese allgemeinen Aussagen hinaus habe ich jedem einzelnen Kapitel einen Anhang beigefügt, der die Fortschritte schildert, die es seit dem Entstehen der französischen Originalausgabe gegeben hat – einen Anhang, der den Wissensstand aktualisiert und die Therapiemöglichkeiten durch erst kürzlich eingeführte Praktiken ergänzt.
Möge dieses Buch zu einem genaueren Bild von der Psychiatrie beitragen, möge es die bedürftigen Menschen dazu bringen, ohne Scheu einen Psychiater zu konsultieren, und möge es ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen den Patienten und ihren Familien fördern.
Das Geheimnis der Cellistin
Es war an einem schönen Maienmorgen. Durch das halb offene Fenster drang das Gurren der Tauben, die in diesem Jahr sehr zahlreich waren. Alle möglichen Vögel waren in den Bäumen der Allee versammelt, die zur chirurgischen Notfallaufnahme führte. Ein Sonnenstrahl fiel auf das helle Holz des Schreibtischs. Eine groß gewachsene junge Frau stellte sich zu ihrer ersten Konsultation ein. Sie wurde von einer Freundin begleitet, die im Wartezimmer blieb. Die junge Frau war schlank, brünett, schön. Ihre Bewegungen hatten eine leicht schüchterne Anmut, als hätte sie das Teenageralter noch nicht ganz hinter sich gelassen. Sie hieß Marie-Hélène L. und war Cellolehrerin.
„Womit kommen Sie zu mir?“
„Mit einer Freundin.“
„Ah, ja, aber ich meinte, welches Problem Sie herführt.“
„Ich schaffe es nicht mehr … allein aus der Wohnung zu gehen. “
„Weshalb nicht ? “
„Ich habe Angst. Sobald ich draußen allein bin, habe ich Angst, dass ich einen Schwächeanfall bekomme.“
„Und haben Sie solche Anfälle schon gehabt?“
„Ja … das heißt, jetzt nicht mehr … ich gehe ja nicht mehr allein raus. “.
Sie lächelte traurig, denn sie fühlte, wie absurd diese Lösung war.
„Wollen Sie sagen, dass Sie in Begleitung keine Angst vor einem solchen Anfall haben?“
„Ja, wenn mich jemand begleitet, geht es so einigermaßen.“
„Und wie lange ist das schon so?“
„Oh, ungefähr sechs Monate.“
Angefangen hatte alles in der Woche vor Weihnachten. Marie-Hélènes Mutter war für eine Woche nach Paris gekommen, um ein paar Dinge einzukaufen, und die junge Frau hatte sie am Bahnhof abgeholt. Dann hatten Mutter und Tochter ihren Streifzug durch die Straßen der Hauptstadt begonnen. Am späten Nachmittag waren sie gemeinsam in ein Kaufhaus am rechten Seineufer gegangen, wo sie sich getrennt hatten: Die Mutter wollte in der Herrenabteilung im ersten Stock ein Hemd für ihren Mann kaufen, während sich die Tochter bei den Kosmetika im Erdgeschoss umsehen wollte.
Als Marie-Hélène ihre Einkäufe erledigt hatte, wartete sie an der großen zentralen Treppe des Kaufhauses auf ihre Mutter. Als sie sie nach einigen Minuten immer noch nicht erblickt hatte, begann sie unruhig zu werden. Ihr war heiß, und sie fühlte sich nicht besonders gut. An diesem Tag war es sehr voll, und ihr war beklommen zumute beim Anblick des Menschenstroms, der sich in die Gänge des Kaufhauses ergoss. Sie versuchte einen Ausgang zu entdecken, aber das Kaufhaus war so groß, dass sie nur ein paar Hinweisschilder mit Pfeilen sah, und auch die schienen ihr sehr weit weg zu sein. Eine Hitzewelle überlief sie. Sie fühlte sich wie in einer Falle; es kam ihr vor, als könnte sie nie mehr einen Ausgang zur Straße hin finden. Ihr Herz begann heftig zu klopfen. Sie bekam große Angst, einen Schwächeanfall zu erleiden und hinzufallen; sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Sie hatte den Eindruck, dass sich das Kaufhaus nach allen Seiten bis ins Unendliche erstreckte, dass sie nie wieder an die frische Luft gelangen würde, dass sie sich niemals durch diese Unmenge von Leuten einen Weg würde bahnen können. Alles begann sich zu drehen, ihr Herz pochte wild; sie spürte, wie sie schwankte, und glaubte schon, sie müsse sterben. In diesem Moment tauchte ihre Mutter neben ihr auf, und Marie-Hélène klammerte sich an ihren Arm. Die Mutter war erschrocken, ihre Tochter in solch einem Zustand vorzufinden; sie führte sie zum Ausgang und erklärte, dass sie wegen einer defekten Kasse aufgehalten worden sei. Sobald sie auf der Straße waren, fühlte sich Marie-Hélène besser, und beide fuhren nach Hause zurück.
Die folgenden Tage konnten die Erinnerung an jene große Angst nicht zerstreuen. Marie-Hélène fürchtete sich davor, dass es zu einer neuen Krise kommen könnte, sobald sie den Fuß vor die Tür setzte. In ihrer direkten Nachbarschaft ging es noch, aber wenn sie sich ein wenig weiter von ihrem Haus entfernte, wuchs die Angst in ihr an. Drei Tage nach ihrer ersten Panikattacke wollte sie die Metro nehmen. Als sie auf den unterirdischen Bahnsteig trat, hatte sie von Neuem das Gefühl, von der frischen Luft abgeschnitten zu sein, und ihr Herz begann wie verrückt zu rasen. Panisch stürzte sie auf die Treppe zu und fühlte sich erst besser, als sie wieder unter freiem Himmel stand. Sie hielt sich am Geländer fest und blieb mehrere Minuten so stehen, bis sie wieder ruhig durchatmen konnte.
Da sie dachte, dass vielleicht mit ihrem Herzen etwas nicht in Ordnung sein könnte, konsultierte sie einen Kardiologen. Dieser konnte sie nach einigen Untersuchungen beruhigen: Ihr Herz sei vollkommen gesund. Auf Anraten einer Freundin ging sie noch zu einem anderen Arzt, der sie untersuchte und ihr dann empfahl, die Schilddrüsenwerte analysieren zu lassen. Die Resultate waren normal. Er sagte Marie-Hélène, dass ihre Störungen nervlich bedingt seien, und verschrieb ihr Magnesium und Kalzium. Trotz dieser Behandlung wuchs ihre Furcht weiter. Sie hatte Angst vor einem Aufenthalt in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen – Kaufhäuser, öffentliche Verkehrsmittel –, aber sie fürchtete sich auch davor, allein auf der Straße unterwegs zu sein.
Sechs Monate nach dem Einsetzen der Störung hatte sich ihre Autonomie drastisch reduziert. Sie konnte kaum mehr allein aus dem Haus gehen, es sei denn zu Lebensmittelläden, die nicht weiter als hundert Meter entfernt lagen. Für alle längeren Wege brauchte sie unbedingt eine Begleitung. Auf die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel musste sie verzichten und bewegte sich nur noch mit dem Taxi fort, was ein empfindliches Loch in ihren Geldbeutel riss.
Marie-Hélène erzählte mir all dies mit resignierter Miene. Ihre traurige Schönheit verlieh ihr die Anmutung einer Prinzessin, die sich anschickte, den Rest ihres Lebens in einem Kloster zu verbringen.
Seit ihrer Scheidung vor drei Jahren lebte sie allein. Seither hatte es keine Liebesgeschichten gegeben, was bei einer so attraktiven Frau überraschend war. Sie traf sich regelmäßig mit drei Freundinnen, allesamt verheiratet, die sie seit Kindertagen kannte. Die Freundinnen wussten über ihre Störung Bescheid und hatten sich immer wieder angeboten, Marie-Hélène durch Paris zu begleiten. Außer ihrer Lehrtätigkeit war Marie-Hélène auch Mitglied eines Quartetts, das mehrmals pro Jahr Konzerte gab.
Mit zehn hatte sie begonnen, Cello zu spielen. Nach einem ersten Preis in der Musikhochschule ihrer Heimatstadt war sie zum Studium nach Paris gekommen, wo sie weitere Preise erhalten hatte. Damals hätten diese Wettbewerbserfolge es ihr ermöglicht, für ein Jahr zum Studium an eine ausländische Universität zu gehen, aber diese Vorstellung hatte ihr Angst gemacht; stattdessen hatte sie sich für eine Lehrtätigkeit an einem Konservatorium unweit von Paris entschieden.
„Als Sie nach Paris gekommen sind, haben Sie da allein gelebt ? “
„Nein, bei meiner Tante.“
„Und wann sind Sie dort ausgezogen?“
„Als ich geheiratet habe.“
„Mit 23, nicht wahr?“
„Ja. “
„Kannten Sie Ihren Mann schon lange?“
„Er war ein Freund aus meiner Kindheit.“
Damals hatte ihr Mann, Absolvent einer Elitehochschule, gerade in einem Ministerium zu arbeiten begonnen. Marie-Hélène beschrieb ihn als fleißigen, nicht sehr mitteilsamen und eher strengen Menschen. Als ich sie fragte, was die Ursachen für ihre Trennung gewesen waren, wurde sie verlegen und errötete. Ich bohrte nicht nach, weil ich eine sexuelle Unstimmigkeit vermutete. Weil sie nicht der Gegenstand der heutigen Konsultation war, hielt ich es für besser, diese Frage vorerst auszuklammern.
Marie-Hélènes Leben schien ansonsten ohne offensichtliche Traumata verlaufen zu sein. Immerhin bekannte sie, von eher schüchternem und ängstlichem Naturell zu sein und das Unbekannte zu fürchten. Sie war mit drei älteren Brüdern aufgewachsen und hatte sehr gute Erinnerungen an ihre Kindheit; sie hatte sich von ihren Eltern, einem harmonischen und liebevollen Paar, geliebt gefühlt. Sie hatte sich auch gut mit ihren Brüdern verstanden, die immer als ihre Beschützer aufgetreten waren.
Abgesehen von ihren Schwierigkeiten, unbegleitet die Wohnung zu verlassen, schilderte sie uns keine anderen Störungen – außer vielleicht ein Gefühl von Einsamkeit, das auch die mit den Freundinnen verbrachten Nachmittage oder die Wochenenden bei den Eltern nicht zu vertreiben vermochten. Seit einigen Monaten war ihr Schlaf etwas gestört, ohne dass sie an echter Schlaflosigkeit litt. Ihr Appetit hatte sich nicht verändert, und obgleich sie manchmal das Gefühl hatte, rascher zu ermüden, war sie an anderen Tagen doch wieder voller Energie.
Nach dem Misserfolg der Magnesiumbehandlung hatte der Arzt ihr empfohlen, Antidepressiva zu nehmen; er hatte gesagt, sie würden ihr helfen, ihre Angst zu überwinden. Er hatte ihr ein klassisches Antidepressivum in schwacher Dosierung verschrieben, damit sie sich allmählich daran gewöhnen konnte. Leider ging es Marie-Hélène schon in den ersten Tagen der Behandlung schlecht: Schwindel, Nervosität, Übelkeit und extreme Ermüdung machten ihr zu schaffen. Der Arzt musste die Behandlung abbrechen. Auch Tranquilizer hatten kaum mehr Erfolg. Niedrig dosiert, richteten sie nichts gegen Marie-Hélènes Angst aus; höher dosiert machten sie sie schlaftrunken, was sie ebenso vom Ausgehen abschreckte. Als der Arzt feststellte, dass Medikamente ihr nicht halfen, empfahl er ihr eine Verhaltenstherapie, denn er wusste, dass diese Methoden sich als sehr wirksam gegen Phobien erwiesen hatten. Er schlug ihr also vor, in einer psychiatrischen Einrichtung Hilfe zu suchen. Die Vorstellung, einen Psychiater zu konsultieren, hatte Marie-Hélène zunächst eher entsetzt. Sie wusste nicht genau, was sie dabei zu befürchten hatte, aber es schien ihr, als wäre das auf jeden Fall eine Katastrophe. Sie hätte gewiss noch lange gezögert, wenn nicht eine Freundin, die gerade einen Zeitschriftenartikel über Verhaltenstherapien bei Phobien gelesen hatte, ihr Mut gemacht hätte.
Nach unserer ersten Begegnung schickte ich Marie-Hélène zu Agnès, der Psychologin unseres Krankenhauses, und die erklärte ihr das Grundprinzip der Therapie: „Wir werden gemeinsam eine Liste der Situationen erstellen, die bei Ihnen Angst auslösen, und dann werden wir sie nach dem Grad der Schwierigkeit, die sie Ihnen bereiten, ordnen. Angenommen, dass zehn die Stufe größtmöglicher Angst ist, was wäre dann Stufe 1, also eine Situation, die Ihnen Angst macht, die Sie aber trotzdem noch bewältigen können?“
„Darüber habe ich schon nachgedacht. Das wäre wohl: Im Lebensmittelladen bei mir um die Ecke an der Kasse anstehen. Oft gehe ich da allein hin, aber wenn vor mir schon ein paar Leute sind und ich warten muss, beginne ich mich unwohl zu fühlen und verlasse den Laden sofort. Ich richte es so ein, dass ich nur reingehe, wenn nicht mehr als ein, zwei Kunden im Laden sind, und wenn ich sehe, dass es voller ist, warte ich draußen oder schaue später noch einmal vorbei. Aber manchmal sage ich mir, dass ich auch in der Warteschlange bleiben könnte, wenn ich mich dazu zwingen würde.“
„Hervorragend, lassen Sie uns diese Situation gleich als Stufe 1 festhalten. Und jetzt überlegen wir mal, was die anderen sein könnten.“
Mit der Hilfe von Agnès erstellte sie in zwanzig Minuten die folgende Liste:
1. Im Lebensmittelgeschäft in einer Warteschlange von mehr als vier Personen ausharren.
2. Zu einer Tageszeit, in der wenig Leute auf der Straße sind, allein an der Bushaltestelle warten.
3. Gleiche Situation zu einer Tageszeit, in der die Straßen sehr belebt sind.
4. Bis zur Post gehen ( Entfernung : 300 Meter ).
5. Sich auf der Post in die Warteschlange einreihen.
6. Unbegleitet eine Runde durch den Park spazieren (Entfernung : 500 Meter ).
7. Zu einer Tageszeit mit wenig Betrieb den Bus nehmen.
8. Wenn wenig Kunden da sind, ins Erdgeschoss eines Kaufhauses gehen, ohne an der Kasse zu warten.
9. Gleiche Situation mit Warteschlange an der Kasse.
10. Dasselbe, aber im Untergeschoss oder in der ersten Etage.
Andere Situationen, vor denen sich die junge Frau fürchtete, fanden sich nicht auf der Liste (ein Kinobesuch, mit dem Lift fahren, über Brücken gehen), aber Agnès beschloss, sich ihnen – falls nötig – später zu widmen. Momentan hatten die Situationen Vorrang, deren Meisterung für Marie-Hélènes Alltag am nützlichsten war.
„Das neue Buch beruht auf Lelords Erfahrungen als Psychiater und ist mit Feinsinn, Menschenliebe und einem Gespür für Poesie geschrieben.“
„Niemand kann die Schrullen und Verwirrungen der Psyche charmanter erklären als Lelord.“
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Das Geheimnis der Cellistin
Der Goldjunge, der mit Gott sprach
Der Ritter und der Tod
Der kleine Prinz, der blutete
Das Reine und das Unreine
Auf der anderen Seite des Spiegels
Selig sind die Sanftmütigen 253
Panik im Ring
Der Mann, der es eilig hatte
Anhang – Literatur- und Quellenverzeichnis
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