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Wir müssen aufhörn weniger zu trinken

Wir müssen aufhörn weniger zu trinken

Detlef Dreßlein
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Große Weisheiten betrunkener Männer

„Ein witzige Buch mit vielen glorreichen Sprüchen.“ - party-reutlingen.de

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Wir müssen aufhörn weniger zu trinken — Inhalt

„Man müsste noch mal zwanzig sein – mit den Adressen von heute“, sagte Harald Juhnke und schenkte sich einen ein. Auch Goethe war wohl nicht mehr ganz nüchtern, als er dichtete: „Ein starkes Bier, beizender Toback und eine Magd im Putz, das ist nun mein Geschmack.“ Das erste Standardwerk großer gelallter Worte versammelt sie alle: Thekenphilosophie von Dichtern, Denkern … und von Dieter aus der Eckkneipe. Schließlich gilt: Alles ist relativ, nur Wodka ist absolut.

€ 2,99 [D], € 2,99 [A]
Erschienen am 14.07.2014
192 Seiten, WMePub
EAN 978-3-492-98157-6
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Leseprobe zu „Wir müssen aufhörn weniger zu trinken“

KAPITEL EINS


ES MÖGE NÜTZEN :
DIE GESCHICHTE MIT DEM C2H5OH


Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind es nur ein paar Zeichen und Ziffern: C2H5OH . Dies ist die chemische Formel für Ethanol, im Allgemeinen (und nicht ganz korrekt) auch Alkohol genannt – weltweit anerkanntes und zudem legales Rauschmittel .
Seit es den Menschen gibt, hat er ein Interesse daran, sich zu berauschen . Auch berühmte Persönlichkeiten hatten das Vergnügen . Menschen, die die Welt bewegten oder diese auch nur unterhielten . Viele von ihnen, vor allem männliche, sind in diesem [...]

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KAPITEL EINS


ES MÖGE NÜTZEN :
DIE GESCHICHTE MIT DEM C2H5OH


Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind es nur ein paar Zeichen und Ziffern: C2H5OH . Dies ist die chemische Formel für Ethanol, im Allgemeinen (und nicht ganz korrekt) auch Alkohol genannt – weltweit anerkanntes und zudem legales Rauschmittel .
Seit es den Menschen gibt, hat er ein Interesse daran, sich zu berauschen . Auch berühmte Persönlichkeiten hatten das Vergnügen . Menschen, die die Welt bewegten oder diese auch nur unterhielten . Viele von ihnen, vor allem männliche, sind in diesem Buch versammelt – Männer, die gerne tranken, Männer, die weise Dinge sagten . Männer, von denen Sie dank diesem Buch profitieren können, ohne Leber und Leben, Job oder Führerschein zu gefährden . Das haben andere für Sie übernommen . Seit vielen tausend Jahren .
Bei archäologischen Grabungen fand man in neolithischen Gräbern Bier- und Weinkrüge . Der Neandertaler mampfte vergorene Früchte und erfreute sich an der benebelnden Wirkung . Vor sechstausend Jahren erfanden die Ägypter den Weinbau, und vor fünftausend Jahren wurde auch in China nachweislich Wein getrunken . Im alten Rom sowieso . Der alte Cäsar gab seinen Legionären täglich einen Liter Wein, und Kollege Marcus Antonius musste sich einst während einer Rede vor dem Volk nach allzu hemmungslosem Weingenuss sogar übergeben . Im alten Griechenland hatte der Gott Dionysos nicht nur das Ressort ›Wein und Rausch‹ zu verantworten, nicht ohne Sachverstand übergab man ihm auch die Zuständigkeit für die Abteilungen ›Freude‹, ›Fruchtbarkeit‹ und ›Ekstase‹ – er war so etwas wie ein Super-Minister in der Götterwelt . Und die Hellenen waren es auch, die sich bei ihren notorischen „Symposien “ planmäßig volllaufen ließen . Heute würde man wahrscheinlich „Halli-Galli-Drecksau-Party“ dazu sagen . Allerdings berauschten sich die alten Griechen nicht einfach so, nein, sie verfolgten das hehre Ziel, die im nüchternen Zustand aufgestellten Theorien zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern . Ganz im Geist des vorliegenden Buches .
Bereits die Bibel berichtet von Noahs Durst nach Alkohol, dem er in einer Art und Weise zusprach, die auch heute noch zum gängigen Repertoire des trinkfreudigen Partygängers gehört: „Noah trank von dem Wein, er ward trunken und lag entblößt in seinem Zelt .“ Kann man in der Genesis (Gen 9, 18 – 29) nachlesen . Ganz zu schweigen von der Wasser-zu-Wein-Nummer von Jesus, der dadurch die Hochzeit von Kanaan von einer drögen Zusammenkunft zur rauschenden Party verwandelte, oder all den Bildnissen und Gleichnissen, die irgendwie immer mit Wein, Weinbergen oder Weinreben zu tun haben . „Die Heilige Schrift und die griechischrömische Antike sind teilweise regelrechte Trinkfibeln“, sagt Peter Richter, Kunsthistoriker und Autor des formidablen Werks Über das Trinken .
Bis weit übers Mittelalter hinaus war es grundsätzlich sogar deutlich gesünder, Alkohol zu trinken, denn das Wasser war voll mit Bakterien und stank oft bestialisch . So war die Welt viele Jahrhunderte lang regelrecht dauerbeschwipst, und zwar vom Greis bis zum Kleinkind . Nicht schlimm, denn der Wein war ziemlich verdünnt – aber immerhin . Auf See wurde sowieso schon immer gesoffen, einerseits weil das Wasser schnell ungenießbar wurde, andererseits als Medizin oder einfach nur, um sich das harte Leben an Bord zu verschönern . Viele Matrosen wurden daher gleich in Rum ausbezahlt . Und der Prophet Mohammed soll den Alkohol nur deshalb aus dem Islam verbannt haben, weil er Angst hatte, die betrunkenen Wachen würden den Feind übersehen, und seine angeheiterten Truppen könnten im Ernstfall nicht kämpfen . Im Westen war man da gelassener .
Aber schon damals wusste man, dass es beim Alkohol wie bei vielen an sich harmlosen Dingen ist, wie zum Beispiel schnellen Autos und scharfen Waffen: Man muss damit umgehen können . Das, und nicht etwa der Alkohol, ist des Alkoholikers Problem . „Der Ekstase und dem Rausch wird immer wieder das Ideal der Selbstkontrolle und das Prinzip des ›rechten Maßes‹ gegenübergestellt“, heißt es bei Singer und Teyssen . Beim Maßhalten half anno dazumal schon die Tatsache, dass es Alkohol entweder nur zu bestimmten Anlässen gab oder dass er sehr, sehr teuer war. Die dadurch entstehenden Trockenperioden verhinderten die heute bekannte Alkoholabhängigkeit . Aber die Ritualisierung, also kollektives und exzessives Saufen, sogar staatlich goutiert und geschützt, überdauerte die Jahrhunderte . Es gibt sie noch heute, zum Beispiel beim Kölner Karneval, dem Oktoberfest oder der Fußball-WM .
Auch der moderne Verfechter des kontrollierten Berauschens, Peter Richter, räumt ein : „ Selbstverständlich kann Alkohol Verheerungen anrichten, Familien zerstören, Unfälle produzieren, Unschuldige töten . Alkoholismus ist eine Sucht . Nur gerät die Gesellschaft jetzt von einem Extrem ins andere .“ Nicht nur für Richter gehört ein maßvoller und verantwortlicher Umgang mit Alkohol zu den Grundrechten des Menschen, aber bitteschön ohne moralische Vorhaltungen, denn es „gehören Gefahr und Gefährdung zu dem, was das Leben lebenswert macht“ .
Und tatsächlich ist es nicht zu leugnen: Manche der Protagonisten in diesem Buch haben sich totgesoffen . Das ist tragisch . Andererseits waren sie erwachsen, klug genug, und es war ihre Entscheidung . Und wir genießen ihre Werke, ihre Bilder, Bücher, Opern – obwohl ihre Schöpfer alkoholabhängig waren oder zumindest eine ausgeprägte Vorliebe für einen Drink hier und ein Gläschen da an den Tag legten .
So oder so, es wird immer ein Thema sein, bei dem, verzeihen Sie den Kalauer, keine trockene Betrachtung möglich ist . Das fiel der Zeit bereits im Jahr 1969 auf, als sie sich in einem längeren Artikel mit Drogen aller Art befasste . „Es war immer so, dass Rauschzustände bald den Göttern, bald dem Teufel zugeschrieben, dass unbefangene Stimmen zu diesem Thema selten gehört wurden .“ Alkohol ist gut und böse, je nach Standpunkt, und keiner hat recht oder unrecht . Denn Nüchterne und Betrunkene müssen zwangsläufig aneinander vorbeireden, das weiß jeder, der stocknüchtern nach neun Uhr abends ein Bierzelt betritt . „Nüchterne können Betrunkenen letztlich niemals wirklich verzeihen . Nicht die Wahrheiten, die sie äußern . Und eigentlich auch den Rausch schon nicht“, schreibt Richter in seinem Buch Über das Trinken . Eine paradoxe Angelegenheit, weil der herkömmliche Staatsbürger je nach Anlass und Pegel sowohl der einen als auch der anderen Gruppe angehören kann .
Zurück zu unseren betrunkenen Männern . „Besonders bei den bildenden Künstlern und den Literaten gehörte übermäßiger Alkoholkonsum zum modischen Lebensstil . Man dokumentierte mit Alkoholexzessen unter anderem, dass man sich bewusst außerhalb der gesellschaftlichen Normen und bürgerlichen Konventionen stellte, um damit zugleich auch den besonderen Status des genialen Künstlers zu betonen“, analysierte der Kunsthistoriker Manfred Fath . Auch wenn Fath zum sachlichen Schluss kommt, „ dass es nur wenige Künstler gibt, die erst nach dem Genuss größter Alkoholmengen in der Lage sind, künstlerisch zu arbeiten“, so ist doch gewiss, dass für viele der Alkohol zum Leben als Künstler dazugehörte . Ob die Auswirkungen dessen nun positiv oder negativ waren, sei dahingestellt . Recht verkopft und wissenschaftlich (aber bitte trotzdem durchlesen!) kommt eine Begründung von Alexander Kupfer daher, derzufolge dem Menschen der Postmoderne gar nichts übrig bleibe, als zu trinken: „Für den Künstler und den modernen Menschen überhaupt wurden die Rauschmittel zu einem integralen Bestandteil des Instrumentariums, mit dessen Hilfe das Individuum in einer sich ständig verändernden Umwelt eine Standortbestimmung versucht, die immer wieder korrigiert und erneuert werden muss .“ Bei Künstlern kommt zum Irrsinn der sich ständig verschiebenden Welt erschwerend ihr diffiziler Job hinzu . Donald W. Goodwin, der Alkohol & Autor verfasste, das Standardwerk zum Thema, sagt: „Was all diese Leute verbindet, ist eine Arbeitsweise, die ein beträchtliches Maß an öffentlicher Zurschaustellung erfordert .“ Eine Einschätzung, die auch den munteren Alkoholismus unter darstellenden Künstlern, also Sängern oder Schauspielern, erklärt .
Doch die Künstlergruppe, der am vehementesten Alkoholprobleme zugeschrieben werden – und auf die sich Goodwin vor allem bezieht –, sind die Schriftsteller . „Wer schreibt, trinkt auch, lautet ein populäres, aber wahres Vorurteil“, meint Autor und Verleger Michel Krüger . Er stellt fest : „ Ein Alkoholnebel liegt über der Weltliteratur .“ Im Ländervergleich ist im 20 . Jahrhundert ein Land ganz vorne mit dabei: die USA . Ob trotz oder gerade wegen ihres verschämten Umgangs mit Alkohol, ist nicht bekannt . „Was amerikanische Träger des Nobelpreises für Literatur angeht, so beträgt deren Alkoholikeranteil über 70 Prozent“, hat Autor Goodwin errechnet . Noch launiger drückt es der Künstler Barnaby Conrad aus : „Jedes Jahr sterben 100 000 Amerikaner an Alkoholismus . Nicht alle von ihnen sind Schriftsteller .“
Es scheint, als ob bei Literaten und anderen Künstlern ( anders als beim einfachen Bürger) der übermäßige Alkoholkonsum eher toleriert und deshalb eher eingestanden, mitunter sogar glorifiziert wird . „Der randständige, deklassierte, sich aus bürgerlichen Zwängen und Verlogenheiten heraustrinkende Literat gewinnt […] Zugang zu Wahrheiten, die dem ›Stocknüchternen‹ verschlossen bleiben“, folgert der Literaturwissenschaftler Ulrich Horstmann und liefert en passant einen weiteren Zweck dieses Buches: Genau auf diese verborgenen Wahrheiten haben wir es abgesehen . Natürlich ohne außer Acht zu lassen, was auch Horstmann als Konsequenz ausmacht, dass der Schriftsteller nämlich „für sein Privileg […] mit körperlichem Siechtum und frühem Hinscheiden bezahlen“ muss . Leider bezeichnet Horstmann die gerade zitierte Annahme des betrunkenen, aber befreiten Literaten als „stereotyp und klischeehaft“, was schade ist, weil es uns ja so perfekt bestätigte . Andererseits befassen wir uns im Folgenden ja ausdrücklich nicht nur mit den krankhaften Alkoholikern vom Schlage eines Hemingways, Thomas’ oder Faulkners .
Gerne wird das 19 . Jahrhundert als Ära des Alkoholismus und des trinkenden Künstlers dargestellt . Dem war jedoch nicht so . „ Bereits ein Blick in eine x-beliebige Lyrik-Anthologie lehrt, dass es zu allen Zeiten versoffene Dichter gab . Von Anfang an wird Alkohol als Quelle der Inspiration und der Lebensfreude gefeiert“, schreibt der Journalist Stefan Gabányi . Allerdings bediente man sich erst seit der Romantik extravaganterer Mittel als profanem Wein oder bürgerlichem Bier . Opium kam ins Spiel, später auch Absinth . Laudanum hieß ein Gebräu aus Wein und Opium – der legitime Urahn der Alcopops .
Die Erfahrungen, die zeitgenössische Schreibkünstler damit machten, fanden Einzug in ihre Werke : Eines von E . T. A . Hoffmann heißt Die Elixiere des Teufels, und man muss nicht dreimal raten, um zu wissen, was damit gemeint ist . Auch Novalis ist Mitglied in diesem Klub, und dass sich Charles Baudelaire mit den Blumen des Bösen wohl kaum auf widerspenstige Geranien oder kampflustige Stiefmütterchen bezog, liegt hoffentlich ebenfalls auf der Hand . Noch mal Gabányi : „ Baudelaire war nicht nur einer der wichtigsten Wegbereiter der literarischen Moderne, sondern auch ein früher Vertreter des Cross-Drugging . Er lässt nichts aus, was der Erschaffung seiner ›künstlichen Paradiese‹ dienlich sein könnte .“ Aber auch Gabányi weist darauf hin, dass die Meinung, ohne Alkohol sei keine Kreativität möglich, ein Trugschluss ist : „ Schriftsteller schreiben nicht weil, sondern obwohl sie trinken .“
Auf den nachfolgenden Seiten ist neben den Schriftstellern eine weitere Gruppe von prominenten Alkoholliebhabern vertreten: die Politiker. Auch da gab und gibt es viele, die gern mal die 0,5-Promille-Hürde reißen . „Der Bundestag ist eine unglaubliche Alkoholikerversammlung, die teilweise ganz ordinär nach Schnaps riecht“, berichtete 1983 ein junger Abgeordneter namens Joschka Fischer. Legendär ist die Rede des FDP-Abgeordneten Detlef Kleinert im November 1994 oder Herrn Sarkoyzs Späßchen auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm . Aber so richtig blau war die Politik eher in früheren Zeiten, während der Bonner Republik und in den Jahrhunderten davor. Wann immer verhandelt, diskutiert und geklüngelt wurde, wurde auch angestoßen . Diesem Umstand tragen wir in diesem Büchlein selbstverständlich Rechnung . Peter Richter bereitet diese Tatsache allerdings Sorge, denn „ dass unsere Geschicke in den Händen von zum Teil heftigen Trinkern liegen, kann einen schon manchmal beunruhigen“ . Doch stellt er im gleichen Atemzuge fest: „Die Kriege, die die Welt in Atem halten, sind überwiegend von Nichttrinkern vorangetrieben worden .“
Und damit kommen wir endlich weg vom Alkoholismus, dieser Leid und Elend bringenden Krankheit, und wenden uns dem guten Trinken zu . Wir möchten den Großteil unserer betrunkenen Männer zu dieser Gruppe zählen, die demnach nicht zu viel, aber eben auch nicht zu wenig trinkt . Genug, um heiter zu philosophieren und dabei auf sehr abwegige Pfade zu geraten, aber nicht so viel, dass es krankhaft ist . Dieser Mittelweg wird laut Peter Richter viel zu wenig beschritten . „Wer aus lauter Angst, darüber zu liegen, immer nur darunter bleibt, der wird das richtige Maß nie kennenlernen . “ Denn Alkohol ist auch ein soziales Schmiermittel, das schrieb schon Kingsley Amis vor gut vierzig Jahren in seinem Standardwerk Anständig trinken: „Die Menschheit hat bis heute noch kein anderes Mittel parat, das derart schnell Unbehaglichkeit abbauen und das Eis brechen könnte und das auch nur einen Bruchteil so komfortabel und effizient ist wie die Taktik, gemeinsam in angenehmer Umgebung nicht mehr ganz nüchtern zu sein .“
Bevor wir die Einleitung ausleiten und Sie endlich ins hoffentlich große Vergnügen entlassen, kommen wir zu einem letzten Punkt . Manch einer (oder eine) mag sich am Untertitel gestört haben: Große Weisheiten betrunkener Männer . Nur Männer ? Was ist in Zeiten der Gleichberechtigung mit den Frauen? Ein heikles Thema . Wir haben in unsere Sammlung zwei Frauen ehrenhalber aufgenommen, weil sie in ihrem Trinkverhalten und ihrer Weisheit den Männern in nichts nachstanden . Generell ist es aber nicht gerade leicht, betrunkene Frauen zu finden . „Das ist eine der großen Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern . Frauen vertragen körperlich meist weniger Alkohol als Männer“, erklärt Peter Richter, „und man gesteht Frauen weniger zu, sich gehen zu lassen . Betrunkene Männer sind kulturell eingeführt – was ihren Anblick nicht schöner macht . “
Mit der Chemie haben wir begonnen, mit Latein enden wir. „Prosit!“, ruft man sich zu, bevor die Gläser, Krüge oder Flaschen zusammenstoßen . Das ist Latein und kommt von prodesse, was so viel heißt wie „nützen“ oder „zuträglich sein“ . Die konjugierte Form „Prosit!“ heißt also wörtlich übersetzt: „Es möge nützen“ oder „Es möge zuträglich sein“ .
In diesem Sinne: Möge all das, was nun kommt, nützen . Und zuträglich sein .


KAPITEL ZWEI


„ MAN MUSS DEM LEBEN IMMER
UM MINDESTENS EINEN WHISKY
VORAUS SEIN. “


WEISHEITEN ZUM THEMA ALKOHOL


Es geht in diesem Buch, das haben wir gerade festgestellt, also um große Weisheiten . Und betrunkene Männer. Oder umgekehrt . Einen großen Teil ihrer mal mehr, mal weniger durch Alkohol beeinflussten Geisteskraft haben diese Männer natürlich dem Corpus Delicti selbst gewidmet . Heinz Erhardt stellt gleich mal etwas ganz Elementares fest .


„Wasser trinkt nur der Vierbeiner,
Der Mensch, der findet Bier feiner .“
HEINZ ERHARDT


Benjamin Franklin und Martin Luther werden ein wenig spiritistischer und sind in der Bewertung der Alkoholika durchaus unterschiedlicher Meinung .


„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will,
dass wir glücklich sind .“
BENJAMIN FRANKLIN




„Bier ist Menschenwerk,
der Wein aber ist von Gott . “
MARTIN LUTHER


Wie auch immer, dass der Wein fein schmeckt, findet zumindest Wilhelm Busch . Andere haben noch exquisitere Vorlieben und Trinkgewohnheiten :


„Rotwein ist für alte Knaben
Eine von den besten Gaben .“
WILHELM BUSCH





„ Mit Vergnügen trinke ich Bier . “
FRIEDRICH SCHILLER




„In Paris, wo das Bier fürchterlich schmeckt,
stürzte ich mich auf Absinth, Absinth am Tage
und in der Nacht .“
PAUL VERLAINE




„Ich trinke kein Wasser wegen der ekelhaften
Sachen, welche die Fische darin tun .“
W. C. FIELDS




„Man trinkt nie einen 53er Dom Pérignon,
wenn er eine Temperatur von über acht Grad hat .
Das wäre genauso, als wenn man den Beatles ohne
Ohrenschützer zuhören würde .“
JAMES BOND


Warum aber überhaupt trinken? Nun, da wären der Alkohol und seine Funktion als Türöffner zur guten Laune . Davon reimte der chinesische Dichter Li Tai Po, und auch sein deutscher Kollege Johann Wolfgang von Goethe zeigt sich erfreut, braucht allerdings weitere Zutaten .


„Zwei Dinge, die sich gut vertragen:
Wein trinken und die Laute schlagen .“
LI TAI PO




„Ein starkes Bier, beizender Toback und
eine Magd im Putz, das ist nun mein Geschmack .“
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE




„Die besten Partys sind die, an die man sich nicht
mehr erinnert; alles andere taugt nichts .“
KEITH RICHARDS


Auf einem Fest, das der romantische Dichter Novalis ausrichtete, wäre man wohl recht gerne zu Gast gewesen . Denn selten kleidete jemand die oft genug profanen Ereignisse dort in schönere Worte .


„ Der Wein schlich zwischen den Schüsseln
und Blumen umher, schüttelte seine goldenen Flügel
und stellte bunte Tapeten zwischen die Welt und
die Gäste . “
NOVALIS


Allerhöchstens dieser Geselle war ähnlich poetisch angeheitert, als er bemerkte :


„Whiskey ist flüssiges Sonnenlicht .“
GEORGE BERNARD SHAW

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