Eine Weltreise im Propellerflugzeug
Reiseblog: Der 68. Tag
An diesem Tag steht das vielleicht größte Abenteuer unserer Weltumrundung an - jedenfalls das größte Abenteuer seit der Pazifiküberquerung: Wir fliegen nach Paro, dem einzigen internationalen Flughafen des Himalaya-Staats Bhutan. Der Airport liegt auf einer Höhe von 2230 Metern über dem Meeresspiegel, inmitten von 6.000 Meter hohen Bergen. Der Anflug zwischen den Gipfeln, durch schmale Täler, ist waghalsig: Die Landung in Paro gilt als die schwierigste in der Welt, als "the most dangerous landing in the world".
Wie schwierig die Landung in Paro ist, zeigt sich schon daran, dass bis vor kurzem nur eine einzige Airline den Flughafen ansteuern durfte. Landungen sind nur bei gutem Wetter und guter Sicht erlaubt. Ziehen Wolken auf, ist der Flughafen geschlossen; denn dann ist die Gefahr zu groß, das ein Flugzeug nicht auf der Landebahn aufsetzt, sondern an einem der steilen Hänge zerschellt. Nur acht Piloten auf der Welt war es bis 2009 überhaupt erlaubt, in Paro zu landen; nur sie besaßen die dafür notwendige Lizenz. Im Internet kursieren Videos zu wirklich spektakulären Landungen in Paro, bei denen einem Angst und Bange werden kann.
Und nun kommen also wir. Möglich ist das nur, weil Arnim Stief und seine Frau Mariassa von N-Flight im Frühjahr per Linie nach Bhutan geflogen sind, um sich bei den örtlichen Behörden eine Genehmigung für unsere Gruppe von insgesamt neun Flugzeugen zu beschaffen. Auch seither wurden viele Papiere hin- und hergeschickt. Wir mussten uns vorab eigens für die Landung einweisen lassen, vor zwei Tagen in Mandalay.
Um 10 Uhr Ortszeit starten wir in Chittagong. Die Ausreise aus Bangladesch klappt problemlos, es gibt keinerlei Schwierigkeiten beim Zoll. Dann steigen wir auf eine Flughöhe von 16.000 Fuß, also gut 5.000 Metern. Wir fliegen auch ein kleines Stück über Indien, ehe wir uns dem Himalaya nähern, dieser gigantischen Gebirgskette, die sich durch Mittelasien zieht, diese schier endlose Ansammlung von 6000ern, 7000ern und 8000ern.
Schon mitten auf unserem Flug kommt uns, wie die GPS-Bordgeräte signalisieren, die Erde ziemlich nahe. Nachdem wir zunächst lange über Gebiet auf Meereshöhe geflogen sind, werden die Anzeigen plötzlich alle rot, als sich vor uns - oder besser gesagt: unter uns - die Berge auftürmen. Wolf sitzt am Steuer und lenkt "Maggie" souverän vorbei an den Gipfeln und schließlich hinein in die Täler rund um Paro. Entscheidend ist, das richtige Tal zu treffen. Entscheidend ist auch, nicht zu niedrig hinein zu fliegen - ansonsten würde man die Häuser in der Nähe des Flughafens touchieren.
Der Flughafen liegt etwa sechs Kilometer außerhalb der Stadt in einem wirklich engen Tal, direkt neben dem Fluss Paro. Die Landebahn ist keine 2.000 Meter lang. Paro gehört damit zu den ganz wenigen Flughafen der Welt, bei denen die Länge der Landebahn geringer ist als die Höhenmeter, auf denen der Flughafen liegt. Auch deshalb landen hier jedes Jahr nur gut 35.000 Passagiere, also nicht mal hundert an einem Tag.
Aber Wolf lässt sich von all dem nicht irritieren: Er steuert "Maggie" sicher durch die Berge, durch eine Landschaft, die mit ihren Felsen und grünen Hängen an die Schweizer Alpen erinnert, und setzt perfekt auf der Landebahn auf. Großartig! Klasse! We did it! Es ist ein tolles Gefühl, als unsere Maschine ausrollt und wir auch dieses Abenteuer gemeistert haben.
Natürlich ist in Bhutan die Aufregung groß. Noch nie sind hier so viel Privatmaschinen auf einmal gelandet. Und noch nie hat man hier eine so winzige Maschine wie unsere Mooney gesehen. "Maggie" wird von den Menschen auf dem Flughafen als "the smallest aircraft in the world" bewundert. Der Empfang ist insgesamt sehr freundlich, die Menschen sind sehr interessiert.
Vom Flughafen fahren wir zu unserem Hotel, vorbei an wunderschönen Häusern durch ein Hochtal. Auch jetzt erinnert uns die Landschaft wieder an die Alpen. Der erste Eindruck von Bhutan ist wirklich toll, und wir werden ihn in den nächsten Tagen vertiefen. Bis Freitag werden wir hier bleiben, um einen Eindruck von Land und Leuten zu bekommen.
Wir übernachten im Taj Tashi-Hotel, einem schicken, modernen Fünf-Sterne-Resort im Herzen des Thimphu-Tals inmitten der Berge des Himalaya. In Thimphu mit seinen knapp 80.000 Einwohnern befindet sich die Hauptstadt des Königreichs Bhutan, in der Klosteranlage Trashi Chhoe Dzong residiert in den Sommermonaten auch das religiöse Oberhaupt von Bhutan, der Je Khenpo, der Zentralen Mönchskörperschaft des Landes.
Routing von Chittagong (VGEG) nach Paro (VQPR):
ONEKA G463 DAC W3 SDP R598 PRO und die 20 GPS Punkte wie auf unserem Briefing in Mandalay erhalten VFR. Flughöhe 16,000' und die Flugzeit 3h10m.
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Ich bin mit Johannes 2 Jahre in die selbe Klasse gegangen ( Gymnasium der Benediktiner Abtei Niederaltaich) habe auch seit 1988 den Flugschein ( Typerating für PA28 "Cherokee", PA 38 "Tomahawk", PA-42 "Cheyenne", und diverse Motorflieger wie Grob 109 und SF 25) aber weiter als nach Kroarien und an die franz.Atlantikküste kam ich nie. Deshalb ein großes WOW super Leistung! Da gehört eine riesige Portion Abenteuerlust und Mut dazu, so etwas in die Tat umnzusetzen! Bravo Johannes alles Gute weiterhin wümscht dir Johanna Bielmeier -Sonntag (Ärztin und leider zu beschhäftigt so etwas zu unternehmen---morgen fliege ich über den Centis in der Schweiz! leider gehts nicht weiter! ;-) )