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High Fantasy von Richard Schwartz

Endlich - Der lang ersehnte zweite Band der Sax-Chroniken

Science Fiction von Richard Schwartz

In „Die Sax-Chroniken“ erzählt der Bestsellerautor Richard Schwartz eine groß angelegte Space Opera: Die Diebin Sax entdeckt durch Zufall ein Artefakt aus der Vergangenheit – ein Shuttle, Relikt einer untergegangenen Hochkultur. Das epische Abenteuer zwischen den Sternen bietet faszinierende Protagonisten, Action und Abenteuer, Intrigen und Verschwörungen – und den Kampf um eine ganze Galaxis.

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Die Rovan-IntrigeDie Rovan-Intrige

Die Sax-Chroniken 2

Der Abenteurerin Sax ist es gelungen, mit ihrem Shuttle und ihrer ungleichen Crew den Planeten Karstein zu verlassen. Jetzt kennt sie nur noch ein Ziel: den Mörder ihrer Familie zu stellen. Es scheint eine Verbindung zur Ermordung von Baron Barsikov und Prinzessin Regina zu geben. Mithilfe der Künstlichen Intelligenz Maya schlüpft Sax in die Rolle der Prinzessin und reist zu deren Heimatplaneten Rovan. Doch der Kronprinz von Rovan ist misstrauisch und versucht mit allen Mitteln, Sax zu enttarnen. Schon bald findet sie sich in einem Gespinst aus Lügen, Intrigen und mörderischen Cyborgs wieder.

Kapitel 1

Ich liebe es, mich zu langweilen


„Wow!“, ruft Milosk voller Inbrunst, als sich der Feuerball in dem Holowürfel vor uns ausbreitet und dann langsam verblasst. „Einfach nur … wow!“

Damit spricht er genau das aus, was ich gerade denke. Die HSS Grant hat uns wie ein unerbittlicher Geist aus der Vergangenheit tagelang gejagt, in Angst und Panik versetzt und Verzweiflung gestürzt, sodass am Ende sogar Beth Zweifel hatte, ob wir je heil herauskommen würden.

Und dann kommt Sam und löst unser Problem, indem er diesen Kreuzer aus dem All bläst, als wäre es nichts. Beth ist gerade vorne, hat das Kommando übernommen, sonst hätte ich wahrscheinlich auch lautstark meiner Erleichterung Luft verschafft.

Noch während sich der Feuerball hinter uns ausbreitet, zieht die Samuel Clemens in einer beeindruckenden Geschwindigkeit davon und verschwindet in Sekundenschnelle aus der Reichweite unseres Holoschirms.

Wo will er hin?, frage ich überrascht.

Du siehst das falsch, erklärt mir Maya. Wir sind tagelang mit Höchstgeschwindigkeit geflohen. Auf normalem Weg hätte er uns nie einholen können, also blieb ihm nichts anderes übrig, als einen Mikrosprung zu machen, um sich in Schussdistanz zur HSS Grant zu positionieren. Hier kam es auf Nanosekunden an. Ich rechne es gerade durch … Sam muss seine Geschütze abgefeuert haben, bevor er gesprungen ist, anders hätte das Zeitfenster nicht gereicht. Beeindruckend. Da er aber bei dem Mikrosprung seine eigene Geschwindigkeit beibehalten hat, ist er entsprechend schnell hinter uns zurückgefallen.

„Leute, freut euch nicht zu früh“, mahnt Beth in gezwungen ruhigem Tonfall. „Wir sind noch nicht aus dem Schneider.“

„Wie meinst du das?“, fragt Mai-Lin. Ich sollte mir abgewöhnen, sie so zu nennen. Auch in meinen Gedanken. Ihr Name ist Shixin. Ich sollte mir das merken.

„Nun, die HSS Grant war schneller als wir, richtig?“

Shixin und Milosk nicken.

„Ihre Trümmerstücke sind es immer noch. Nicht nur das, durch die Explosion des Schiffs wurden einige dieser Trümmer zusätzlich beschleunigt. Im Prinzip hat Sam die HSS Grant in eine gigantische Schrotladung verwandelt, die uns jetzt am Arsch klebt.“

„Kannst du ihr nicht einfach ausweichen?“, fragt Shixin.

„Was meinst du, was wir gerade machen?“, antwortet Beth. Sie hat Übung darin, nach außen ruhig zu bleiben, aber ich kann ihre, unsere, Anspannung deutlich spüren. „Wenn wir Glück haben, ist die Streuung relativ gering, und wir können den Trümmern ausweichen. Wenn wir Pech haben …“ Sie braucht nicht zu erklären, was ist, wenn wir Pech haben.

„Dazu kommt, dass einige der Trümmerstücke so klein sind, dass wir sie gar nicht erfassen können. Ich kann keinem Objekt ausweichen, das ich nicht sehen kann.“ Sie schaut zu Milosk und Shixin hin. „Schließt jetzt besser eure Helme“, sagt sie und geht mit gutem Beispiel voran. „In etwa drei Minuten wissen wir, ob wir imstande sind, dem Trümmerfeld auszuweichen. Oder eben nicht.“

„In drei Minuten?“, fragt Milosk. „Wieso in drei Minuten?“

„Wir haben Gott sei Dank noch einen Vorsprung vor der HSS Grant“, erklärt Beth geduldig. „Es braucht Zeit, bis die Trümmer uns erreichen.“

Es zeigt sich aber gleich, dass auch Beth sich irren kann. Noch während sie spricht, hören wir einen lauten Schlag, der durch das ganze Schiff dröhnt, gefolgt von einer Sirene, die von Beth sofort wieder abgeschaltet wird, während sie angespannt die Konsole vor ihr mustert. „Wo …“

Zwei Segmente des Schiffs werden langsam rot, und sie atmet erleichtert auf. „Frachtraum A2 und A4“, teilt sie uns mit. „Nichts Wichtiges.“

Doch ihre Worte werden von einem harten Prasseln übertönt, wie von Hagel auf einem Blechdach, das mehrere Sekunden anhält und dann langsam ausklingt. Zwei, drei harte Schläge folgen noch, dann ist wieder Stille, und wir sehen uns gegenseitig mit großen Augen an.

„Wartet noch“, flüstert Beth, während sie wie gebannt auf den Holoschirm vor ihr schaut, wo unser Kurs und die Geschwindigkeit angezeigt werden. Nach ein paar weiteren, endlos lang erscheinenden Sekunden atmet dann auch Beth langsam aus.

„So“, sagt sie und öffnet wieder ihren Helm. „Jetzt können wir feiern!“

Und an mich gewandt: Mach du den Rest, Maya kann dir helfen, ich habe im Moment die Schnauze voll.

Und bevor ich etwas sagen kann, hat sich Beth bereits zurückgezogen und ich bin vorne. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte sie ruhig noch weiter vorne bleiben können. Sie ist nicht die Einzige, die nach dieser tagelangen Anspannung eine Pause verdient hat.

Stell dich nicht so an, höre ich Beths Stimme in meinem Kopf. Ich habe die Dona schon auf Rendezvouskurs zu Sam gebracht, den Rest macht der Autopilot. Es wird grob neunzehn Stunden dauern, bis wir bei Sam andocken können. Zeit genug für eine Pause, meinst du nicht?

Ganz so leicht kann ich es mir nicht machen. Theoretisch hätten wir den Schaden im Laderaum ignorieren können. Wenn ich es richtig verstehe, ist es sowieso selten, Ladung an Bord zu nehmen, die Atmosphäre braucht. Dennoch macht mich der Gedanke, dass mein schönes neues Schiff jetzt zwei Löcher hat, nervös.

Aber Beth hat recht. Der sogenannte Frachtraum ist eigentlich nichts anderes als ein Container aus Ferroplast, der sich durch eine große druckfeste Ladeluke auszeichnet.

Der Container selbst sitzt gute vierzig Meter hinter der Brücke oben auf dem „Rückgrat der Dino“, der eine Verbindung zwischen dem Vorschiff und dem achtern gelegenen Maschinenraum darstellt. Fast alle Versorgungsleitungen laufen durch dieses Rückgrat, und hätte uns irgendetwas hier getroffen, hätte dies leicht das Ende für uns bedeuten können.

So aber bin ich überrascht, dass in dem Laderaum noch immer atmosphärischer Druck herrscht. Die Erklärung ergibt sich dann, als ich der Wartungsdrohne folge und zusehe, wie sie mit einer Art Spritze ein vielleicht zwei Millimeter großes Loch mit einer grauen Masse kittet. Ein Vorgang, der an der Austrittsstelle wiederholt wird.

Es ist einfach noch nicht genug Zeit vergangen, um die Atmosphäre aus diesem großen Raum zu verlieren.

Beim Anblick dieser zwei kleinen Löcher kann ich mich endlich beruhigen. Mir ist dennoch sehr bewusst, wie viel Glück wir gehabt haben. Genauso hätte uns ein größeres Stück an einer empfindlicheren Stelle treffen können.

Die Dona besitzt vier Wartungsdrohnen, die zurzeit das gesamte Schiff nach Schäden absuchen, erklärt mir Maya auf dem Weg zurück zur Brücke. Entspann dich und lass sie ihre Arbeit tun. Abgesehen davon, gibt es eine gute Nachricht.

Lass hören, bitte ich sie. Gute Nachrichten kann ich immer gebrauchen.

So wie es aussieht, hat sich Bo geweigert, mit der Besatzung zu flüchten. Also haben sie ihn betäubt und in der Krankenstation eingesperrt. Ihm geht es so weit gut, auch wenn er sich noch nicht vollständig von seinen Verletzungen erholt hat.

Das ist tatsächlich eine gute Nachricht. Zumal ich weiß, dass Bo für Shixin mehr als nur ein Leibwächter ist. Mehr ein großer Bruder, der auf sie aufgepasst hat, seitdem sie vier Jahre alt war.

Es sind sowieso schon viel zu viele gestorben. Vor allem der Tod unserer Besatzung war vollständig sinnlos.

Ich glaube nicht, dass du das so sagen kannst, meint Maya überraschenderweise. Es kam für uns auf Sekundenbruchteile an, und sie haben uns mit ihrem Fluchtversuch mindestens zwei Minuten erkauft. Aber du brauchst dich deshalb nicht schuldig zu fühlen, es war ihre Entscheidung.

Wenn ich zurückdenke, mag es tatsächlich so gewesen sein, ich selbst kann es aber nicht so sehen. Es mag sein, dass sie uns mit ihrem Tod diese wertvollen Minuten erkauft haben, aber das war in dem Moment nicht absehbar gewesen. Ich bleibe dabei. Sie sind sinnlos gestorben. Dass es uns nachher noch einen Vorteil erbracht hat, ändert nichts daran.

Anders, als Maya es vielleicht befürchtet, habe ich auch kein schlechtes Gewissen. Auch keine Schuldgefühle, weil ich überlebt habe. Ich bin nur froh, dass ich noch am Leben bin. Für mich ist klar, wer hier der wahre Täter, der wahre Schuldige ist.

Die Organisation, die Personen, die hinter dem Angriff der HSS Grant auf uns stecken.

Ich werde mich nicht für etwas schuldig fühlen, das jemand anderes verbockt hat. Oder dafür, dass ich überlebt habe und sie nicht.

Allein der Gedanke ist absurd.

Beth hat dich bereits mehr beeinflusst, als ich zuerst dachte, meint Maya.

Ich schnaube innerlich.

Das hat mit Beth nichts zu tun. Versuche du mal, ein paar Jahre auf der Straße zu überleben. Wenn du dich wegen allem schuldig fühlst, kommst du nicht weit.

Ergibt Sinn.

Eben.

 

In den nächsten Stunden finden die Drohnen noch einige leichte Schäden auf der Außenhaut unserer Quingdao, die sie allerdings mit Bordmitteln problemlos beheben können. Nachdem ich vergeblich versucht habe, zu schlafen, sitze ich im Kapitänssessel und schaue in den Holowürfel vor mir, der mir außer Sams und unseren Kurs und Positionsdaten nur die Leere des Weltraums anzeigt.

Der Autopilot verrichtet problemfrei seine Arbeit und hält uns auf Kurs, und ich lerne etwas, was mir eigentlich schon vorher bewusst gewesen ist. Raumfahrt ist langweilig.

Es sei denn, natürlich, man wird von einem verrückt gewordenen leichten Kreuzer verfolgt.

So gesehen liebe ich es, mich zu langweilen.

Irgendwann schlafe ich hier auf der Brücke ein.



Kapitel 2

Quantenmagie


Meine Quingdao wurde ursprünglich als Forschungsschiff konzipiert und gehört mit ihren etwa sechsundsechzig Metern Länge in die untere Riege der mittelgroßen Schiffe. Als wir am nächsten Tag backbords an der Samuel Clemens andocken, wirkt sie im Vergleich zu dem Schlachtkreuzer wie ein Spielzeug.

Sam ist 322 Meter lang und 212 Meter breit, erklärt mir Maya, als wir darauf warten, dass sich die Luftschleuse für uns öffnet. Ich habe das Gefühl, dass ein gewisser Stolz in ihrer Stimme mitklingt. Sein Rumpf ist vierzig Meter breit und an der höchsten Stelle zweiundsechzig Meter hoch. Er besitzt zwei Hangars, jeweils in der linken und rechten Flügelwurzel untergebracht, die beide jeweils zwölf Shuttles der Centaur-Klasse aufnehmen können, sowie jeweils einen Werftbereich, in dem zwei Shuttles gleichzeitig repariert werden können. Er verfügt über acht Langstrecken-Plasmageschütze im Kaliber 1,25 Meter und zwanzig mittlere Geschütze in Kalibern zwischen zwanzig und achtzig Zentimeter. Er besitzt zudem etliche Raketenbatterien, die zurzeit allerdings nicht bestückt sind. Er ist mit achtundzwanzig Sprungbänken ausgestattet und insgesamt acht Sprunggeneratoren, die ihm eine Sprungreichweite von hundertvierundvierzig Lichtjahren pro Sprung ermöglichen. Er ist das Modernste und Beste, was die Hegemonie zu bieten hat!

„Das“, meine ich beeindruckt, „ist beeindruckend!“

„Tatsächlich bin ich fast ein Wrack.“

Etwas flackert neben mir, und dann sehe ich Sam in seiner tadellosen Uniform dort stehen.

Ein Hologramm, wie Maya mir erklärt und ich mir habe denken können. „Wir sind damals etwas zu schnell aufgebrochen, noch bevor die Werft ihre Arbeit abgeschlossen hat“, erklärt er mir. „Wir hatten alles an Bord, was es braucht, um die Arbeiten abzuschließen, aber wie man sehen kann, ist es nie dazu gekommen. Ich besitze nur zwei aktive Wartungsdrohnen. Zwanzig weitere sind sorgfältig in Lagerraum 2d eingelagert, wurden aber nie aktiviert. Und all das nur, weil es ein gewisser Jemand zu eilig hatte.“ Sam lächelt etwas schmal. „Hallo, Sax. Ich bin Sam.“

Nachdem ich die Luftschleuse verlassen habe, reicht ein Blick, um zu verstehen, was Sam meint. Der Dockbereich und der angrenzende Gang befinden sich ganz offenbar noch im Rohbau. Überall sind Paletten an Material zu sehen, versiegelt und verschweißt, nicht angetastet.

Ein Kanister springt mir ins Auge. FTI.PNO. 40020023, Meeresgrün, Standard.

„Für den Empfangsraum hier“, erklärt Sam, der meinen Blick gesehen hat. „Meeresgrün ist eine beruhigende Farbe.“

Okay. Finde ich nicht, aber okay.

„Du weißt, dass ich nicht Beth bin?“, frage ich Sam unnötigerweise.

Er nickt. „Maya hat es mir erklärt. Ich finde es faszinierend. Ich habe mich dazu entschlossen, zu akzeptieren, dass Beth als Gedankenkonstrukt überlebt hat.“ Er grinst mich breit an. „Ansonsten müsste ich Maßnahmen ergreifen, um an Bord unerwünschte Personen zu beseitigen.“ Er weist auf eine grün umrahmte Tür. „Hier entlang, bitte. An manchen Stellen im Schiff sind die Innenarbeiten bereits abgeschlossen. Dort findest du grüne Pfeile auf dem Boden, folge ihnen einfach, und du findest den Weg zur Brücke.“

„Danke“, sage ich. Dank Maya, die die Samuel Clemens in- und auswendig kennt, werde ich mich hier nicht verlaufen können. Was anderenfalls bei der Vielzahl der Gänge, Türen, Schächte und Decks durchaus leicht passieren könnte.

„Wie viel Besatzung ist für so ein Schiff vorgesehen?“, frage ich Sam neugierig.

„Normalerweise hundertneunundachtzig Mannschaftsdienstgrade und Offiziere, plus natürlich das Marine-Kontingent mit tausendvierhunderteinundzwanzig Marine-Infanteristen.“

„Götter!“, entfährt es mir. „Sind sie alle beim Angriff auf Karstein gestorben?“

„Nein“, antwortet Sam lächelnd. Wer auch immer seine Mimik programmiert hat, hat seinen Job gut gemacht. „General Cameron hat noch in der Werfterprobungsphase den Befehl über mich übernommen. Als wir im Karstein-System eingetroffen sind, befanden sich nur eine Rumpfbesatzung von zweiundzwanzig Personen, hauptsächlich Ingenieure und Techniker, an Bord. Und General Cameron und ihre zwei engsten Mitarbeiter. Schon bei unserer Ankunft hier im System war sehr schnell klar, dass es sich bei der angeblichen Rebellion um eine Fehlinformation hat handeln müssen. Selbst der Zentralrat des Planeten wusste nichts davon, dass sie sich angeblich in Rebellion zur Hegemonie befinden würden. Als der Angriff auf Karstein erfolgte, befanden sich nur General Cameron und ihre engsten Mitarbeiter auf dem Planeten, um sich dort mit dem Bürgermeister von Eltyr zu treffen. Nach der Katastrophe fand sich meine Besatzung vor die Wahl gestellt, entweder hier an Bord zu verbleiben oder sich mit einem der beiden verbliebenen Shuttles nach Karstein zu begeben, wo jede Hilfe dringendst nötig war. Sie entschieden sich für Letzteres, und ich blieb zurück und folgte meinen letzten Befehlen.“

„Wie lauteten diese?“, frage ich ihn.

„Das System unauffällig zu überwachen und Ungewöhnliches aufzuzeichnen.“

„Hhm“, nicke ich. Es ist fast dreihundert Jahre her, und ich selbst kenne ja keinen von Beths Marinesoldaten. Ich bin trotzdem erleichtert, zu erfahren, dass sie nicht wie Beth sinnlos bei dem Angriff ums Leben gekommen sind. Obwohl sie mittlerweile sowieso alle am Alter gestorben sein müssten. „Ich verstehe nur nicht, warum diese Techniker nicht mit dir zurück nach Sol gesprungen sind.“

„Sie konnten nicht. General Cameron besitzt als Einzige den Commando-Code, der es erlaubt, mir Befehle zu erteilen.“

„Ist das nicht ein wenig riskant, dass nur eine Person diese Befehlsgewalt besitzt? Was ist, wenn ihr etwas zustößt? Wie in diesem Fall ja geschehen?“

„Normalerweise befände sich ja eine militärische Besatzung an Bord, somit wäre die Rangfolge geklärt. Außerdem wäre man imstande gewesen, einen neuen Befehlscode beim Raumkommando anzufordern. Doch in diesem Fall ist genau das nicht möglich gewesen. Somit befanden wir uns in einem Ausnahmezustand, der noch immer anhält.“

Mittlerweile haben wir die Brücke der Samuel Clemens erreicht. Als ich zum ersten Mal diese Brücke betrete, pfeife ich leise durch die Zähne. Es ist alles wie in diesen TriDis, die Mendez und ich verschlungen haben.

Nur besser. Und echter.

Alles ist größer, glänzender … es riecht hier sogar noch alles wie neu.

„Was nichts daran ändert, dass Sam recht hat. Er ist ein Wrack.“ Diese Stimme kommt mir zugleich bekannt und fremd vor, bis jetzt habe ich sie immer nur mit meinem „inneren Ohr“ gehört. Ich drehe mich um, und dort, auf dem Kapitänssessel, auf dem ich es mir gerade bequem machen wollte, sitzt eine gewisse Generalmajorin Cameron. Sie trägt ihre Hegemonialuniform mit allen Rangabzeichen und Orden, ihr schwerer Colt hängt in einem Holster an ihrer Seite, und sie hat ihr Kinn auf ihre linke Hand gestützt und mustert mich, als ob sie mich zum ersten Mal sehen würde. Für einen kurzen Moment verspüre ich einen Schock, es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass sie nicht echt ist.

Sie hat sich die Projektionstechnik der Samuel Clemens zunutze gemacht, erklärt Maya.

Was ich mir eigentlich habe denken können. Nur im ersten Moment …

Das letzte Mal, dass ich Beth gesehen habe, war, als ich sie in der unterirdischen Straße begraben habe. Tatsächlich habe ich sie ja nur als Tote kennengelernt. Jetzt, da sie diese Projektion benutzt, die atmet, kleine Bewegungen ausführt und sogar Mikroausdrücke darstellt, besitzt die Frau ein überwältigendes Charisma, das ich so wirklich nicht erwartet habe.

Abgesehen davon, dass ich sie jetzt sozusagen im Original sehe, habe ich keinen Zweifel mehr. Sie muss die Originalvorlage für die Steel Talon-Serie gewesen sein.

Sie runzelt die Stirn. „Was schaust du mich so an?“, fragt sie ungehalten und bleckt ihre Zähne. „Habe ich Spinat zwischen den Zähnen?“

Ich schüttele hastig den Kopf. „Ich … ich, ich bin nur überrascht, dich zu sehen. Es ist anders, als …“

„Ich weiß“, sagt Beth und grinst. „Es ist besser so. Auf diese Art kann ich mich in Sam bewegen und auch in etwa einhundertfünfzig Meter Umkreis um einen Shuttle herum. Mein Originalprozess befindet sich immer noch in Maya, also in dir, doch für den Moment habe ich nicht die Absicht, zu dir zurückzukehren.“ Sie hebt ihre Hände an und fährt sich mit diesen sachte über ihr Gesicht. „Es ist überraschend realistisch“, fährt sie dann fort. „Es fühlt sich alles so echt an, dass ich, ehrlich gesagt, den Unterschied kaum wahrnehmen kann. Vor allem aber bin ich ich und nicht ein verfluchter Geist, der eine Urenkelin in Besitz nimmt, als wäre das hier ein schlechtes Horrormärchen.“ Sie runzelt die Stirn. „Maya sagt, ich habe sowieso schon einen geistigen Eindruck oder Abdruck bei dir hinterlassen.“

Okay, Maya, wie schlimm ist es?

Du hast bereits etwa zu 27 Prozent die Persönlichkeit von Beth angenommen.

So fühlt es sich nicht an. Tatsächlich bezweifle ich das. Ich fühle mich, wie ich mich schon immer gefühlt habe.

Glaube mir, die Übereinstimmungen in eurem Persönlichkeitsprofil sind deutlich.

Das glaube ich sogar. Doch du vergisst eines: Beth und ich sind, wie fern auch immer, verwandt. Ich glaube, wir besitzen ein ähnliches Persönlichkeitsprofil, ganz ohne dass ich ihre Persönlichkeit assimilieren muss.

Hhm. Das könnte bis zu 11 Prozent der Übereinstimmungen erklären. Aber wie erklärst du dir, dass du nach dem Aufstehen dein Bett stramm beziehst und deine Wäsche militärisch präzise faltest?

Oh.

Okay.

Der Punkt geht an sie.

Aber selbst, wenn sie recht hat, es erschreckt mich nicht. Ich bin ein Fan von Beth. Wenn ich einmal groß bin, will ich so sein wie sie. Durch nichts zu erschüttern, immer Herrin der Lage und unbesiegbar …

Kaum habe ich das gedacht, höre ich Beth schallend lachen. Sie lacht so sehr, dass ihr die Tränen in die Augen schießen.

In einer Ecke meiner Gedanken frage ich mich, wie man Humor simuliert.

Da fragst du die Falsche, antwortet Maya. Ich habe nicht die geringste Ahnung. Humor ist keine Programmfunktion.

Und wieso lacht sie?, frage ich fast schon anklagend und deute mit meiner linken Hand auf sie.

Frag doch sie.

In diesem Fall, antwortet Beth gedanklich, war es weniger lustig als absurd. Und ich lache, weil mir danach ist.

„Du kannst meine Gedanken noch immer lesen!“, werfe ich ihr vor.

„Natürlich!“, lacht sie und wischt sich über die Augen. „Unbesiegbar? Wirklich? Sax, ich bin seit Jahrhunderten tot!“

„Ja, mag sein. Aber es hat eine Atombombe gebraucht, um Steel Talon umzubringen.“ Ich mache eine Geste in ihre Richtung. „Und ob du wirklich tot bist, bleibt auszudiskutieren.“ Ich stelle mich gerader, trotziger hin. „Und ja, ich bin ein Fangirl. Ich stehe dazu. Großmama.“

Ihre Augen ziehen sich bedrohlich zusammen.

Sie hebt einen Finger an.

„Wenn du mich noch einmal so nennst, sind wir keine Freunde mehr!“

Ich salutiere. Ich weiß sogar, wie man das richtig macht. „Ma’am, Jawohl, Ma’am!“ Großmama. Ich habe es nur gedacht. Nichts gesagt. Gedanken sind frei, richtig?

Beth lächelt schmal. Das, meine Liebe, gilt lediglich, solange niemand deine Gedanken lesen kann.

Maya hüstelt. Ich werde es so einrichten, dass nur noch Gedanken gelesen werden können, die zur „Veröffentlichung“ bestimmt sind.

Gute Idee, meinen Beth und ich gleichzeitig.

 

Tatsächlich aber hat es einen anderen Grund, weshalb Sam mich an Bord gebeten hat. Es geht um die Befehlsgewalt über die Samuel Clemens. Man kann, wie gesagt, über Beths Zustand „diskutieren“, aber sie hat nicht die geringste Absicht, die Befehlsgewalt über Sam abzugeben. Nur für den Fall der Fälle richtet sie mich als ihre Stellvertreterin ein. Was auch beinhaltet, den Eid der terranischen Hegemonie zu schwören. Den originalen, historischen Eid, nicht die Libram-Variante.

Damit habe ich kein Problem. Ich bin schon immer ein Fan von Steel Talon gewesen, und die hat diesen Eid sehr ernst genommen.

So wie Beth.

Was mich etwas stört, auch wenn ich es widerwillig nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass Sam, Beth und sogar Maya dies vor Shixin geheim halten wollen.

„Du kannst es ihr bei späterer Gelegenheit erklären“, meint Beth dazu. „Im Moment kennen wir sie einfach nicht gut genug.“

„Was nichts daran ändert, dass wir ihre Hilfe brauchen“, stelle ich fest, ohne auf Beths Worte einzugehen. Wir befinden uns in Sams Maschinenraum, und hier reicht ein einziger Blick, um zu verstehen, warum Sam sich selbst als Wrack bezeichnet.

Von den achtundzwanzig Sprungbänken und acht Sprunggeneratoren, die Sam einst zum schnellsten Schiff der Hegemonialflotte gemacht haben, sind siebzehn Bänke und fünf Generatoren durchgebrannt. Es ist jetzt schon ein paar Tage her, und die Luft wird ständig zirkuliert, dennoch stinkt es immer noch nach heißem Metall und verschmorter Isolierung.

„Der Rest der Bänke und Generatoren funktionieren noch, aber ganz unbeschadet sind sie nicht davongekommen“, erklärt Sam mit einem etwas säuerlichen Gesichtsausdruck.

Ich kann den Gesichtsausdruck verstehen. Denn der Grund für seinen desolaten Zustand sind wir. Genauer gesagt, der Mikrosprung, den er hat ausführen müssen.

Maya hat weit ausgeholt, um mir das zu erklären. Sprunggeneratoren nach dem Belton-Prinzip nutzen eine Art Hintertür im Einstein-Universum aus. Selbst heute, Jahrhunderte nach Einsteins Tod, ist es noch niemandem gelungen, eine allgemeingültige Feldtheorie zu entwickeln.

Auch Alexander Belton ist dies nicht gelungen. Doch Belton ging davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit, Masse, Schwerkraft und Zeit gäbe. Genauer, für ihn war Schwerkraft ein Produkt von Zeit und Masse. Zeit und Masse verbrauchen sich und ergeben Schwerkraft. Wie das genau gehen soll, weiß niemand, aber das war der Ansatz.

Wenn man also einen Ort finden kann, sagen wir, in einem Sonnensystem, an dem sich, da Schwerkraft sich wie eine Welle verhält, durch Interferenzen Schwerkraft deutlich von der Umgebung absetzt und demzufolge auch Zeit, Masse und Geschwindigkeit anders darstellen, müsste sich dort vielleicht auch die einsteinsche Relativitätstheorie anders darstellen.

Solche Orte nennt man Sprungpunkte, und theoretisch müsste jedes Sonnensystem zwei dieser Sprungpunkte besitzen.

Nur dass man sie nicht bei jedem System gefunden hat.

Und dass es letztlich doch ganz anders war, als es sich Alexander Belton gedacht hat.

Tatsächlich ist es, wie Maya mir erklärt, höhere Quantenphysik: also eine Art Magie.

Um es ganz simpel zu erklären: An diesen Sprungpunkten ist es möglich, eine Verbindung, eine Art Tunnel, zwischen zwei Sprungpunkten, die sozusagen die gleiche Frequenz oder Adresse besitzen, herzustellen und ein Raumschiff durch diese Verbindung „fallen“ zu lassen. So etwas wie ein Wurmloch, aber eben nicht ganz. Eine Falte im Raum, so Maya, beschreibt es am besten. Auch wenn das auch nicht so ganz passt.

Also für mich ist das Quantenmagie.

Das passt am besten.

Je größer die Entfernung, je größer die Abweichung zwischen der Frequenz der Punkte ist, desto mehr Energie ist nötig, um einen Sprung durchzuführen.

Jetzt kommen wir zu dem, was Sam und Maya als einen Mikrosprung bezeichnen. Die Sorte von höherer Quantenmagie, die eigentlich unmöglich sein müsste. Eigentlich. Nämlich einen Hypersprung innerhalb eines Sonnensystems durchzuführen. Wobei Sonnensystem hier nur dafür steht, dass es sich um dieselbe „Sprungadresse“ handelt.

Im Prinzip springt man nicht von Haustür zu Haustür, sondern von der eigenen Haustür zur eigenen Haustür, nur eben ein paar Millimeter weiter rechts.

Okay. Wenn du das sagst, Maya, dann ergibt das sicherlich Sinn.

Die einfachste Erklärung ist die folgende: Innerhalb eines Sonnensystems gibt es einen oder eben manchmal auch zwei Sprungpunkte. Ein Mikrosprung funktioniert in etwa so: Von einem Ort im Sonnensystem wird zum Sprungpunkt gesprungen, doch mit einem Versatz, der dann das Schiff an einem anderen Punkt im Raum herauskommen lässt.

Bei einem „normalen“ Sprung „fällt“ das Raumschiff durch die beiden Sprungpunkte und verbraucht relativ wenig Energie.

Wobei relativ eben relativ ist.

Bei einem Mikrosprung muss man einen großen Hebel verwenden. Es gibt kein „Loch“, durch das man hindurchfällt, dieses „Loch“ muss aufgebohrt werden.

„Bis Sam diesen Mikrosprung durchgeführt hat, galt dieser nur theoretisch als möglich“, erklärt Beth. „Er hat diesen als Erster praktisch durchgeführt. Gäbe es die Hegemonie noch, würde das morgen in den Fachzeitschriften zu lesen sein. Aber so …“ Sie macht eine Geste zu den geschmolzenen Generatoren hin. „Das Ergebnis siehst du hier, der Energieaufwand war um ein Vielfaches höher, als Sam erwartet hat. Auf der anderen Seite …“

„Auf der anderen Seite hat Sam uns den Arsch gerettet“, stelle ich fest. Ich wende mich Sams Projektion zu. „Wenn das noch niemals jemand vorher gemacht hat, wie bist du auf die Idee gekommen, das zu versuchen?“

Sam deutet mit seinem Blick zu Beth hin. „Frag sie. Sie hat dieses Sprungmanöver als Notmanöver in meiner Datenbank abgelegt.“

„Schau mich nicht so bewundernd an, Fangirl“, sagt Beth und klingt etwas grummelig. „Ich bin kein Genie. Es war auch nicht meine Idee, ich habe nur irgendwann gelesen, dass es theoretisch möglich sein könnte, und Maya hat die Berechnungen durchgeführt.“

Zu diesem Zeitpunkt hat sie mich nur wie einen Computer benutzt. Außer Zahlen zu jonglieren, war mein Anteil daran klein.

Ich nicke. „Es hat funktioniert. Es hat uns gerettet. Und jetzt ist das hier“, ich mache eine Geste in Richtung der geschmolzenen Geräte, „eben die Quittung. Der Preis dafür. Wir leben noch, also will ich mich nicht beschweren. Sag, was kostet eine solche Speicherbank? Oder ein Generator?“

Sam seufzt.

„Etwa elf Millionen für eine Speicherbank, neunzehn für den Generator. Das sind Hegemonie-Dollars, und hergestellt wurden diese Bänke und Generatoren ausschließlich auf den lunaren Werften auf Terra.“

Ich werfe ihm einen Blick zu. „Ich nehme an, wir können nicht einfach dort bestellen?“

„Zurzeit wohl nicht. Versucht habe ich es.“

Meine Frage war nicht ernst gemeint. Seine Antwort klang aber so, als hätte er es tatsächlich versucht. War die Leitung besetzt? Oder kein Anschluss mehr unter dieser Nummer? Ich entscheide mich, nicht nachzufragen.

Seit Jahrhunderten hat niemand mehr etwas vom Sol-System gehört. Hätte Sam Verbindung aufbauen können, hätte mich das mehr als nur ein wenig schockiert. Langer Rede kurzer Sinn: keine Ersatzteile von der Erde. Oder Luna. Was nicht ganz unerwartet ist.

„Was also können wir tun?“, frage ich ratlos in die Runde.

„Wir müssen sie selbst bauen“, antwortet Beth. „Zum Glück besitzen wir alle Spezifikationen und Patentunterlagen.“ Sie weist auf den nächsten Generator. „So etwas kann man nicht in einem Schuppen bauen, Sax. Wir brauchen eine Werft. Oder zumindest eine Fabrik, die uns diese Generatoren nach unseren Vorgaben herstellt.“

Ich nicke langsam. „Wie lange werden die restlichen Generatoren und Bänke noch halten, ohne gewartet zu werden?“

Sam zuckt hilflos mit den Schultern. „Das ist schwer zu sagen. Vierzig bis sechzig Sprünge? Vielleicht etwas über siebenhundertvierzig Lichtjahre?“

„Was in etwa dem Sprungvolumen der Dona entspricht“, stelle ich überrascht fest. „Deine Generatoren sind kaputt, und du besitzt immer noch dieses Sprungvolumen?“

„Wäre alles intakt, könntest du eine Null dranhängen“, erklärt Beth. „Eure Sprungtechnologie ist Schrott. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ihr so viel Wissen habt verlieren können.“

Ja, das ist die Frage. Eine der Fragen zumindest. Aber im Moment kann ich erleichtert aufatmen, Sams Zustand behindert unsere Pläne nicht. „Also ist es Sam möglich, sagen wir als Beispiel, ins Leonard-System zu springen? Das sind von hier aus vier Sprünge und insgesamt vierundfünfzig Lichtjahre.“

„Im Prinzip ja.“

„Okay, wir können … Moment, was meinst du mit ›im Prinzip?‹“, frage ich misstrauisch nach. Ich habe das Gefühl, Sam hat zu viel Zeit mit Beth verbracht. Er hat ihre Angewohnheit übernommen, einem die Dinge nur in kleinen Häppchen zu servieren.

„Es gibt ein kleines Problem“, antwortet Sam.

Wusste ich es doch. Ich unterdrücke einen Seufzer. „Und was für ein Problem wäre das?“

„Mein Tank ist leer.“

„Huh?“

„So schwer zu verstehen?“, fragt er überrascht. „Ich erkläre es ganz einfach: Der Sprit ist alle.“

Die Eisraben-Chroniken

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Wie hängen die Fantasy-Reihen „Das Geheimnis von Askir“, „Die Götterkriege“ und „Die Lytar-Chronik“ zusammen?

„Das Geheimnis von Askir“

episch - fesselnd - mitreißend

Schwerter und Magie, Kreaturen und Götter zum Anfassen: Die fantastische Welt der „Das Geheimnis von Askir“-Reihe hat viel zu bieten. Müssen die Helden im ersten Teil „nur“ einen Mord aufklären und ihre Mitgefangenen in einem eingeschneiten Gasthof beschützen, so schickt der zweite Teil sie schon auf eine magische Reise ins sagenhafte Reich von Askir. Skrupellose Sklavenhändler, politische Intrigen und eine tödliche Prophezeiung erwarten die Gefährten auf ihrer Mission das Reich vor seinem Untergang zu bewahren.

Die wichtigsten Charaktere in den epischen Geschichten sind der Krieger Havald und die Magierin Leandra, die auf den Spuren des sagenhaften Landes „Askir“ sind. Doch der zerstörerische Tyrann Thalak wird immer stärker und das ist nicht die einzige Gefahr, die den Gefährten auf ihren Weg nach Askir begegnet.

Band 1. Das Erste Horn
Band 2. Die Zweite Legion
Band 3. Das Auge der Wüste
Band 4. Der Herr der Puppen
Band 5. Die Feuerinseln
Band 6. Die Eule von Askir (Erschien ursprünglich als „Stand-Alone-Auskopplung“ der Reihe und wurde im Nachhinein offiziell als Band 6 in die Reihe eingegliedert) 
Band 7. Der Kronrat

Die Charaktere aus Askir

Havald, auch Havald von Kelar, Roderic von Thurgau, Ritter des Bundes und Paladin des Königreichs Illian. Eine schillernde Persönlichkeit. Friedliebend, künstlerisch begabt und ein poetisches Gemüt auf der einen, kriegerisch, unbarmherzig und brillanter Stratege auf der anderen Seite. Trotz seiner künstlerischen Seite zögert er nicht zu töten, scheut sich jedoch davor, als Anführer, Soldaten in den Tod zu schicken.

Leandra, mit vollem Titel „Sera Maestra Leandra de Girancourt“, auch Paladin des Lichts und Bezwingerin der Dunkelheit genannt. Zu Anfang noch naiv – sie macht bei einem Überfall die Räuber nur kampfunfähig – wächst sie im Laufe der Reise zu einer starken Persönlichkeit heran. Talentiert sowohl mit dem Schwert als auch in der Magie.

Janos, auch als Amela bekannt, Sohn eines Tuchhändlers, Räuberhauptmann und königlicher Agent. Früher oft gehänselt da Amela die weibliche Form des Namens ist. Verliert bei einem Überfall seinen Vater und jeglichen Besitz. Er wird Soldat und königlicher Agent, tötet im Auftrag den echten Janos und übernimmt seine Identität. Pragmatisch und rau aber auch humorvoll und ein treuer Gefährte.

Zokora, auch Zokora a Zerash oder Zokora von Ysenloh. Eine Dunkelelfe. Hohepriesterin und Kronprinzessin. Besitzt je nach Umgebung die Fähigkeit zu heilen, zu schweben oder absolute Dunkelheit zu schaffen. Hat ein sehr gutes Gehör und auch übermenschliche Schnelligkeit. Sehr wissbegierig und fortschrittorientiert.

„Askir“ und „Götterkriege“ hängen zusammen, spielen in derselben Welt und teilweise treten die gleichen Protagonisten auf. Trotzdem lassen sich die Reihen getrennt voneinander lesen.

„Askir“ entstand vor den „Götterkriegen“.

„Die Götterkriege“

Die Saga um Havald und seine Mitstreiter ist noch lange nicht beendet. Es scheint Frieden in Askir zu herrschen, bis Havald, der Mann der nicht sterben kann, ermordet wird. Seine Gefährten versuchen alles, um den Helden zurückzubringen. Doch die Götter haben ihre eigenen Pläne und so sammelt sich das Böse unter dem Banner des schrecklichen Nekromantenkaisers. 
In einer letzten Schlacht werden sich die Streitkräfte von Gut und Böse gegenüberstehen und das Schicksal Askirs wird sich entscheiden.

Nach einem tragischen Verlust begibt sich die Magierin und Halbelfe Leandra auf eine epische Reise: Sie folgt den Spuren eines Mörders. Gleichzeitig bahnt sich zwischen den Göttern ein furchtbarer Krieg an … „Die Götterkriege“ ist nach „Das Geheimnis von Askir“ die neue High-Fantasy-Saga von Richard Schwartz – und ebenso grandios.


Band 1. Die Rose von Illian
Band 2. Die weiße Flamme
Band 3. Das blutige Land
Band 4. Die Festung der Titanen
Band 5. Der Inquisitor von Askir (Erschien ursprünglich als „Spin-Off über den beliebtesten Helden der Reihe“ und wurde im Nachhinein als Band 5 in die Reihe eingegliedert)
Band 6. Die Macht der Alten
Band 7. Der Wanderer

„Die Lytar-Chronik“

Vom einstigen großen Reich Lytar ist nur noch wenig in Erinnerung geblieben und ihre Bewohner glaubten sich von der Welt vergessen. Bis die Nachkommen eines Tages von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, denn eine böse Macht greift sie an. Um das Dorf zu retten, begeben sich die Freunde Tarlon, Garret, Elyra und Argor auf eine gefährliche Reise. Sie sind auf der Suche nach dem mächtigen magischen Artefakt, die Krone von Lytar. Doch die Gefährten sind nicht die einzigen, welche es nach der Krone giert.
Werden sie über den grausamen Belior, den Kanzler von Thyrmantor und seine Helfer triumphieren, oder wird Lytar vollends untergehen?


Band 1. Die Krone von Lytar
Band 2. Das Erbe des Greifen
Band 3. Das Blut der Könige

 

Richard Schwartz ist einer der erfolgreichsten deutschen Fantasy-Autoren

Richard Schwartz ist einer der erfolgreichsten deutschen Fantasy-Autoren

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt am Main, kann auf eine vielseitige berufliche Laufbahn zurückblicken. Ursprünglich zum Flugzeugmechaniker ausgebildet, vertiefte er seine Kenntnisse später durch ein Studium der Elektrotechnik und Informatik. Nebenbei sammelte er Erfahrungen in den unterschiedlichsten Jobs, vom Tankwart bis zum Systemprogrammierer, und pflegt eine Leidenschaft für die Restaurierung von Autos und Motorrädern.

Seine größte Leidenschaft ist jedoch das Schreiben. Vor allem nachts taucht Richard in seine Fantasiewelten ein. Diese Hingabe hat sich ausgezahlt: Seine Fantasy-Buchreihe „Das Geheimnis von Askir“ erlangte große Anerkennung und wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Mit den „Eisraben-Chroniken“ und den „Sax-Chroniken“ hat er sein Repertoire um weitere Genres erweitert. Richards Karriere als Autor zeugt von seinem Talent, Leser:innen in außergewöhnliche Welten zu entführen

„Dieses Herzblut spürt man auf jeder Seite“

Das Fantasy-Lektorat über die Besonderheit von Richard Schwartz

„Von einem verschneiten Gasthof in ein riesiges magisches Reich, von einer kleinen Szene zum groß angelegten Fantasy-Epos –
Richard Schwartz versteht es, uns zu überraschen, zu faszinieren und uns mit seinen Figuren kämpfen, hoffen und leiden zu lassen. Die Helden und Gegenspieler aus seinen Romanen kann man nicht einfach zurücklassen. Sie begleiten einen noch lange nach dem Lesen. Und man fragt sich: Wie macht er das eigentlich? Sicher ist, dass die Menge an Energie, Selbstkritik und Perfektionismus, die er in seine Bücher steckt, außergewöhnlich ist. Denn Richard Schwartz ist darauf aus, den perfekten Roman zu schreiben. Und dieses Herzblut spürt man auf jeder Seite.“

Freitag, 08. März 2024 von Piper Verlag